tag:blogger.com,1999:blog-47644957626935807162024-03-13T22:15:10.194+01:00bergaufundbergabEin Schritt ins Grenzenlosebergaufundbergabhttp://www.blogger.com/profile/14153710401614673035noreply@blogger.comBlogger247125tag:blogger.com,1999:blog-4764495762693580716.post-62153110336629399562018-12-09T21:50:00.000+01:002019-01-17T14:36:26.301+01:00Wo die Dünen grünen<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://4.bp.blogspot.com/-_3r8QR07fHY/XAwk3bBjxTI/AAAAAAAAbtA/QFen46nZLpwbAo-4P2UG_kzfeeHhfVlZgCKgBGAs/s1600/G4528474.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="240" src="https://4.bp.blogspot.com/-_3r8QR07fHY/XAwk3bBjxTI/AAAAAAAAbtA/QFen46nZLpwbAo-4P2UG_kzfeeHhfVlZgCKgBGAs/s320/G4528474.JPG" width="320" /></a></div>
<br />
<b>Rund um's Salzkammergut: der zweite Tag</b><br />
<a href="https://www.salzkammergut.at/trail.html">Unterwegs am Berge-Seen-Trail </a><br />
<br />
Steinbach am Attersee- Eisenaueralm- Schafberg- Krottensee- Almkogel- Fuschl am See- Filbling- Faistenau- Hintersee<br />
<br />
57,5 Kilometer, 2750 Höhenmeter<br />
<br />
<i>Text von Gabriel Egger</i><br />
<i>Fotos von Gabriel Egger und Christoph Kainrath</i><br />
<i><br /></i>
<a name='more'></a>
<i><br /></i>
Irgendwann wird es passieren. Jetzt, in diesem Augenblick, oder in den nächsten Sekunden. Vielleicht gibt uns der da oben sogar noch mehr Zeit. Ein paar Minuten. Aber dann, da bin ich sicher, verschmelzen wir mit dem Asphalt unter uns. Dann gibt das Trottoir, mit dem Heizstrahler, der da unten eingebaut sein muss, nach und wir versinken darin. Und alles ist vorbei. Am zweiten Tag. Ertrunken im Beton, obwohl eine Bergtour doch ohne auskommen sollte. Wir gehen in dem selben Material unter, aus dem unsere Füße sind. Bei jedem Schritt folgt uns die bleierne Kugel, die uns irgendein schadenfroher Einheimischer zwischen Faistenau und Hintersee an den Knöchel gebunden haben muss. Wie zwei Gefangene, die bei einem undurchdachten Ausbruchsversuch geschnappt wurden und wieder auf dem Weg in ihre Zelle sind.<br />
<br />
Auch der Blick zurück offenbart nur wenig Gutes, obwohl doch in der Vergangenheit alles besser gewesen sein soll. Christoph, gestützt auf seine Stöcke, zwinkert mir zu. Was ich als Motivation verstehe, ist der Versuch den Schweiß davon abzuhalten, in die Augen hinunterzulaufen. Aber Hitzefrei gibt's nicht, wenn man das Salzkammergut umrunden möchte.<br />
<br />
Fast zwölf Stunden sind wir bereits unterwegs, als wir uns mit dem Tempo einer Weinbergschnecke, die vor ihrem Schicksal als französische Hauptspeise flüchten will, nach Hintersee schleppen. Wir geben alles, können aber nicht schneller. Das Ortsschild, das wir vor zehn Minuten passiert haben, muss eine Fata Morgana gewesen sein, denn angekommen sind wir immer noch nicht.<br />
<br />
Dabei hat alles so schön begonnen. Mit diesem umwerfenden Balkon-Blick auf den Schafberg. Umwerfend auch deshalb, weil er viel weiter weg stand, als uns lieb war.<br />
<br />
<h3>
Der Kuhflüsterer</h3>
<div>
2:1 hat Österreich am Vorabend gewonnen. Gegen Deutschland. Cordoba! Die einzige Freude, die wir haben, als wir von Steinbach am Attersee langsam Richtung Schafberg traben. Obwohl Christoph das ohnehin kalt lässt. Fußball? Pfft. Auch das Höllengebirge, das sich bei einem kurzen Seitenblick vor uns entfaltet, kann uns nur wenig Zuversicht schenken. </div>
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<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-3Ez8i_A6zcU/XAwxpDMlvuI/AAAAAAAAbtQ/CM7MpqrVh20efpq0tP3li5lhKbouxiFBgCKgBGAs/s1600/G4258447.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-3Ez8i_A6zcU/XAwxpDMlvuI/AAAAAAAAbtQ/CM7MpqrVh20efpq0tP3li5lhKbouxiFBgCKgBGAs/s640/G4258447.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Tag Zwei. Los geht's! Von unserer Pension in Steinbach zum Schafberg. </b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
Diese lange Asphaltgerade, die sich nass-grau vor uns dahinzieht, erinnert mich an die Zeit, als ich mich durch Deutschrap noch zwei Köpfe größer fühlte. <i>Ich bin kein Gangster, kein Killer, ich bin kein Dieb, ich bin nur ein Junge von der Straße! </i></div>
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<br /></div>
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<a href="https://www.youtube.com/watch?v=u7O5iItogOk">Sidos </a>Soundtrack für Halbwüchsige wird uns heute noch sehr lange begleiten. Asphaltstraße, Forststraße, Bundesstraße, Landesstraße, Strade del Sole. </div>
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<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-4H6eXLCuTAc/XAw2yTPGCoI/AAAAAAAAbtc/JeRvWrcUAuYODxlgM2oFuA19opRJZd11ACKgBGAs/s1600/G4288450.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-4H6eXLCuTAc/XAw2yTPGCoI/AAAAAAAAbtc/JeRvWrcUAuYODxlgM2oFuA19opRJZd11ACKgBGAs/s640/G4288450.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Nein. Du darfst nicht den Bus nehmen.</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
Hinter dem Höllengebirge brechen die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolken, die sich in der Nacht über den blau-grünen Attersee geschoben haben. Und wir dürfen endlich abbiegen. Ganz ohne Blinker. Die Forststraße, die sich von der Burgau aus wie ein Bandwurm zur Eisenaueralm zieht, lockert zuerst die Muskeln und dann die Stimmung. <i>"Geht eh schon wieder gut"</i>, sage ich, mehr mich selbst überzeugend als euphorisch, zu Christoph, der den Boden lieber unter den Füßen hat, als über ihm abzuheben: <i>"Wart ab. Das waren erst ein paar Kilometer". </i></div>
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<br /></div>
<div>
Geradeaus, lange hinunter, kurz hinauf, dann wieder hinunter. Jetzt weiß ich, wie sich das für die Hasen anfühlt, wenn man ihnen die Karotte vor die Nase bindet. </div>
<div>
<br /></div>
<div>
<b>Muuuuuuh.</b> Eine Warnung. "<i>Du kannst nicht vorbei!".</i> Nur Gandalf hätte es besser sagen können. Wenn es um Kühe geht, verwandelt sich mein alpiner Mut ganz schnell in schüchterne Zurückhaltung. Die braun-weiß-gescheckerten Rindviecher mit ihren weit aufgerissenen Augen und dem Ring in der Nase sehen auch nicht so aus, als würden sie uns freiwillig den Weg überlassen. <i>"Hosenscheisser" . </i>Ein Mann, ein Wort. Christoph treibt die Herde an, die sich bereitwillig zur Seite schieben lässt. Noch einmal mit dem Leben davon gekommen.</div>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-C-YJ33WKOB0/XAw6gzOnlYI/AAAAAAAAbtw/wNliFrPOuL8KzmVDu0nV_tWXr6E5B93CwCKgBGAs/s1600/G4308452.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-C-YJ33WKOB0/XAw6gzOnlYI/AAAAAAAAbtw/wNliFrPOuL8KzmVDu0nV_tWXr6E5B93CwCKgBGAs/s640/G4308452.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Christoph übernimmt die Herde </b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
<br /></div>
<div>
Nach mehr als 16 Kilometern, aber nicht einmal 1000 Höhenmetern, erreichen wir die Eisenaueralm. Geschafft ist außer uns noch gar nichts. Der Schafberg, mit seiner mächtigen Nordwand und dem Hotel, das sich von hier aus wie eine Fliege auf den Kopf des Berges setzt, baut sich vor uns auf. Jetzt nur noch in den Himmel. Über die Pforte aus Holz, die der Teufel zum Trotz in die Wände gerammt haben muss. So eng ist der Durchschlupf.<br />
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-t7iKWMYUkos/XA1dNKE1ytI/AAAAAAAAbuY/mpk1O41UTvYxfevjqowTxjeFQmECYT9fgCKgBGAs/s1600/G4368458.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-t7iKWMYUkos/XA1dNKE1ytI/AAAAAAAAbuY/mpk1O41UTvYxfevjqowTxjeFQmECYT9fgCKgBGAs/s640/G4368458.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Endlich! Ein Entgegenkommen des Schafbergs.</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-zc8jmXDx6mU/XA1dV5InegI/AAAAAAAAbuc/CrgzLf73Q3821iu--tSMb-RBMOWTOXqqwCKgBGAs/s1600/G4408462.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-zc8jmXDx6mU/XA1dV5InegI/AAAAAAAAbuc/CrgzLf73Q3821iu--tSMb-RBMOWTOXqqwCKgBGAs/s640/G4408462.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die Nordwand des Schafbergs. Christoph zeigt, wo wir in den Himmel schreiten </b></td></tr>
</tbody></table>
Beim Anstieg zum Himmelspfortensteig muss ich kurz rasten. Hier, zwischen Tannenreisig und Nadelholz ist die Welt noch in Ordnung. Auf meinem kleinen Baumstamm, der noch vom nächtlichen Regen trieft, denke ich kurz daran, was wäre, wenn. Wenn wir jetzt aufgeben. Nur noch ein Bad im Mittersee, der wie eine grüne Pfütze unter der Nordwand liegt. <i>"Kommst?" </i>Der Christoph ruft und ich muss folgen. Nein, alleine wär das Ganze nichts. Alleine schon wegen der Kühe.<br />
<br />
<h3>
Aunzopft is! </h3>
<div>
Als der Mondsee auftaucht, sind wir bereits wieder guter Dinge. Instagram-Stories haben wir denen, die nicht so viel Glück haben das Salzkammergut umrunden zu dürfen, versprochen. Richtig Lust darauf haben wir nicht.<i> "Da stell dich auf den Sockel. Des schaut gut aus". </i>Zu sehr gefällt es uns hier, um an andere zu denken. </div>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/--rEgGD63Jx8/XA1gKBswr0I/AAAAAAAAbuo/_BPFZhpvOEgtPEs7EjxY8RlEkltwtH2oACKgBGAs/s1600/G4438465.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/--rEgGD63Jx8/XA1gKBswr0I/AAAAAAAAbuo/_BPFZhpvOEgtPEs7EjxY8RlEkltwtH2oACKgBGAs/s640/G4438465.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Am Weg zur Himmelspforte</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
Diese Landschaft ist so einzigartig, am liebsten würde ich sie aufsaugen und nie wieder zurückgeben. Die glänzenden Seen, die schroffen Felsen, das Grün, das Grau, die Weite und Nähe. Über die endlosen Kehren des Himmelspfortensteigs, die in Schlangenlinien nach oben führen, als hätte sie ein Betrunkener entworfen, steigen wir dem Gipfel entgegen. Am Schluss noch über die Siegertreppe und wir dürfen uns beim hölzernen Kreuz selbst fotografieren. 1.782 Meter über der Adria. </div>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-GM4ndB0qufQ/XA1gYzFmPHI/AAAAAAAAbus/INFuOPLPbrQgRespF7BDIG0OLbs7tehCACKgBGAs/s1600/G4458467.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-GM4ndB0qufQ/XA1gYzFmPHI/AAAAAAAAbus/INFuOPLPbrQgRespF7BDIG0OLbs7tehCACKgBGAs/s640/G4458467.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Über die Siegertreppe nach oben</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-Zv-_O-38NmM/XA1jCMfADEI/AAAAAAAAbvI/5nHVFSmqAJQHcc8Lb4nIdYs-SKqM484SACKgBGAs/s1600/DSCN0708.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1200" height="640" src="https://1.bp.blogspot.com/-Zv-_O-38NmM/XA1jCMfADEI/AAAAAAAAbvI/5nHVFSmqAJQHcc8Lb4nIdYs-SKqM484SACKgBGAs/s640/DSCN0708.JPG" width="480" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Durch die Himmelsfporte </b></td></tr>
</tbody></table>
"<i>Topfenstrudel" gibt's erst ab 10",</i> sagt der Mann mit dem weißen Hemd und der schwarzen Hose, die so aussieht, als wäre er gerade aus einem Musical gekommen. Das Hotel Schafbergspitze ist nobel, wir nicht. Sollen wir warten? Es ist Topfenstrudel. Also ja, wir warten.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-5cgj8sbMwXA/XA1jc61qUAI/AAAAAAAAbvU/Cl4t1azqJWAT61BFFQgobzLkvd9lItnegCKgBGAs/s1600/DSCN0711.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-5cgj8sbMwXA/XA1jc61qUAI/AAAAAAAAbvU/Cl4t1azqJWAT61BFFQgobzLkvd9lItnegCKgBGAs/s640/DSCN0711.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>In freudiger Topfenstrudel-Erwartung</b></td></tr>
</tbody></table>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<br />
Dem Strudel dürfte sein Verzehr nicht so geschmeckt haben wie mir, so wild wippt er beim Hinablaufen nach Sankt Gilgen in meinem Magen hin- und her. Der Schafberg wäre überschritten, fehlen nur noch Almkogel, Drachenwand, Schatzwand, Schober und Filbling und der Tag ist komplett. Was viel klingt, ist noch viel mehr.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-XwkAnjJrd4M/XA1mXw3T48I/AAAAAAAAbvg/KA_aWn4e8BYoO0eOwCjnuq8MO8gIBVFEACKgBGAs/s1600/G4568478.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-XwkAnjJrd4M/XA1mXw3T48I/AAAAAAAAbvg/KA_aWn4e8BYoO0eOwCjnuq8MO8gIBVFEACKgBGAs/s640/G4568478.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Abstieg vom Schafberg, immer den Wolfgangsee vor Augen</b></td></tr>
</tbody></table>
Die Sonne arbeitet heute so brav, als würde sie vom Herrgott kontrolliert werden. Der Abstieg nach Salzburg kommt uns wie einer zum Marianengraben vor. Wir beschließen uns beim "Batzenhäusl" in Sankt Gilgen kurz zur Ruhe zu setzen. Das würde auch funktionieren, wenn dort nicht gerade ein bayerischer Frühschoppen im Gange wäre. Na dann, aunzopft is! Topfenstrudel und Weißwürste. Man kann nicht sagen, dass ich mich nicht ausgewogen ernähren würde.<br />
<br />
Gleich hinter dem Gasthaus beginnt der Anstieg zum 1.030 Meter hohen Almkogel. Wieder 600 Höhenmeter. Wieder in der Hitze der Sahara, obwohl doch hier alles so grün glänzt. Durch die grünen Dünen steigen wir bergan. Immer wieder fordern die Beine eine kurze Pause und auch die Lunge schaltet sich ins Gespräch ein. Mehr als ein unverständliches Keuchen hat sie aber nicht zu sagen.<br />
<br />
Der Almkogel ist heute besonders gemein zu uns. Nicht nur, dass er zig andere vor uns auf seinen Gipfel gelassen hat, auch der Blick zum kühlenden Nass des Mondsees tut unserer aufgehitzten Stimmung nicht gut.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-G8S0MCeWrK4/XA1mpqRAa_I/AAAAAAAAbvo/Ut0O5CSsHd0sTFv_FUrVjqpqEa0g7_iugCKgBGAs/s1600/G4648486.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-G8S0MCeWrK4/XA1mpqRAa_I/AAAAAAAAbvo/Ut0O5CSsHd0sTFv_FUrVjqpqEa0g7_iugCKgBGAs/s640/G4648486.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der Almkogel über dem Mondsee. Einmal mit Menschen...</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-pEq-BNXS9-o/XA1worxiwII/AAAAAAAAbv4/bkLNU0y1oJwJ9TOOAbBcLGgOy5h9XZiswCKgBGAs/s1600/G4638485.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-pEq-BNXS9-o/XA1worxiwII/AAAAAAAAbv4/bkLNU0y1oJwJ9TOOAbBcLGgOy5h9XZiswCKgBGAs/s640/G4638485.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>...und einmal mit See</b></td></tr>
</tbody></table>
<h3>
Sag mal, wo kommt ihr denn her?</h3>
<div>
<i>"Du weißt schon, dass wir für die Drachenwand jetzt noch einmal ab- und dann wieder aufsteigen müssten?"</i>, fragt Christoph in einem Unterton, der mir sagt, dass es keine gute Idee wäre, jetzt "<i>na und?"</i> zu antworten. Bevor meine Widerworte Christophs Ohrmuschel überhaupt erreichen können, hat der schon einen Alternativplan parat: <i>"Den Filbling kennen wir ohnehin noch nicht." </i>Also runter, nach Fuschl, mit dem gleichnamigen See, in dem wir wieder nicht baden dürfen. </div>
<br />
Während wir auf der langen Forststraße, deren Ende nur abschätz- aber nicht absehbar ist, hinabtraben, liebäugeln wir kurz mit der Schatzwand. Verborgen hinter einem dichten Wald, der nichts vom Schatz der Wand preisgeben möchte, erhebt sie sich, und wird nur bestiegen, wenn Bergsteiger die Überschreitung von der Drachenwand zum Schober in Angriff nehmen. Aber irgendeinen Steig muss es doch geben. <i>Hier, schau mal! </i>Wir folgen kurz dem Weg, den wir so euphorisch für uns entdeckt haben, merken aber nach wenigen Sekunden, dass ihn eine Gams angelegt hat. Die runden braunen Markierungen am Boden bestätigen das. Also doch nach Fuschl. Zu Didi Mateschitz und seinem Getränk, das die Flügel verleiht, die wir jetzt unbedingt brauchen würden.<br />
<br />
42,8 Kilometer. So viel zeigt unsere Uhr an, als wir uns auf die Sesseln mit den dicken Polsterungen niederlassen. Red Bull Cola, Kaffee und Topfenstrudel im Cafe am Marktplatz, während zwanzig Meter neben uns mit Maßgläsern auf den Kiritag angestoßen wird. Festliches Treiben in Salzburg, festes Reiben in der Unterhose. Der böse Wolf.<br />
<br />
Der Filbling, dessen grüner Kamm in der Nachmittagssonne brutzelt, sieht so weit weg aus, wie der Schafberg vom Balkon in Steinbach.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-rEG9IBdrgKI/XA116GDtY3I/AAAAAAAAbwE/prvYRx8EH00cQ6muWsas3Z9IzSMo_XrIwCKgBGAs/s1600/G4668488.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-rEG9IBdrgKI/XA116GDtY3I/AAAAAAAAbwE/prvYRx8EH00cQ6muWsas3Z9IzSMo_XrIwCKgBGAs/s640/G4668488.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der Fuschlsee</b></td></tr>
</tbody></table>
<i>"Nur noch dieser Berg, nur noch dieser Anstieg",</i> sagen wir uns immer wieder, als wir dem 1306 Meter hohen Gipfel langsam näher kommen. Da wissen wir noch nicht, dass wir bald im Beton einsinken werden.<br />
<div>
<br /></div>
<div>
Ein echter Familienberg, dieser Filbling. Mit dem Seeblick und dem Wanderweg, der sich steil, aber ohne Schwierigkeiten 630 Höhenmeter nach oben schlängelt. Und der großen Wiese auf dem Gipfel, auf der man so gut entspannen könnte, wenn wir sie doch endlich erreichen würden. Sogar einen eigenen See hat er. Den Filblingsee lassen wir aber aus. Für's Abkühlen bleibt ohnehin keine Zeit. Wir beide sind jetzt auch eine Familie. Eine Patchwork-Familie. Wir und das Salzkammergut. </div>
<div>
<br /></div>
<div>
Christoph zündet noch einmal den Turbo. Tom Turbo wäre mir lieber, mit seinem bequemen roten Sattel und den 111 Tricks, die uns kinderleicht auf den Gipfel hieven würden. Aber den hat Thomas Brezina in Wien eingesperrt, also müssen es die Füße richten. 2650 Höhenmeter habe ich hinter mir, als ich Christoph kurz vor dem hölzernen Kreuz endlich einhole. <i>"Wo bleibst denn?" </i></div>
<div>
<i><br /></i></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-kRTWQK1pFZQ/XA17Q1u-chI/AAAAAAAAbwQ/2YO8LmOttw0EUBTbrf8qWAzHgitTrxNJACKgBGAs/s1600/G4688490_1528048865299_high.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-kRTWQK1pFZQ/XA17Q1u-chI/AAAAAAAAbwQ/2YO8LmOttw0EUBTbrf8qWAzHgitTrxNJACKgBGAs/s640/G4688490_1528048865299_high.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Zufrieden am Gipfel des Filblings</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
<i><br /></i></div>
<div>
Wir zerbrechen die Einsamkeit, in die sich ein Wanderer in der vergangenen halben Stunde verloren hat. <i>"Seid's ihr unten vom Fuschlsee gestartet, oder von Faistenau?" </i>fragt er uns. Weder noch. <i>Ja sag mal, wo kommts ihr denn her? </i>Aus Steinbach am Attersee, bitte sehr! </div>
<div>
<br /></div>
<div>
Verdutzt, aber begeistert wünscht er uns viel Glück für den Weiterweg. Seine Begeisterung entzündet auch in uns wieder das Feuer. Oder war es die Sonne, die gnadenlos vom Himmel brennt?</div>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-tU2jJPC8HHw/XA17pSCqm7I/AAAAAAAAbwY/Nx502FPCY9YK_qAEkX8sGtHA6QVVRu2sgCKgBGAs/s1600/G4718493.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-tU2jJPC8HHw/XA17pSCqm7I/AAAAAAAAbwY/Nx502FPCY9YK_qAEkX8sGtHA6QVVRu2sgCKgBGAs/s640/G4718493.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Abstieg nach Faistenau</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
<br /></div>
<div>
<br /></div>
<h3>
Wenn der Schlaf zum Wellnessprogramm wird</h3>
<div>
Und wieder diese grünen Dünen. Das Salz, das sich im Gesicht abgelegt hat, könnten wir uns für die Suppe aufheben. Über Weiden steigen wir nach Faistenau ab. Unser Freund Hans, der bereits in "Ebner's Wohlfühlhotel" mit der Wechselkleidung auf uns wartet und die Gipfel der Osterhorngruppe für uns vorinspiziert hat, meldet sich per Telefon. <i>"Wie lange dauert's denn noch?" "Nicht mehr lange. Sind schon auf dem Weg"</i>, antworte ich. <i>"Sehr hilfreich. Unterwegs seid's seit der Früh". </i></div>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-4IzCDs8Nfto/XA17ztGupWI/AAAAAAAAbwc/Z5_WIdNH0cYIsSBta3UFFKVcyQAIcXOmQCKgBGAs/s1600/DSCN0718.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-4IzCDs8Nfto/XA17ztGupWI/AAAAAAAAbwc/Z5_WIdNH0cYIsSBta3UFFKVcyQAIcXOmQCKgBGAs/s640/DSCN0718.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Abstieg nach Faistenau 2.0</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
<br /></div>
<div>
Von Faistenau bis zu unserer Unterkunft sind es allerdings noch neun Kilometer. Neun lange Kilometer. Neun sehr lange Kilometer. Der Hintersee, mit seinem verlockenden Glitzern, taucht auf. Der Traktor, mit dem lauten Motor, dröhnt an uns vorbei. Und am Himmel bewegen sich die Wolken so langsam als würden sie sagen wollen: <i>"Was ihr könnt, können wir auch." </i>Einmal laufend, öfter gehend mühen wir uns voran. Ich vorne, Christoph hinten, der Beton unter uns. </div>
<div>
<i><br /></i></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-ZR9zwIXJwsE/XA19wMIMxtI/AAAAAAAAbwo/s6WU9b6wbMIuXZAx4JwtCHFtqw4NiduqACKgBGAs/s1600/G4768498.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-ZR9zwIXJwsE/XA19wMIMxtI/AAAAAAAAbwo/s6WU9b6wbMIuXZAx4JwtCHFtqw4NiduqACKgBGAs/s640/G4768498.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Auf den letzten Kilometern zum Hotel </b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
Ertrunken sind wir schließlich nicht darin. Und auch das Ortsschild war keine Fata Morgana. Nach 57,5 Kilometern und 2750 Höhenmetern können wir endlich das Hotel sehen. Ein Bier, ein Abendessen, ein Danke für die Wechselkleidung. </div>
<div>
<br /></div>
<div>
"<i>Die Sauna ist noch offen", </i>sagt man uns. <i>"Danke, da waren wir heute schon"</i>, denke ich mir. Nur noch ins Bett, einfach nur noch die Augen zumachen und träumen. Vom Osterhorn, der Postalm und der Nacht auf der Goiserer Hütte, die uns morgen erwartet. Von einem neuen Tag im Salzkammergut. </div>
<div>
Ein Albtraum wird das trotz aller Strapazen nicht. Und als ich mich zwischen den dicken Kopfpolstern und der dünnen Decke ins Bett kuschle, merke ich, wie es in meinen Füßen wieder kribbelt und sich die Vorfreude von den Zehen langsam in den Kopf schiebt. Bis morgen, Salzkammergut.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br /></div>
bergaufundbergabhttp://www.blogger.com/profile/14153710401614673035noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4764495762693580716.post-77290567072920678722018-08-07T21:30:00.002+02:002019-01-17T14:37:35.898+01:00Die drei Stimmen von Lavaredo <div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://3.bp.blogspot.com/-pKjKKUvGTyM/WzZFubch70I/AAAAAAAAaJA/9Yn3c90j2ZwY6l4pBnYwbyB5eoUJuakdwCLcBGAs/s1600/2018_06_22_north-face-lavaredo-ultra-trail-2018_tre-cime-di-lavaredo-km-53-ultra_north-face-lavaredo-ultra-trail-2018-5593342-53089-574.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="213" src="https://3.bp.blogspot.com/-pKjKKUvGTyM/WzZFubch70I/AAAAAAAAaJA/9Yn3c90j2ZwY6l4pBnYwbyB5eoUJuakdwCLcBGAs/s320/2018_06_22_north-face-lavaredo-ultra-trail-2018_tre-cime-di-lavaredo-km-53-ultra_north-face-lavaredo-ultra-trail-2018-5593342-53089-574.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<b>Lavaredo Ultra Trail 2018</b><br />
<b>121 Kilometer, 5800 Höhenmeter</b><br />
<b><br /></b>
<b><br /></b>
<i>Lauf dich frei, sagt die eine. Lass es bleiben, sagt die andere. Und dann ertönt der Chor, der "Halte durch!" singt. </i><br />
<i><br /></i>
<i>Von Gabriel Egger</i><br />
<i><br /></i>
<a name='more'></a>
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<br />
<br />
Dieses ständige Warten. Schon auf diesen Tag habe ich so lange gewartet. Eine Woche, zwei Wochen, vielleicht sogar einen Monat lang. Ich habe sogar darauf gewartet, dass ich warten darf. In der langen Schlange vor der Eishalle in Cortina D'Ampezzo. Gemeinsam mit 1599 Läufern, die ihren Namen für eine Nacht und zumindest einen Vormittag in eine Nummer tauschen. Darf ich mich vorstellen? 594.<br />
So habe ich mir das zumindest ausgemalt, auf den Bildern, die seit Wochen in meinem Kopf entstehen. Aber da war (noch) niemand. Nicht einmal kühl war es dort. Den einsamen Spaziergang durch den langen Gang mit den beschlagenen Fensterscheiben möchte ich nicht als Zeichen verstehen. Nein, morgen wird das anders. 121 Kilometer Spaß, 5800 Höhenmeter Klarheit im Kopf.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-iwsjo3uBDT0/W18yRm0x82I/AAAAAAAAakU/m67_gHJ4a70eLkqVyU_3NHjMTmfmJqHrwCLcBGAs/s1600/lavaredo.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-iwsjo3uBDT0/W18yRm0x82I/AAAAAAAAakU/m67_gHJ4a70eLkqVyU_3NHjMTmfmJqHrwCLcBGAs/s640/lavaredo.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Startnummernausgabe in der Eishalle von Cortina D'Ampezzo</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Jetzt, eingewickelt in das dünne italienische Leintuch, warte ich schon wieder. Darauf, dass die Sonne nicht mehr die bleichen Wandfluchten der Tofana di Mezzo erhellt. Darauf, dass sie endlich untergeht und mir die Augen doch noch zufallen. Nur kurz schlummern und vom Zieleinlauf träumen, das würde mir schon reichen. Mir und der Nervosität, die mich innerlich auffrisst. 16 Uhr. Sieben Stunden bis zum Start. Warten bedeutet Stillstand- und kann trotzdem pausenlos sein.<br />
<br />
<h3>
Schnell im Stau</h3>
<div>
Langes Shirt, kurze Hose? Lange Hose, kurzes Shirt? Ich weiß es einfach nicht. Wie auch? Mein erster Hunderter. Früher habe ich das über das Taschengeld gesagt, gestrahlt und damit das Panini-Album vollbekommen. Jetzt sind es die Laufkilometer. Was ist aus dir geworden, Gabriel? </div>
<div>
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div>
Die Luft ist kalt, als ich mich endlich für eine Garderobe entschieden habe und damit über die Türschwelle des Hotels trete, als wär' das mein großer Auftritt und nicht die knapp 20 Stunden, die danach folgen. Die Nacht soll noch kühler werden. Temperaturen um den Gefrierpunkt, sternenklar. Soll ich mich darüber freuen? 22 Uhr. Eine Stunde bis zum Start.<br />
<br />
Alles ist auf den Beinen. Junge Wilde, alte Hasen, ehrgeizige Siegertypen und gemütliche Spazierer, die mehr am Bauch als auf dem Rücken mit sich tragen. Der rote Bogen mit dem großen weißen Schriftzug ist nur mehr wenige Meter entfernt: <i><b>"FINISH"</b></i>. Wie schön ihn zu sehen, wie unangenehm ihn gleich wieder verlassen zu müssen.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-JJt5NRoW2_Q/W2ASgnvfFcI/AAAAAAAAalg/LJRKvbcpaDwwbLfFofe0NMTGWvItUvmfwCLcBGAs/s1600/DSC04482.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1064" data-original-width="1600" height="424" src="https://3.bp.blogspot.com/-JJt5NRoW2_Q/W2ASgnvfFcI/AAAAAAAAalg/LJRKvbcpaDwwbLfFofe0NMTGWvItUvmfwCLcBGAs/s640/DSC04482.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Kurz vor dem Start des Lavaredo Ultra Trail </b></td></tr>
</tbody></table>
Der Zeitplan steht. Ausgearbeitet haben ihn meine Freundin und ihre Eltern, damit sie am Morgen rechtzeitig zu den Labestellen kommen. Sollte ich ihn nicht einhalten, bin ich mir nicht sicher, ob ich mich mehr vor den Konsequenzen eines zu schnellen Beginns, oder vor den bösen Blicken der mitgereisten "Fans" fürchte.<br />
<br />
Dann ertönt sie. Die Hymne des Lavaredo Ultra Trails. <a href="https://www.youtube.com/watch?v=nOr0na6mKJQ">The Ecstasy of Gold, Ennio Morricone.</a> Acht Grad Außentemperatur, aber meine Hände schwitzen. <i>"So many runners, so many heroes!"</i> schreit die euphorische Stimme aus dem Lautsprecher, bevor sie rückwärts zählt. <b>Cincque.</b> Hab' ich auch wirklich alles eingepackt, was zwischen Kasten, Bett und Balkon verstreut war? <b>Quattro. </b>Wie schnell soll ich starten? <b>Tre.</b> Komm ich überhaupt vom Fleck? Soviele Leute. <b>Due.</b> Kann er mit dem Zählen nicht wieder von vorne anfangen? <b>Uno.</b> So ein Urlaub in den Dolomiten wäre ja auch nicht verkehrt. Ich könnte doch einfach wieder ins Hotel und....<b>GOOOOOO! </b><br />
<br />
Eher Stop and Go. Ich stehe immer noch zwischen dem Heiligen Philippus und dem Heiligen Jakobus. Hinten anstellen, vorne aufräumen. 23.04 Uhr. Jetzt kann ich die Basilika im Zentrum von Cortina endlich verlassen. Der tosende Applaus lässt meine Beine glauben, sie seien schon vor dem Zieleinlauf. Es kribbelt überall.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-u7SlpI0l3Co/W2Qa4fbUdNI/AAAAAAAAamc/XUKoYkBc_rYLGs-UipBz_5CxZnDi7jYLQCLcBGAs/s1600/DSC04488.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1064" data-original-width="1600" height="424" src="https://3.bp.blogspot.com/-u7SlpI0l3Co/W2Qa4fbUdNI/AAAAAAAAamc/XUKoYkBc_rYLGs-UipBz_5CxZnDi7jYLQCLcBGAs/s640/DSC04488.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Großer Andrang beim Start im Zentrum von Cortina </b></td></tr>
</tbody></table>
Auf der breiten Asphaltstraße geht es leicht ansteigend hinaus aus dem Ort nach Cadin. Das sind sie jetzt also, die ersten Meter eines Ultra-Laufes. Eigentlich ja ganz entspannend. Nicht einmal die Stirnlampe brauche ich, ich schwimme ganz einfach in den Wellen des Lichtermeeres mit.<br />
<br />
Der Asphalt beginnt langsam in Schotter überzugehen, der Weg wird steiler. Jetzt kann ich sie zum ersten Mal hören. Ganz deutlich, so als sitze dieser kleine Teufel genau in meinem Ohr. <i>"Lauf schneller"</i>, sagt die Stimme. <i>"Lauf dich frei. Mach schon. Du verlierst wichtige Zeit</i>. "Was soll der Schwachsinn?" will ich eigentlich antworten, aber was würde der Pole neben mir dann denken? Drei Kilometer und der spricht schon mit sich selbst?<br />
<br />
Ich laufe, wo die anderen gehen, beschleunige dort, wo andere das Tempo herausnehmen. Dann stehe ich. Im Stau vor dem ersten langen Anstieg. Und ich stehe wirklich. Eine Minute. Zwei, bald sind es drei. Gefühlt acht Stunden vergehen, bevor sich der Pulk auflöst. Und natürlich versuche ich, das wieder aufzuholen. Nach fünf Kilometern muss das ja auch wirklich schon sein. Ich überhole. Ein schwedisches Pärchen, das nicht nur ein Liebespaar, sondern auch gleich angezogen ist. Einen schmächtigen Mann aus Hongkong, der die Wintergarderobe ausführt. Das Gelände ist einfach, Forststraßen, wenige Wurzeln. Auch beim Downhill (das deutsche Wort wäre wohl Hinunterlaufen, aber das hört sich ja langweiliger an, als es ist) klappt alles hervorragend.<br />
<br />
Die Nacht ist dunkel. Sehr überraschend. Aber hier, zwischen den dicken Tannen, die den Mond abschirmen, fühlt es sich wirklich dunkel an. 01:28 Uhr. Ich erreiche nach 18 Kilometern und 860 Höhenmetern die erste Verpflegungsstation. Das H vor Ospitale brauche ich nicht. Cola, italienische Wafferl, weiter in die Dunkelheit. Die Luft ist so kalt, dass sich meine Lunge beim Anstieg Richtung Passo Tre Croci lautstark beschwert. Ich denke nach, was meine Freunde wohl gerade machen. Bier vor der Bettschwere, oder Anstieg zum Sonnenaufgang?<br />
<br />
<h3>
Miserabel, Misurina</h3>
<div>
Bis auf die scharfen, wadenschindenden Anstiege, bin ich fast alles durchgelaufen. Noch fühlt es sich richtig an und die Stimme im Ohr singt Loblieber auf mich. Bei der zweiten großen Verpflegungsstation habe ich bereits mehr als 300 Plätze gut gemacht. 03:22 Uhr. 34 Kilometer und 1540 Höhenmeter in den Beinen, 87 Kilometer und 4260 Höhenmeter vor ihnen. Federavecchia heißt der Pausenort, der mit lauter Musik die stille der Nacht durchbricht. Ich höre den Reggae-Dancehall-Melodien knapp fünf Minuten zu, bis der Rhythmus meinen Körper erreicht und ich mit dem Popo Richtung Misurina schwinge. Das Schlimmste ist bald überstanden, denke ich, als sich zwischen den Dolomiten-Zacken langsam das Morgenrot ankündigt.<br />
<br />
Der Marathon ist gelaufen, als ich beim Lago di Misurina ankomme, braun vom Dreck, aber ohne Beschwerden. Es ist hell geworden. Noch nicht so hell, dass ich den Tag ankündigen könnte, aber zumindest so hell, dass die Stirnlampe im Rucksack verschwindet. Mehr als 600 Höhenmeter Anstieg zum Rifugio Auronzo liegen nun vor uns. Vor mir und der Gruppe, mit den langhaarigen Italienern, der ich mich angeschlossen habe.<br />
<br />
Der Schwächste der Gruppe soll vorauslaufen, heißt es immer. Aber auf dem steilen Anstieg verliere ich langsam den Anschluss. Mein Magen hätte gerne mehr, als nur italienische Waffeln zu verdauen. Er dreht sich. Nach links, nach rechts und schließlich im Kreis. Bevor ich mich entschließen kann die Gedanken vom eiskalten Wind zum wärmenden Empfang bei den Drei Zinnen zu lenken, meldet sich die Stimme zurück. Diesmal ist sie tiefer, aber viel sanftmütiger: "<i>Lass es doch einfach. Du musst dir nichts beweisen. Schlaf dich aus. Genieß den Ausblick. Sei zufrieden." . </i>Ich ignoriere sie. Blödes Engelchen.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-V04OdEqio4M/W2k3hs_FgtI/AAAAAAAAaok/7GuuUHcMI9QqvsWmOvQnkxEzKeZEuZRDwCLcBGAs/s1600/G7348781.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-V04OdEqio4M/W2k3hs_FgtI/AAAAAAAAaok/7GuuUHcMI9QqvsWmOvQnkxEzKeZEuZRDwCLcBGAs/s640/G7348781.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Anstieg zum Rifugio Auronzo, Kilometer 48 </b></td></tr>
</tbody></table>
Die Serpentinen schlängeln sich ins Nichts. Immer wenn ich glaube, die Drei Zinnen, die von hier aus wie zwei unförmige Felsbrocken aussehen, erreichen zu können, rutschen sie wieder ein Stück weg. Ob das die Plattentektonik ist? Die Temperatur auf 2300 Metern Seehöhe fällt genauso schnell, wie meine Motivation. Allgemeines Bibbern und Zittern im Starterfeld. Dann, endlich, erblicke ich das weiße Zelt am Horizont. Nach 6 Stunden und 59 Minuten erreiche ich die Labestelle beim Rifugio Auronzo- und meine Mitreisenden. Die Wärme kehrt zurück, zumindest rund ums Herz.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-XowJlTfQrMA/W2mFhKJ_UBI/AAAAAAAAaow/xEMHmvOLSO4Z7zGwDPWrQWCK2oE1jzs6gCLcBGAs/s1600/DSC04494.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1064" data-original-width="1600" height="424" src="https://4.bp.blogspot.com/-XowJlTfQrMA/W2mFhKJ_UBI/AAAAAAAAaow/xEMHmvOLSO4Z7zGwDPWrQWCK2oE1jzs6gCLcBGAs/s640/DSC04494.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Das "Labezelt" beim Rifugio Auronzo. 49,3km und 2743hm sind gelaufen</b></td></tr>
</tbody></table>
Wenn ich nur etwas essen könnte. Die heiße Suppe quält sich durch die Speiseröhre, auch das Weißbrot will lieber auf seinem Platz an dem großen Tisch mit den getrockneten Früchten bleiben. Ich setze mich hin, beobachte das rege Treiben, sehe aber auch, dass es für viele nicht mehr läuft. Statt dem dünnen Leintuch am Abend, gibt es für sie die Rettungsdecke.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-MXNzKvwta4A/W2ma2IcwTlI/AAAAAAAAao8/iyEQ3esJybsWNWINI1G-i8dn4GwoVsrIgCLcBGAs/s1600/DSC04493.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1064" height="640" src="https://3.bp.blogspot.com/-MXNzKvwta4A/W2ma2IcwTlI/AAAAAAAAao8/iyEQ3esJybsWNWINI1G-i8dn4GwoVsrIgCLcBGAs/s640/DSC04493.JPG" width="424" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Heiße Suppe, dicke Jacke, guter Zuspruch</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Irgendwo zwischen den bunten Stirnbändern und den wärmenden Daunenjacken, glaube ich ein bekanntes Gesicht zu erkennen. 50 Kilometer muss man also durch die Dolomiten laufen, um einen Gmundner zu treffen. Das würde wohl leichter gehen. Gregor, der wenige Minuten vor mir das Festschmauszelt erreicht hatte, ist schon bereit zum Ablauf. <i>"Du holst mich eh ein",</i> sagt er. Ich werde ihn erst in 10 Stunden wieder sehen.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-72UibQ1Ms-4/W2mzKQgneeI/AAAAAAAAapI/ccHDGhaZcmoT_AWi6ccBFl60bLih-8mTwCLcBGAs/s1600/DSC04502.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1064" data-original-width="1600" height="424" src="https://4.bp.blogspot.com/-72UibQ1Ms-4/W2mzKQgneeI/AAAAAAAAapI/ccHDGhaZcmoT_AWi6ccBFl60bLih-8mTwCLcBGAs/s640/DSC04502.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Langsam und widerwillig geht es weiter </b></td></tr>
</tbody></table>
Mehr als zwanzig Minuten vergehen, bis ich mein erwärmtes Sitzfleisch wieder in der Morgenluft abkühle. <i>"Wir sehen uns, hopp hopp"</i>, ruft mir mein Schwiegervater (in spe) nach. Ich muss lächeln. Auch, weil vor mir endlich die Drei Zinnen in ihrer vollen Pracht auftauchen. Irgendwann werde ich sie erklettern. Aber jetzt will ich nur vorbei an ihnen.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-oldI8AY-sf4/W2m3ucEYZXI/AAAAAAAAapY/EIMCYIUuxd0MPBLBg4h9fupYAz0MMCb-ACLcBGAs/s1600/2018_06_22_north-face-lavaredo-ultra-trail-2018_tre-cime-di-lavaredo-cappella-degli-alpini-km-49-ultra_north-face-lavaredo-ultra-trail-2018-5593342-53094-1351.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-oldI8AY-sf4/W2m3ucEYZXI/AAAAAAAAapY/EIMCYIUuxd0MPBLBg4h9fupYAz0MMCb-ACLcBGAs/s640/2018_06_22_north-face-lavaredo-ultra-trail-2018_tre-cime-di-lavaredo-cappella-degli-alpini-km-49-ultra_north-face-lavaredo-ultra-trail-2018-5593342-53094-1351.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der Kampf beginnt wieder </b></td></tr>
</tbody></table>
Stehenbleiben muss ich trotzdem kurz. Zu schön sind diese fantastischen Drei. Jede Zinne wäre ein eigenes Gemälde wert. Dann geht es zum längsten Abstieg des Tages. Mehr als 1000 Höhenmeter hinab nach Cimabanche! Dafür brauche ich einen Antreiber. Musik an, Welt aus. Okay, nächstes Lied. Was zum Teufel macht Andreas Gabalier auf meinem MP3-Player?<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-JCcGkn-OyHE/W2m5Y7E763I/AAAAAAAAapo/2NJaPnmzAuwiq2ngpoi3y2p-jVev1hbhACLcBGAs/s1600/2018_06_22_north-face-lavaredo-ultra-trail-2018_tre-cime-di-lavaredo-km-53-ultra_north-face-lavaredo-ultra-trail-2018-5593342-53089-574.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-JCcGkn-OyHE/W2m5Y7E763I/AAAAAAAAapo/2NJaPnmzAuwiq2ngpoi3y2p-jVev1hbhACLcBGAs/s640/2018_06_22_north-face-lavaredo-ultra-trail-2018_tre-cime-di-lavaredo-km-53-ultra_north-face-lavaredo-ultra-trail-2018-5593342-53089-574.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Ein Mann zwischen Mut und Verzweiflung </b></td></tr>
</tbody></table>
Das taufrische Grün des Tales weckt meine Geister wieder. Sie spuken durch die Dolomiten, lassen sich nicht abhängen, genauso wie die Stimme, die sich in mein Ohr gesetzt hat. <i>"Jetzt geht's los! Jetzt geht's los!"</i> singt sie. <i>"Hey, wir sind nicht im Fußballstadion und du hältst jetzt endlich mal die Klappe!"</i><br />
<br />
Der Weg zieht sich. So lang, wie ein drei Tage alter Kaugummi. Wenn ich jetzt Radio- und Handyempfang hätte, ich würde bei OE3 anrufen und das ganze Land zu meinem Dilemma befragen: <i>"Hallo, hier ist Gabriel aus Linz. Also jetzt gerade bin ich nicht in Linz, sondern irgendwo zwischen den Drei Zinnen und Cimabanche. Vor mir liegt eine ziemlich unangenehme Forststraße. Sechs Kilometer lang. Sie ist aber nicht flach, sondern leicht ansteigend. Einmal mehr, einmal weniger. Soll ich sie durchlaufen, oder soll ich ein bisschen gehen?"</i><br />
<br />
Aber ich habe keinen Empfang. Also mache ich einfach, was mir die beiden Stimmen sagen. <i>"Lauf schneller!". "Geh langsamer!." "Lauf jetzt endlich. "Geh mal zwischendurch!" </i>Tolle Hilfe.<br />
<br />
09:26 Uhr. Laufend, aber müde und hungrig erreiche die Verpflegungsstation. Soll ich mich freuen, weil ich schon mehr als die Hälfte geschafft habe, oder soll ich weinen, weil ich noch fast die Hälfte vor mir habe? Ich überlege, während ich mir eine ganze Packung "Powergel Shots" in den Mund stecke.<br />
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-1XcOLxw2kjc/W2m8YX1FsCI/AAAAAAAAap0/vj2T7NbbwS4QO_tNsv8GjhREDCkbEaA1ACLcBGAs/s1600/DSC04529.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1064" data-original-width="1600" height="424" src="https://2.bp.blogspot.com/-1XcOLxw2kjc/W2m8YX1FsCI/AAAAAAAAap0/vj2T7NbbwS4QO_tNsv8GjhREDCkbEaA1ACLcBGAs/s640/DSC04529.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Ein müdes Lächeln beim Erreichen von Cimabanche</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-i4HTbSIQnXc/W2m_kVyV0WI/AAAAAAAAaqA/Jn6UHWA9AnspFQ9dJgBAyx_u3xWJdZMxgCLcBGAs/s1600/DSC04523.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1064" data-original-width="1600" height="424" src="https://4.bp.blogspot.com/-i4HTbSIQnXc/W2m_kVyV0WI/AAAAAAAAaqA/Jn6UHWA9AnspFQ9dJgBAyx_u3xWJdZMxgCLcBGAs/s640/DSC04523.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Verpflegungsstation Cimabanche. Zufällig ist auch Gregor (grün) wieder mit am Bild </b></td></tr>
</tbody></table>
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-l7zKGSHeCLM/W2m_ntaNkpI/AAAAAAAAaqE/NQAwBlkFcEIcFoBMxDFWKyHwtpwk9auJgCLcBGAs/s1600/DSC04538.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1064" data-original-width="1600" height="424" src="https://4.bp.blogspot.com/-l7zKGSHeCLM/W2m_ntaNkpI/AAAAAAAAaqE/NQAwBlkFcEIcFoBMxDFWKyHwtpwk9auJgCLcBGAs/s640/DSC04538.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Speicher auffüllen </b></td></tr>
</tbody></table>
Nach dreißigminütiger Nachdenkpause, komme ich zum Entschluss, dass ich mich freuen muss. Alles andere würde nach hinten losgehen- und ich möchte ja vorwärts laufen. Und das gelingt richtig gut. Beim Anstieg Richtung Malga Ra Stua fühle ich mich wie neugeboren. Nur die Nabelschnur fehlt.<br />
<br />
<i>"Du kannst das noch gewinnen"</i>, sagt die Stimme in meinem Ohr. Sie wird größenwahnsinnig- und ich mit ihr. Ich laufe den Abschnitt beinahe durch, merke erst beim Downhill, dass ich schon einmal bessere Ideen hatte. Die Schulter schmerzt vom Steckeneinsatz, der Magen beschwert sich über den Mix aus getrockneten Früchten, Olivenöl und Nutella. Trotzdem. 76,5 Kilometer sind geschafft. 3552 Höhenmeter ebenso. In mir reift der Plan unter 20 Stunden zu bleiben. Wenn ich ehrlich bin, war der zu diesem Zeitpunkt schon ausgereift.<br />
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-gaH5JyXNn3o/W2na3lmm1iI/AAAAAAAAaqU/bFw4shiTBNkohol1xmTbOzIWf_uVtZipwCLcBGAs/s1600/DSC04554.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1064" data-original-width="1600" height="424" src="https://4.bp.blogspot.com/-gaH5JyXNn3o/W2na3lmm1iI/AAAAAAAAaqU/bFw4shiTBNkohol1xmTbOzIWf_uVtZipwCLcBGAs/s640/DSC04554.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Nach 11 Stunden und 17 Minuten in Malga Ra Stua </b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-LwD9I5H3-ZI/W2ncMnrGj9I/AAAAAAAAaqg/aXHhgFoWaMQD1_0Cq7bumClmIXSUopQ7ACLcBGAs/s1600/DSC04559.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1064" data-original-width="1600" height="424" src="https://4.bp.blogspot.com/-LwD9I5H3-ZI/W2ncMnrGj9I/AAAAAAAAaqg/aXHhgFoWaMQD1_0Cq7bumClmIXSUopQ7ACLcBGAs/s640/DSC04559.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Kommunikationsprobleme </b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-e8-X5MRd_Ck/W2ndRoFlcuI/AAAAAAAAaqs/nUigPjXMjpsL13A6sWR-4cvP5aXE0sGGgCLcBGAs/s1600/DSC04564.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1064" data-original-width="1600" height="424" src="https://1.bp.blogspot.com/-e8-X5MRd_Ck/W2ndRoFlcuI/AAAAAAAAaqs/nUigPjXMjpsL13A6sWR-4cvP5aXE0sGGgCLcBGAs/s640/DSC04564.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Mmmmmh. Das Salz in der Suppe</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<br />
20 Kilometer sind es von hier bis zur nächsten Labestelle. 20 Kilometer, in denen ich meine Motivationscrew nicht zu Gesicht bekomme. Und 20 Kilometer, in denen ich viel leiden werde.<br />
Die Kälte ist der unbändigen Kraft der Sonne gewichen und meine schleicht sich langsam davon.<br />
Bergab läuft es gut, auch die flachen Teile sind, abgesehen von dem bösen Wolf, der zwischen meinen Beinen nach den sieben Geißlein sucht, passabel.<br />
<br />
<h3>
Wo selbst das Handy nicht mehr will</h3>
<br />
Bevor es ins Travenanzes-Tal geht und der giftige Anstieg zum Col dei Bos beginnt, treffe ich auf die Teilnehmer des Cortina-Trails, auf den die Läufer Samstagfrüh in Cortina losgelassen wurden. Wie ein grauer Star ordne ich mich blind in den Schwarm ein und lasse mich mittragen. Wir springen über Steine, steigen durch Flüsse, fliegen beinahe über die Strecke des Lavaredo Ultra Trails. Bis nichts mehr geht, oder: bis ich nur mehr gehe. Vor dem langen Anstieg setzte ich mich ins Gras, trinke aus dem Bächlein und bin einfach nur leer. Jetzt, wo ich sie gar nicht brauche, erklingt die sanftmütige Stimme in meinem Ohr: <i>"Bleib hier einfach lange sitzen. Mach es dir gemütlich. Iss etwas. Und dann schau' in 20 Minuten noch einmal, wie es dir geht."</i><br />
<br />
Okay, das mit dem Essen, da hat sie einen Punkt. Ich packe einen Riegel aus, das Plastik wieder in den Rucksack und beobachte die Läufer, die sich an mir vorbeimühen.<i>"Genau, und jetzt leg' dich einfach ein bisschen ins Gras"</i>, meldet sich die Stimme wieder. <i>"Nein, das reicht jetzt. Ich muss weiter."</i><br />
<br />
Mein Körper muss nicht, und er will auch noch nicht. Nur langsam schleppe ich mich in die Gesteinswüste vor dem Col dei Bos hoch. Die Dolomiten haben mein Herz erobert. Ich fühle tiefe Dankbarkeit, sie durchlaufen zu dürfen- und auch noch zu können. Kurz vor 14 Uhr erreiche ich den höchsten Punkt, bevor es endgültig bergab zur Verpflegungsstation geht. Eine lange Forststraße mit einer unbequemen Schotterauflage schlängelt sich dort hinunter. Mein Knie merkt an, dass es jetzt schon mehr als 90 Kilometer in den Knorpeln hat und es dann einmal genug sei. Aber ich muss das Klagen überhören. Während ich mich bei einem überraschenden weiteren Anstieg abmühe, hat der Sieger des Lavaredo Ultra Trails 2018 bereits das Ziel erreicht.<br />
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-vyAtEfzUtRo/W2nhgaV5KlI/AAAAAAAAaq4/OQO6AJ6cM8UOCnwEW2mDiyNEz_xg88rzgCLcBGAs/s1600/DSC04572.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1064" data-original-width="1600" height="424" src="https://2.bp.blogspot.com/-vyAtEfzUtRo/W2nhgaV5KlI/AAAAAAAAaq4/OQO6AJ6cM8UOCnwEW2mDiyNEz_xg88rzgCLcBGAs/s640/DSC04572.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Hayden Hawks gewinnt in 12 Stunden und 16 Minuten </b></td></tr>
</tbody></table>
96,7 Kilometer sind geschafft, als ich beim Rifugio Col Gallina wieder auf meine Motivationscrew treffe. <i>"Ein Stückerl geht's noch" </i>sagt mein Schwiegervater. Verdammt, stimmt ja. Nur mehr knapp 25 Kilometer. Das wär' ja gelacht.<br />
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Zum Lachen ist mir auf dem Weg zum Passo Giau nicht mehr zumute. Obwohl es nur knapp sieben Kilometer sind, glaube ich zwischendurch, dort nie anzukommen. Die haben sich bestimmt vertan. Das muss viel weiter sein. Erst als meine Uhr bei den gelaufenen Kilometern von zwei auf drei Zahlen umspringt, hebt sich meine Laune wieder. Das ist er jetzt, mein erster Hunderter. Aber die Stimmungsschwankungen gehen weiter. Mein Handy hat früher aufgegeben, als ich. Irgendwo zwischen Kilometer 95 und 104 ist es aus der Brusttasche gesprungen und erholt sich im knöchelhohen Dolomitengras. Marco Giovannini aus Verona wird es wenige Stunden später finden- und es mir wenige Tage später zurück nach Österreich schicken.<b> Mille Grazie! </b><br />
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-Vc8joujVvAA/W2nkL1gh6dI/AAAAAAAAarE/TuNnYyhMSbcJIBdI8CVLwYq6966JVNokgCLcBGAs/s1600/DSC04581.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1064" data-original-width="1600" height="424" src="https://4.bp.blogspot.com/-Vc8joujVvAA/W2nkL1gh6dI/AAAAAAAAarE/TuNnYyhMSbcJIBdI8CVLwYq6966JVNokgCLcBGAs/s640/DSC04581.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der wunderbare Passo Giau, Kilometer 104,1</b></td></tr>
</tbody></table>
17 Kilometer sind es nur noch bis ins Ziel, als ich die Labestelle beim Passo Giau erreiche. Jetzt weiß ich, dass ich es tatsächlich schaffen kann. Aber ich bin auch bereits mehr als 17 Stunden unterwegs, liege hinter dem Zeitplan. <i>"Dann musst du jetzt halt Gas geben"</i>, sagt die raue Stimme in meinem linken Ohr. Sofort wird ihr im rechten Ohr sanftmütig widersprochen: <i>"Genieß es. Damit du es ins Ziel schaffst, musst du einen Gang zurückschalten".</i> Ach, hört doch auf! Die Entscheidung trifft jemand anderes: Gregor ist zurück! Er hat sich von der Kälte der Nacht erst nach einer Stunde Schlaf erholt und ist am Passo Giau wieder ins Rennen eingestiegen. <i>"Machen wir es gemeinsam fertig"</i>, sagt er. Genau das wollte ich hören.<br />
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-aQhmwYaEZt0/W2nmYaS0bYI/AAAAAAAAarQ/HahAG8C6Fk8UKJbSwFffZ1fh1EMq67SgwCLcBGAs/s1600/DSC04594.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1064" data-original-width="1600" height="424" src="https://4.bp.blogspot.com/-aQhmwYaEZt0/W2nmYaS0bYI/AAAAAAAAarQ/HahAG8C6Fk8UKJbSwFffZ1fh1EMq67SgwCLcBGAs/s640/DSC04594.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Nicht mehr weit, dann darf ich endlich glücklich schauen</b></td></tr>
</tbody></table>
Wir laufen. Flach, dann bergab, über Schotter, Steine, Wiesen und kurz auch den Berg hinauf. Wie lang geht das denn noch? Ganz am Ende des Hochplateaus ist der letzte Anstieg zu sehen. Der LETZTE Anstieg! Jeder Buchstabe singt eine eigene schöne Melodie. Um 17:29, nach einer Laufzeit von 18 Stunden und 24 Minuten haben wir es geschafft. Wir stehen in 2250 Metern Seehöhe. Ab jetzt geht es nur noch bergab , zurück nach Cortina, wo wir gestern um 23:04 losgelaufen sind. In einer Nachbetrachtung ist es üblich, dass Gefühle verschwimmen. Unschöne Momente werden ganz okay, schöne Momente werden himmlisch, schlechte Gefühle gehören dazu. Aber an das Gefühl, das ich dort oben hatte, kann ich mich genau erinnern: Ich will jetzt endlich aufhören.<br />
<br />
Ob es vielleicht das Richtige war, genau in diesem Moment die 20-Stunden-Grenze anzusprechen, weiß ich nicht. Aber es hat gewirkt. <i>"Weißt du was?"</i>, sagt Gregor und bleibt stehen. <i>Schau ab jetzt nicht mehr auf die Uhr. Wir laufen einfach. So schnell wir können."</i> Das Versprechen, das ich ihm gebe, breche ich nach fünfzehn Sekunden.<br />
<br />
<h3>
Das Gefühl, unsterblich zu sein</h3>
<div>
Beim letzten Verpflegungspunkt am Berg sieht es mit den 19:59:59 nicht gut aus. Das Rifugio Croda da Lago erreichen wir nach 18 Stunden und 45 Minuten. Wir sind müde, die Beine ziehen mich in Richtung der Bierbänke. Wir müssen uns sputen, aber pausieren wollen wir auch. Nur kurz. Für so ein leckeres Weißbrot mit Olivenöl, das ich nicht mehr riechen kann. 10,2 Kilometer noch, 900 Höhenmeter bergab, 50 bergauf. </div>
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<br /></div>
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17:55 Uhr. Das letzte Mal aufstehen, das letzte Mal loslaufen. <i>"Schau jetzt wirklich nicht mehr auf die Uhr"</i>, sagt Gregor. Diesmal dauert es fast 45 Sekunden, bis ich zum Verräter werde. Dafür dauert es auch genauso lange, bis er mir davonläuft. Wie kann der jetzt noch so schnell sein? </div>
<div>
<br /></div>
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Als ich mich bereits mit einer Zeit über 20 Stunden abfinde, ertönt plötzlich wieder eine Stimme in meinem Ohr. Sie ist anders, viel kräftiger. Ja, es ist ein Chor. Der Teufel und der Engel haben Verstärkung bekommen. <i>"Halte durch",</i> singen sie zu dritt. <i>"Glaub an dich, du schaffst es". </i></div>
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<i><br /></i></div>
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Der Schweiß perlt mir von der Stirn direkt in die Augen. Dabei würde ich die jetzt so dringend brauchen, um nicht über die Wurzeln zu stolpern. Egal, einfach weiter. So schnell mich meine müden Beine noch tragen können. <i>"Three Kilometres left</i>" ruft mir die Stimme aus dem Kontrollzelt zu. Ich möchte ihn umarmen, sogar küssen würde ich ihn für diese drei Worte.</div>
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<br /></div>
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<i>"One kilometre"</i>, sagt das kleine italienische Mädchen am Straßenrand. Ich werfe ihr meinen charmantesten Blick zu, der sie offenbar erschrickt, und donnere über den Asphalt. Der Heilige Phillipus, der Heilige Jakobus, die Kirche von Cortina! Ich sehe sie! Und da ist auch Gregor! </div>
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<br /></div>
<div>
Noch ein letzter kleiner Anstieg, hinauf ins Zentrum, auf den Corso Italia. Wir laufen ihn, die Endorphine spielen verrückt. 18:49, sagt die Uhr. Das geht sich aus! Wir schauen uns an, lachen, fetzen dem rot-weißen-Zielbogen entgegen. <i>"Hö, do isa schon! </i>höre ich aus dem Biergarten nebenan. Jetzt beginnt auch mein Schwiegervater zu laufen, um den Zieleinlauf nicht zu verpassen.</div>
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<br /></div>
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23. Juni, 18:50 Uhr, Cortina d' Ampezzo. Der letzte Schritt. <i>"Yeah, the austrian guys are here!</i>" tönt es aus dem Lautsprecher. Wir sind angekommen. Nach 121 Kilometern und 5800 Höhenmetern durch die Dolomiten. Nach vielen "Ups" und viel weniger "Downs". Der wildeste Ritt meines Lebens. Und der schönste. </div>
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<br /></div>
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Nach 19 Stunden und 45 Minuten lege ich mich auf den warmen Asphalt. Jetzt, in diesem Moment, bin ich unsterblich, da bin ich sicher. </div>
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<br /></div>
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-FzStF-qxF5g/W2nqhaTOyOI/AAAAAAAAarc/mXp3wnxmYyIpVugAQv249xGILOwOxNBzwCLcBGAs/s1600/DSC04601.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1064" height="640" src="https://3.bp.blogspot.com/-FzStF-qxF5g/W2nqhaTOyOI/AAAAAAAAarc/mXp3wnxmYyIpVugAQv249xGILOwOxNBzwCLcBGAs/s640/DSC04601.JPG" width="424" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Nach 19 Stunden und 45 Minuten im Ziel</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
<br /></div>
<div>
Es dauert lange, bis die Euphorie nachlässt. Dann: Schüttelfrost. Der Körper wehrt sich eben auf seine eigene Art. Zwei Bier und eine riesige Pizza, belegt mit allem, was die Italiener zu bieten haben, später, liege ich wieder im Bett. Eingewickelt in das dünne italienische Leintuch. Ich habe es gerade noch geschafft, meine Finisher-Weste auszuziehen, bevor ich in einen komatösen Schlaf falle. Und kurz, bevor sich mein Hirn nach dieser langen Reise durch die Gedankenwelt endlich ausschalten darf, höre ich sie noch einmal. Die drei Stimmen von Lavaredo: <i>"Gut gemacht." </i></div>
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<iframe allowfullscreen="true" allowtransparency="true" frameborder="0" height="315" scrolling="no" src="https://www.facebook.com/plugins/video.php?href=https%3A%2F%2Fwww.facebook.com%2FLasseswieeinenUnfallaussehn%2Fvideos%2F10217014392057151%2F&show_text=0&width=560" style="border: none; overflow: hidden;" width="560"></iframe>
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<br />bergaufundbergabhttp://www.blogger.com/profile/14153710401614673035noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-4764495762693580716.post-75681897354174042052018-06-14T11:26:00.000+02:002019-01-17T14:37:52.187+01:00Wo der Himmel sanft die Hölle küsst <table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-Tgmxdux4z0k/Wx6G3dq8obI/AAAAAAAAZ8c/emhz_izT3IkQLCOV0Tq1jp2blE3bwRmpgCKgBGAs/s1600/IMG_20180602_062306-01.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="240" src="https://4.bp.blogspot.com/-Tgmxdux4z0k/Wx6G3dq8obI/AAAAAAAAZ8c/emhz_izT3IkQLCOV0Tq1jp2blE3bwRmpgCKgBGAs/s320/IMG_20180602_062306-01.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Das verspätete Startfoto am Gmundnerberg</b></td></tr>
</tbody></table>
<b>Rund um's Salzkammergut : der erste Tag</b><br />
<i><a href="https://www.salzkammergut.at/trail">Unterwegs am Berge-Seen-Trail</a></i><br />
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<i><b>Rathausplatz Gmunden- Gmundnerberg- Grasberg- Hochsteinalm- Kreh- Feuerkogel- Rieder Hütte- Grünalmkogel- Hochleckenhaus- Stieg- Steinbach am Attersee (48km/3100hm)</b></i><br />
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<i>Text von Gabriel Egger </i><br />
<i>Fotos von Florian Böttcher, Gabriel Egger und Christoph Kainrath </i>
<i><br /></i>
<i><br /></i><br />
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Zwei Gefühle werden immer stärker, nur durchsetzen kann sich keines. Bis sie sich vermischen. Genauso wie die schwarzen und weißen Wolken, die sich ganz langsam über Gmunden schieben, und die ersten zaghaften Versuche der Sonne sie zu durchbrechen im Nebel ersticken.<br />
<br />
Da ist dieses eine Gefühl, das ein Kind hat, kurz bevor an Heiligabend das Glöckchen läutet. Dieses Strahlen in den Augen. Und da ist dieses andere Gefühl, das ein Maturant hat, kurz bevor er den Raum betritt, in dem die mündliche Abschlussprüfung stattfindet. Dieses Schwitzen in den Händen.<br />
<br />
Samstag, 2. Juni, 05.22 Uhr. Die Gmundner OKA-Siedlung schläft noch. Die Jalousien, die den Blick in die verträumten Stuben versperren, bezeugen das stumm. Hier beginnt unsere Reise. Der Asphalt ist nass und riecht nach warmem Sommerregen. Wie wir nach sieben Tagen riechen werden, wollen wir uns nicht vorstellen, als wir langsam Richtung Rathausplatz traben. Zu Fuß rund um das Salzkammergut. Das ist unser Plan. Mit Christoph, einem echten Goiserer, die Grenzen des Salzkammergutes zu diskutieren, habe ich bereits vor unserer Rundreise aufgegeben. Bis Ebensee sei ohnehin alles "Wienerwald".<br />
<br />
Heute soll es von Gmunden, wo die Keramik klirrt und die Schwäne schnattern, nach Steinbach am Attersee gehen. Also nicht es, am besten wir. 50 Kilometer und 3000 Höhenmeter haben wir uns ausgerechnet. Dass das alles Milchmädchenrechnungen sind, die wir im Vorhinein angestellt haben, werden wir bald leidvoll erfahren.<br />
<br />
<h3>
Vollbart statt Vollbad</h3>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div>
Der Wettergott ist gnädig. Er hat uns statt dem prognostizierten Vollbad nur einen Vollbart geschickt. Florian, 36 Jahre, stramme Wadeln, wenig Haare am Kopf dafür viele im Gesicht, ein großer Fan der kleinen Mühlviertler Hügel. <i>"Wir begleiten euch, solange wir euch nachkommen", </i>sagt Manuel, der sich mit einem freundlichen Lächeln neben Florian zum Empfangskomitee postiert hat. Wohlwissend, dass er es das mit seinen langen Beinen ohne Probleme bis zum Ende der ersten Etappe schaffen wird. Die Überraschung ist den beiden gelungen. Vier statt zwei. Verdoppelte Freude also.<br />
<br />
05.41 Uhr. Dort, wo Gmunden am Vorabend noch zu den Melodien von Revolverheld gerockt hat, kann man jetzt den eigenen Atem hören. Die Ruhe nach dem Rock am Rathausplatz. <i>"Also, nicht zu schnell, genießen wir es"</i>, sagt Christoph mit einem Blick, der mir verrät, dass er lieber: <i>"Renn ja nicht los wie ein Irrer</i>" gesagt hätte. 05.44. Los geht's. Einmal rund um das Salzkammergut. Minute 1 von 10.000. Das Gefühl hat sich endgültig entschieden: das Kind an Heiligabend darf endlich unter die große Tanne.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-YZ77FIfBi3c/WyGJ5YV8Y5I/AAAAAAAAZ9Q/zSla9QpY1LcZkpt95mJCgQR2gi3YhPqOgCKgBGAs/s1600/IMG_20180602_053759.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-YZ77FIfBi3c/WyGJ5YV8Y5I/AAAAAAAAZ9Q/zSla9QpY1LcZkpt95mJCgQR2gi3YhPqOgCKgBGAs/s640/IMG_20180602_053759.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Endlich geht es los. </b></td></tr>
</tbody></table>
Die Halme der nassen Wiesen kitzeln die Beine, als wir endlich den Anstieg zum Gmunderberg erreichen. Endlich, weil wir den Asphalt hinter uns gelassen haben. Und endlich, weil wir uns schon auf den ersten Metern verlaufen haben. Dabei sollten wir die Strecke doch längst kennen. Der Bergmarathon rund um den Traunsee raubt uns auf diesen Metern jährlich die letzte Energie. <i>"Ist halt alles anders in die umgedrehte Richtung",</i> sagt Florian, während er mit seinem Handy den Traunstein ablichtet, der sich noch ganz müde unter seiner Schlafhaube versteckt.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-nzeS7a4nfFY/WyGNBT_8KWI/AAAAAAAAZ9k/ZelKXilPOaoQafxttUSc1e824-qm0fvkgCKgBGAs/s1600/IMG_20180602_061820.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-nzeS7a4nfFY/WyGNBT_8KWI/AAAAAAAAZ9k/ZelKXilPOaoQafxttUSc1e824-qm0fvkgCKgBGAs/s640/IMG_20180602_061820.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Beim Anstieg zum Gmundnerberg</b></td></tr>
</tbody></table>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-PXEH16sJ2dU/WyGNK_O1peI/AAAAAAAAZ9o/BMPln_s0HVACs7ZvOgQvCo5QgPzF_339ACKgBGAs/s1600/IMG_20180602_074357-01.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-PXEH16sJ2dU/WyGNK_O1peI/AAAAAAAAZ9o/BMPln_s0HVACs7ZvOgQvCo5QgPzF_339ACKgBGAs/s640/IMG_20180602_074357-01.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der Traunstein möchte noch nicht geweckt werden</b></td></tr>
</tbody></table>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
884 Meter Seehöhe. Ein großes hölzernes <b>G </b>erwartet uns auf dem Gipfel des <b>G</b>munderbergs. <b>G</b> wie <b>g</b>eschafft. Oder besser: <b>G</b> wie <b>g</b>erade noch am Anfang. Wir blicken zum ersten Mal zurück. Auf Gmunden, das schon ein bisschen aufgeweckter wirkt, und auf die Außentaschen unserer Rucksäcke. Ein Liter Wasser, aufgeteilt in zwei kleine Flaschen, steckt darin. Sie sind unser wertvollstes Gut, kostbarer als Gold, Silber und Bronze.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-Cc3LRLqbZT0/WyGPxLx9nXI/AAAAAAAAZ90/_MBSSYRvCM095LqRgHMmo01KEl4HKOnGwCKgBGAs/s1600/IMG_20180602_062322.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-Cc3LRLqbZT0/WyGPxLx9nXI/AAAAAAAAZ90/_MBSSYRvCM095LqRgHMmo01KEl4HKOnGwCKgBGAs/s640/IMG_20180602_062322.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Mit Manuel am Gmundnerberg. Der Traunstein ist aufgewacht. </b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Wie vier Indianer auf Spurensuche durchkämmen wir das hohe Gras am Gmundnerberg. Bis es bergab geht, zum nächsten Berg, zu dem das mit dem Gras besser passen würde.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-El0VR0vaw58/WyGQR-C__kI/AAAAAAAAZ-A/OEhoYHgsRKkw5x99VIktw9GZEftJsyaoQCKgBGAs/s1600/IMG_20180602_062517-01.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-El0VR0vaw58/WyGQR-C__kI/AAAAAAAAZ-A/OEhoYHgsRKkw5x99VIktw9GZEftJsyaoQCKgBGAs/s640/IMG_20180602_062517-01.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Vom Gmundnerberg...</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-Yw7ffqYjS5Y/WyGQOQYn29I/AAAAAAAAZ98/cw0NHBU4p5ciAEhrq4bWlAJv0T3m0ivFQCKgBGAs/s1600/IMG_20180602_062656-01.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-Yw7ffqYjS5Y/WyGQOQYn29I/AAAAAAAAZ98/cw0NHBU4p5ciAEhrq4bWlAJv0T3m0ivFQCKgBGAs/s640/IMG_20180602_062656-01.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>....im hohen Gras</b></td></tr>
</tbody></table>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-f6hyA12CIn4/WyGQoArIKII/AAAAAAAAZ-I/bR3GP3V-I9Mvs_DGtHYHCT-UjljAX19awCKgBGAs/s1600/Rundumadum1.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-f6hyA12CIn4/WyGQoArIKII/AAAAAAAAZ-I/bR3GP3V-I9Mvs_DGtHYHCT-UjljAX19awCKgBGAs/s640/Rundumadum1.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>....zum Grasberg</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<h3>
Die Hölle öffnet ihre Pforten</h3>
<div>
Richtig altmodisch sind wir. Kein GPS-Track, nur Kartenmaterial. Kein Problem, wir kennen die Gegend. <i>"Halt, da müsste es doch links gehen"</i>. Zu früh auf die eigene Schulter geklopft. </div>
<div>
<br /></div>
<div>
Der Spaß ist groß, der Schmäh tut es am Grasberg den Beinen gleich: er läuft. Und läuft. Bis zur Abzweigung Richtung Hochsteinalm. <i>"Mist, wieder falsch"</i>. Vier Männer auf Reise. Mehr als 21 Kilometer haben sie bereits zurückgelegt. Himmlisch fühlen sie sich. Die Wolken aber haben genug vom Himmel, immer schneller schweben sie ins Tal herab, benebeln zuerst die Wandfluchten, dann die Bäume, dann unsere Sinne. <i>"Das gibt's ja nicht. Was ist denn das schon wieder?" </i>Ein Abenteuer. So soll es sein. </div>
<div>
<br /></div>
<div>
Ein Auge, das nicht ständig an Oberflächen hängt, auf denen Finger eine Informationslawine loswischen, schärft sich wieder für Natürliches. Für den gelb-schwarzen Salamander, der die Regenzeit für einen Ausflug nützt. Für die Blätter der Bäume, von denen dicke Tropfen auf den verwurzelten Untergrund fallen. Für den Gesprächspartner, dem der Rotz in immer kürzeren Abständen aus der Nase tropft. </div>
<div>
<br /></div>
<div>
Kurz vor der Hochsteinalm geht es hinab zum Gasthof Kreh. Wir laufen, summen, singen, ja springen sogar vor Freude. </div>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-sdnx2hd8MFI/WyGZvLBFtoI/AAAAAAAAZ-U/euRdRms1zj43sHD_x5FaZ5dNcYJMy6JgACKgBGAs/s1600/IMG_20180602_082537_BURST039-01.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-sdnx2hd8MFI/WyGZvLBFtoI/AAAAAAAAZ-U/euRdRms1zj43sHD_x5FaZ5dNcYJMy6JgACKgBGAs/s640/IMG_20180602_082537_BURST039-01.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Auf schmalen Wegen hinab zum Gasthof Kreh</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
Dann spricht niemand mehr ein Wort. Die Anstrengung hat sich von den Beinen in die Stimmbänder hinauf gearbeitet. Steil ist der Weg auf den Feuerkogel. Steil und beschwerlich. Wen wundert's? Es ist der Weg in die Hölle. Zu den Felsen aus Karst mit ihren riesigen Löchern, zu den Latschen, die, wenn man sie zu sehr in die Mangel nimmt, auch gerne mal zurückschlagen. Heiß kann es sein in der Hölle. So heiß, dass man den Winter, den man vor wenigen Wochen noch verflucht hat, mit scheinheiligen Gebeten herbeisehnt. Heute nicht.<br />
<br />
Heute wird das Höllengebirge zwischen Traun-und Attersee vom Himmel geküsst. Zuerst erinnert dieses Bussel an die Zeit, in der wir das mit dem Küssen noch lernen mussten: unbeholfen, forsch, nass. </div>
<div>
Am nicht enden wollenden Plateau bekommt die Wolkendecke einen Riss: endlich blitzt die Sonne hervor. Zuerst ganz sanft, dann mit voller Leidenschaft. Jetzt hat der Himmel das Küssen gelernt. </div>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-segyYqvRmck/WyGeL7IG_AI/AAAAAAAAZ-g/mAOw_45xFFwUhw0krhN4MPzB1pEqPSZsACKgBGAs/s1600/Rundumadum4.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-segyYqvRmck/WyGeL7IG_AI/AAAAAAAAZ-g/mAOw_45xFFwUhw0krhN4MPzB1pEqPSZsACKgBGAs/s640/Rundumadum4.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Von der Kreh hinauf ins Höllengebirge</b></td></tr>
</tbody></table>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-LhLyzOTRMpk/WyGeY6-2xaI/AAAAAAAAZ-k/uaFE2jlRgUMjb8aWieswWEkvVioVClI4QCKgBGAs/s1600/IMG_20180602_093532-01.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-LhLyzOTRMpk/WyGeY6-2xaI/AAAAAAAAZ-k/uaFE2jlRgUMjb8aWieswWEkvVioVClI4QCKgBGAs/s640/IMG_20180602_093532-01.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Ein tierisches Vergnügen </b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-t12RlRzQVoQ/WyGetkVPvgI/AAAAAAAAZ-s/SkOhVsMs9dsZYeJ_XfTvnvZ844wEWMN7wCKgBGAs/s1600/IMG_20180602_110808-01.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="835" data-original-width="1600" height="332" src="https://1.bp.blogspot.com/-t12RlRzQVoQ/WyGetkVPvgI/AAAAAAAAZ-s/SkOhVsMs9dsZYeJ_XfTvnvZ844wEWMN7wCKgBGAs/s640/IMG_20180602_110808-01.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Im Höllengebirge wird es himmlisch</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
1592 Meter Seehöhe. Im Berggasthof Edelweiß lassen wir uns auf der hölzernen Bank nieder, versüßen uns den Vormittag mit Coca Cola. 26,5 Kilometer und 1940 Höhenmeter liegen bereits hinter uns. Halbzeit. Austrinken, weiter geht's. Nur auf's Essen habe ich vergessen. Mein Magen beschwert sich so laut, dass die Salamander aus Angst vor einem Angriff wieder zurück in ihr Versteck flüchten. Essen und Trinken. Auf keiner Bergtour war das elementarer. </div>
<div>
<br /></div>
<div>
Auf dem Weg zur Rieder Hütte spielt der Himmel alle Stücke: Regen, Wolken, Sonne. Und weil's sonst monoton wird, gleich nochmal in anderer Reihenfolge: Sonne, Wolken, Regen. </div>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-W2VjENF5v-s/WyGf5P9qf5I/AAAAAAAAZ-4/hxoQLArGD6AwHg6al8h1jAj9m1V9BdcCQCKgBGAs/s1600/IMG_20180602_110041.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-W2VjENF5v-s/WyGf5P9qf5I/AAAAAAAAZ-4/hxoQLArGD6AwHg6al8h1jAj9m1V9BdcCQCKgBGAs/s640/IMG_20180602_110041.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Unterwegs zur Rieder Hütte </b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-Ugh7yrNT-H0/WyGgJNhOQCI/AAAAAAAAZ_A/VHr5OBgzKlQu5Uohl5S8kSo6VARPVjPbwCKgBGAs/s1600/IMG_20180602_111043-01.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-Ugh7yrNT-H0/WyGgJNhOQCI/AAAAAAAAZ_A/VHr5OBgzKlQu5Uohl5S8kSo6VARPVjPbwCKgBGAs/s640/IMG_20180602_111043-01.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Wer findet das Männchen in den Latschen? </b></td></tr>
</tbody></table>
1762 Meter Seehöhe. Auf der Rieder Hütte warten wir. Auf Florian, der noch einen Abstecher auf den Großen Höllkogel unternommen hat. Nicht ganz freiwillig. Wenn doch überall diese rot-weiß-roten Markierungen sind! Eine Kaspressknödelsuppe und ein Radler überbrücken die Wartezeit. Wirt Jochen Holtmann serviert sie. Mit seiner Susanne hat er das Abenteuer Höllengebirge gewagt, erst seit einer Woche ist die Hütte sein zweites Zuhause und die Gämsen, die sich lautstark durch die dichten Bergkiefer zwängen, seine Haustiere.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-2L2llcMR1hs/WyIJE-19zUI/AAAAAAAAZ_o/OrgaDA_1AO8_WaIAmY6T1GGZ4Yzax5SYwCKgBGAs/s1600/Rundumadum20.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-2L2llcMR1hs/WyIJE-19zUI/AAAAAAAAZ_o/OrgaDA_1AO8_WaIAmY6T1GGZ4Yzax5SYwCKgBGAs/s640/Rundumadum20.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der Himmel spielt uns alle Stücke</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Während wir gefragt werden, wo wir denn losgelaufen seien, hat auch Florian das Zwischenziel erreicht. Das nächste ist bereits auf der knallgelben Tafel angeschrieben: Hochleckenhaus. 4 Stunden. </div>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-cxTb2M8XIl8/WyGh1_aW0VI/AAAAAAAAZ_Y/Ow5Mgs7ESDoJXiqHiqpD3T0zJilA_wwpgCKgBGAs/s1600/IMG_20180602_120915-01.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-cxTb2M8XIl8/WyGh1_aW0VI/AAAAAAAAZ_Y/Ow5Mgs7ESDoJXiqHiqpD3T0zJilA_wwpgCKgBGAs/s640/IMG_20180602_120915-01.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Ein Schluck aus der Pulle, bevor es weitergeht. Das schwarze S steht für Salzammergut-Trail und für unsere Reise</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-9w24Ec4qYnU/WyGhjtnVRkI/AAAAAAAAZ_Q/1YDYeBKkywM9tot4L3RCZciwznF0fbkJgCKgBGAs/s1600/Rundumadum9.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-9w24Ec4qYnU/WyGhjtnVRkI/AAAAAAAAZ_Q/1YDYeBKkywM9tot4L3RCZciwznF0fbkJgCKgBGAs/s640/Rundumadum9.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die Rieder Hütte (links im Bild) verschwindet in den Wolken</b></td></tr>
</tbody></table>
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div>
Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Bei jedem Schritt ändert sich das Bild, das uns Himmel und Höllengebirge in Zusammenarbeit malen. Dunkelgrüne, trockene Latschen, scharfe Felsen, die es auf unsere <a href="https://www.dynafit.com/de-at/herren/schuhe/laufschuhe/alpine-pro-herren">Trailschuhe</a> abgesehen haben und das satte Blau des Langbathsees, der eingeschlossen zwischen Felswänden wie ein echter Gebirgssee wirkt.<br />
<br />
<i>"Langsam hängt es sich an"</i>, sage ich zu Christoph, dessen Beine sich nach einem langen Abstieg gerade lautlos wieder auf den nächsten Anstieg vorbereiten. <i>"So moanst"</i>, sagt er. Was das in diesem Zusammenhang genau heißt, wissen nur die Goiserer.<br />
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-QfyqCCFtWXM/WyGh-b2uc7I/AAAAAAAAZ_c/YttYOdMm_h8AaWmyJFRb0FDOc_5r7gatgCKgBGAs/s1600/Rundumadum10.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-QfyqCCFtWXM/WyGh-b2uc7I/AAAAAAAAZ_c/YttYOdMm_h8AaWmyJFRb0FDOc_5r7gatgCKgBGAs/s640/Rundumadum10.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der Langbathsee, links der Abstieg über die Hirschlucke </b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
Trotzdem, den höchsten Berg des Bezirkes Vöcklabruck können wir nicht auslassen. Der Grünalmkogel, 1821 Meter hoch, wartet mit einer besonderen Attraktion auf: Holzkisten wurden so montiert, dass der Gipfelaspirant sie erst als Kreuz wahrnimmt, wenn er direkt davor steht.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-qro2CqkyvHQ/WyILtnJCqRI/AAAAAAAAZ_0/o391mokZMe0EU83Mg-etwsRDUfYT4DVsACKgBGAs/s1600/Rundumadum21.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-qro2CqkyvHQ/WyILtnJCqRI/AAAAAAAAZ_0/o391mokZMe0EU83Mg-etwsRDUfYT4DVsACKgBGAs/s640/Rundumadum21.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Auf dem Weg zum Grünalmkogel</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-EhFr2mB5kAc/WyIL3PKtFBI/AAAAAAAAZ_4/_EgmsfUwiO89VODkUicbf0mQW22LI6kZgCKgBGAs/s1600/Rundumadum12.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-EhFr2mB5kAc/WyIL3PKtFBI/AAAAAAAAZ_4/_EgmsfUwiO89VODkUicbf0mQW22LI6kZgCKgBGAs/s640/Rundumadum12.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Rechts oben der Gipfel </b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-DT49DkWyUmc/WyIL9iRVijI/AAAAAAAAZ_8/4NkzwQ9BKIAcoqqg_Zixh7dRx9wdQcdPgCKgBGAs/s1600/Rundumadum21%2B%25281%2529.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-DT49DkWyUmc/WyIL9iRVijI/AAAAAAAAZ_8/4NkzwQ9BKIAcoqqg_Zixh7dRx9wdQcdPgCKgBGAs/s640/Rundumadum21%2B%25281%2529.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Das Gipfelgebilde am Grünalmkogel</b></td></tr>
</tbody></table>
Ein angenehmer Wind schiebt zuerst unsere Haare und dann die Wolken über dem Traunsee beiseite. Dass dieser Weg ein weiter sein wird, wussten wir. Wie weit, können wir jetzt zum ersten Mal sehen. Nur schemenhaft ist unser Ausgangspunkt zu erkennen. Immerhin kratzen wir bereits an der 40-Kilometer-Marke.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-jfLw6jI8XHM/WyIMj27SwAI/AAAAAAAAaAE/5z24V2s9aEAYNBEVs6Z9H6LvkyjFI_7CACKgBGAs/s1600/Rundumadum22.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-jfLw6jI8XHM/WyIMj27SwAI/AAAAAAAAaAE/5z24V2s9aEAYNBEVs6Z9H6LvkyjFI_7CACKgBGAs/s640/Rundumadum22.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Vom Nordufer des Traunsees sind wir heute früh gestartet</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-uCfKFd0yD0c/WyIRFmZG-uI/AAAAAAAAaAU/6FVTEpjCujkOqS_hnaFy-JNHS_Meeg7IwCKgBGAs/s1600/Rundumadum14.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-uCfKFd0yD0c/WyIRFmZG-uI/AAAAAAAAaAU/6FVTEpjCujkOqS_hnaFy-JNHS_Meeg7IwCKgBGAs/s640/Rundumadum14.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Wasser, unser größter Schatz</b></td></tr>
</tbody></table>
Auf dem Weg zum Hochleckenhaus treffen wir Bekannte, sprechen mit Fremden, laufen, wandern, steigen und ja, ein bisschen fluchen wir auch. Obwohl wir das im Pfaffengraben, der mit seinem geistlichen Namen ein Stück Himmel in die Hölle bringt, gar nicht dürften. Doch gerade der ist alles andere als gesegnet. Zuerst 300 Höhenmeter bergab, bevor es gleich steil 300 Höhenmeter wieder bergauf geht. Schweiß läuft in die Augen, das Stirnband ist mit der Verarbeitung längst überfordert.<br />
<br />
Siebeneinhalb Stunden sind wir jetzt unterwegs. Wir haben viel gelacht, gerastet, sind viel gelaufen und gegangen. Wir dürfen den Luxus der Zeitlosigkeit genießen. Die spielt keine Rolle. Naja, zumindest unsere Pension in Steinbach sollten wir erreichen, bevor die Nacht über das Höllengebirge hereinbricht.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-oiOpBSe5vQg/WyIUUXtpHyI/AAAAAAAAaAg/81iYwLtrWEIbXWJ6eVcMSCnh55HQKLfHACKgBGAs/s1600/IMG_20180602_143810.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-oiOpBSe5vQg/WyIUUXtpHyI/AAAAAAAAaAg/81iYwLtrWEIbXWJ6eVcMSCnh55HQKLfHACKgBGAs/s640/IMG_20180602_143810.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Hochleckenhaus voraus </b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
So ein stolzer Gockel. Nicht Christoph, der sich gleich zwei Getränke auf einmal bestellt und sich auf der Sonnenterrasse niederlässt. Sondern, der Hahn, der mit seinem dunkelrotten Kamm und dem frechen Gegackere unter den Tischen durchschlurft und dabei seine Damen zusammentrommelt. <i>"Her mit meine Henna, der Gockala is do!"</i><br />
<br />
Ungewöhnlich ruhig ist es in 1572 Meter Seehöhe. Noch kein großer Andrang heute, Wirt Wolfgang Auinger kann die Betten für die vielen Nächtigungsgäste aufschütteln. Wir schütteln unsere Beine aus, denn jetzt folgt die Schlussetappe, bevor sich die Wege des Quartetts trennen werden. Florian und Manuel werden die Überschreitung bis nach Weißenbach am Attersee zu Ende bringen, wir steigen über den "Stieg" nach Steinbach am Attersee ab.<br />
<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-JOQ-Zcx0azk/WyImnExPKYI/AAAAAAAAaAw/m3yOEteejngg9AnTlw5cEgONUIR5SizSACKgBGAs/s1600/IMG_20180602_150921.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-JOQ-Zcx0azk/WyImnExPKYI/AAAAAAAAaAw/m3yOEteejngg9AnTlw5cEgONUIR5SizSACKgBGAs/s640/IMG_20180602_150921.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Beinahe Endstation: Da freuen sich die Buben.</b></td></tr>
</tbody></table>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-XEqdJUz7W58/WyInDPCwnxI/AAAAAAAAaA8/02WkXJDk3N04e6ZwENodBuOLmz-FoevcACKgBGAs/s1600/IMG_20180602_153117.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-XEqdJUz7W58/WyInDPCwnxI/AAAAAAAAaA8/02WkXJDk3N04e6ZwENodBuOLmz-FoevcACKgBGAs/s640/IMG_20180602_153117.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Abstieg vom Hochleckenhaus über den Weg zur Kienklause</b></td></tr>
</tbody></table>
</div>
<div>
<h3>
Der Himmel öffnet seine Pforten</h3>
</div>
<div>
Noch fühlt sich alles an, wie eine ganz ganz lange Tagestour. Noch sind wir nicht endgültig eingetaucht in die Traditionen, die Unterschiedlichkeiten und Gemeinsamkeiten des Salzkammergutes. Noch freuen wir uns, dass es morgen früh weitergeht. Wir freuen uns auf den Sonnenaufgang, auf die Seen, die wir, ohne uns abkühlen zu können, nur von oben sehen werden und auf die Menschen, die unseren langen Weg kreuzen werden.</div>
<div>
<br /></div>
<div>
Jetzt heißt es vorerst Abschied nehmen. Manuel und Florian nehmen noch einen Anstieg, wir nehmen uns Zeit, um den Blick auf den Attersee zu genießen, in dem sich gerade die umliegenden Berge spiegeln. </div>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-fmICBpQ_O3w/WyIoqb7euQI/AAAAAAAAaBI/kor602DjpykYwzNUgsy_3J-ByyKoBcEhACKgBGAs/s1600/Rundumadum15.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-fmICBpQ_O3w/WyIoqb7euQI/AAAAAAAAaBI/kor602DjpykYwzNUgsy_3J-ByyKoBcEhACKgBGAs/s640/Rundumadum15.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die Wege trennen sich: Gabriel, Manuel, Florian und Christoph (v.l.n.r)</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-xAe8kJeFpeA/WyIsTwqWk2I/AAAAAAAAaBU/PEzGss_YRcU1iK5Ux2ouigIJGqebH5H5ACKgBGAs/s1600/IMG_20180602_162511-01.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="542" data-original-width="1600" height="216" src="https://2.bp.blogspot.com/-xAe8kJeFpeA/WyIsTwqWk2I/AAAAAAAAaBU/PEzGss_YRcU1iK5Ux2ouigIJGqebH5H5ACKgBGAs/s640/IMG_20180602_162511-01.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Während es für Manuel und Florian noch auf den Dachsteinblick geht...</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-QIZXScXh3WA/WyIsl1HqLFI/AAAAAAAAaBc/3oK0yHe_40shsog0I0lBsBaUPoUljy5-gCKgBGAs/s1600/Rundumadum16.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-QIZXScXh3WA/WyIsl1HqLFI/AAAAAAAAaBc/3oK0yHe_40shsog0I0lBsBaUPoUljy5-gCKgBGAs/s640/Rundumadum16.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>...steigen wir auf schmalen Weglein über das "Stieg" nach Steinbach ab</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
Es dauert nicht lange, dann erreichen wir den Asphalt, der die Zivilisation ankündigt. 46 Kilometer waren es bis hierher, zwei weitere sind es bis zu unserer Pension. </div>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-xJOpYm4ypxA/WyIwWtWXsOI/AAAAAAAAaBo/Qwo4sp-d9dktzYvNtXVXKXGgkXcgBZAygCKgBGAs/s1600/Rundumadum17.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-xJOpYm4ypxA/WyIwWtWXsOI/AAAAAAAAaBo/Qwo4sp-d9dktzYvNtXVXKXGgkXcgBZAygCKgBGAs/s640/Rundumadum17.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Wir erreichen Steinbach am Attersee</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
Die Schuhe müffeln, als ich sie nach 48 Kilometern und 3100 Höhenmeter auf unserem Balkon in der Pension Reichl ausziehe. Sie müffeln so sehr, dass ich beschließe sie auszutauschen. Arme Steffi. Sie wird sie nach Hause transportieren müssen. Die Organisation für diese lange Reise war nicht leicht. Zum Glück haben wir so gute Freunde. Ein Sackerl Frischwäsche, Energieriegel und neue Motivation liefern sie uns täglich in die verschiedensten Orte im Salzkammergut. </div>
<div>
<br /></div>
<div>
Für den deutschen Urlauber am Nebentisch bin ich ein Monster. Ein Vorspeisenteller und eine große Pizza in zehn Minuten. Dann öffnet der Himmel seine Pforten. Das Wasser fließt über den Ortsplatz in Steinbach, ertränkt die Sonnenschirme und peitscht ungestüm an die beschlagenen Fensterscheiben. Der Himmel hat das mit dem Küssen doch nicht gelernt.</div>
<div>
<br /></div>
<div>
Während Österreichs Nationalteam Deutschland 2:1 besiegt und das Land ein neues Cordoba feiert, stellen wir unseren Wecker. 6 Stunden 11 Minuten. Also dann, gute Nacht. Bis morgen, Salzkammergut. </div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<iframe class="gpsies" frameborder="0" height="400" marginheight="0" marginwidth="0" scrolling="no" src="//www.gpsies.com/mapOnly.do?fileId=vergretdcpaldhze" width="100%"></iframe>
bergaufundbergabhttp://www.blogger.com/profile/14153710401614673035noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-4764495762693580716.post-79534134499126902812018-06-01T17:14:00.000+02:002019-01-17T14:38:44.281+01:00So wollen wir das Salzkammergut umrunden<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://2.bp.blogspot.com/-JnVdoCkJ9DI/WxFJVMhRE0I/AAAAAAAAZh8/5LrK8S563XcOBepV17fzmddft6mtaCvewCLcBGAs/s1600/comp_FILE403.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="180" src="https://2.bp.blogspot.com/-JnVdoCkJ9DI/WxFJVMhRE0I/AAAAAAAAZh8/5LrK8S563XcOBepV17fzmddft6mtaCvewCLcBGAs/s320/comp_FILE403.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<i>Warum ein Löwe unsere Grenzen bestimmt und nicht alles so laufen wird, wie geplant</i><br />
<i><br /></i>
<i><br /></i>
<i>Salzkammergut-<b>Rundumadum</b></i><br />
<i>2. Juni- 8. Juni </i><br />
<i style="font-weight: bold;">unterstützt von</i><span style="color: yellow; font-style: italic; font-weight: bold;"> </span><b>Salzkammergut Tourismus</b><br />
<i><b>und Dynafit</b></i><br />
<i><br /></i>
<a name='more'></a>
<br />
Furchterregend sieht er aus, mit seinen weit aufgerissenen Augen. Die scharfen Zähne, die aus seinem aufgerissenen Maul blitzen. Und dann noch diese elegant gekämmte lange Mähne, unter der er stolz seine Pranke in die aufgehende Sonne hält.<br />
<br />
Eine einzige Löwensichtung dieser Art gab es im Salzkammergut in den vergangenen 157 Jahren. Und trotzdem zeigt er einer ganzen Region mit diesen Drohgebärden nach wie vor die Grenzen auf.<br />
<br />
Das Löwendenkmal zwischen Ebensee und Traunkirchen ist der Mittelpunkt vieler kurioser Geschichten. Jener vom Erbauer, der auf die Zunge vergessen hat und sich deshalb im Traunsee ertränkt hat. Und vor allem von jener, die das Salzkammergut trennt. In das "echte" und in das "touristische".<br />
<br />
<div>
Das Salzkammergut endet beim Löwen, sagt man am Fuß des Dachsteins – wohlwissend, dass Gmunden dann außerhalb liegt. Dabei sieht sich die Bezirkshauptstadt als Salzkammergut-Metropole. Spannungen? Programmiert.</div>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-oCnJ3y_jjjc/WxFfI6sooqI/AAAAAAAAZiI/mJNYN0buKoo18oyx-UhGeNPwp3G3fWB3wCLcBGAs/s1600/l%25C3%25B6we.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="768" data-original-width="1024" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-oCnJ3y_jjjc/WxFfI6sooqI/AAAAAAAAZiI/mJNYN0buKoo18oyx-UhGeNPwp3G3fWB3wCLcBGAs/s640/l%25C3%25B6we.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Hinter dem Löwen baut sich der Traunstein auf. Also wirklich nur Wächter und kein echter Salzkammergutler?</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
<br /></div>
<div>
<br /></div>
<div>
Uns ist das wurscht. Wir umrunden alles. Eine Friedensmission quasi. Wir tragen das "touristische" in das "echte" Salzkammergut und nehmen das "echte" in das "touristische" mit. Verstanden?</div>
<div>
<br /></div>
<h3>
Sechs Sackerl zum Erfolg</h3>
<div>
Am 2. Juni starten wir vom Gmundner Rathausplatz. In aller Frühe, wenn der Löwe davon noch nichts mitbekommt. Über das Höllengebirge werden wir den Attersee erreichen. Wir brauchen so lange, wie wir brauchen. Und wir nehmen mit, was wir können. Nämlich: Eindrücke, Stimmungen, Spaß und ein bisschen Verzweiflung.</div>
<div>
<br /></div>
<div>
Die Route führt sich fort über Hintersee (touristisch!), Goisern (echt!), den Dachstein (vollkommen echt!) ins Tote Gebirge (echt tot!) und von dort nach Grünau (touristisch!) zurück nach Gmunden (das dürft ihr euch jetzt aussuchen).</div>
<div>
<br /></div>
<div>
Unterwegs werden wir mit einem kleinen 12-Liter-Rucksack sein, in den wir nur packen, was für die Tagesetappe nötig ist. Weil die lang ist, soll sie nicht noch schwerer werden. Erste-Hilfe-Set, Stirnlampe , zusätzliche Akkus, Kartenmaterial, Regenjacke und ein bisschen Bargeld werden auch Gebirgsluft schnuppern. </div>
<div>
<br /></div>
<div>
Hilfe auf Rädern kommt von Verwandten, Bekannten und Freunden, die uns unsere zuvor gepackten Sackerl (je eines pro Tagesetappe) bringen, in denen frische Kleidung, Energieriegel und hoffentlich neue Motivation ist. Im Toten Gebirge wird man uns von Weitem riechen, hier gibt's kein Sackerl. </div>
<div>
<br /></div>
<h3>
Ein Plan, der leicht zu durchkreuzen ist</h3>
<div>
Wir haben uns viel vorgenommen. Die durchschnittliche Tagesetappe ist 45 Kilometer und 2500 Höhenmeter lang. Mal viel mehr, mal etwas weniger. Das kann gut gehen- muss es aber nicht. Darum hetzen wir nicht. Es geht nicht um die schnellste Zeit, die wir dann stolz auf "Suunto" oder "Garmin" präsentieren, sondern um uns, Oberösterreich und eine verrückte Idee, die verrückte Realität werden soll. </div>
<div>
<br /></div>
<div>
Begleitet uns auf diesem Weg! In der Realität auf einen Handschlag oder auf Facebook: <a href="http://www.facebook.com/bergaufundbergab">www.facebook.com/bergaufundbergab</a> und Instagram: <a href="http://www.instagram.com/bergaufundbergab">www.instagram.com/bergaufundbergab</a></div>
<div>
<br /></div>
<div>
<br /></div>
<div>
Wir freuen uns auf dich, Salzkammergut. Ob du nun echt, oder touristisch bist.</div>
<div>
<br /></div>
<div>
<i>Gabriel und Christoph </i></div>
<div>
<br /></div>
<div>
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://2.bp.blogspot.com/-Q4iudWRHIPU/WxFigM-NuSI/AAAAAAAAZiU/kIrw5l0I9moY1t0pGklmLZM2O0JcjWhxwCLcBGAs/s1600/blogger.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="720" data-original-width="960" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-Q4iudWRHIPU/WxFigM-NuSI/AAAAAAAAZiU/kIrw5l0I9moY1t0pGklmLZM2O0JcjWhxwCLcBGAs/s640/blogger.jpg" width="640" /></a></div>
<div>
<br /></div>
<div>
<br /></div>
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<br /></div>
bergaufundbergabhttp://www.blogger.com/profile/14153710401614673035noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4764495762693580716.post-14953998350407166422018-04-19T21:46:00.000+02:002019-01-17T14:39:06.385+01:00Salzkammergut-Rundumadum: Die Strecke <div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://2.bp.blogspot.com/-1PGfs-Xmptk/WsSBbIdIr3I/AAAAAAAAYVI/lBn5LsyxMo8QgvN3-OlNdG87ln42r5vrgCPcBGAYYCw/s1600/29103738_10216177925466009_7692181389415809024_o.png" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="960" data-original-width="1600" height="191" src="https://2.bp.blogspot.com/-1PGfs-Xmptk/WsSBbIdIr3I/AAAAAAAAYVI/lBn5LsyxMo8QgvN3-OlNdG87ln42r5vrgCPcBGAYYCw/s320/29103738_10216177925466009_7692181389415809024_o.png" width="320" /></a></div>
<br />
<br />
<b>Einmal rund ums Salzkammergut</b><br />
<br />
<b>Rundumadum 2018</b><br />
<br />
<b>unterstützt von Dynafit und salzkammergut.at </b><br />
<br />
<a name='more'></a>
<br />
<br />
<b> </b>Es wird eine lange Reise. Von Gmunden nach Gmunden. 300 Kilometer und 20.000 Höhenmeter durch Täler, über Berge und mit dem kleinen Zeh im See.<br />
<br />
<b>Anfang Juni</b>werden wir das Salzkammergut umrunden. Zu Fuß. In sieben Tagen.<br />
<br />
<h3>
DIE ROUTE</h3>
<i>Aufgrund der Länge sind (vorerst) nicht alle Gipfel und Orte vermerkt.Wegänderungen sind aufgrund der Verhältnisse möglich. </i><br />
<h4>
Tag 1, Samstag 2. Juni: </h4>
Gmunden- Gmundnerberg- Grasberg- Feuerkogel- Rieder Hütte- Hochleckenhaus- Brennerin- Weißenbach am Attersee (~53km/3300hm)<br />
<br />
<h4>
Tag 2:</h4>
Weißenbach am Attersee- Schafberg- Sankt Gilgen- Almkogel- Drachenwand- Schober- Fuschl am See- Filbling- Hintersee (~50km/3500hm)<br />
<br />
<h4>
Tag 3:</h4>
<br />
Hintersee- Hoher Zinken- Osterhorn- Pitschenberg- Postalm- Platteneck- Goiserer Hütte (~42km/2900hm)<br />
<h4>
</h4>
<h4>
Tag 4:</h4>
<br />
Goiserer Hütte- Gosau- Gosauseen- Hofpürglhütte-Adamekhütte- Hoher Trog- Wiesberghaus- Hallstatt- Obertraun (~55km/2850hm)<br />
<br />
<h4>
Tag 5:</h4>
<br />
Obertraun- Bad Aussee- Altausee- Loser- Appel Haus- Pühringer Hütte (~46km/2550hm)<br />
<br />
<h4>
Tag 6:</h4>
<br />
Pühringer Hütte- Welser Hütte- Almtalerhaus- Steyrer Hütte- Kasberg- Grünau im Almtal (~40km/2000hm)<br />
<br />
<h4>
Tag 7:</h4>
<br />
Grünau im Almtal- Zwillingskogel- Katzenstein- Traunstein- Gmunden (~21km/2000hm)<br />
<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://1.bp.blogspot.com/-Z2JCe1oRdUo/WsSEmFa2X3I/AAAAAAAAYVU/U_H-Xc9ypmYFDBM-tzXGAETT28I5jp5uQCPcBGAYYCw/s1600/29873370_10216389014103093_8147602899361446323_o.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://1.bp.blogspot.com/-Z2JCe1oRdUo/WsSEmFa2X3I/AAAAAAAAYVU/U_H-Xc9ypmYFDBM-tzXGAETT28I5jp5uQCPcBGAYYCw/s640/29873370_10216389014103093_8147602899361446323_o.jpg" width="640" /></a></div>
<br />bergaufundbergabhttp://www.blogger.com/profile/14153710401614673035noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4764495762693580716.post-29007730190983839952018-04-17T12:43:00.000+02:002019-01-17T14:39:43.989+01:00Red Bull Der Kurze Weg in die Kritik<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-VDaTkUGPxY8/Wsy9lGtGb8I/AAAAAAAAYcw/-stNDQEVimYwASKpmm9vSFb0OiUb_dfuwCLcBGAs/s1600/red%2Bbull%2Bder%2Blange%2Bweg.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="213" src="https://1.bp.blogspot.com/-VDaTkUGPxY8/Wsy9lGtGb8I/AAAAAAAAYcw/-stNDQEVimYwASKpmm9vSFb0OiUb_dfuwCLcBGAs/s320/red%2Bbull%2Bder%2Blange%2Bweg.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Foto: Philipp Reiter </b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Sie waren erst ein paar Tage unterwegs, da wurden sie bereits gescholten.<br />
<br />
Red Bull der Lange Weg brauchte nicht lange, um in die Kritik zu geraten.<br />
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Warum eigentlich?<br />
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Ein Kommentar<i> von Gabriel Egger </i><br />
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<i><br /></i>
<a name='more'></a>
<i><br /></i><br />
Die Vorgeschichte ist 41 Tage lang, und trotzdem schnell erklärt: Am 21. März 1971 brachen vier österreichische Alpinisten und Bergführer auf, um den Alpenhauptkamm zu überqueren. Auf Ski, zu Fuß und ohne Pause. Robert Kittl, Klaus Hoi, Hansjörg Farbmacher und Hans Mariacher wollten vom Schnee zum Meer. Von der niederösterreichischen Rax ins französische Nizza. Rund 85.000 Höhenmeter und 2000 Kilometer. Auf den Meter genau kann das niemand sagen, "Ambit" und "Fenix" hatten noch nicht sprechen gelernt. Ein Begleitfahrer, 200 Kartenblätter und hochgebirgstaugliche Langlaufski: auf los geht's los.<br />
<br />
Am 29. April hatten sie den Weg und zusätzlich die höchsten Gipfel der Alpen hinter sich gelassen. Klettern am Meer, ein offizieller Empfang und: fertig.<br />
<br />
17. März 2018: dasselbe Spiel, dieselben Regeln. Angepasst an die heutige Zeit. Bergführer Helmut Putz aus Bad Goisern war von der alpinistischen Reise Anfang der 70er Jahre so begeistert, dass er sie selbst umsetzen wollte. Aber: kein Partner, nicht das nötige Kleingeld. Conclusio: Sponsor, mediale Berichterstattung, Videos, Livestreams. Wie das halt so ist, im Jahr 2018. So schickte er - das nötige Kleindgeld beisammen- sieben Athleten, die vorrangig im extremen Ausdauersport beheimatet sind, los, um den langen Weg einen Tag kürzer zu machen. Vier Camper, ein Haufen an GPS-Daten und die beste hochgeschwindigkeitstaugliche Ausrüstung: auf los geht's los.<br />
<br />
Mit RedBull als Hauptsponsor und der Vorgabe einen neuen Rekord zu erlaufen, zu ersteigen und zu erklettern, stieg man in Reichenau an der Rax in die Bindung. <br />
<h3>
Schnelle Route, schnelle Kritik </h3>
Sie waren keine Woche unterwegs, da wurden die ersten kritischen Stimmen laut. Die schrien vorrangig: <b><i>"Andere Route, Rekord versaut!"</i></b>. Der Hintergrund: Das Team nahm den Weg über das Tote Gebirge, nicht über den direkten Alpenhauptkamm in die Niederen Tauern. Und: sie ließen die Gipfel aus. Zuerst den Großen Priel, dann den Dachstein. Warum? Zu wenig Alpinisten, zu viel Rennmaschinen? Wenn es nach den Schreiern ging: <b><i>"auf jeden Fall!" </i></b>Die Realität sah anders aus.<br />
<br />
Eigentlich sah sie gar nicht aus, weil man sie nicht sehen konnte: dichter Nebel, Schneefall, Wolken, Wind. Jetzt hätte man natürlich warten können. Einen Tag, zwei Tage, drei Tage, eine Woche. Oder: man nimmt einen anderen Weg, der zwar nicht der Originalroute folgt, aber zumindest der Idee- und der sicher ist. Immerhin hatte man eine Zeitvorgabe.<br />
<br />
Hätte man sich an dieser Stelle entschieden, das Projekt umzuwandeln, diese Vorgabe wegzustreichen und wirklich der Route von 1971 zu folgen, wären die Kritiker verstummt. Freilich nicht alle, aber zumindest ein großer Teil. Aber man ging weiter, weil man die Chance sah, doch noch das zu erreichen, was man sich vorgenommen hatte. <br />
<br />
Genauso wie Wolken, Nebel und Schneefall weiterzogen und die Athleten auf ihrem weite(re)nWeg nach Nizza begleiteten. Und wieder gab es Wegänderungen, wieder wurde auf Gipfel verzichtet. Jetzt stellt man sich natürlich die äußerst schwierige Frage: Lieber bei Lawinenwarnstufe Vier ins Hochgebirge gehen und für die exakt selbe Routenwahl das Leben riskieren? Oder diese Gefahrenbereiche umgehen, und wieder sicher im nächsten Ort ankommen? Ja, wirklich schwierig.<br />
Gegen das lange Zuwarten hatte man sich ja bereits entschieden. <br />
<br />
<i><b>"Man hat sich an das Reglement zu halten!"</b> </i>hieß es wieder. <i><b>"Ihr zerstört den Geist von 1971" </b></i>Manche gingen sogar so weit, dass sie den täglichen Kampf mit Wind, Wetter und dem eigenen Körper als <i><b>"Eventtourismus"</b></i><b> </b>bezeichneten. Sie machen ja etwas, was bereits gemacht wurde. Also: alpinistisch nicht wertvoll, fad, Sondermüll. Nächstes mal einfach bei RUEFA buchen. <br />
<i><b> </b></i><br />
<h3>
<i><b>Der lange Weg 2018 </b></i></h3>
Aber betrachten wir diese Diskussion einmal ohne Emotionen, sachlich und objektiv: Ist es nicht eigentlich so, dass der Geist von 1971 gerade wegen der Wiederholung 2018 weiterlebt? Wäre die außergewöhnliche Geschichte der vier Herren (die das wahrscheinlich gar nicht wollten) noch einmal so an die Öffentlichkeit gekommen? Wären ihr Wille, ihre Entbehrungen, ihr Kampfgeist nocheinmal so bewundert worden? Ziemlich ausgeschlossen. <br />
<br />
Es ist keine exakte Wiederholung mehr. Eine exakte Wiederholung kann es gar nicht geben. Es ist eine Wiederholung dieser großartigen Idee. Auf eine andere Art und Weise. Mit sieben Sportlern, die zwar einen anderen Zugang, aber dieselbe Leidenschaft haben.<br />
<br />
Die Vorgaben sind ein Rahmen, der sich bewegen lässt, wenn es sein muss. Der Berg lässt sich nicht reglementieren. Er sagt <i>"Halt, Stop"</i>, wenn er es will und sagt auch <i>"Kommt vorbei",</i> wenn ihm danach ist. Der lange Weg 1971 ist vollbracht und auch der lange Weg 2018 wird vollbracht werden. Unterschiedlich, aber im Gedanken vereint. Der Vergleich würde nicht weit kommen, denn er hinkt.<br />
<br />
Sportler zu kritisieren, die jeden Tag ihr Bestes geben, ist unnötig. <b>"Hochachtung vor den Leistungen der Athleten, aber.." </b>Nein, nicht aber. Das Event zu kritisieren, trifft die, die sich abrackern, genauso. <br />
<br />
Noch liegen einige Tage vor ihnen. Sie sollen nicht in Nizza ankommen und denken: <i>"Okay, wir sind jetzt 40 Tage über die Alpen gegangen, aber das ist nichts wert, weil wir es anders als vor 47 Jahren gemacht haben". </i>Dann haben sie halt 100 Höhenmeter unter dem Mont Blanc umdrehen müssen, sind nicht über die Niederen Tauern gegangen und haben kein Selfie vom Dachstein. Das ist alles völlig egal, denn am Ende werden sie die beste Geschichte überhaupt geschrieben haben: ihre eigene.<br />
RedBull wird sie nicht rügen, auch Heli Putz nicht. <br />
<i></i><br />
Wenn sie etwas zu sagen haben, werden sie es tun. Nach dieser außergewöhnlichen Tour. David Wallmann hat das bereits jetzt getan: <i>"Ich sehe es so: Durch das Event lerne ich zu schätzen, was sie damals geleistet haben! Echt unglaublich stark und meine Hochachtung"</i><br />
<br />
Ist das nicht schön?<br />
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<i><b> </b></i></h3>
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<br />bergaufundbergabhttp://www.blogger.com/profile/14153710401614673035noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-4764495762693580716.post-73541410903128965352018-04-04T10:25:00.001+02:002018-04-04T12:57:42.307+02:00Berge, Seen, Trail: Salzkammergut-Rundumadum <div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://2.bp.blogspot.com/-1PGfs-Xmptk/WsSBbIdIr3I/AAAAAAAAYVE/b3bNMLMqxEwlJxHkAsKHqJXzT4h3ZMzEACLcBGAs/s1600/29103738_10216177925466009_7692181389415809024_o.png" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://3.bp.blogspot.com/-Z2JCe1oRdUo/WsSEmFa2X3I/AAAAAAAAYVQ/3yj__yQILqA3ajVLcJOUefoS3ajDdjNOQCLcBGAs/s1600/29873370_10216389014103093_8147602899361446323_o.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="225" src="https://3.bp.blogspot.com/-Z2JCe1oRdUo/WsSEmFa2X3I/AAAAAAAAYVQ/3yj__yQILqA3ajVLcJOUefoS3ajDdjNOQCLcBGAs/s400/29873370_10216389014103093_8147602899361446323_o.jpg" width="400" /></a></div>
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<div style="text-align: center;">
<b>Ein langer Weg zur Sommerform</b></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
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<i>In sieben Tagen rund um das Salzkammergut</i></div>
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<br /></div>
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<i><b> </b></i></div>
<div style="text-align: center;">
<i><b>315 Kilometer, 20.000 Höhenmeter</b></i></div>
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<br />
Wir wollen es wieder einmal wissen. Nicht nur, wie sich unsere Form über den Winter gehalten hat und mit wieviel Elan wir in den Sommer starten können, sondern auch wie gut wir unsere Heimat kennen. <br />
<br />
Sieben Tage lang werden wir in Kooperation mit dem <b>Salzkammergut-Tourismus </b>im Juni auf Reise gehen. Oder besser laufen, wenn wir die Tagesetappen vor Einbruch der Dunkelheit bewerkstelligen wollen.<br />
<br />
Das Vorbild für diese Rundreise ist der Berge-Seen-Trail, dessen Wegführung wir aber leicht verändern werden. <br />
<br />
<b>Salzkammergut-Rundumadum</b> ist kein <i>"So schnell schaff' ich das"</i>- Versuch, sondern ein gezieltes, aber herausforderndes Einlassen auf die Umgebung und auf unser Heimatbundesland.<br />
<br />
Wir starten im Juni (das Datum ist abhängig von der Schneelage) am Gmundner Rathausplatz und werden dort auch wieder ins "Ziel" einlaufen. Über Live-Tracking wird es möglich sein, uns über den PC und das Smartphone zu verfolgen. Sofern das jemand möchte. Besser ist sicher, ihr geht selbst raus in die Natur. Vielleicht laufen wir uns ja über den Weg. <br />
<br />
Die durchschnittliche Wegstrecke von 45 Kilometern und 2860 Höhenmetern pro Tag wird uns nach dieser Woche zu ein paar Tagen im Ruhemodus zwingen. Das wird auch dringend nötig sein, denn am 22. Juni wartet bereits der <i><b>"Lavaredo Ultra-Trail"</b></i> auf unsere Beine. <br />
<h4>
</h4>
<h4>
DIE ECKDATEN:</h4>
<b>Salzkammergut-Rundumadum:</b><br />
<br />
315 Kilometer Wegstrecke<br />
20.000 Höhenmeter<br />
Aufgeteilt in 7 Etappen<br />
<br />
Aufenthalte in: Weißenbach am Attersee, Hintersee, Goiserer Hütte, Obertraun, Pühringer Hütte, Grünau im Almtal<br />
<br />
Die genaue Etappenbeschreibung folgt in den nächsten Tagen. Wir freuen uns! <br />
<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://4.bp.blogspot.com/-1PGfs-Xmptk/WsSBbIdIr3I/AAAAAAAAYVI/UZOUxcCI1rEk8uhzMwCP26dN86n3cHr1gCEwYBhgL/s1600/29103738_10216177925466009_7692181389415809024_o.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="960" data-original-width="1600" height="382" src="https://4.bp.blogspot.com/-1PGfs-Xmptk/WsSBbIdIr3I/AAAAAAAAYVI/UZOUxcCI1rEk8uhzMwCP26dN86n3cHr1gCEwYBhgL/s640/29103738_10216177925466009_7692181389415809024_o.png" width="640" /></a></div>
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<br />bergaufundbergabhttp://www.blogger.com/profile/14153710401614673035noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-4764495762693580716.post-74728224719114726692018-04-02T20:10:00.000+02:002018-04-02T20:25:19.247+02:00Schade, doch k(l)ein Venediger<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://2.bp.blogspot.com/-JPA8agVZbXQ/WsE5z7m-kVI/AAAAAAAAYIw/NaoOpJNxtqE1kFyUjFATOfugjXoRO7ZPACKgBGAs/s1600/Venediger10.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="240" src="https://2.bp.blogspot.com/-JPA8agVZbXQ/WsE5z7m-kVI/AAAAAAAAYIw/NaoOpJNxtqE1kFyUjFATOfugjXoRO7ZPACKgBGAs/s320/Venediger10.jpg" width="320" /></a></div>
<span id="goog_710515190">Großvenediger, Kleinvenediger: Geschwister können unterschiedlich sein. Aber wenn es darauf ankommt, halten sie zusammen.</span><br />
<br />
<span id="goog_710515190">Wie Pech und Nebel.</span><br />
<br />
<br />
<span id="goog_710515190"><b>Von Matrei auf den Kleinvenediger (3468m)</b></span><br />
<span id="goog_710515190"><b>31 Kilometer, 2200 Höhenmeter </b> </span><br />
<br />
<i><span id="goog_710515190">Von Gabriel Egger </span></i><br />
<br />
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<br />
<span id="goog_710515190">Zumindest ein Gewehr hätten sie uns geben können. Ein leichtes Kleinkaliber mit einem Schaft aus Carbon und schulterhöhe Stöcke zum Anschieben, damit das mit dem Vorankommen schneller geht. Dann wäre dieser Langlauf ein Biathlon und die sechs Kilometer vom Matreier Tauernhaus bis zur Brücke über den Gschlößbach aufregender. </span><br />
<span id="goog_710515190"><br /></span>
<span id="goog_710515190">Es ist kurz nach sieben Uhr morgens, der Schnee in den schattigen Hängen ist noch hart wie Beton und unser Tag schon mehr als vier Stunden alt. Er hat in Aurolzmünster, Oberösterreich, begonnen. Da war es 2.45 Uhr und Moritz hat seinen hellen Nissan in die dunkle Nacht gelenkt. Bis nach Eugendorf, Salzburg, wo wir zu Michael und Michele umgestiegen sind. Unser Ziel: Matrei, Osttirol. Dazwischen 220 Kilometer Straße, volltrunkene Nachtschwärmer auf einem Feldzug gegen die Lokal-Sperrstunde, und der Felbertauerntunnel.</span><br />
<br />
<span id="goog_710515190">Jetzt, nach dem Skistampfen über den großen Lawinenkegel, dem Venedigerhaus und dem urigen Hüttendorf in Innergschlöß, geht es bergauf. Bergauf zum Großvenediger. Endlich.</span><br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-UZtwoz2cegY/WsFO-PnVtzI/AAAAAAAAYJk/aEtGndRxwP8Px1DGd4y1yPcHUQza8QaRgCKgBGAs/s1600/G1637111_1520694368039_high.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-UZtwoz2cegY/WsFO-PnVtzI/AAAAAAAAYJk/aEtGndRxwP8Px1DGd4y1yPcHUQza8QaRgCKgBGAs/s640/G1637111_1520694368039_high.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die Langlaufgruppe erreicht....</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-0UT5_NfITEY/WsFODmDXyII/AAAAAAAAYJY/aecVEod8ro4wH3K6Gmn_IzNnXUzWza5GgCKgBGAs/s1600/G1647112.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-0UT5_NfITEY/WsFODmDXyII/AAAAAAAAYJY/aecVEod8ro4wH3K6Gmn_IzNnXUzWza5GgCKgBGAs/s640/G1647112.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>..die Hütten von Innergschlöß</b></td></tr>
</tbody></table>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<span id="goog_710515190">Wir sind nicht alleine mit diesem Wunsch, denn Spuren gibt es: links um den Nadelbaum herum, rechts an der Latschenschneise vorbei, kurz über die Schneerampe, Ski abschnallen und 100 Höhenmeter zu Fuß weiter.</span><span id="goog_710515190"> Nein, da legen wir doch lieber unsere eigenen. </span><br />
<br />
<span id="goog_710515190">Die dicken Wolken, die ganz hinten über dem Hauptkamm auftauchen, können wir noch nicht genau einordnen. Das Wetter lässt sich auch mit der Glaskugel nicht vorhersagen, nur eines steht fest: Heute, irgendwann zwischen 0 und 24 Uhr, wird es schlecht. Also besser schnell sein.</span><br />
<span id="goog_710515190">Moritz, Michele und Michael sind mit den schmalen Rennski unterwegs. Gewichtsklasse: Fliegengewicht. Passt also. Wäre da nicht der Harsch, der hoffentlich nur unter unserem Gewicht bricht- und nicht uns die Knochen. </span><br />
<br />
Es ist ein Veitstanz, in dieser alten eisigen Spur. Vor, zurück, vor, zurück. Michael sammelt bereits eifrig fürs Schimpfwörterbuch. Dann taucht die Sonne auf, spiegelt sich im flachen Gletscherbecken und für ein paar schöne Minuten ist alles wieder gut.<br />
<span id="goog_710515190"><br /></span>
<span id="goog_710515190"> <table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-VwdbZyuRu3M/WsFSL_9HRFI/AAAAAAAAYJs/b4N7L00IlcYerQbcGoftMizrEAcSkny-gCKgBGAs/s1600/G1697117.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-VwdbZyuRu3M/WsFSL_9HRFI/AAAAAAAAYJs/b4N7L00IlcYerQbcGoftMizrEAcSkny-gCKgBGAs/s640/G1697117.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Aufstieg Richtung Neuer Prager Hütte</b></td></tr>
</tbody></table>
</span><br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-AYc8LhCK6Lw/WsFSWjE7MfI/AAAAAAAAYJw/PTIe3lIKkfo9RSCy0_mcCmmlzTECjuSNgCKgBGAs/s1600/G1727120_1520694423831_high.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-AYc8LhCK6Lw/WsFSWjE7MfI/AAAAAAAAYJw/PTIe3lIKkfo9RSCy0_mcCmmlzTECjuSNgCKgBGAs/s640/G1727120_1520694423831_high.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Und dann kommt die Sonne </b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-OuwpzOI8ae4/WsFSneBjcCI/AAAAAAAAYJ4/MdsemEm2YikM8M5sL5Y5mpPbhR1DCe1nwCKgBGAs/s1600/G1737121_1520694442151_high.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-OuwpzOI8ae4/WsFSneBjcCI/AAAAAAAAYJ4/MdsemEm2YikM8M5sL5Y5mpPbhR1DCe1nwCKgBGAs/s640/G1737121_1520694442151_high.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Zum Niederknien</b></td></tr>
</tbody></table>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<span id="goog_710515190">Der Himmel wechselt die Farbe, das Milchweiß der Wolken wird von sattem Blau abgelöst. Die müden Augen freuen sich, die Gedanken werden freier. Oder Freier. Denn sie landen bereits beim nächsten Ziel, bei der nächsten Tour in dieser bunten Venedigergruppe. </span><br />
<span id="goog_710515190"><br /></span>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-Ty8Jm0F9Ito/WsFXFjq_d1I/AAAAAAAAYKQ/aZ08UZ_MtxgkIZ-FbLnxuLEW5k1N442RwCKgBGAs/s1600/G1707118_1520694410496_high.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-Ty8Jm0F9Ito/WsFXFjq_d1I/AAAAAAAAYKQ/aZ08UZ_MtxgkIZ-FbLnxuLEW5k1N442RwCKgBGAs/s640/G1707118_1520694410496_high.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>"Wohin will ich beim nächsten Mal?"</b></td></tr>
</tbody></table>
<span id="goog_710515190"><br /></span>
<span id="goog_710515190">Der Hang unter der alten Prager Hütte ist pickelhart- und steilt sich auf. Gut, dass ich heute nicht in der Rennski-Mannschaft bin. Der Hintere Kesselkopf taucht auf, der Großglockner unter. Die Wolken kommen schneller zu uns, als wir nach oben kommen.</span><br />
<span id="goog_710515190"><br /></span>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-iZgOq-qY0_8/WsFWnmqBXVI/AAAAAAAAYKI/fDLX02VPX3URhxUPVtrEviXlsC55fqdBACKgBGAs/s1600/G1747122_1520694447836_high.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-iZgOq-qY0_8/WsFWnmqBXVI/AAAAAAAAYKI/fDLX02VPX3URhxUPVtrEviXlsC55fqdBACKgBGAs/s640/G1747122_1520694447836_high.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Noch kurz flach...</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-oUcCbzPXTAA/WsFW63q-vcI/AAAAAAAAYKM/i1gcp1lEldEOQcIk69NIrlTIm26umCrXgCKgBGAs/s1600/G1757123_1520694460333_high.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-oUcCbzPXTAA/WsFW63q-vcI/AAAAAAAAYKM/i1gcp1lEldEOQcIk69NIrlTIm26umCrXgCKgBGAs/s640/G1757123_1520694460333_high.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Bevor es langsam steiler wird</b></td></tr>
</tbody></table>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-SoyD5TWN2ic/WsFXRwNRbGI/AAAAAAAAYKU/Ds1Bm-Ml8yYRtFHGLF8AdRAi8tQL-FmLwCKgBGAs/s1600/G1827130.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-SoyD5TWN2ic/WsFXRwNRbGI/AAAAAAAAYKU/Ds1Bm-Ml8yYRtFHGLF8AdRAi8tQL-FmLwCKgBGAs/s640/G1827130.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die Wolken kommen, die Sonne versteckt sich schon.</b></td></tr>
</tbody></table>
<span id="goog_710515190">Weil die Spursetzer lieber berg-als skiberggestiegen sind, ist die Querung zur Neuen Prager Hütte mühsam. Über die teils knietiefen Spuren der Skischuhe kommen wir nur langsam voran, ausrutschen wäre zwar nicht mit einem Absturz, aber zumindest mit einem unangehmen Wiederaufstieg verbunden. Wir sehen den Gipfel des Großvenedigers, verlieren ihn aber gleich wieder an die Wolken. </span><br />
<br />
<span id="goog_710515190">Drei Stunden und 30 Minuten sagen Garmin und Suunto, als wir die Tür zum Winterraum aufstoßen. Vier Schlafsäcke, Kochgeschirr, Ladekabel, abgepackte Wurst mit einer Nährtwerttabelle in tschechischer Sprache. Dass sich unsere Nachbarn in der Prager Hütte wohlfühlen, verwundert uns nicht. Den großen Holztisch nutzen wir für eine Pause. Es wird kalt, die Daunenjacken, die wir uns überziehen, werden wir erst im Tal wieder abstreifen. </span><br />
<br />
<span id="goog_710515190"> <table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-Jq4Y2QZ_u7A/WsFdsHXPjsI/AAAAAAAAYKs/VZobhUiI__APyuT9lTcjOZ9JZLfQJSrLQCKgBGAs/s1600/IMG-20180310-WA0001.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-Jq4Y2QZ_u7A/WsFdsHXPjsI/AAAAAAAAYKs/VZobhUiI__APyuT9lTcjOZ9JZLfQJSrLQCKgBGAs/s640/IMG-20180310-WA0001.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der Winterraum der Neuen Prager Hütte</b></td></tr>
</tbody></table>
</span><br />
<h3>
Irrfahrt über die gefrorene See</h3>
<span id="goog_710515190"></span><br />
Als wir wieder in unsere Bindungen steigen, ist es elf Uhr. Noch reicht die Sicht für einen Versuch. Eine rustikale Abfahrt mit den Fellen später, stehen wir vor dem Anstieg über das kurze, aber weitläufige Schlatenkees. Kein Gletscher, den man mit <i>"wird schon gut gehen" </i>abwürgen darf. Zu viel ist hier schon passiert, zu tief sind seine Spalten. Erst Anfang März hatte ein 27-jähriger Deutscher hier eine ganze Familie an Schutzengeln im Rucksack. Eine Schneebrücke bremste seinen Fall ins Leere.<br />
<br />
Der Kopf pocht. Es fühlt sich an, als würde das Herz im Hirn pulsieren. Mehr Herz im Hirn. Schöne Vorstellung. Nur nicht hier. 3000 Meter, zwei Stunden Schlaf, viereinhalb Stunden Aufstieg, Großvenediger als Tagestour. Eine Rechnung, die müde macht. Noch geht sie uns auf.<br />
<br />
Dann verschlechtert sich die Sicht. Schlagartig stehen wir im Nichts. Links weiß, vorne weiß, rechts weiß, hinten weiß. Das diffuse Licht lässt mich Abstände nicht mehr korrekt einordnen, Gefälle wirken plötzlich flach.Wir ziehen auf den zweiten Keesboden zu- zumindest glaube ich das. Die Spuren der Vorgänger hat der Wind, der sich an den Wandfluchten vorbeidrängt uns und blöd von der Seite anmacht, verwischt.<br />
<br />
Michele navigiert längst per GPS-Gerät, hat trotz Aussichtslosigkeit noch den nötigen Durchblick.<i> "Links. Oben weiter rechts"</i>. Ein Kapitän auf dieser Irrfahrt über die gefrorene See.<br />
<br />
3340 Meter. <i>"West!"</i> Wir steuern den Großvenediger an. Dass der uns heute aber nicht will, wissen wir schon. Michael murrt zwar, der Wind, der mittlerweile in Orkanstärke bläst, weht ihm die Antwort entgegen: Heute nicht.<br />
<br />
<h3>
Die kleinen Lagunen von Venedig</h3>
Zu seinem Bruder, der zwar genauso bockig, aber zumindest schneller zu erreichen ist, sind es noch knapp 100 Höhenmeter. Moritz legt die Spur, der Wind verwischt sie wieder. Es ist ein Gänsemarsch zum Kleinvenediger, anders würden wir uns aus den Augen verlieren. Dass wir auf dem Gipfel stehen, sagt uns das GPS. <i>"Gratuliere, super"</i>. Wofür wir uns da beglückwünschen, weiß niemand so recht.<br />
<br />
Die großen Lagunen von Venedig sehen wir nicht. Auch die kleinen nicht. Wir trösten uns damit, dass wir sie auch bei schönem Wetter nicht gesehen hätten. Bis zum 3. September 1841 glaubten die Menschen daran. Von diesem hohen Gipfel muss man das Meer sehen! Seit der Erstbesteiung ist man klüger: kein Meer, kein Venedig, nicht mal das italienische Festland.<br />
<br />
Auf dem Gipfel freuen wir uns auf wärmere Zeiten. Auf Hütten, die bewirtschaftet werden. Auf unseren <a href="https://bergaufundbergab.blogspot.co.at/2015/05/huttenwirt-seelsorger-und-bergretter.html">Gerald Auinger auf dem Traunstein</a>:<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-s4h_fgTSp2Q/WsJtrFMi8UI/AAAAAAAAYLg/yqx5Baed78I6gTIV5KgSeVFuOyIAaPuQACKgBGAs/s1600/Venediger10.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-s4h_fgTSp2Q/WsJtrFMi8UI/AAAAAAAAYLg/yqx5Baed78I6gTIV5KgSeVFuOyIAaPuQACKgBGAs/s640/Venediger10.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Gipfelfoto Kleinvenediger, mit einem Gruß nach Gmunden </b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-ggh2ROs5Ep0/WsJt7l8AEUI/AAAAAAAAYLk/4SqkW0s-04s8la0nqrzrPcGFcxsy1IaYwCKgBGAs/s1600/IMG-20180310-WA0002.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-ggh2ROs5Ep0/WsJt7l8AEUI/AAAAAAAAYLk/4SqkW0s-04s8la0nqrzrPcGFcxsy1IaYwCKgBGAs/s640/IMG-20180310-WA0002.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Alternatives Gipfelfoto: Michele (links) und Michael auf dem Kleinvenediger</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Das Abfellen ist noch schwerer, als das Anziehen der Jacke. Der Wind peitscht uns die Schneekristalle um die Ohren und in die Augen. Nur mehr runter hier! Die Abfahrt ist ein Tanz auf rohen Eiern. Gut geht es uns erst wieder, als wir den letzten Schwung über das Schlatenkees in den Neuschnee setzen.<br />
<br />
Durchschnaufen. Noch sind es (h)arschige 1000 Höhenmeter zurück ins Tal. Wir lassen die Prager Hütte links liegen, queren einen breiten Hang, versprechen uns eine Abkürzung und bekommen sie auch. Besser sind die Verhältnisse seit dem Vormittag nicht geworden. Weil die Sonne ja unbedingt streiken muss.<br />
<br />
Erst kurz vor der langen Forststraße kommen wir in den Genuss von Pulverschnee. 100 Meter lang. Trotzdem lachen wir. Über den gesamten Tag, auch wenn wir ihn uns ganz anders vorgestellt haben.<br />
<br />
Michael fellt an, Michele, Moritz und ich schieben zurück. Zumindest ein Gewehr hätten sie uns geben können. <br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
<br />
<span id="goog_710515190"></span><br />
<span id="goog_710515190"><br /></span>
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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bergaufundbergabhttp://www.blogger.com/profile/14153710401614673035noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-4764495762693580716.post-62604695447343315272018-03-12T10:25:00.001+01:002018-03-12T10:26:30.662+01:00Kleine Berge, große Wände: Durch die Schieferstein-Südwand<div dir="ltr" id="docs-internal-guid-5e9d86c8-afca-d48f-cd8e-7d016ac2cfba" style="line-height: 1.38; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://2.bp.blogspot.com/-_LCixf5f7G0/WqY68ifMWqI/AAAAAAAAX28/26hD1DCf2dYz3XkTEqyy4M5FIZpkzmQHwCLcBGAs/s1600/schieferstein8.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="240" src="https://2.bp.blogspot.com/-_LCixf5f7G0/WqY68ifMWqI/AAAAAAAAX28/26hD1DCf2dYz3XkTEqyy4M5FIZpkzmQHwCLcBGAs/s320/schieferstein8.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<i><br /></i>
<i>Der Schieferstein ist nicht nur ein beliebter Wanderberg. Er kann auf seiner Südseite ziemlich wild werden. Wie der wütende Gartenzwerg, der dort in der Wand wartet. </i><br />
<br />
<i>Von Michael Wagner</i><br />
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; vertical-align: baseline;"><br class="kix-line-break" /></span><span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; vertical-align: baseline;"><b><i>Schieferstein-Südwand, Triple A (VII-)</i></b></span><span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; vertical-align: baseline;"><br class="kix-line-break" /></span><span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; vertical-align: baseline;"><br /></span><br />
<br />
<span style="font-family: "arial";"><span style="font-size: 14.6667px;">AAA. Keine Angst, ich bin nicht auf der Tastatatur hängengeblieben. </span></span><span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt;">Triple A ist auch keine Bewertung eines Kreditinstitutes. Es ist eine wunderbare Kletterroute auf einen echten Wanderberg bei Reichraming. 1207 Meter hoch, vielseitig, aussichtsreich: der Schieferstein.</span><br />
<br />
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt;">Ein sonniger Herbsttag, 10 Seillängen und eine Schlüsselstelle, bewertet mit "VII- (UIAA)". Alles angerichtet für unsere Dreierseilschaft. </span><br />
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; vertical-align: baseline;"><br class="kix-line-break" /></span><span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; vertical-align: baseline;">Wir stürzen uns von Prenn (723m) aus in den kurzen Zustieg von etwa 150 Höhenmetern. Die Sonne leuchtet schon, die Finger freuen sich auf die Risse in der warmen Wand. </span><br />
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; vertical-align: baseline;">Zuerst folgen wir dem Normalweg des Schiefersteins, der von den Oberösterreichern besonders bei Sonnenauf-und untergang erwandert wird. Wenn die letzten Strahlen das Grün der hügeligen Landschaft noch satter macht. </span><br />
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; vertical-align: baseline;"><br /></span>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-uxRxOUgvXTc/WqY9_whDHkI/AAAAAAAAX3I/zQkBKJA_TtcE59OhCZla8_2KYSca9T-jgCLcBGAs/s1600/schieferstein1.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-uxRxOUgvXTc/WqY9_whDHkI/AAAAAAAAX3I/zQkBKJA_TtcE59OhCZla8_2KYSca9T-jgCLcBGAs/s640/schieferstein1.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Vorfreudestrahlen! </b></td></tr>
</tbody></table>
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; vertical-align: baseline;"><br /></span>
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt;">Bei der ersten Möglichkeit biegen wir rechts auf eine Forststrasse ab, folgen dieser und queren unterhalb die gesamte Südwand, bis die Strasse ihr Ende nimmt. Die Tour findet hier allerdings erst ihren Anfang. Noch kurz auf einem Jägerpfad durch den Wald, bis man am östlichen Ende der Wand und somit auch am Beginn der Route steht. Es empfiehlt sich, hier einen genauen Blick aufs Topo zu werfen, da der Einstieg nicht ganz eindeutig ist.</span><br />
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt;"><br /></span>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-z3UaFCOnY0Y/WqY-XIBgwQI/AAAAAAAAX3M/k5BG3AOEArkLgRjqU0oLvw9MjghOtc-gwCLcBGAs/s1600/schieferstein4.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-z3UaFCOnY0Y/WqY-XIBgwQI/AAAAAAAAX3M/k5BG3AOEArkLgRjqU0oLvw9MjghOtc-gwCLcBGAs/s640/schieferstein4.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der Wegweiser wird bald zum "Routenweiser"</b></td></tr>
</tbody></table>
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt;"><br /></span>
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt;">Kommen wir zum Eingemachten. Auf der Triple A gibts leider keine Zeit zum Warmwerden. Wir steigen direkt in eine mit dem 6. Grad bewertete Seillänge ein, gerade hinauf bis zum ersten Stand, welchem eine leichtere Querung (3+) folgt. Orientierungsschwierigkeiten haben wir soweit keine, da durch die gute Absicherung der Route der Weg beinahe nicht verfehlt werden kann. </span><br />
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt;"><br /></span>
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt;">Wir queren, bis wir direkt vor einem markanten Baum stehen, welcher gleichzeitig den zweiten Standplatz bezeichnet. Weiter geht es mit sehr schöner, fast Bilderbuch-ähnlicher Kletterei, schwankend zwischen fünftem und sechstem Grad.</span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.38; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-lcF-BDM54IU/WqZFXhsIUII/AAAAAAAAX3c/4pddc5HntOIzl5JO0r-O6bXeegqi2zeJQCLcBGAs/s1600/schieferstein3.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-lcF-BDM54IU/WqZFXhsIUII/AAAAAAAAX3c/4pddc5HntOIzl5JO0r-O6bXeegqi2zeJQCLcBGAs/s640/schieferstein3.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Auf geht es in die Schieferstein-Südwand</b></td></tr>
</tbody></table>
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt;">Uns werden zwar immer wieder einige Graspolster in den Weg gestellt, das trübt den Gesamteindruck aber kaum. Jetzt offenbart sich auch der Blick in die mächtig wirkende Südwand. Sehr eindrucksvoll. Dem dritten Stand folgend noch ein kurzer Quergang (5), welcher in einen kleinen Grashang (2) mündet. Hier gilt es, wenn notwendig, noch eine kurze Verschnaufpause einzulegen, da es ab jetzt zunehmend schwieriger wird. Es nähert sich das, schon von weitem sichtbare, “Rissdach”. </span><br />
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt;"><br /></span>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-MekwDrwAijE/WqZFiwifecI/AAAAAAAAX3g/Eqv2Q9M44BY_gRVwGLThd4RHfmBk81EZQCLcBGAs/s1600/schieferstein2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-MekwDrwAijE/WqZFiwifecI/AAAAAAAAX3g/Eqv2Q9M44BY_gRVwGLThd4RHfmBk81EZQCLcBGAs/s640/schieferstein2.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die Graspolster in der Wand stören kaum</b></td></tr>
</tbody></table>
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt;"><br /></span>
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt;">Wenn man mich fragt, ist 6+ eine etwas mutige Bewertung dieser Stelle. Aufgrund des brüchigen Gesteins, gleich oberhalb des Rissdachs, wird es für mich und Moritz eine Herausforderung, aus dem Dach wieder herauszusteigen. Nach nicht allzu langer Suche gelingt es uns, endlich einen passenden Griff zu finden, der nicht auszubrechen droht. </span><br />
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt;">Hier ist etwas Vorsicht geboten!</span><br />
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt;"><br /></span>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-U6k0fsoKdDg/WqZFrgRmclI/AAAAAAAAX3k/KgxTCkhr4Koc0g2a-9Dw96uAKWszNorfQCLcBGAs/s1600/schieferstein5.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-U6k0fsoKdDg/WqZFrgRmclI/AAAAAAAAX3k/KgxTCkhr4Koc0g2a-9Dw96uAKWszNorfQCLcBGAs/s640/schieferstein5.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Vollbepackt mit Sachen, die das Leben schöner machen</b></td></tr>
</tbody></table>
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt;"><br /></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.38; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt;">Es geht wieder weiter Richtung Himmel, schnurstracks hinauf (5+), bis wir ein Fixseil auf einem Grashang erreichen. Von dort aus neigt sich die Route nun leicht Richtung links, immer weiter in die Wand hinein. Am nächsten Stand wartet ein Gartenzwerg auf uns. Ja richtig gelesen: “Ein Gartenzwerg”. Dieser präsentiert uns stolz seinen Mittelfinger. Bitte keine Halluzinationssorgen bekommen , dies ist glaube ich eher als Anspielung auf die bald folgende Schlüsselstelle zu verstehen.</span><br />
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-y7sjpGpRCMI/WqZF4VJkXBI/AAAAAAAAX3s/t1uaoby1UjoX4HttU0n3P9jYOmBiilIjwCLcBGAs/s1600/schieferstein6.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-y7sjpGpRCMI/WqZF4VJkXBI/AAAAAAAAX3s/t1uaoby1UjoX4HttU0n3P9jYOmBiilIjwCLcBGAs/s640/schieferstein6.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der böse Gartenzwerg (rechts, nicht links im Bild)</b></td></tr>
</tbody></table>
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt;">Eine weitere Seillänge im sechsten Grad später, beginnt nun der interessanteste Part der Route: Ein langer, ausgesetzter Quergang (5-), der am Ende auch die Schlüsselstelle (7-) beinhaltet. Diese Seillänge ist mit unglaublichen 18 Bohrhaken versichert. Würde ich ihr einen Namen geben dürfen, hieße sie jetzt “Exenarmut”.</span><br />
<div dir="ltr" style="line-height: 1.38; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; vertical-align: baseline;"><br /></span>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-OUDf2zZ0BVA/WqZGDeEp7SI/AAAAAAAAX3w/WTigM9Pq1NQKJeVMU8NLzy1KxGKzVL13wCLcBGAs/s1600/schieferstein8.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-OUDf2zZ0BVA/WqZGDeEp7SI/AAAAAAAAX3w/WTigM9Pq1NQKJeVMU8NLzy1KxGKzVL13wCLcBGAs/s640/schieferstein8.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Richtung Quergang</b></td></tr>
</tbody></table>
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt;">Es handelt sich hier um extrem schöne Risskletterei im Quergang und auch die Schlüsselstelle ist mit 7- vollkommem richtig bewertet.</span><br />
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt;">Wir klettern eine kleine Auslaufseillänge im fünften Grad weiter, als plötzlich immer mehr auffällt, dass die Route zunehmend ihren Charakter ändert. Es wird brüchiger, eingeschränkter und vor allem schwerer.</span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.38; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; vertical-align: baseline;"><br /></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.38; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-BkxzkuDj9wI/WqZHCgjvrTI/AAAAAAAAX4I/I8rwcBW5-DMcnM1A0fwf32-4ADEziKHqQCLcBGAs/s1600/schieferstein7.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1142" data-original-width="1600" height="456" src="https://3.bp.blogspot.com/-BkxzkuDj9wI/WqZHCgjvrTI/AAAAAAAAX4I/I8rwcBW5-DMcnM1A0fwf32-4ADEziKHqQCLcBGAs/s640/schieferstein7.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Hügelblick aus der Wand</b></td></tr>
</tbody></table>
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt;">In der vorletzten Seillänge gehts so richtig zur Sache. Brüchiger, kleingriffiger “Kletterspaß”, bewertet mit 6+, der mehr Kraftaufwand und Technik als die vorherige Schlüsselstelle verlangt. Das ist aber bekanntlich Geschmackssache!</span><br />
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt;"><br /></span>
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt;">Die letzte Seillänge fällt uns wieder etwas einfacher, allerdings ist sie nicht mehr so gut abgesichert wie die restliche Route. Das liegt vielleicht am vorherigen sparsamen Umgang mit den Bohrhaken..</span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.38; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; vertical-align: baseline;">Am Routenausstieg finden wir noch das Wandbuch vor. Wir folgen dem Gratverlauf noch Richtung Gipfel und steigen in weiterer Folge über den Wanderweg ab, zum Ausgangspunkt zurück. </span><br />
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; vertical-align: baseline;"><br /></span>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-R5v8kRAiZdg/WqZG7Xs9gtI/AAAAAAAAX4E/wwUdf37-X3c7gtErzd7nC_-Zvbz6VnqWQCLcBGAs/s1600/schieferstein9.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1169" data-original-width="1600" height="466" src="https://1.bp.blogspot.com/-R5v8kRAiZdg/WqZG7Xs9gtI/AAAAAAAAX4E/wwUdf37-X3c7gtErzd7nC_-Zvbz6VnqWQCLcBGAs/s640/schieferstein9.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Auf dem Gipfel des Schiefersteins</b></td></tr>
</tbody></table>
<h4>
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; vertical-align: baseline;"><br />Details zur Route</span></h4>
<div>
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; vertical-align: baseline;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; vertical-align: baseline;">- 10 Seillängen (eine Stelle 7-, mehrere Stellen 6+ und 6, 2 Stellen überhängend, ansonsten leichter)</span><span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; vertical-align: baseline;"><br class="kix-line-break" /></span><span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; vertical-align: baseline;">- Sehr gut abgesichert mit Bohrhaken, Stände fast immer doppelt gebohrt</span><span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; vertical-align: baseline;"><br class="kix-line-break" /></span><span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; vertical-align: baseline;">- Sehr schöne, oft durch Risse geprägte Kletterei bis auf einige grasbewachsene Stellen, welche aber nicht wirklich stören</span><span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; vertical-align: baseline;"><br class="kix-line-break" /></span><span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; vertical-align: baseline;">- Stellenweise sehr ausgesetzt und steil</span></span></div>
</div>
Unknownnoreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-4764495762693580716.post-12810656306646083142018-02-08T17:44:00.001+01:002018-02-09T11:34:52.298+01:00"Sag mal, wann arbeitest du eigentlich?"<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://4.bp.blogspot.com/-Gbwusyh8A5k/WnMFs2ByEhI/AAAAAAAAWvM/ihrmQ4sDnccwqRovDZCSRYPrPXmis_KOgCLcBGAs/s1600/montage.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1500" height="256" src="https://4.bp.blogspot.com/-Gbwusyh8A5k/WnMFs2ByEhI/AAAAAAAAWvM/ihrmQ4sDnccwqRovDZCSRYPrPXmis_KOgCLcBGAs/s320/montage.jpg" width="320" /></a></div>
Der Neid ist ein <b>Hund</b>. Der macht zwar Schule, wird dabei aber nicht besonders gut <b>abgerichtet</b>.<br />
<br />
Soziale Medien zeigen: <b>Alle</b> sind <b>glücklich</b>. <b>Jeder</b> hat den<b> perfekten Job,</b> wenig Verpflichtungen und <b>viel Zeit</b> für die <b>Berge</b>. Nur ich nicht. Ich <b>arbeite</b>.<br />
<br />
Ein Blick auf den <b>Bildschirm</b> der <b>Realität</b><br />
<br />
<i>Von Gabriel Egger</i><br />
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<br />
Montagmorgen, Büro. Zerlegt man die zwei Wörter in drei, braucht es den Blick auf die Wettervorhersage nicht. Montag, morgen Büro. Er ist wieder da, der unbequeme Alltag. Er kam nicht heimlich, wir haben ihn kommen gesehen. Und trotzdem hat er geschafft, einfach hereinzuplatzen, in den Moment der Glückseligkeit.<br />
<br />
Ein freundliches <i>"Morgen"</i> zu den geplagten Kollegen auf dem Weg zum Sessel, den man Freitagnachmittag in eiliger Euphorie verlassen hat. Die Passworteingabe ist leise Einwilligung in die Regelmäßigkeit.<br />
<br />
Browser, Lesezeichen, Facebook. Noch einmal kurz entspannen beim monotonen Scrollen über die bunte Startseite mit den Bildern und Wortmeldungen der Freunde, die die Woche mit demselben Hashtag im Herzen beginnen. <b>#wanderlust</b><br />
<br />
<br />
<iframe allowtransparency="true" frameborder="0" height="626" scrolling="no" src="https://www.facebook.com/plugins/post.php?href=https%3A%2F%2Fwww.facebook.com%2Fwolfgang.appl.9%2Fposts%2F10210372462017863&width=500" style="border: none; overflow: hidden;" width="500"></iframe>
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<b><i><br /></i></b>
<br />
<b><i>Was? Moment, ich dachte...</i></b><br />
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<iframe allowtransparency="true" frameborder="0" height="645" scrolling="no" src="https://www.facebook.com/plugins/post.php?href=https%3A%2F%2Fwww.facebook.com%2Farmin.zwinz.3%2Fposts%2F161476584634392&width=500" style="border: none; overflow: hidden;" width="500"></iframe>
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<b><i><br /></i></b>
<b><i>Aber, wie können die...? Sag mal..</i></b><br />
<br />
<iframe allowtransparency="true" frameborder="0" height="626" scrolling="no" src="https://www.facebook.com/plugins/post.php?href=https%3A%2F%2Fwww.facebook.com%2FLasseswieeinenUnfallaussehn%2Fposts%2F10206644364572945&width=500" style="border: none; overflow: hidden;" width="500"></iframe>
<br />
<br />
<i><b>"....wann arbeiten die eigentlich?"</b></i><br />
<br />
Da wiehert ja der Amtsschimmel. Wo ist das dumpfe Licht des Großraumbüros, wo die hängenden Gesichter? Warum sitze nur ich hier über den Unterlagen, während da draußen offiziell die "Powderdays" ausgerufen werden?<br />
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<br /></div>
<div>
Es beginnt ganz oben und zieht sich langsam durch den ganzen Körper. Die vielen Gedanken verstricken sich zu einem starken Gefühl, das die Finger auf die Tastatur leitet: Neid. Und die Spirale beginnt sich zu drehen. </div>
<div>
<br /></div>
<div>
<h3>
<i>Unzufriedenheit, Selbstmitleid, Neid </i></h3>
</div>
<div>
Vorneweg: Die (meisten) Menschen arbeiten. Und falls nicht, werden sie es bald tun müssen. Ohne Geld, kein Held. Zumindest wird die Anreise ohne Benzin oder Fahrkarte beschwerlicher. Warum trotzdem wochentags Bilder von frischem Schnee, Sonnenauf-und untergängen, von Stunden im Fels und geselligen Abenden auf Hütten die Startseiten füllen, ist einfach erklärt, für viele aber schwer verständlich. Es reicht ein Wort: Flexibilität.<br />
<br />
Schichtarbeiter, Teilzeit-Jobber, Urlauber, Überstundenabbauer, Studenten, schwänzende Schüler, Profis und Halbprofis, Gesunde im Krankenstand, Lehrer in den Ferien. Sie alle können dasselbe wohlklingende Lied anstimmen. Irgendwer hat immer frei.<br />
<br />
Und trotzdem: Unser Tag ist hinüber. Und wenn uns der Chef dann noch zu Zusatzaufgaben verdonnert, während wir mit feuchten Augen die Sehnsucht bekämpfen, beginnen wir den Krieg gegen uns selbst in der Kommentarleiste der anderen: <i>"Sag mal, was arbeitest du eigentlich? Oder wann und wie lange?" </i>Oder wir wissen es gleich besser: <i>"Du arbeitest aber auch nix. Du hast ja dauernd frei."</i><br />
<br />
<h3>
Wie sozial sind die Medien? </h3>
Dabei ist der Neid in den sozialen Medien ein anderer als der, den die Menschen meistens erfahren. Im persönlichen Kontakt beneiden Menschen andere vor allem um ihren persönlichen Erfolg: um ihre Fähigkeiten oder ihre Karriere. In den sozialen Medien herrscht dagegen eher Freizeit-Neid: Es geht um tolle Reisen, tagesfüllende Hobbys und - im geringeren Maß - um Abende mit Freunden. Und während beruflicher Neid im Alter wächst, weil ältere Leute weniger Chancen haben, ihre Karriere noch grundlegend zu verändern, hat das Alter auf den Social-Media-Neid fast keinen Einfluss.</div>
<br />
Die Nutzer vergleichen sich unaufhörlich miteinander. Das Gefühl der Unzulänglichkeit des eigenen Lebens entsteht. Zu diesem Schluss kommen zumindest Wissenschaftler eines dänischen Forschungsinstitutes. Facebook mache sogar unglücklich, der Verzicht nach einigen Wochen glücklicher. Aber sind wir daran nicht selbst schuld? Warum messen wir uns überhaupt, wenn wir mit niemandem in einem Wettkampf stehen? Wir vergessen im Moment des aufkommenden Neids, dass Facebook, Instagram und Co. Orte in einer schönen neuen Welt sind. Abgeschnitten von der Außenwelt. Alles ist schön, alles ist mega. Kein Leid, nur Freud. Aber mal ganz ehrlich: Wen interessieren schon Bilder aus dem Büro?<br />
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<br /></div>
<div>
Geht es um den Bergsport, gibt's dann meist <i>"Kaiserwetter"</i>, <i>"perfekte Verhältnisse"</i> und "<i>richtig geile"</i> Touren. Das lesen wir- und es verzerrt unweigerlich unsere Wahrnehmung. Wir bemitleiden uns selbst, obwohl wir gar nicht wissen, welche Bürden die anderen außerhalb der heilen virtuellen Welt zu tragen haben. Schließlich geht es so weit, dass wir sie übertrumpfen wollen. Längere Wege, härtere Touren, schönere Fotos.<br />
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<br /></div>
<div>
<h3>
Zeitverschwendung </h3>
<div>
Aber es ist was es ist, und es steht da oben im Zwischentitel: Zeitverschwendung. Wer arbeitet, bei Familie und Freunden sein und sich dazwischen auch Ruhe gönnen will, hat nicht mehr viel Zeit übrig. Wer dann auch noch unzufrieden mit sich selbst ist, gerät in das kummervolle Netz, das wir uns selbst gesponnen haben. </div>
<div>
<br /></div>
<div>
Ich mag die Fotos und die Informationen, die mich über die sozialen Medien erreichen. Ich freue mich, wenn den Freunden eine gute Tour gelingt, auch wenn ich nur über den Bildschirm zusehen kann. Aber auch mich packt oft der Neid. Und wenn das passiert, löse ich den Klammergriff und freue mich darauf, wenn ich bald wieder gefragt werde, wann ich eigentlich arbeite. Denn Glück ist noch immer Selbstgenügsamkeit. </div>
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<i><b><br /></b></i></div>
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bergaufundbergabhttp://www.blogger.com/profile/14153710401614673035noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-4764495762693580716.post-33293900926624759872018-01-17T19:38:00.002+01:002018-01-17T21:15:58.391+01:00Der Absturz der Empathie <table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-8hvt2MNohrA/Wl4uu-9GZPI/AAAAAAAAWo0/43ADgAVj8-Iyg0pDkwDfGD0Wdmp3hnFAACLcBGAs/s1600/taubergung.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="600" data-original-width="900" height="213" src="https://2.bp.blogspot.com/-8hvt2MNohrA/Wl4uu-9GZPI/AAAAAAAAWo0/43ADgAVj8-Iyg0pDkwDfGD0Wdmp3hnFAACLcBGAs/s320/taubergung.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b> </b>Foto: Widerin</td></tr>
</tbody></table>
Sie helfen überall, wo sie gebraucht werden. Bei jedem Wetter, in jedem Gelände. Viele Bergsteiger haben ihr (Weiter-)Leben der Bergrettung zu verdanken.<br />
<br />
Ein Opfer konnten die Retter aber bislang nicht bergen. Es hängt in der Luft und droht tief abzustürzen: die Empathie.<br />
<br />
<i>Von Gabriel Egger</i><br />
<i><br /></i>
<i><br /></i>
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<i><br /></i>
<i>"Selbst schuld"</i>, sagt die Mutter, wenn das Kind auf dem Gehsteigrand balanciert, stürzt und das Pflaster mit den bunt karierten Streifen braucht, das die Mama vor dem Spaziergang vorsorglich in der Handtasche verstaut hat.<br />
<br />
<i>"Selbst schuld"</i>, sagt der Lehrer, wenn der Schüler nur dann kreativ ist, wenn es um die Gestaltung der Pausen geht, das Schularbeitenheft viermal mit einem Mandala verwechselt hat und am Ende des Jahres unter Tränen eine Abschlussprüfung fordert.<br />
<br />
<i>"Selbst schuld"</i>, sagt auch Peter, wenn er im Internet den Einsatzbericht der Bergrettung überfliegt. Peter ist einer von vielen, der im dunklen Schatten der Anonymität zubeißt. Lange Zunge, glänzendes schwarz-braunes Fell, treuherzige Augen, ein reinrassiger Rottweiler. Zumindest wenn man sein Bild betrachtet, das er sich für seinen Facebook-Account aus dem Google-Bilderarchiv heruntergeladen hat. Bei der Zwei-Wort-Spende belässt es der trotzige Zweibeiner aber nicht.<br />
<br />
<i>"Waun dieser Volltrottel bei dem Wetter am Berg herumrenna muas, dann habi ka Mitleid. Soi den Einsotz zoin!!!"</i> Die Rufzeichenschlange wird zur Netzpython.<br />
<br />
<div>
<a href="http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Bergsteiger-stuerzte-vor-den-Augen-seines-Sohnes-am-Traunstein-ab;art4,2786725">Den Mann, der mit seinem Sohn in der Hoffnung auf einen Sonnenaufgang auf dem Traunstein im Salzkammergut übernachtet hatte</a> ,vom Wetterbericht überzeugt und am nächsten Morgen vom Gegenteil überrascht war, beim Abstieg unglücklich ausrutschte und durch den Sturz schwer verletzt wurde, kennt er nicht. </div>
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<br /></div>
<div>
Das ist der Punkt, an dem sich die dritte Geschichte von den ersten beiden unterscheidet. </div>
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<br /></div>
<h3>
Schadenfreude, Neid und Langeweile</h3>
Und das ist auch der Grund, warum Peter den Rottweiler diese Sätze schreiben lässt. Einem völlig Unbekannten, der sich schwer verletzt hat, ins Gesicht sagen, dass er an seinen Verletzungen <i>"selbst schuld"</i> ist? Nein, das gehört sich nicht. Aber in einer Kommentarleiste in den sozialen Medien ist das okay. Freie Meinungsäußerung, er will nur warnen, die Bergretter schützen und der Betroffene liest es ja ohnehin nicht. Viermal falsch.<br />
<br />
Die Selbstverständlichkeit und die Rohheit, mit der über Menschen in der vermeintlich gesetzlosen digitalen Welt gerichtet wird, hat Ausmaße angenommen, die nicht mehr zu akzeptieren sind. Von niemandem. Wer sich im Auge des Shitstorms befindet, wird so lange herumgewirbelt, bis es richtig weh tut und sich eine höhere Kraft, in den meisten Fällen der Administrator, zu einer Entfernung des Beitrags entschließt. Es ist ein entsetzlich-verletzender Domino-Effekt. Einer fängt an, ein anderer stimmt ein und der Kanon der anonymen Schadenfreude singt fröhlich ein trauriges Lied.<br />
<br />
Gründe gibt es, zu erklären sind sie kaum. Neid, die sechste der sieben Todsünden, hat den größten Anteil. Dicht gefolgt von Eifersucht, Unzufriedenheit und Langeweile. Viele, die unter Beiträgen von Bergrettung und Medien Unfälle kommentieren, können sich unmöglich vorstellen, dass jemand die gesicherte Zone verlässt. Sie können nicht glauben, dass sich Entbehrungen lohnen können, kennen die damit verbundenen Eindrücke und Gefühle nicht. Sie schließen auf sich, finden es verwerflich und lassen ihren Gedanken ungefiltert freien Lauf. Wenn dann noch andere Menschen in ihrer Freizeit helfen müssen, um Personen, deren Risikobereitschaft größer als die eigene ist, wieder zurück in diese gesicherte Zone zu bringen, verliert das Fass den Boden. Das fieberhafte Suchen nach Verfehlungen ist zum Computerspiel geworden.<br />
<br />
<h3>
"Wegen euch muss wieder die Bergrettung ausrücken"</h3>
<div>
Oft ist dieser eine Satz zu lesen. Immer und immer wieder. <i>"Wegen solchen Leuten muss wieder die Bergrettung ausrücken". </i></div>
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<br /></div>
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<b>Ja, das stimmt.</b></div>
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<br /></div>
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Die Bergrettung ist aber eine Organisation, die genau dafür geschaffen wurde. Um Menschen, die in Not geraten sind, zu helfen. Die Retter machen keinen Unterschied zwischen "verschuldet" und "unverschuldet", genauso wie der Arzt keinen Unterschied macht, ob ein Drogensüchtiger mit Überdosis vor ihm liegt oder ein Kind, das über die Treppe gefallen ist. Auch wenn sie bestimmt nicht immer eine Freude daran haben, sie retten und helfen aus Überzeugung.</div>
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<br /></div>
<div>
Christian Egger ist Einsatzleiter der Bergrettung Gosau und hat mit einer Antwort <a href="http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Wenn-rsquo-s-passiert-dann-geh-rsquo-ich-los;art4,2772746">in einem Interview</a> mit den Oberösterreichischen Nachrichten die Antwort auf die gesamte Diskussion gegeben: </div>
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<br /></div>
<i>".....Darum kann ich den Diskussionen nichts abgewinnen, die dann in den Sozialen Medien oder auf dem Stammtisch geführt werden, welche Deppen sich da auf den Berg verirren. Deppen gibt’s bei mir nicht. Jeder Mensch ist es wert, gerettet zu werden. Dafür bin ich da. Sehe ich das einmal anders, höre ich auf."</i><br />
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<i><br /></i></div>
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Wir dürfen aber dieses Privileg, Menschen zu haben die sich im Notfall um unser Leben kümmern , <a href="https://derstandard.at/1371170264627/Hubschrauber-Bergung-Bergsteiger-sollen-Notruf-vorgetaeuscht-haben">nicht ausnutzen.</a> Wir müssen überlegen, bevor wir handeln. Wir dürfen nicht den einen Schritt zu weit gehen, weil es unser Ego befiehlt, nicht zu viel riskieren, weil wir anderen zeigen wollen, welche Höllenhunde wir sind. Ein "Like" weniger tut nicht weh.<br />
<br />
Wir sollten der Natur ihr Recht eingestehen, die Verhältnisse zu bestimmen Auch kleine Gipfel sind feine Gipfel. Wir dürfen uns nicht auf andere verlassen, Verantwortung übernehmen und uns auf Dinge, die uns an die Grenzen und darüber hinaus bringen, akribisch vorbereiten. Denn schwierige Touren sind nichts, wofür wir uns rechtfertigen müssen. Wir müssen ihnen nur gewachsen sein.<br />
<br />
<h3>
Abrüstung der Worte </h3>
Aber: Fehler können passieren. Immer. Unfälle leider auch. Und wenn die passieren, sollten wir keine Vorwürfe erheben. Auch wenn sie bei schlechtem Wetter passiert sind, bei ungünstigen Verhältnissen, im Alleingang, oder einfach nur, weil das Pech an diesem Tag mehr zu sagen hatte, als das Glück. </div>
<div>
<br /></div>
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Wir müssen den Zeigefinger auf uns selbst richten. Was wäre passiert, wenn das meine Freundin gewesen wäre? Mein Freund, mein Vater, mein Onkel, mein Sohn? Wenn dieser geliebte Mensch bei einem Absturz sogar gestorben wäre? Wie würde ich mich fühlen, wenn ich dann lesen müsste, dass <i>"dieser Trottel eh selber schuld ist?"</i></div>
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<i><br /></i></div>
<div>
Lasst uns abrüsten. Weg mit den scharfen Worthülsen. Versuchen wir es mit Mitgefühl, auch wenn, oder gerade weil wir den Menschen nicht kennen. Schlagen wir uns auf die Seite der Angehörigen, richten wir sie mit einfachen Gliedsätzen wieder auf. Worte sind mächtig. Glaubt ihr nicht? </div>
<div>
<br /></div>
<div>
Dann lasse ich die Frau des Mannes, der den Traunstein im Sommer wie im Winter kannte, am 14. Jänner unglücklich stürzte und sich schwerverletzt plötzlich einem digitalen Sturm der Entrüstung ausgesetzt sah, meinen Kommentar beenden:</div>
<div>
<i><br /></i></div>
<i>"Es macht viel mit uns, was wir lesen. Aber dass es so viel ist, merke ich erst jetzt.<br />Die positive Unterstützung die wir jetzt erfahren, hilft uns allen sehr."</i><br />
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<br />
<div>
Denkt dran. Bitte.<br />
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<br /></div>
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<iframe allowtransparency="true" frameborder="0" height="764" scrolling="no" src="https://www.facebook.com/plugins/post.php?href=https%3A%2F%2Fwww.facebook.com%2FBergaufundBergab%2Fposts%2F1616915425063259&width=500" style="border: none; overflow: hidden;" width="500"></iframe>
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bergaufundbergabhttp://www.blogger.com/profile/14153710401614673035noreply@blogger.com25tag:blogger.com,1999:blog-4764495762693580716.post-40392909465553467012017-12-18T17:38:00.001+01:002018-03-16T14:15:47.152+01:00Wenn ein Berg zum Lebensziel wird <div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://2.bp.blogspot.com/-A4KNoxsqJxM/Wjez1lfYGaI/AAAAAAAAWd4/gE1BC0qo_tYy15Z2xxWWbpBk2tUpNyJtgCLcBGAs/s1600/Brandkogel2.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="683" data-original-width="1024" height="213" src="https://2.bp.blogspot.com/-A4KNoxsqJxM/Wjez1lfYGaI/AAAAAAAAWd4/gE1BC0qo_tYy15Z2xxWWbpBk2tUpNyJtgCLcBGAs/s320/Brandkogel2.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
Wäre die Kaltenbachwildnis ein Königreich, er wäre das Oberhaupt. Zwei Besteigungen pro Jahr weist der Brandkogel durchschnittlich auf. Vor 100 Jahren war das anders. Wegen eines jungen Mannes.<br />
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<i>Von Gabriel Egger</i><br />
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Er wollte es beweisen. So dringend, dass es ihm gleichgültig war, ob das letzte Licht des Tages nicht mehr reicht, um die dunklen Wände auszuleuchten. Gmunden war gerade erst zur Kurstadt ernannt worden, Erholung gab es für ihn trotzdem nicht. Nicht so lange, bis seine Theorie endlich Hand und Fuß hatte.<br />
<br />
Toni Leitner war ein einfacher Holzknecht aus dem Salzkammergut. Unauffällig, freundlich, ohne große Ambitionen. Bis auf eine: diesen einen Beweis. Er war sich sicher, als er gegenüber auf dem Westufer des Traunsees stand. Er war sich auch sicher, als er von oben hinabschaute, auf die Wanderer, die dem ausgeschilderten Weg über den Hernlersteig folgten, der erst vor wenigen Wochen eröffnet wurde und den er ab sofort nutzen konnte, um auf "seinen Gipfel" zu gelangen. Er war davon überzeugt, so fest wie der Felsen, auf dem er zum 140. Mal stand. Der Brandkogel bewegt sich. Er neigt sich Richtung Traunsee. Woche für Woche. Monat für Monat. Jahr für Jahr.<br />
<br />
Der erste Weltkrieg kam, Gmunden wurde zur Lazarettstadt. Doch Toni Leitner hatte sein Ziel nicht aus den Augen verloren. Zwischen 1900 und 1940 bestieg er den Brandkogel nicht weniger als 600-mal. Um zu beobachten, um zu messen. Er verklemmte in den Felsspalten Holzkeile und spannte dazwischen Drähte. Wenn man ihn fragte, sagte er : "Gewiss, bewegt er sich. Du musst ihn nur beobachten". An den Kerben in den Holzkeilen sei es deutlich abzulesen. Viele hielten ihn für einen Spinner, einer, der nicht mehr wusste, was er mit seinem Leben anfangen soll. Toni Leitner selbst hatte sich in einer schwierigen Zeit, in der die Versorgung der Bevölkerung immer schlechter wurde, einen Sinn geschaffen: den Brandkogel. 980 Meter hoch, südlich des Hernlersteiges.<br />
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-cb2DObdMWds/Wjfek-FyOHI/AAAAAAAAWeY/_O32d5sc2f4PT0lTAYByNOkgoQ9kgJ8PACLcBGAs/s1600/brandkogel4.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-cb2DObdMWds/Wjfek-FyOHI/AAAAAAAAWeY/_O32d5sc2f4PT0lTAYByNOkgoQ9kgJ8PACLcBGAs/s640/brandkogel4.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der Brandkogel mit der glatten "Teufelswand"</b></td></tr>
</tbody></table>
<h3>
100 Jahre später</h3>
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Jung, motiviert, ein Bursch vom Land und oft seltsame Ideen. Ein zweiter Toni Leitner ist Moritz zwar nicht, aber er prescht mit der gleichen Begeisterung der weiß-leuchtenden Westwand des Brandkogels entgegen, wie es einst der Holzknecht tat. Klettern ist hier strengstens verboten, aber träumen darf man. </div>
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Die Abschlussfeier der <a href="https://bergaufundbergab.blogspot.co.at/2015/05/huttenwirt-seelsorger-und-bergretter.html">Gmundnerhütte</a> ist ein guter Anlass, um sich auf Spurensuche zu begeben. Auch, wenn diese längst verwischt sind. Spätestens vom heutigen Regen, der sich gemeinsam mit den dichten Wolken langsam über die Hohe Schrott nach Westen zurückzieht. </div>
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Auf dem Hernlersteig bewegen wir uns schnellen Schrittes unserer ersten Neuentdeckung entgegen. Zwei Brüder finden ihren dritten. Obwohl finden muss man den Dreibrüderkogel nicht, er zieht mit seiner Gestalt ohnehin jeden Blick auf sich. </div>
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-wZEQ8v2K82Q/WjfiwcqH4mI/AAAAAAAAWe4/DiDiSvLprVYwC_f_66RryKMSaYhVnVkYgCLcBGAs/s1600/Dreibr%25C3%25BCder2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-wZEQ8v2K82Q/WjfiwcqH4mI/AAAAAAAAWe4/DiDiSvLprVYwC_f_66RryKMSaYhVnVkYgCLcBGAs/s640/Dreibr%25C3%25BCder2.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der Dreibrüderkogel- mit gewählter Linie (IV)</b></td></tr>
</tbody></table>
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Die schlanke Felsnadel in knapp 700 Metern Seehöhe wies in den 60er Jahren noch mehr als 100 Besteigungen pro Jahr auf. In den 70ern waren es nur noch zehn. Heute sind es oft noch weniger. </div>
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Doch jetzt klimpert es wieder beim Einstieg. Gurt, Karabiner, Sicherung. Alles da. Los geht's. Anfangs gibt sich der Dreibrüderkogel wenig familiär. Denn er drängt Moritz unter einem Überhang gleich nach außen. </div>
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Aber wie das so ist unter Brüdern, wird schnell verziehen und Moritz gelangt über eine Platte unter einen zweiten Überhang. Hier kann man nach links in leichteres Gelände queren .Tut Mann aber nicht. <i>"He, ich seh' da keine Haken mehr"</i>. Den Quergang zu hoch angesetzt, wird aus dem Normalweg (II-III) ein Abnormalweg (IV). </div>
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Weil es aber ohnehin nur 30 Meter sind, kann ich schnell nachkommen und wir stehen gemeinsam auf dem schlanken Gipfel der Felsnadel. Ein paar Kilo mehr würden ihr sicher nicht schaden. </div>
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-Qhqh46kWRg4/WjflIcU1H6I/AAAAAAAAWfQ/o9j_iuXMHSIUy5Dtym8xqV2vH4OE-iiQACLcBGAs/s1600/dreibr%25C3%25BCder3.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="960" data-original-width="768" height="640" src="https://1.bp.blogspot.com/-Qhqh46kWRg4/WjflIcU1H6I/AAAAAAAAWfQ/o9j_iuXMHSIUy5Dtym8xqV2vH4OE-iiQACLcBGAs/s640/dreibr%25C3%25BCder3.jpg" width="512" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Eine Seillänge ins Glück</b></td></tr>
</tbody></table>
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Zwanzig Minuten lang haben wir viel Luft unter dem Hintern, bevor Moritz mir unter meinem Feuer macht und wir abseilen. </div>
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<h3>
Brandkogel setzt (sich) in Bewegung</h3>
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Wieder Traunsteinboden unter den Füßen, schweift der Blick zuerst zur Kleinen Hefenstelle. Vor 14 Jahren verschwand dort der 19-jährige Maturant <a href="http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/salzkammergut/Wo-ist-Romeo-Junger-Gmundner-seit-2003-wie-vom-Erdboden-verschluckt;art71,1207438">Romeo B.</a> spurlos. Der Traunstein ist ein guter Autor. Er schreibt viele Geschichten- und einige behält er für sich. Innehalten. Nachdenken.</div>
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200 Höhenmeter weiter oben sind die Gedanken wieder in der Höhe, schließlich hat man hier den Dachstein im Blick. Beim Dachsteinblick, in 1023 Meter Höhe, beginnen sie, die großen Fußstapfen des Toni Leitners. </div>
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Ein alter längst aufgelassener Teil des Hernlersteiges, der durch Balken abgesperrt ist, markiert den Einstieg in die spannende Geschichte. Der Steig wird schmal, das Gras höher. </div>
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-IU4BiorEzys/WjfozTl3t_I/AAAAAAAAWfc/xZGrmuqvcEcoklHTnviVyyH5pP35r3VWACLcBGAs/s1600/brandkogel10.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-IU4BiorEzys/WjfozTl3t_I/AAAAAAAAWfc/xZGrmuqvcEcoklHTnviVyyH5pP35r3VWACLcBGAs/s640/brandkogel10.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der Brandkogel vom alten Teil des Hernlersteiges gesehen</b></td></tr>
</tbody></table>
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Wo die Bäume weniger werden, beginnt ein kurzer Grat, der uns tief ins kalte Traunseewasser blicken lässt. Ob der Leitner Toni dafür überhaupt noch Augen hatte? </div>
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<i>"Halt, abseilen"</i>, sagt Moritz und befestigt das Seil an zwei robusten Bäumen, die nicht wirken, als würden sie uns nach dem Leben trachten. Was aussieht wie eine antike Steinschleuder, bringt uns hinab in die Brandkogelscharte. 20 Meter über steiles, schroffes Gelände. Oben, am Rücken, liegt ein altes Seil. Nass, dreckig, nicht vertrauenswürdig. Man kennt ihn also noch, den Brandkogel. </div>
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-YViPRxhmGso/Wjfp9iLumTI/AAAAAAAAWfo/LJEbKF7tYew-Eph2NrURAxgLLxCyuYETACLcBGAs/s1600/grat.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-YViPRxhmGso/Wjfp9iLumTI/AAAAAAAAWfo/LJEbKF7tYew-Eph2NrURAxgLLxCyuYETACLcBGAs/s640/grat.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Zuerst am Grat entlang...</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-uVlh9yVTmCY/WjfqI68wBdI/AAAAAAAAWfs/8UeKzvFWukw0wOOrmqIkbt4Rqowol5FsACLcBGAs/s1600/scharte.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-uVlh9yVTmCY/WjfqI68wBdI/AAAAAAAAWfs/8UeKzvFWukw0wOOrmqIkbt4Rqowol5FsACLcBGAs/s640/scharte.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>.....bevor es hinab in die Scharte geht</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-FeZQu8tjCnI/WjfqeDm8w6I/AAAAAAAAWf0/-crp1lz_DpYSJOOUDXdCTHTq9A3ytwEbACLcBGAs/s1600/blickvonunten.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-FeZQu8tjCnI/WjfqeDm8w6I/AAAAAAAAWf0/-crp1lz_DpYSJOOUDXdCTHTq9A3ytwEbACLcBGAs/s640/blickvonunten.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der Blick aus der Scharte </b></td></tr>
</tbody></table>
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Über leichtes Klettergelände (II) steigen wir der Großen Hefenstelle, wie der Brandkogel in den Kletterführern genannt wird, entgegen. Am Gipfel bin ich kurz enttäuscht. Keine Überbleibsel von Toni Leitner. Keine alten Vermessungszeichen, nichts. Nur ein Gipfelbuch, das an seine Erstbesteigung erinnert. Der Enttäuschung folgt große Zufriedenheit. Dritter Eintrag des Jahres, zwei davon stammen von bergaufundbergab. Ein exklusiver Ort. Ich habe das Gefühl, meine Füße stehen am Ufer so senkrecht fällt die Teufelswand in den See ab. </div>
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-f9vx9IYQxic/Wje8E63ut4I/AAAAAAAAWeI/5nuXvyzfNrAhEcOj4QCQ5Ni3GKJ_8TbJACLcBGAs/s1600/brandkogel3.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-f9vx9IYQxic/Wje8E63ut4I/AAAAAAAAWeI/5nuXvyzfNrAhEcOj4QCQ5Ni3GKJ_8TbJACLcBGAs/s640/brandkogel3.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Das Gipfelbuch erinnert an Toni Leitner</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-5aN_r8DDr0Q/WjfrZgXsZOI/AAAAAAAAWgA/4BG6fJ_2aQQuUmcXoL9yPxzcBosJmTdswCLcBGAs/s1600/hefenk%25C3%25B6nig.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="720" data-original-width="960" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-5aN_r8DDr0Q/WjfrZgXsZOI/AAAAAAAAWgA/4BG6fJ_2aQQuUmcXoL9yPxzcBosJmTdswCLcBGAs/s640/hefenk%25C3%25B6nig.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Auf der Großen Hefenstelle </b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
Hier muss er also gesessen haben. Mehr als 600 mal. Mit diesem großen Ziel, das für die Nachwelt völlig sinnlos erscheint. Offiziell anerkannt wurden Toni Leitners Vermessungen nie. Bis zu seinem Tod war er davon überzeugt, dass sich der Berg bewege. Und der Brandkogel hat bewegt. Uns. Hinauf auf einen Gipfel, den wir sonst immer rechts liegen gelassen haben, wenn wir über den Hernlersteig nach oben gepfiffen sind. Also Toni, gut gemacht. </div>
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<b>Anmerkung: </b><i>Wie der Traunstein, behalten auch wir manchmal Geschichten für uns. Die der Abschlussfeier zum Beispiel ;)</i></div>
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<i><br /></i>bergaufundbergabhttp://www.blogger.com/profile/14153710401614673035noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4764495762693580716.post-60772823047496808442017-11-01T21:47:00.000+01:002017-11-02T10:10:27.899+01:00Kein Kamm zum Hetzen<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<a href="https://4.bp.blogspot.com/-kaCzwF1Kzf4/Wfo1AWD6iUI/AAAAAAAAVvk/bgYQqMPdhQMH1UNnx5sCDBVpmGH3MnC2gCEwYBhgL/s1600/f%25C3%25A4ustling17.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="212" src="https://4.bp.blogspot.com/-kaCzwF1Kzf4/Wfo1AWD6iUI/AAAAAAAAVvk/bgYQqMPdhQMH1UNnx5sCDBVpmGH3MnC2gCEwYBhgL/s320/f%25C3%25A4ustling17.jpg" width="320" /></a><br />
Wo man selbst im Hochsommer nicht an <b>Mütze </b>und <b>Fäustling</b> vorbeikommt, dort spiegelt sich im formschönen <b>Almsee</b> der wild zerklüftete Hetzaukamm.<br />
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Seiner Überschreitung mangelt es an Wegen, nicht aber an Abenteuern.<br />
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<i>Von Gabriel Egger</i><br />
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Er surrt, lässt sich lautstark von der einen Seite des Kopfes auf die andere gleiten, wendet, visiert zielstrebig das Augenlid an, weicht der großen Hand aus, die verzweifelt nach ihm schlägt und sticht zu. Sie nannten ihn Mücke. Und er ist lästig.<br />
<br />
So lästig, dass wir den intimsten Moment am Almsee verpassen. Wenn die aufgehende Sonne, wenige Kilometer vom oberösterreichischen Grünau entfernt, zum ersten Mal die rauen Wangen des Zwölferkogels küsst und seine Wände vor Aufregung rot anlaufen. Die Nebelschwaden des Vorabends haben sich verzogen, nasskalt löst sich der See von der nächtlichen Starre. In aller Früh gehört er den Kaulquappen, die pfeilschnell durch das Schilf flitzen.<br />
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Der Schlafsack ist nassgeschwitzt, als wir langsam aus seinem Inneren kriechen. Im knöchelhohen Gras, wenige Meter vom großen Parkplatz entfernt, haben wir mit den Mücken gekämpft- und verloren.<br />
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Der Blick voraus ist lange. Er reicht nicht, um über den gesamten Kamm zu sehen. 2500 Höhenmeter, knapp 30 Kilometer und sieben schwer zugängliche Gipfel liegen zwischen uns und dem Fußbad im lauwarmen Wasser am Ufer. Der Hetzaukamm ist im Gegensatz zur Traverse zwischen Kleinem und Großem Priel nahezu unbekannt. Kein Weg ist markiert, Steigspuren verlieren sich genauso schnell, wie Zeichen der Zivilisation. <br />
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-pvYMhffBXnw/Wfnm5ntBFhI/AAAAAAAAVq0/eVc54X_H9moRi4AdUXxvjMjP4ImLdhV9QCLcBGAs/s1600/Hetzau.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="640" data-original-width="960" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-pvYMhffBXnw/Wfnm5ntBFhI/AAAAAAAAVq0/eVc54X_H9moRi4AdUXxvjMjP4ImLdhV9QCLcBGAs/s640/Hetzau.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>"Aufwärmübung" in der Röll</b></td></tr>
</tbody></table>
Wo sich ausdauernde Wanderer für den Aufstieg zur Pühringerhütte bereit machen, traben wir im Aufwärmschritt auf die "Röll" zu. Enge, steile Schluchten durchreißen die ungangbaren Steilwände.Verhältnismäßig zahm ziehen sich die Wege über den Sepp-Huber-Steig und die Grieskarscharte ins pulsierende Herz des Toten Gebirges .<br />
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Wie spät es ist, wissen wir nicht. Wolken verdecken die Zeiger der Almtaler Sonnenuhr. Also doch auf die digitale schauen: sieben Uhr früh.<br />
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Zu dritt schlagen wir uns zur ersten Gabelung der Schotterstraße durch. Gabriel, mit einer Hose, der es egal ist, wenn sie von den scharfen Steinen des Hetzaukammes aufgerissen wird. Moritz, mit gestutzten Haaren und einer Kappe, mindestens genauso cool, wie die bevorstehende Bergfahrt. Und unser bester Freund Gisbert Rabeder. Der ist zwar nicht persönlich anwesend, aber sein Tourenführer "Totes Gebirge" wird uns heute den Weg weisen.<br />
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-HrNNLq-zhDI/WfnoVn4LCRI/AAAAAAAAVrA/GNMbb256zbwinsJmtpGI2PwkFjHFXV7vwCLcBGAs/s1600/hetzau2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="640" data-original-width="960" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-HrNNLq-zhDI/WfnoVn4LCRI/AAAAAAAAVrA/GNMbb256zbwinsJmtpGI2PwkFjHFXV7vwCLcBGAs/s640/hetzau2.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Blick über das Waldmeer, hinein in die Röll</b></td></tr>
</tbody></table>
<h3>
Das tapfere Schneider(berg)lein</h3>
Nach der Linkskurve der Schotterstraße, führt ein enger Pfad ebenso links hinauf zum Wandfuß. Zuerst tropisch grün, später felsig und karg. Der Schneiderberggraben ist anstrengend. Serpentine um Serpentine steigen wir höher, sehen das Rotgschirr, unseren letzten Gipfel des Tages, faul im Licht der Sonne baden.<br />
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-wF1Q_KHUqm4/WfntncP2-WI/AAAAAAAAVrQ/kalTmpGNeF0Dq7UxtqgUonTxjJjFrSO0gCLcBGAs/s1600/hetzau3.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="640" data-original-width="960" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-wF1Q_KHUqm4/WfntncP2-WI/AAAAAAAAVrQ/kalTmpGNeF0Dq7UxtqgUonTxjJjFrSO0gCLcBGAs/s640/hetzau3.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der Ausblick vom Schneiderberggraben auf die zerfurchten Wände</b></td></tr>
</tbody></table>
Die Mücken haben uns nicht nur Blut, sondern auch einiges an Schlaf geraubt. Lautes Gähnen begleitet uns durch den Föhrenwald. 1017 Meter, die Schneiderberghütte ist erreicht.<br />
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-q9iUChQ65WA/WfntpJ7EzdI/AAAAAAAAVrU/GnfwwQ_TTxUz5gXvXc7vglqwl1mv6SPqwCLcBGAs/s1600/hetzau4.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="640" data-original-width="960" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-q9iUChQ65WA/WfntpJ7EzdI/AAAAAAAAVrU/GnfwwQ_TTxUz5gXvXc7vglqwl1mv6SPqwCLcBGAs/s640/hetzau4.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Speisekarte gibt es hier keine. Die Hütte kann nur Einsamkeit anbieten. </b></td></tr>
</tbody></table>
Der kurzen Pause folgt eine Grasflanke nach der anderen. Queren, hochsteigen, absteigen, an der Wurzel nach oben ziehen. Nur einzelne Steinmänner erinnern an die menschliche Übernahme dieses Berges, der sich bislang heldenhaft gegen den Ansturm gewehrt hat. Tapferes Schneider(berg)lein.<br />
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-A9LaFMoCxeE/Wfnv1WZl6FI/AAAAAAAAVrk/6Hfmnp7BTVwGpZ-zVfECaTZerhGiwwoZQCLcBGAs/s1600/hetzau5.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="640" data-original-width="960" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-A9LaFMoCxeE/Wfnv1WZl6FI/AAAAAAAAVrk/6Hfmnp7BTVwGpZ-zVfECaTZerhGiwwoZQCLcBGAs/s640/hetzau5.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Auf dem Gipfel des Schneiderbergs (1324m)</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Zwei Hügel, die wir fluchend für den Schneiderberg halten, später, stehen wir auf dem Gipfel. Ein hölzernes Kreuz, eine Gipfelschatulle, und viel Wald.<br />
<br />
Wir halten uns nicht lange auf, denn jetzt geht es erst richtig los. Für die Benennung des nächsten Gipfels dürften wohl nicht viele Gedanken verschwendet worden sein. Ein Rundumblick reichte: Viele Föhren, ein tiefer Graben und ein Eck, das aus dem langgezogenen Grat hervorlugt. <i>"Dann nennen wir es doch Föhrengrabeneck". </i>Taufe auf den ersten Blick.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-cNiJ-NM2hIs/Wfnwr3El44I/AAAAAAAAVrw/3G-SJX-UDEEu1AsZvo_Xb4108NRH7QhxgCEwYBhgL/s1600/Hetzaukamm2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="531" data-original-width="819" height="414" src="https://3.bp.blogspot.com/-cNiJ-NM2hIs/Wfnwr3El44I/AAAAAAAAVrw/3G-SJX-UDEEu1AsZvo_Xb4108NRH7QhxgCEwYBhgL/s640/Hetzaukamm2.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der weitere Wegverlauf</b></td></tr>
</tbody></table>
Einfacher Name, schwierige Wegfindung. Die Steinmänner haben die Flucht ergriffen und auch Steigspuren sind nicht mehr überall zu finden. Und zum ersten Mal brauchen wir auch die Hände. Abschüssiges Gelände, in dem sich auch fliegende Steine wohlfühlen.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-zozDF5Qr_rE/WfnzczWtb2I/AAAAAAAAVr4/EHy4d-mgVNc2XT1_ngZHzgfft_n5nokqQCLcBGAs/s1600/hetzau6.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="640" data-original-width="960" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-zozDF5Qr_rE/WfnzczWtb2I/AAAAAAAAVr4/EHy4d-mgVNc2XT1_ngZHzgfft_n5nokqQCLcBGAs/s640/hetzau6.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Aufstieg Richtung Föhrengrabeneck</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-u0xitrSSTWY/Wfnzl7AipxI/AAAAAAAAVr8/xH7aNTEdew4ysizA_7mQs4j0qpWXg8VCwCLcBGAs/s1600/hetzau7.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="640" data-original-width="960" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-u0xitrSSTWY/Wfnzl7AipxI/AAAAAAAAVr8/xH7aNTEdew4ysizA_7mQs4j0qpWXg8VCwCLcBGAs/s640/hetzau7.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Abschüssig, grasig und teils völlig unberührt</b></td></tr>
</tbody></table>
Waren auf dem Schneiderberg schon vergleichsmäßig wenige Wanderer, hat das Föhrengrabeneck die Vorhänge noch einmal dichter zugezogen. Nur wenige Namen finden sich auf den vergilbten Seiten des Buches, das in einer länglichen Dose hier seit mehr als 15 Jahren aufbewahrt wird.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-Kf-3_sbcZM4/Wfn291tmiWI/AAAAAAAAVsI/QcDunXngl7EnMe9B6RCu5E96NODDy5dkQCLcBGAs/s1600/hetzau8.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="640" data-original-width="960" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-Kf-3_sbcZM4/Wfn291tmiWI/AAAAAAAAVsI/QcDunXngl7EnMe9B6RCu5E96NODDy5dkQCLcBGAs/s640/hetzau8.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Am Gipfel des Föhrengrabenecks (1661m) taucht zum ersten Mal der Fäustling auf</b></td></tr>
</tbody></table>
Dann taucht er endlich auf. Ein Daumen, der sich ganz von selbst streckt. Auch drücken muss man ihn nicht, um Interesse zu zeigen. Gefällt mir! Der Fäustling, unter Einheimischen auch Edlakogel genannt, ist die schönste Gestalt des Hetzaukammes und gleichzeitig sein wilder Beginn.<br />
<br />
Zuerst müssen wir uns aber über einen Latschengrat zum Einstieg kämpfen. Ohrfeigen für die kalten Wangerl sind da keine Seltenheit.<br />
<br />
<h3>
Nordwandgeflüster</h3>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-8Ri7lUbzQfw/Wfn7rbqpnvI/AAAAAAAAVsk/22_16JVmaRgcnruKaKWvoMMCj_b4hlchACPcBGAYYCw/s1600/hetzau9.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="640" data-original-width="960" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-8Ri7lUbzQfw/Wfn7rbqpnvI/AAAAAAAAVsk/22_16JVmaRgcnruKaKWvoMMCj_b4hlchACPcBGAYYCw/s640/hetzau9.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Dem Fäustling entgegen</b></td></tr>
</tbody></table>
Der Fäustling hat trotz seines wärmenden Namens eine abweisende kalte Nordwand. Durch sie führt unser Weg auf den Gipfel. Wer nicht will, dass ihm gleich eingeheizt wird, kann den Berg umrunden.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-MFdLkZM94aM/WfoNBIU-CDI/AAAAAAAAVsw/KyZecKKyz_4fhSYquE0LN0wwBfWe4h-6wCLcBGAs/s1600/f%25C3%25A4ustling.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-MFdLkZM94aM/WfoNBIU-CDI/AAAAAAAAVsw/KyZecKKyz_4fhSYquE0LN0wwBfWe4h-6wCLcBGAs/s640/f%25C3%25A4ustling.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die (ungefähre) Route durch die Fäustling-Nordwand. Sie erreicht kurz den III. Schwierigkeitsgrad</b></td></tr>
</tbody></table>
Bis zum Kamin, der uns mit Armkraft direkt in die Nordwand bringt, sind unangenehme Schotterfelder zu queren. Eine Gams müsste man sein. Sie beugt den Kopf nach links, dann nach rechts und zischt eilig davon.<br />
<br />
Moritz steigt ihr nach, lässt sich am ersten Absatz nieder und blickt mir enttäuscht in die Augen: <i>"Mann hey, das ist ja markiert"</i>.<br />
<br />
Die blauen Punkte, die hier einst hell leuchtend durch die dunkle Wand geführt hatten, sind mittlerweile aber verwittert. Man sieht sie erst, wenn man direkt davor steht. Es wird also doch wieder spannend. Und ausgesetzt. Besser nicht zu viel runterschauen. Der Weg folgt dem geringsten Widerstand. Meist im zweiten, manchmal im dritten Schwierigkeitsgrad.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-Kd8tq3lOTl4/WfoPeVlDmFI/AAAAAAAAVs8/eVxwFerzOuQZvlZIBfvMXs4y2HmelvYvQCLcBGAs/s1600/f%25C3%25A4ustling3.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-Kd8tq3lOTl4/WfoPeVlDmFI/AAAAAAAAVs8/eVxwFerzOuQZvlZIBfvMXs4y2HmelvYvQCLcBGAs/s640/f%25C3%25A4ustling3.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Einstieg in die Fäustling-Nordwand</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-1_mS0qABviY/WfoPmqtO9RI/AAAAAAAAVtA/hWXdPYWwpLwUXhs3iqIeYS7sZvj50pr5wCLcBGAs/s1600/f%25C3%25A4ustling4.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-1_mS0qABviY/WfoPmqtO9RI/AAAAAAAAVtA/hWXdPYWwpLwUXhs3iqIeYS7sZvj50pr5wCLcBGAs/s640/f%25C3%25A4ustling4.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Dass sich Frösche sogar hier hinauf verirren? </b></td></tr>
</tbody></table>
Der Spaß ist kurz. Nach einer halben Stunde stehen wir auf dem ersten Gipfel des Hetzaukammes. 1919 Meter hoch, keine Menschenseele. Die Wolken drehen sich um die Berge, senken sich, steigen wieder, bringen frischen Wind mit in die Flanken.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-rS5bshFXGi0/WfoRVi6FkRI/AAAAAAAAVtM/QKaeku6HNN0cGXJ-eWx8MArBOLc0mhQLQCLcBGAs/s1600/f%25C3%25A4ustling5.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-rS5bshFXGi0/WfoRVi6FkRI/AAAAAAAAVtM/QKaeku6HNN0cGXJ-eWx8MArBOLc0mhQLQCLcBGAs/s640/f%25C3%25A4ustling5.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Auf dem Gipfel des Fäustlings</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-qYtn_jF3DTs/WfoRpS6_IQI/AAAAAAAAVtQ/_Hi-lRePS0c2dMsZ1HcwJwSjQDrZzuYcACLcBGAs/s1600/f%25C3%25A4ustling6.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-qYtn_jF3DTs/WfoRpS6_IQI/AAAAAAAAVtQ/_Hi-lRePS0c2dMsZ1HcwJwSjQDrZzuYcACLcBGAs/s640/f%25C3%25A4ustling6.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der weitere Verlauf des Hetzaukammes</b></td></tr>
</tbody></table>
Nun wird es wieder einfacher. Ein grasiger Rücken lädt zum Verweilen ein, umständliche Stellen werden im leichten Gelände umgangen. Bis sich die Pyramide des Almtals vor uns aufbaut.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-bxVsU6iQQ68/WfoVgE4QK0I/AAAAAAAAVtc/0CM1hZkd8tEDz9X4rV5gk0_lm6eNtlgTwCLcBGAs/s1600/f%25C3%25A4ustling7.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-bxVsU6iQQ68/WfoVgE4QK0I/AAAAAAAAVtc/0CM1hZkd8tEDz9X4rV5gk0_lm6eNtlgTwCLcBGAs/s640/f%25C3%25A4ustling7.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Entspannung im einfachen Gelände </b></td></tr>
</tbody></table>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
Obelix war auch hier zu forsch und hat bei einer Klettertour ein Stück der Fassade abgebrochen. Der Gipfel des Pyramidenkogels ist nun entweder einfach von der Rückseite oder schwerer durch einen markanten Riss zu erreichen. Den dritten Schwierigkeitsgrad sollte man kurz, aber sicher beherrschen.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-is5NX4PaEdM/WfoXOgLKKMI/AAAAAAAAVto/w3bloeMewO00ZZJGHeKLqYaSuQUA0pKXwCLcBGAs/s1600/f%25C3%25A4ustling8.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-is5NX4PaEdM/WfoXOgLKKMI/AAAAAAAAVto/w3bloeMewO00ZZJGHeKLqYaSuQUA0pKXwCLcBGAs/s640/f%25C3%25A4ustling8.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der Reiz des Spreizschrittes: Kurz, aber knackig geht es im III. Schwierigkeitsgrad aufwärts</b></td></tr>
</tbody></table>
Eilig spreize ich die Beine, ziehe mich nach oben und wiederhole das lustige Schauspiel. In den Zaubertrankkessel sollte man hier nicht gefallen sein, denn im Kamin ist nur Platz für eine Bohnenstange.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-SoxxivDHUP0/WfoZ9qCCLUI/AAAAAAAAVt0/igQukNtHjLw2IE2cMEWRa4wPTGQfUkUrQCLcBGAs/s1600/f%25C3%25A4ustling9.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="960" data-original-width="640" height="640" src="https://2.bp.blogspot.com/-SoxxivDHUP0/WfoZ9qCCLUI/AAAAAAAAVt0/igQukNtHjLw2IE2cMEWRa4wPTGQfUkUrQCLcBGAs/s640/f%25C3%25A4ustling9.jpg" width="426" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Lieber Asterix, als Obelix </b></td></tr>
</tbody></table>
1961 Meter hoch ist der Pyramidenkogel. Sein Kreuz alt und gebrechlich, jede Seite abweisend und schroff. Ein guter Platz zum Nachdenken und Loslassen. Nur bloß nicht Hände und Füße gleichzeitig.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-KYQ2Qd-St7w/WfoaaZyS33I/AAAAAAAAVt4/HuujDgzJixEAw2apYELy7OhcnKBUOij0QCLcBGAs/s1600/f%25C3%25A4ustling10.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-KYQ2Qd-St7w/WfoaaZyS33I/AAAAAAAAVt4/HuujDgzJixEAw2apYELy7OhcnKBUOij0QCLcBGAs/s640/f%25C3%25A4ustling10.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Auf dem Pyramidenkogel </b></td></tr>
</tbody></table>
Der Hetzaukamm lässt den Begeher oft durchschnaufen, zieht die Zügel aber schnell wieder mächtig an. Und wehe, man spurt dann nicht. Einmal süß, einmal sauer. Wie die Ente, die dort seit Jahrzehnten festsitzt.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-GOmPMoewvps/WdNjS409a-I/AAAAAAAAVLA/7MDgFgexkmsM49i51ndXiP8kchlOJ-D_QCPcBGAYYCw/s1600/19466589_1419094778178659_4497726374967987009_o.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-GOmPMoewvps/WdNjS409a-I/AAAAAAAAVLA/7MDgFgexkmsM49i51ndXiP8kchlOJ-D_QCPcBGAYYCw/s640/19466589_1419094778178659_4497726374967987009_o.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die Ente im Hetzaukamm</b></td></tr>
</tbody></table>
<h3>
Immer ein Ausweg</h3>
Ein kurzer Reitergrat, breite Wiesenflächen und scharfkantige Steine. Der Blick schweift weit hinaus ins Alpenvorland, oder kurz hinunter zum Almsee und dem geschäftigen Ausflugstreiben. Dann stehen wir an. Nicht in einer Schlange, sondern vor dem Abgrund. Rien ne va plus.<br />
<br />
Erreicht man diesen Punkt- und das passiert auf dem Hetzaukamm recht schnell- ist es ratsam, die Augen weit offen zu halten. Denn irgendwo findet sich immer ein Weg, der sich intelligent am Abgrund vorbeischummelt. Etwas ausgesetzt klettern wir auf ein breites Band, das uns in die Scharte unterhalb der Jakobinermütze leitet.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-HjP5prL750I/Wfoe8KGNLGI/AAAAAAAAVuE/PHDMstAwsB0dI39Nq83YTS6uSMDuMexHQCLcBGAs/s1600/f%25C3%25A4ustling11.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-HjP5prL750I/Wfoe8KGNLGI/AAAAAAAAVuE/PHDMstAwsB0dI39Nq83YTS6uSMDuMexHQCLcBGAs/s640/f%25C3%25A4ustling11.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Ein schöner Ausblick zur Jakobinermütze. Von ihr trennt uns aber eine tiefe Schlucht. </b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-wvMsnNqKkKE/WfofPkfTuGI/AAAAAAAAVuI/93xRR67EtQUtwgwNOoSciBpFb7oWv2MuwCLcBGAs/s1600/f%25C3%25A4ustling12.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-wvMsnNqKkKE/WfofPkfTuGI/AAAAAAAAVuI/93xRR67EtQUtwgwNOoSciBpFb7oWv2MuwCLcBGAs/s640/f%25C3%25A4ustling12.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Abstieg über ein breites Band</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-574DTnjmTGI/Wfofeq96jaI/AAAAAAAAVuQ/37Ikr3U4hqg_mW1Ik7fgCGgx12JUWg3GACLcBGAs/s640/f%25C3%25A4ustling14.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;" width="640" /></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Alles wieder gut! Im Hintergrund (ganz rechts) das Band, das wir abgestiegen sind</b></td></tr>
</tbody></table>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://4.bp.blogspot.com/-574DTnjmTGI/Wfofeq96jaI/AAAAAAAAVuQ/37Ikr3U4hqg_mW1Ik7fgCGgx12JUWg3GACLcBGAs/s1600/f%25C3%25A4ustling14.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"></a><br /></div>
<a href="https://4.bp.blogspot.com/-574DTnjmTGI/Wfofeq96jaI/AAAAAAAAVuQ/37Ikr3U4hqg_mW1Ik7fgCGgx12JUWg3GACLcBGAs/s1600/f%25C3%25A4ustling14.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"></a><br />
Die Jakobinermütze ist explosiv. Zumindest ihr Zweitname: Pulverhörndl. Ganz besonders gefährlich wird es, wenn man vor dem Pulverhörndl über die Zweitausender des Toten Gebirges spricht. Da wird das Horn schnell mürrisch, denn ihm selbst fehlen drei Meter.<br />
<br />
Wir schaffen es trotzdem auf den 1997 Meter hohen Gipfel. Ein ausgesetztes Band, das mit einem Seil gesichert ist, führt uns auf die Rückseite des Berges. Die Zeit eilt nicht, bislang liegen wir trotz des späten Aufbruchs im Soll.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-THxvvPtuRxg/WfohDiCrhuI/AAAAAAAAVuc/LsxjfdG8MXMYjY2rYF81aeFoCbYqpaC7ACLcBGAs/s1600/f%25C3%25A4ustling13.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-THxvvPtuRxg/WfohDiCrhuI/AAAAAAAAVuc/LsxjfdG8MXMYjY2rYF81aeFoCbYqpaC7ACLcBGAs/s640/f%25C3%25A4ustling13.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Das Pulverhörndl wird von der Ostseite aus erstiegen. Der Abstieg folgt auf der Westseite</b></td></tr>
</tbody></table>
Es vergehen einige Minuten, bis wir das richtige Band erwischen, das uns über die Westseite zurück auf den Hetzaukamm bringt. Und dann stehen wir bereits vor dem nächsten Problem. Links vom Fels?: nein. Vielleicht rechts vom Fels?: nein. Wieder zurück?: aber ganz sicher nicht. Na, was dann?<br />
<br />
Ein großer Felsblock versperrt uns zwischen Pulverhörndl und dem Westlichen Hochplattenkogel den Weg und dient gleichzeitig als Steinmann. Hier könnten wir entweder 20 Meter abseilen- hätten wir eins mit, versteht sich. Oder wir steigen weitere 20 Meter ab und wursteln uns durch senkrechte Latschen nach unten. Na dann, auf geht's.<br />
<br />
<i>"Au, Aaah. So ein...Au.."Mist"</i>. Das gelbe Shirt, das ab und an durch die dunkelgrünen Latschen blitzt, sind neben der Fluchtirade, die einzigen Lebenszeichen, die ich in den nächsten zehn Minuten von Moritz erhalte. Dann probiere ich es selbst. Und man muss den Bergkiefern vertrauen, will man hier runter. Abseilen mit und nicht in der Natur.<br />
<br />
<h3>
Weglos im weglosen Gelände</h3>
Puh. Wieder sicheren Schotter unter den Füßen. Zielstrebig wenden wir uns in der Scharte nach links, obwohl es rechts deutlich einfacher wäre. <i>"Aber da ist ja ein Weg ausgetreten"</i>. Auch Gämse haben Füße. Ob wir uns das merken?<br />
<br />
Dann plötzlich ist da jemand. Mitten im abschüssigen Gelände unterhalb des Plattenkogels, am Ende einer völlig einsamen Überschreitung. Auch er hat sich verstiegen. Während wir bei einer Steilwand aufgeben und umkehren, klettert <a href="http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/6026-Gipfel-fuer-sein-Lebenswerk;art4,2659728"><span style="color: magenta;">Martin</span></a> zielstrebig ab. Der 53-Jährige aus Haid bei Ansfelden hat schon Schlimmeres gesehen.<br />
<br />
Kein Wunder, sein Ziel ist es schließlich, alle Berge Österreichs zu besteigen. Auf seine Art. "Ein Berg gilt bei mir erst ab 999 Metern Höhe als Berg. Zudem müssen zwischen den Gipfeln 60 Höhenmeter zu absolvieren sein, dass ich ihn auf meine Liste setze", wird uns Siegl später die vertikalen Spielregeln erklären. Seilbahn, E-Bike und Auto sind beim Anstieg verboten. "Das Mountainbike darf ich verwenden. Was zählt, ist die eigene Muskelkraft."<br />
<br />
Unsere Muskelkraft muss noch reichen, um den Westlichen Hochplattenkogel von der Ostseite zu erreichen. Moritz steigt über eine Wand vor, ich klettere behutsam nach. Eine Kreuzung aus Affe und Wiesel bahnt sich da vor mir den Weg durch die Vertikale. Das gibt es wohl auch nur am Hetzaukamm. Ein bisschen Zittern, ein kurzer Blick in die Unterhose, ob auch noch alles sauber ist und es ist geschafft.<br />
<br />
Also: Westlicher Hochplattenkogel, 2073 Meter, vorher noch nie gehört. Aber wir stehen gerade oben! Und auch der Blick zu unserem Ziel, dem Rotgschirr wird frei.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-pogccSAm_GY/WfonFYTQKVI/AAAAAAAAVus/0qAXJCm0Q0wjoJA0c0cVMcK11qoVlU_CACLcBGAs/s1600/f%25C3%25A4ustling15.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-pogccSAm_GY/WfonFYTQKVI/AAAAAAAAVus/0qAXJCm0Q0wjoJA0c0cVMcK11qoVlU_CACLcBGAs/s640/f%25C3%25A4ustling15.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Rotgschirr, Ende einer langen Reise</b></td></tr>
</tbody></table>
Der Weiterweg zum Rotgschirr ist der mühsamste Teil der gesamten Tour. Eine Steinwüste, unterbrochen von Schneefeldern, kein Weg, der sich erahnen lässt und die stetig steigende Müdigkeit in den Beinen.<br />
<br />
Wir erreichen den Ansatz des Ostgrates, setzen uns kurz ins spärlich vorhandene Gras und ich stelle meine übliche rhetorische Frage: "Cool, oder?" Dann sind wir schon auf dem mächtigen Plattengrat unterwegs.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-5KTpk6cKC3U/WfooeIOQPVI/AAAAAAAAVu8/p-tJsfSsOiIM_moi3s4TssSwDVBcQL5BACLcBGAs/s1600/f%25C3%25A4ustling16.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-5KTpk6cKC3U/WfooeIOQPVI/AAAAAAAAVu8/p-tJsfSsOiIM_moi3s4TssSwDVBcQL5BACLcBGAs/s640/f%25C3%25A4ustling16.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der Grat über den Gipfel zum bekreuzten Nebengipfel des Rotgschirrs </b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-AsjBwWs0lVg/WfootfZ5q7I/AAAAAAAAVvA/rKK_G-y33EE_3pze5baBcLT2XtfQXYV4wCLcBGAs/s1600/f%25C3%25A4ustling17.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-AsjBwWs0lVg/WfootfZ5q7I/AAAAAAAAVvA/rKK_G-y33EE_3pze5baBcLT2XtfQXYV4wCLcBGAs/s640/f%25C3%25A4ustling17.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Eine kurze plattige Stelle im II. Schwierigkeitsgrad trennt den Begeher schließlich vom Gipfelkreuz</b></td></tr>
</tbody></table>
Auf dem Rotgschirr ist man schon gestanden, wenn man das hölzerne Gipfelkreuz erreicht. Der höchste Punkt befindet sich mitten auf dem Grat, ist völlig unscheinbar, aber für Wanderer nicht so leicht zu erreichen. Der Weg dorthin ist aber einmalig: Wunderbare, riesige Platten, auf denen man sogar laufen kann, die sich manchmal bedrohlich in den Weg stellen, um ihn schließlich ganz sanftmütig freizugeben. Eine kurze, schwierigere Stelle und dann das große Finale der Überschreitung: Über sieben Gipfel musst du gehen, um hier zu stehen.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-X7mNSS0G5aU/WfopfSEy_cI/AAAAAAAAVvI/WCb1DpTttDk6hy5p67v8nfkMPo5iZQ57QCLcBGAs/s1600/f%25C3%25A4ustling18.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-X7mNSS0G5aU/WfopfSEy_cI/AAAAAAAAVvI/WCb1DpTttDk6hy5p67v8nfkMPo5iZQ57QCLcBGAs/s640/f%25C3%25A4ustling18.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Ende gut, alles gut! Auf dem (Neben-)Gipfel des Rotgschirrs </b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Lange Pause, lange Freude. Dann steigen wir wild über die Westseite ab, kommen (hach, was für eine Überraschung) vom Weg ab, verlieren die Steinmänner und fluchen uns durch das Gestrüpp hinunter zum Röllsattel. Wir haben uns eine Kürzung versprochen und eine Erhöhung bekommen. Schade, dass es um Zeit und nicht um Geld geht.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-LNaBdvKyniw/WfoqqQRt8kI/AAAAAAAAVvU/STwWTVq9EtMWHAr6wckugYcUN8wa-hktgCLcBGAs/s1600/f%25C3%25A4ustling20.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-LNaBdvKyniw/WfoqqQRt8kI/AAAAAAAAVvU/STwWTVq9EtMWHAr6wckugYcUN8wa-hktgCLcBGAs/s640/f%25C3%25A4ustling20.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Blick zum Elm (links) und zum gleichnamigen See (Mitte)</b></td></tr>
</tbody></table>
Aber weil ja Zeit bekanntlich Geld ist, eilen wir im Laufschritt über den Sepp-Huber-Steig nach unten. Neun Stunden sind seit unserem Start vergangen, als wir wieder im Tal ankommen. <i>"Die Röll ist so langweilig, laufen wir raus"</i>, sagt Moritz und blinzelt schmunzelnd in meine Richtung. <i>"Nein, sicher nicht"</i>, denke ich, <i>"Ja, sicher",</i> sage ich.<br />
<br />
Auf dem Weg hinaus, aus der Röll, schweift mein Blick oft hinüber zu den zerklüfteten Wänden und bedrohlichen Zacken des Hetzaukammes. Da sind wir gerade rüber. Da rauf, dort hinunter, über diese Felsen geklettert und diese Blöcke umgangen.<br />
<br />
Konzentration. Ich muss laufen. Zu spät. Ich stolpere über eine Wurzel, versuche mich mit beiden Händen abzustützen, lande auf der Erde und meine Trinkflasche auf meinem Hinterkopf.<br />
Das ist eben kein Kamm zum Hetzen.<br />
<br />
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<br />
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<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
bergaufundbergabhttp://www.blogger.com/profile/14153710401614673035noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-4764495762693580716.post-37819257621281958492017-09-10T22:20:00.001+02:002017-09-11T08:52:13.800+02:00Wo der Fels die Brandung verlässt<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://2.bp.blogspot.com/-p1aUPncIf4Y/WYjhazTJvzI/AAAAAAAAUjk/gc17veMGBVITrTSYSLINX2KRMZEbGZCxgCLcBGAs/s1600/prielschutzhaus.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1195" data-original-width="1600" height="239" src="https://2.bp.blogspot.com/-p1aUPncIf4Y/WYjhazTJvzI/AAAAAAAAUjk/gc17veMGBVITrTSYSLINX2KRMZEbGZCxgCLcBGAs/s320/prielschutzhaus.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<br />
<i><br /></i>
<i>Harry Höll wechselt die Seiten. </i><i>Der Wirt des Prielschutzhauses verlässt nach zehn Jahren den sonnigen Süden und wird im Norden des Warschenecks sesshaft.</i><br />
<i><br /></i>
<i><b>Gabriel Egger</b> über einen Transfer mit hoher Ablösesumme. </i><br />
<i><br /></i>
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<i><br /></i>
<i><br /></i>
<br />
Es war der denkbar schlechteste Start in ein Interview. Zu dritt in der hölzernen Küche mit dem Schnitzelgeruch, niemand kennt den anderen- das Bierglas ist noch zu voll, um darüber hinwegzutäuschen- und dann diese Antwort auf die erste Frage. Der Faden war schon weg, als er sich gerade verlieren wollte.<br />
<br />
<i>"Warum willst du das wissen?"</i><br />
<br />
Es war ein trüber Maitag, an dem wir zum ersten Mal am legendären Ecktisch im Prielschutzhaus Platz nehmen durften, um keine Antwort auf unsere erste Frage zu bekommen. Draußen tänzelten dicke Wolken wie Ballerinas um die Spitzmauer, um sich später müde über ihren Gipfel zu legen. Der schmelzende Schnee zeigte seine langen Zungen, ließ sie weit herabhängen. Kein Tag für weite Wanderungen. Die Wintersaison war schlecht gelaufen, das weiße Gold blieb aus, nur die Stammgäste nicht.<br />
<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-9obCUUVuYIQ/WbWbhwtZw0I/AAAAAAAAU7c/ASXzWQir6mUE-6e34CdL5VjaR7DeLT_uwCLcBGAs/s1600/h%25C3%25B6ll.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1297" height="640" src="https://4.bp.blogspot.com/-9obCUUVuYIQ/WbWbhwtZw0I/AAAAAAAAU7c/ASXzWQir6mUE-6e34CdL5VjaR7DeLT_uwCLcBGAs/s640/h%25C3%25B6ll.JPG" width="516" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Adieu! Hüttenwirt Harry Höll zieht am Prielschutzhaus den Hut </b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Harry Höll nahm es gelassen. 16 Jahre als Bergführer lehrten ihm Geduld.<i> "Einen Fotz ziehen hilft ja ned"</i>, würde er jetzt sagen. Er blieb auch ruhig, als ein Gast in seinem ersten Sommer auf der Hütte die Barschlägerei in 1.420 Meter Seehöhe etablieren wollte.<br />
<br />
Der langjährige Chef des Prielschutzhauses ist eigentlich kein Stoderer, obwohl er neben Spitzmauer und Großem Priel längst zur Prominenz des Stodertals gehört. Er wuchs am Fuße des Dachsteins auf, ein waschechter Obertrauner, einer der sich nicht durch ein bisserl Wind in die Knie zwingen lässt und den Weg zur Simonyhütte besser kennt, als den in die Schule.<br />
<br />
<br />
<h3>
Die Kinder und das Eis </h3>
<br />
Und dieser Lebensweg führte auch weiterhin nach oben. Auf den Dachstein, mehrmals, bei jeder Witterung. Der Hausberg eben. Aconcagua. <i>"Da hat mir der Wind plötzlich einen Gast durch die Luft gewirbelt". </i>Mount McKinley. "<i>Scheiß dich an, war's da kalt". </i>Eiger-Nordwand. <i>"Die hat uns des blöde Wetter versaut". </i><br />
Großer Priel. <i>"Da bin ich zHaus". </i><br />
<i><br /></i>
Dann tauschte Harry den Rucksack, aus dem er als Bergführer lebte, gegen ein Haus in Vorderstoder und wurde 2007 als neuer Hüttenwirt des Prielschutzhauses vorgestellt. Ohne Erfahrung in der Gastronomie. Doch Harry machte sich schnell einen Namen. Als Kletterer, als Wirt, als Techniker, als Stütze, als Fels in der Brandung. Und er schlug Wurzeln.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-URthzf8XQwc/WbWcz3EYiyI/AAAAAAAAU7k/K_BYc-IpfvsPYmejiXIn7oDry8UkxlXjQCLcBGAs/s1600/prielsunnseitn.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1195" data-original-width="1600" height="478" src="https://1.bp.blogspot.com/-URthzf8XQwc/WbWcz3EYiyI/AAAAAAAAU7k/K_BYc-IpfvsPYmejiXIn7oDry8UkxlXjQCLcBGAs/s640/prielsunnseitn.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>"D'Sunnseitn am Prü" </b></td></tr>
</tbody></table>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<br />
Es war auch die Hüttenterrasse des Prielschutzhauses, die Harry zu seiner Roswitha führte. Mittlerweile hat das Ehepaar Höll zwei wunderbare Kinder. Bergprinzessin Viktoria, vier Jahre alt, hat dem Papa vergangenes Jahr schon einen großen Wunsch offenbart: <i>"Papa, ich muss dir ganz leise was sagen. Wenn ich mal groß bin, gehst du mit mir auf einen ganz großen Berg". </i>Und Wonneproppen Fabian, der hat mit dem Nudelwalker schon die Aufgabe von Koch Thomas übernommen. Familienidylle, die nicht einfach ist. Der Papa fehlt im Tal. Harry beginnt zu überlegen.<br />
<br />
Eine Eisplatte ist es schließlich, die ihn nun nach zehn Jahren endgültig von der "Priel-Sunnseitn" in den Schatten des Warschenecks wirft. Im Dezember 2016 wirft sie ihn aber erstmal zu Boden. Beim Abstieg von der Dümlerhütte rutscht Höll aus und bricht sich mehrere Halswirbel. "<i>Mit einem brochenen Gnack duast da nimma leicht". </i>Nur wenige Zentimeter fehlen, und es wäre nicht nur auf dem Prielschutzhaus endgültig Schluss mit Harry Höll gewesen.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-LZRvjSTmYw8/WbWdZO2v2lI/AAAAAAAAU7o/t503lXZ0UkUO5qXuO2mO7QMrqXqMOdO6wCLcBGAs/s1600/d%25C3%25BCmlerh%25C3%25BCtte.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-LZRvjSTmYw8/WbWdZO2v2lI/AAAAAAAAU7o/t503lXZ0UkUO5qXuO2mO7QMrqXqMOdO6wCLcBGAs/s640/d%25C3%25BCmlerh%25C3%25BCtte.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Harry's neue "liabste Hittn"</b></td></tr>
</tbody></table>
<h3>
<br />Teurer als Neymar</h3>
Harry Höll ist hellhörig. Als Interviewpartner, als Hüttenwirt, als Papa zweier Kinder. Der 42-jährige Obertrauner hat auch die stillen Rufe seiner Familie gehört. Sie haben ihn von der Sonn- auf die Schattenseite geholt. Vom Großen Priel zum Warscheneck. Von der Spitzmauer zur Roten Wand. Weil er dort näher bei ihnen sein kann. Weil der Weg zur Hütte einfacher und kürzer ist. Weil das Leben für die Hölls dort leichter wird.<br />
<br />
Nach knapp zehn Jahren als Hüttenwirt auf dem Prielschutzhaus ist Schluss. Zehn Jahre, in denen er nicht nur seinen Gästen ans Herz, sondern auch mit der Umgebung verwachsen ist. Mit dem Bloßkogel, dem Bert-Rinesch-Klettersteig, dem Kühkar, der Brotfallscharte, dem Toten Gebirge.<br />
<br />
Er wird fehlen, wenn wir uns in Zukunft auf der sonnigen Terrasse niederlassen. Küchenfee Gabi wird uns nicht mehr die Wünsche von den Lippen ablesen. Thomas der sympathischste Koch Ungarns wird sich in der Küche nicht mehr ärgern, wenn Juventus Turin verliert.<br />
<br />
Sie alle haben eine wunderbare Gegend in den vergangenen Jahren mit ihrer Anwesenheit noch schöner gemacht. Sie waren herzlich, nicht weil sie mussten, sondern weil sie wollten. Eine große Familie, bei der man sich sofort zugehörig fühlte. Zumindest ein Cousin dritten Grades war man schnell.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-p1aUPncIf4Y/WYjhazTJvzI/AAAAAAAAUjo/LBQS5j9Yl3ELoUbaGW82jqt2dkVebD6nQCPcBGAYYCw/s1600/prielschutzhaus.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1195" data-original-width="1600" height="478" src="https://3.bp.blogspot.com/-p1aUPncIf4Y/WYjhazTJvzI/AAAAAAAAUjo/LBQS5j9Yl3ELoUbaGW82jqt2dkVebD6nQCPcBGAYYCw/s640/prielschutzhaus.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Ein Teil des wunderbaren Prielschutzhaus-Teams</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Harry Höll ist einer der besten Hüttenwirte des Landes. Im Fußball müsste man für den Abwehrhünen des Prielschutzhauses eine hohe Ablösesumme bezahlen. Wohl dieselbe Kategorie wie Neymar. Ab Dezember wird er auch die Dümlerhütte hervorragend führen. Und trotzdem weint das eine Auge, während das andere lacht. Weil neben Spitzmauer und Priel auch ein Höll stand. Jetzt verlässt dieser Fels die Stodertaler Brandung. Ein leidenschaftlicher Bergsteiger, der es auch verstand, Geschäfte zu machen. Und er hinterlässt große Fußstapfen.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-1VPTTj0r4KM/WbWeBpJuRSI/AAAAAAAAU7s/9Qy-ImOf9qExeSvDiUvMSk8A5QzRV0IVgCLcBGAs/s1600/heinrich.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="540" data-original-width="960" height="360" src="https://4.bp.blogspot.com/-1VPTTj0r4KM/WbWeBpJuRSI/AAAAAAAAU7s/9Qy-ImOf9qExeSvDiUvMSk8A5QzRV0IVgCLcBGAs/s640/heinrich.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Bald darf man bei Michael Heinrich am Prielschutzhaus die Füße hochlagern</b></td></tr>
</tbody></table>
In diese wird ab 2018 Michael Heinrich treten. Auch auf ihn darf man bauen. Nicht nur, weil er in Linz als Bauherr erfolgreich war und als Obmann der Luftenberger Marktmusik weiß, wie sich ein Team einspielt. Auch er ist ein Quereinsteiger, wie Harry vor zehn Jahren. Auch ihn zieht es aus Leidenschaft für die Berge ins Tote Gebirge. Und wie ein Hüttenzauber aussieht, das muss man dem Hornisten nicht sagen.<br />
Nur ihn werde ich mit Sicherheit nicht als Erstes fragen, wieviele Angestellte er den ganzen Sommer über lang beschäftigt.<br />
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<h2>
DANKE, HARRY! </h2>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
<b><i>PRIELSCHUTZHAUS-ABSCHLUSSFEIER: 14. Oktober 2017</i></b></div>
<div style="text-align: center;">
<b><i><br /></i></b></div>
<div style="text-align: center;">
<b><i>DÜMLERHÜTTE- ÖFFNUNGSZEITEN MIT WIRT HARRY HÖLL:</i></b></div>
<div style="text-align: center;">
<b><i>Ab 28. Dezember durchgehend bis Februar, auch über Silvester: www.duemlerhuette.at, duemlerhuette@gmx.at</i></b></div>
<div style="text-align: center;">
<b><i><br /></i></b></div>
<div style="text-align: center;">
<b><i>PRIELSCHUTZHAUS-ÖFFNUNGSZEITEN MIT WIRT MICHAEL HEINRICH:</i></b></div>
<div style="text-align: center;">
<b><i>Ab 23. März 2018 durchgehend bis Ende Oktober</i></b></div>
<b><i><br /></i></b>
<b><i><br /></i></b>
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<br />bergaufundbergabhttp://www.blogger.com/profile/14153710401614673035noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4764495762693580716.post-59271953711602853022017-09-05T17:53:00.005+02:002017-09-05T18:38:08.456+02:00Am größten Drilling der Welt <div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://4.bp.blogspot.com/-zUP-N6LBxEk/Wa6QX-q2FtI/AAAAAAAAPkg/JeNpqAPueIkeMU1N5J0nGgfIly7fWppIQCKgBGAs/s1600/DJI_0038.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="900" height="400" src="https://4.bp.blogspot.com/-zUP-N6LBxEk/Wa6QX-q2FtI/AAAAAAAAPkg/JeNpqAPueIkeMU1N5J0nGgfIly7fWppIQCKgBGAs/s400/DJI_0038.JPG" width="225" /></a></div>
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Sie sind selten schön und doch gleich zu dritt. Die Drei Zinnen in den Sextner Dolomiten gehören zu den bekanntesten Bergen der Welt.<br />
<i><b>Moritz Mayer </b></i>steigt mit euch auf die Große Zinne (2.999m). Ob der eine Meter weh tut?<br />
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Zinnen. Relikte aus einer fast vergessenen Zeit. Im Mittelalter verteidigten Ritter damit ihre Burgen. Mit unserer heutigen Zinne wäre garantiert niemand mehr in ihre Festungen gekommen. 2.999 Meter ist sie hoch. Leider schon etwas verfallen und sie bröckelt weiter vor sich hin. Kein Wunder, den gemeinsam mit ihrem kleinen Bruder und westlichem Nachbarn hat die Große Zinne schon einiges über sich ergehen lassen müssen.<br />
<br />
1869 geriet sie das erste Mal in Kontakt mit der Menschheit. 1915 war sie stiller Zeuge eines kalten und grausamen Gebirgskrieges. Heute ist sie in Südtirol Touristenmagnet Nummer eins und gehört auf jede südtirolerische Postkarte. Bergsteigern allerdings, reicht es nicht sie nur auf einem Stück Karton zu sehen. Wir müssen da rauf!<br />
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Also ab zum Auto, anschnallen nicht vergessen und ab nach Italien.<br />
<br />
Mein Begleiter für dieses Vorhaben ist Michael der mit mir schon größere Aufgaben bewältigt hat. Das Bundesheer zum Beispiel. Oder kleinere. Den Aufstieg zur Dreizinnenhütte (2.430m), den Paternkofel (2.744m) und den Vorgipfel der Kleinen Zinne (2.810m) zum Beispiel. Aber das sind andere Geschichten. Sie geistern mir im Kopf herum, als ich mir in der vollbelegten Dreizinnenhütte die Decke über den Kopf ziehe.<br />
<br />
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-eaaxhIH31lE/Wa6QLUQZFQI/AAAAAAAAPkc/hpbDMGj6rm8TJUhRjctCqveSpFRv14yXQCKgBGAs/s1600/_DSC2230.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-eaaxhIH31lE/Wa6QLUQZFQI/AAAAAAAAPkc/hpbDMGj6rm8TJUhRjctCqveSpFRv14yXQCKgBGAs/s640/_DSC2230.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die "Drei Zinnen" bei unserem Ankunftsabend</b></td></tr>
</tbody></table>
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<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-QhZmX0ZE7es/Wa6QLR0o_kI/AAAAAAAAPkc/k2n-zimnLToEPefpFYYfimPYWWnu57cTgCKgBGAs/s1600/_DSC2241.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-QhZmX0ZE7es/Wa6QLR0o_kI/AAAAAAAAPkc/k2n-zimnLToEPefpFYYfimPYWWnu57cTgCKgBGAs/s640/_DSC2241.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der spitze Paternkofel (2.744m)</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-j94puztrQjs/Wa6QLfgsbcI/AAAAAAAAPkc/4V5beYhZ-_87T1sxdMYe0PoMQopjBycvgCKgBGAs/s1600/GOPR0993.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-j94puztrQjs/Wa6QLfgsbcI/AAAAAAAAPkc/4V5beYhZ-_87T1sxdMYe0PoMQopjBycvgCKgBGAs/s640/GOPR0993.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die Kleine Zinne hat es in sich</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-_-4tqHQ6v-0/Wa6QLeg9t7I/AAAAAAAAPkc/4iy73xzEQmofkQ2N1IhmHBI6cRWKlgFEQCKgBGAs/s1600/_DSC2342.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-_-4tqHQ6v-0/Wa6QLeg9t7I/AAAAAAAAPkc/4iy73xzEQmofkQ2N1IhmHBI6cRWKlgFEQCKgBGAs/s640/_DSC2342.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Kurz vorm Sonnenuntergang drehen wir um...</b></td></tr>
</tbody></table>
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Dann bricht endlich der Tag an. Sonnenaufgang am Montag den 21. August 2017 auf 2.430 Metern mit Blick in die erst seit wenigen Sekunden beleuchteten Nordwände der drei Zinnen. Nach einem deftigen Frühstück packen wir unsere sieben Sachen zusammen und treten vor die Hütte. Eigentlich sollte es heute über die Dibonakante auf den Gipfel der größten Zinne gehen, allerdings hat uns unsere Tour am Tag zuvor umgestimmt. Andere Geschichte, sag ich ja.<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-Uy7cbmMmiH8/Wa6Rw7VC22I/AAAAAAAAPks/KXtCqn3ihZkxu5bBEktfVMJCxeKWydbBwCKgBGAs/s1600/_DSC2231.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-Uy7cbmMmiH8/Wa6Rw7VC22I/AAAAAAAAPks/KXtCqn3ihZkxu5bBEktfVMJCxeKWydbBwCKgBGAs/s640/_DSC2231.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Sonnenaufgang auf der Dreizinnenhütte (2.430m)</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-39sVn5l1EBU/Wa6Rw0GK8WI/AAAAAAAAPks/RHG_E2QIrpEyXM2GHywqcYnk4tl3o31DwCKgBGAs/s1600/_DSC2235.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-39sVn5l1EBU/Wa6Rw0GK8WI/AAAAAAAAPks/RHG_E2QIrpEyXM2GHywqcYnk4tl3o31DwCKgBGAs/s640/_DSC2235.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die Bödenseen am Morgen</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-CV7LFEcjy3c/Wa6Rw1-6oSI/AAAAAAAAPks/S6egUzyNbY4C1CrnUAJdN1A3K-xSlzHAQCKgBGAs/s1600/_DSC2236.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-CV7LFEcjy3c/Wa6Rw1-6oSI/AAAAAAAAPks/S6egUzyNbY4C1CrnUAJdN1A3K-xSlzHAQCKgBGAs/s640/_DSC2236.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>An der Nord-Nord-Westkante dieses Berges waren wir gestern unterwegs</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Den Zustieg kennen wir jetzt zumindest gut. Zuerst geht es leicht ansteigend zum Zinnenjoch und anschließend direkt unter den Wänden der Kleinen Zinne (2.856m) zum Anfang der Scharte zwischen dieser und der Großen Zinne. Zinnenfenster würde man so etwas im Mittelalter nennen.<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-ldX7WgjeIYk/Wa6Sa9eOwjI/AAAAAAAAPk0/uszgaQCWFdg3U-HtOTbKZ0hEY6oajz16wCKgBGAs/s1600/_DSC2383.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-ldX7WgjeIYk/Wa6Sa9eOwjI/AAAAAAAAPk0/uszgaQCWFdg3U-HtOTbKZ0hEY6oajz16wCKgBGAs/s640/_DSC2383.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Am Weg zum Einstieg</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Wir werden also heute über den Normalweg aufsteigen, welcher laut Topo den oberen dritten Schwierigkeitsgrad erreicht. Der Einstieg befindet sich auf etwa 2.580 Metern. Dort setzen wir uns unsere Helme auf und freuen uns auf eine spannende Tour auf einen der bekanntesten Gipfel der Welt. Zuerst geht es über eine leichte Felsrampe etwa 30 Höhenmeter schräg bergauf. Anschließend gelangt man in eine Schlucht von welcher man einen fantastischen Blick auf den Normalweg der Kleinen Zinne werfen kann.<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-XZpLSWwJEK0/Wa6Sl7TGsFI/AAAAAAAAPk4/D4nLix_rrX0llIhtypcuGQXL3W4G7VoygCKgBGAs/s1600/_DSC2387.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-XZpLSWwJEK0/Wa6Sl7TGsFI/AAAAAAAAPk4/D4nLix_rrX0llIhtypcuGQXL3W4G7VoygCKgBGAs/s640/_DSC2387.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die Einstiegsrampe</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Die relativ breite Schlucht stellt uns ebenso wie die Einstiegsrampe vor keine großen Schwierigkeiten und wir klettern genüsslich im zweiten Schwierigkeitsgrad einer engen Scharte entgegen. Hier bekommt man das erste Mal den Durchblick zur Westlichen Zinne (2.973m).<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-6d6wfAmcBf0/Wa6Sz54ig5I/AAAAAAAAPlA/5W0ig2i76T4UKoZCgCph7Ps4TdO3QXY3wCKgBGAs/s1600/_DSC2394.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1067" height="640" src="https://1.bp.blogspot.com/-6d6wfAmcBf0/Wa6Sz54ig5I/AAAAAAAAPlA/5W0ig2i76T4UKoZCgCph7Ps4TdO3QXY3wCKgBGAs/s640/_DSC2394.JPG" width="425" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die Kleine Zinne</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-JGZ-urwt_Ic/Wa6Sz3uZRFI/AAAAAAAAPlA/ZvrwR2r1wgImDHmzS9R2-08B2H69i58xgCKgBGAs/s1600/GOPR1002.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-JGZ-urwt_Ic/Wa6Sz3uZRFI/AAAAAAAAPlA/ZvrwR2r1wgImDHmzS9R2-08B2H69i58xgCKgBGAs/s640/GOPR1002.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Michael kurz vor der ersten Scharte</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Nun geht es über einige steile Felsstufen und anschließende Schuttbänder weiter aufwärts. Die Aussicht ist wirklich grandios und wird von Höhenmeter zu Höhenmeter besser.<br />
Marmolada, Monte Cristallo und Zwölferkogel sind nur einige der "Eye-Catcher".<br />
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-pFhpR_D5g1U/Wa6TQWbTg7I/AAAAAAAAPlE/q9ZvJq49gLAWLonGmpKTmMkF55boiZeZgCKgBGAs/s1600/_DSC2402.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-pFhpR_D5g1U/Wa6TQWbTg7I/AAAAAAAAPlE/q9ZvJq49gLAWLonGmpKTmMkF55boiZeZgCKgBGAs/s640/_DSC2402.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Michael im gestuften Klettergelände</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-kVX2PbaOBKU/Wa6TQTHbbdI/AAAAAAAAPlE/dM5bgYNH2gUx-LPVPW3Tb8uS_aYBxZchACKgBGAs/s1600/_DSC2406.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-kVX2PbaOBKU/Wa6TQTHbbdI/AAAAAAAAPlE/dM5bgYNH2gUx-LPVPW3Tb8uS_aYBxZchACKgBGAs/s640/_DSC2406.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Dolomiten-Panorama, unten rechts die Auronzo-Hütte</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Mittlerweile haben wir eine Seehöhe von 2.740 Metern erreicht. Hier befindet sich eine weitere Scharte. Es wird steiler und auch schwieriger. Das Seil lassen wir aber noch im Rucksack, da wir uns beide sicher fühlen und so viel schneller unterwegs sein können. Kletterstellen zwischen zweitem- und drittem Schwierigkeitsgrad wechseln sich ab und wir gewinnen rasch an Höhe.<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-a3_uDf1ccZY/Wa6Ts05ydiI/AAAAAAAAPlI/JWu7pg7b8bQ6_vxDk8ctFzoDQ3I7htvdwCKgBGAs/s1600/_DSC2411.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-a3_uDf1ccZY/Wa6Ts05ydiI/AAAAAAAAPlI/JWu7pg7b8bQ6_vxDk8ctFzoDQ3I7htvdwCKgBGAs/s640/_DSC2411.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Das Gelände wechselt zwischen Gehgelände und leichten Kletterstellen umgeben von Schutt</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Nun stoßen wir auf einen schwach ausgeprägten Kamin der oben anscheinend ohne Übergang in eine steile und überhängende Wand leitet. Wir sind kurz skeptisch und sehen auf die Topo. Nun begreifen wir es. Erst am zweiten Blick in die Wand erkennt man, dass der Kamin oben nach rechts zieht. Dort sollte sich laut Topo auch die Schlüsselstelle des Normalweges befinden. Der berüchtigte Innerkofler-Kamin ist Mittelpunkt vieler Internetdiskussionen. Noch können wir ihn aber nicht einsehen und somit bleibt uns nichts anderes über als weiter in Richtung Gipfel zu klettern.<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-yZhQjdoQGJc/Wa6T815Qg_I/AAAAAAAAPlM/g882ZY8SKo8SOrG0V91Df3Hv1AKbSSLLQCKgBGAs/s1600/_DSC2412.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-yZhQjdoQGJc/Wa6T815Qg_I/AAAAAAAAPlM/g882ZY8SKo8SOrG0V91Df3Hv1AKbSSLLQCKgBGAs/s640/_DSC2412.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der schwach ausgeprägte Kamin</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-WaQqvGBhBpA/Wa6T83CMY5I/AAAAAAAAPlM/n547gV5k7NcacU91pMJT3b9SE52fC-FogCKgBGAs/s1600/GOPR1011.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-WaQqvGBhBpA/Wa6T83CMY5I/AAAAAAAAPlM/n547gV5k7NcacU91pMJT3b9SE52fC-FogCKgBGAs/s640/GOPR1011.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Wir klettern höher</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Nun stehen wir vor der Schlüsselstelle. Ein glatter und relativ enger Kamin. Ich versuche gleich einmal direkt durch ihn durchzuklettern, doch so leicht ist der Innerkofler nicht zu knacken. Ich bleibe stecken. Zugenommen? Der zweite Versuch klappt dann und nun ist auch die Schlüsselstelle gemeistert. Michael zwängt sich ebenfalls mit aller Kraft durch den engen Felsspalt und kommt zu mir hoch.<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-3qEEfM0pzP0/Wa6URiRTJyI/AAAAAAAAPlQ/Q1F87gj-k5YG5nj_OyL8Pqj_lGfp6eofgCKgBGAs/s1600/GOPR1014.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-3qEEfM0pzP0/Wa6URiRTJyI/AAAAAAAAPlQ/Q1F87gj-k5YG5nj_OyL8Pqj_lGfp6eofgCKgBGAs/s640/GOPR1014.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der Innerkofler Kamin (III+) beginnt</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-m-TgklDHKEo/Wa6URnkzWDI/AAAAAAAAPlQ/b_5HtrcNZckpizcFoAFecwAlqMd1bleMgCKgBGAs/s1600/GOPR1016.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-m-TgklDHKEo/Wa6URnkzWDI/AAAAAAAAPlQ/b_5HtrcNZckpizcFoAFecwAlqMd1bleMgCKgBGAs/s640/GOPR1016.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Spreizen ist angesagt</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-yY_jwNic3Tc/Wa6URrYkPeI/AAAAAAAAPlQ/hFJSmDlKgtod88ixPYcbfGLXzE8TQdRKgCKgBGAs/s1600/_DSC2415.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-yY_jwNic3Tc/Wa6URrYkPeI/AAAAAAAAPlQ/hFJSmDlKgtod88ixPYcbfGLXzE8TQdRKgCKgBGAs/s640/_DSC2415.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Michael am Ausstieg des Kamines</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Nun sind es nur noch wenige Höhenmeter zum Ringband. Dieses leitet uns in flachem Gehgelände einige Hundert Meter in Richtung Westen bevor der finale Gipfelaufschwung kommt. Wie auf einer Aussichtsplattform spazieren wir auf 2.920 Metern direkt in der Südwand der Großen Zinne über das schuttbedeckte Ringband. Momente für die Ewigkeit.<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-QvkOVi5c81g/Wa6UuSIDiaI/AAAAAAAAPlU/EdvO1M6MQNkYekZ1Gc0g40wkWRxLKYt1ACKgBGAs/s1600/_DSC2423.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-QvkOVi5c81g/Wa6UuSIDiaI/AAAAAAAAPlU/EdvO1M6MQNkYekZ1Gc0g40wkWRxLKYt1ACKgBGAs/s640/_DSC2423.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Unglaubliches Panorama</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-pjIEJkDi22k/Wa6Uud4vQbI/AAAAAAAAPlU/I_soteAbsN8n29oLG_uG5z0Pv7uUBI0HQCKgBGAs/s1600/_DSC2424.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-pjIEJkDi22k/Wa6Uud4vQbI/AAAAAAAAPlU/I_soteAbsN8n29oLG_uG5z0Pv7uUBI0HQCKgBGAs/s640/_DSC2424.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Tiefblicke zur Kleinen Zinne</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-1mgyKANb2TQ/Wa6Uud0OgvI/AAAAAAAAPlU/AYILDOWenfQ49CWTtGc2-m4Rl14lD-TOACKgBGAs/s1600/_DSC2431.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-1mgyKANb2TQ/Wa6Uud0OgvI/AAAAAAAAPlU/AYILDOWenfQ49CWTtGc2-m4Rl14lD-TOACKgBGAs/s640/_DSC2431.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der Blick nach Auronzo di Cadore mit dem Lago di S.Caterina</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Jetzt ist es fast geschafft. 80 Höhenmeter trennen uns noch vom Gipfel. Achtung Steinschlag! Mehrmals fallen faustgroße Steine aus der Gipfelregion zu uns hinab. Einer trifft mich am Helm, doch dieser erfüllt Gott sei Dank seinen Zweck. Vorsicht ist geboten. Einige Meter später sehen wir zwei Seilschaften. Das sind wohl die Übeltäter.<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-wCTXNvqoJeM/Wa6VUrf5-YI/AAAAAAAAPlc/2DBDCWtWjRwCVLpPeEBxPXaOpkhHgxdBwCKgBGAs/s1600/DJI_0028.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://3.bp.blogspot.com/-wCTXNvqoJeM/Wa6VUrf5-YI/AAAAAAAAPlc/2DBDCWtWjRwCVLpPeEBxPXaOpkhHgxdBwCKgBGAs/s640/DJI_0028.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Summit!</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Endlich sehen wir das Gipfelkreuz. Nur noch wenige Meter trennen uns von dem schönen Metallkreuz auf 2.999 Metern. Auch der sogenannte "Böse Block" hält uns jetzt nicht mehr auf. Die letzten Meter noch im Laufschritt und schon stehen wir oben. Endlich!<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-qd__RRajvGI/Wa6VigayXzI/AAAAAAAAPlg/lJtfJZZkeIoY2lWTV18-VJieR9KIIyy4wCKgBGAs/s1600/_DSC2436.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1067" height="640" src="https://4.bp.blogspot.com/-qd__RRajvGI/Wa6VigayXzI/AAAAAAAAPlg/lJtfJZZkeIoY2lWTV18-VJieR9KIIyy4wCKgBGAs/s640/_DSC2436.JPG" width="426" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Cima Grande (2.999m), mein Kopf allerdings schon über 3.000 Meter, gerade so halt</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-Nxe2CUkQRqA/Wa6Vipd6qII/AAAAAAAAPlg/mtmumaIMltksJlDrl7jK1wAp2Hhov4RJQCKgBGAs/s1600/_DSC2437.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-Nxe2CUkQRqA/Wa6Vipd6qII/AAAAAAAAPlg/mtmumaIMltksJlDrl7jK1wAp2Hhov4RJQCKgBGAs/s640/_DSC2437.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Zwölferkogel (3.094m)</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Die Aussicht in die Dolomiten ist grandios. Perfekte Fernsicht bei perfektem Wetter und noch dazu fast windstill am Gipfel. Der österreichische Alpenhauptkamm verlängert unseren Gipfelaufenthalt. Großglockner, Weisskugel, Großvenediger, Similaun und viele weitere schneebedeckte Gipfel schauen zu uns herüber.<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://4.bp.blogspot.com/-PgLlH8pePvM/Wa6WEzyi8lI/AAAAAAAAPlk/6i0wUXVX9rQ2I8f1mNxwUX6k8o8V8AWXACKgBGAs/s1600/DJI_0032.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://4.bp.blogspot.com/-PgLlH8pePvM/Wa6WEzyi8lI/AAAAAAAAPlk/6i0wUXVX9rQ2I8f1mNxwUX6k8o8V8AWXACKgBGAs/s640/DJI_0032.JPG" width="640" /></a></div>
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Nun wird es aber wieder Zeit für den Abstieg. Die Abstieg gehört auf der Großen Zinne (zumindest für uns) zu dem gemütlichsten Teil der Tour. Wir holen das 60 Meter Seil aus dem Rucksack und beginnen uns abzuseilen. Es funktioniert super und wir rauschen die steilen Felswände der Südwand im hinab.<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-OOqDy7zjbUw/Wa6WLyUyUhI/AAAAAAAAPlo/6GupWYfLEhkYY2KMDf7UAwuOsRKIYhLhgCKgBGAs/s1600/_DSC2539.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1067" height="640" src="https://4.bp.blogspot.com/-OOqDy7zjbUw/Wa6WLyUyUhI/AAAAAAAAPlo/6GupWYfLEhkYY2KMDf7UAwuOsRKIYhLhgCKgBGAs/s640/_DSC2539.JPG" width="426" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Abwärts gehts!</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Schon nach zwei Stunden erreichen wir wieder den Einstieg des Normalweges und blicken noch einmal die Wände hoch. Eine echt coole Tour, da sind wir uns einig. Nun gibts aber Mittagessen auf der Lavaredo Hütte. Ein steile Schuttrinne führt uns schnell und direkt zu diesem Touristenmagnet auf 2.344 Metern hinab. Spaghetti und ein Cola haben wir uns wahrlich verdient.<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-4V6YR6NLv9k/Wa6WZInr6gI/AAAAAAAAPls/casQ5GgypLEav-dM8EPN2Rs27wqNOBndwCKgBGAs/s1600/_DSC2454.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1067" data-original-width="1600" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-4V6YR6NLv9k/Wa6WZInr6gI/AAAAAAAAPls/casQ5GgypLEav-dM8EPN2Rs27wqNOBndwCKgBGAs/s640/_DSC2454.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Durch die Schuttrinnen geht es schnell bergab</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-hwlpq-lVPm8/Wa6WZKpNonI/AAAAAAAAPls/Wx2yzgxnWYYMLGp-GTxn5t987_MCHjYewCKgBGAs/s1600/DJI_0043.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://4.bp.blogspot.com/-hwlpq-lVPm8/Wa6WZKpNonI/AAAAAAAAPls/Wx2yzgxnWYYMLGp-GTxn5t987_MCHjYewCKgBGAs/s640/DJI_0043.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die Dreizinnenhütte (2.430m)</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Es ist vorbei! Die Große Zinne ist bestiegen, doch auch der nächste Tag sollte noch sehr spannend werden: andere Geschichte!<br />
<br />
<br />
<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4764495762693580716.post-70053115015505708702017-06-28T18:31:00.000+02:002017-06-28T20:00:26.269+02:00So schafft man den Bergmarathon rund um den Traunsee<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<a href="https://1.bp.blogspot.com/-RCpQCAAYXMw/WVPCA73ZKmI/AAAAAAAATSI/tb-Z-kxWI4ko6hPSOcGp4Vqqj31Se-Q3wCLcBGAs/s1600/so%2Bschafft.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="225" src="https://1.bp.blogspot.com/-RCpQCAAYXMw/WVPCA73ZKmI/AAAAAAAATSI/tb-Z-kxWI4ko6hPSOcGp4Vqqj31Se-Q3wCLcBGAs/s400/so%2Bschafft.JPG" width="400" /></a><b><i>"Einmal ganz rundherum"</i></b>, dachte sich Willi Buchinger bei einer Stammtischrunde auf dem Traunstein. <b><i>"Das wär' mal was".</i></b><br />
<br />
29 Jahre später lebt der Pinsdorfer nicht mehr, der Geist seines Bergmarathons aber sehr wohl. <br />
<i><br /></i>
<i>Gabriel Egger</i> hat die Strecke in Stücke geteilt und sechs Sportler nach Tipps und Erfahrungen gefragt.<br />
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
<b><span style="font-family: "verdana" , sans-serif;"><br /></span></b></div>
<div style="text-align: center;">
<b><span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">29. Bergmarathon rund um den Traunsee</span></b></div>
<div style="text-align: center;">
<b><span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">SA, 1. Juli, 03.00 Uhr, Rathausplatz Gmunden</span></b></div>
<div style="text-align: center;">
<b><span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">70 Kilometer Wegstrecke /4500 Höhenmeter</span></b></div>
<br />
<i><br /></i>
<i><br /></i>
<br />
Gmunden, Rathausplatz, kurz vor drei Uhr früh. Das Herz pocht lauter, als die Ansprache, die Organisator Harald Buchinger gerade hält. Einmal rund um den Traunsee. Zu Fuß. Das soll ich schaffen? Die Konturen des Traunsteins zeichnen sich in die dunkle Nacht, oben am Naturfreundehaus brennt bereits Licht. Ein Blick in die angespannten Gesichter, auf die zottigen Bärte und die rasierten Füße. Der kühle Wind treibt die letzten Zweifel davon. Jawohl, das schaffe ich.<br />
Und zwar so:<br />
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<h4>
Gmunden Rathausplatz- Traunstein Naturfreundehaus</h4>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<a href="https://3.bp.blogspot.com/-iG_-Q0bQVHA/WVNlgLoEnoI/AAAAAAAATRs/3ISjN_jevrkaAADDwElbQVWaTlKM2ZQnACLcBGAs/s1600/Bergmarathon-20110004.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1026" data-original-width="1421" height="286" src="https://3.bp.blogspot.com/-iG_-Q0bQVHA/WVNlgLoEnoI/AAAAAAAATRs/3ISjN_jevrkaAADDwElbQVWaTlKM2ZQnACLcBGAs/s400/Bergmarathon-20110004.jpg" width="400" /></a><br />
<b><i><br /></i></b>
<b><i>Benedikt Rabberger</i></b><br />
<br />
<br />
<b><i>Streckenrekordhalter seit 2008</i></b><br />
<i><b><br /></b>
<b><br /></b></i><br />
<i><b>7 Stunden, 26 Minuten</b></i><br />
<i><b><br /></b></i>
<i><b><br /></b></i>
<i><b>14 Teilnahmen</b></i><br />
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<br />
Auch wenn es schwer ist, besonders am Start, wenn man nur so vor Energie strotzt, braucht es viel Ruhe. Die erste Etappe auf den Grünberg ist steil und dient mir immer zum Aufwärmen. Viele andere machen den Fehler und stechen sich hier schon ab. Der Lauf hat hier aber noch nicht einmal richtig begonnen. Wenn du überholt wirst, hast du immer noch mehr als 60 Kilometer um wieder vorbeizuziehen.<br />
<br />
Bergab vom Grünberg: Rutschgebiet. Richtung Naturfreundesteig kann es einiges an Kraft kosten. Wenn man dann noch immer will, kann man ruhig mal die Sau rauslassen, und sich selbst beweisen, dass man nicht umsonst für den Bergmarathon trainiert hat. Voraussetzung ist, dass man schon Tage zuvor angefangen hat, Kohlenhdyrate zu schaufeln. Sonst muss die Sau im Stall bleiben. Gels, Energieriegel und richtig viel zu trinken dürfen rauf auf den Traunstein trotzdem nicht fehlen. Danach muss der Kohlenhydratspiegel immer noch hoch sein, sonst droht bei dem steilen Gelände ein Hungerast. Aber auch nach dem Traunstein gilt: Die Strecke ist noch lang.<br />
<br />
Früher war das immer ein Wettkampf zwischen mir und dem Riederer Willi. Ein Gemeindeduell. Pinsdorf gegen Ebensee. Die anderen waren uns da immer egal. Jetzt geht es mir um einen schönen Gedächtnislauf und eine wunderbare Zeit in den Bergen.<br />
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<h4>
<b>Traunstein Naturfreundehaus- Ebensee Rathausplatz</b></h4>
<br /></div>
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://3.bp.blogspot.com/-AexyI6AjDrw/WVNngrZ5JoI/AAAAAAAATR4/_KE2gFv0xRUS-3_dicqzwZ8E6BTIsmCnQCLcBGAs/s1600/hitzenberger.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="599" data-original-width="899" height="266" src="https://3.bp.blogspot.com/-AexyI6AjDrw/WVNngrZ5JoI/AAAAAAAATR4/_KE2gFv0xRUS-3_dicqzwZ8E6BTIsmCnQCLcBGAs/s400/hitzenberger.jpg" width="400" /></a></div>
<br />
<i><b>Thomas Hitzenberger</b></i><br />
<i><b><br /></b></i>
<i><b><br /></b></i>
<i><b>Viertplatzierter 2016</b></i><br />
<i><b><br /></b></i>
<i><b><br /></b></i>
<i><b>8 Stunden, 31 Minuten</b></i><br />
<i><b><br /></b></i>
<i><b><br /></b></i>
<i><b>3 Teilnahmen</b></i><br />
<br />
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<br />
Vom Naturfreundehaus folgt dann meist ein rascher Downhill Richtung Kaisertisch. Der Mairalmsteig ist steil und wenn er nass ist, auch richtig gefährlich. Also immer mit beiden Augen laufen. Beim Kaisertisch angekommen, nehme ich meistens nur Obst zu mir, weil dann ein reiner Laufabschnitt folgt und ich keinen schweren Magen haben möchte.<br />
<br />
Das erste Stück Richtung Karbach geht es bergauf. Wenn man hier alles durchläuft, kann man richtig viel Zeit gut machen. Man kann jedoch genauso Gefahr laufen, sich schon vor der Hälfte des Rennens zu übernehmen. Bei der Labestation Karbach ist es sinnvoll seine Speicher zu füllen, denn dann kommt eine der Schlüsselstellen. Dieser verdammte Spitzelstein! Er verlangt dir alles ab, weil er nie nachlässt und bis oben richtig steil und unwegsam ist. Außerdem wirkt er endlos.<br />
<br />
Bei der Spitzelsteinalm angekommen, muss die Pause nicht allzu lang sein, weil nach einem richtig schnellen Downhill beim Landungsplatz Ebensee (Ziel der Halbdistanz) eine große Labe bereitsteht. Bevor es wieder steil auf den Feuerkogel geht.<br />
<br />
<br />
<h4>
Ebensee Rathausplatz- Hochsteinalm</h4>
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<br /></div>
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://3.bp.blogspot.com/-nxk_0WgQa4Y/WVNeDvl2MjI/AAAAAAAATRg/nrQZCiprPGUYS_UsaCeWQP_UaI811jU3QCPcBGAYYCw/s1600/karigl.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1004" data-original-width="1600" height="250" src="https://3.bp.blogspot.com/-nxk_0WgQa4Y/WVNeDvl2MjI/AAAAAAAATRg/nrQZCiprPGUYS_UsaCeWQP_UaI811jU3QCPcBGAYYCw/s400/karigl.JPG" width="400" /></a></div>
<br /></div>
<div>
<b><i>Daniela Karigl</i></b></div>
<br />
<b><i>Schnellste Frau 2016</i></b><br />
<br />
<b><i><br /></i></b>
<b><i>9 Stunden, 43 Minuten</i></b><br />
<br />
<b><i><br /></i></b>
<b><i>1 Teilnahme</i></b><br />
<br />
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<br />
Wenn man vorhat, dass man den Bergmarathon in unter 10 Stunden läuft, sollte man Ebensee in spätestens fünf Stunden erreicht haben. Dort hat mir meine Mama bereits mit meinem Dropbag gewartet und ich hab mir andere Schuhe angezogen. Heißt: die griffigen, direkten Laufschuhe gegen Laufschuhe mit viel Dämpfung ausgetauscht. Weil ja die zweite Hälfte auch sehr viel Asphalt beinhaltet.<br />
<br />
In Ebensee heißt es richtig viel trinken, Reserven auffüllen und am besten die Stöcke auspacken. Ab hier kann ich sie wirklich sehr empfehlen, da man schon ziemlich müde ist und sie die Füße beim steilen Anstieg auf den Feuerkogel ein wenig entlasten. Hinunter in die Kreh passe ich immer wahnsinnig auf, weil da ziemlich rutschige, wurzelige Passagen drinnen sind. Magnesium, Salz und ganz viel Wasser sind auf der gesamten Strecke wichtig. Vielleicht bei der Labe in Mühlbach noch einmal auffüllen! So kann man Krämpfen am Besten vorbeugen.<br />
<br />
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<br /></div>
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<a href="https://2.bp.blogspot.com/-uHdh0pioK2g/WVNeCzXLhvI/AAAAAAAATRg/TvYTX8Rs2NwJiNqSDpXTUPWjEWshEm3mACPcBGAYYCw/s1600/johanna%2Bsimmer.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="960" data-original-width="960" height="400" src="https://2.bp.blogspot.com/-uHdh0pioK2g/WVNeCzXLhvI/AAAAAAAATRg/TvYTX8Rs2NwJiNqSDpXTUPWjEWshEm3mACPcBGAYYCw/s400/johanna%2Bsimmer.jpg" width="400" /></a></div>
<br />
<b><i><br /></i></b>
<b><i>Johanna Simmer</i></b><br />
<b><i><br /></i></b>
<b><i><br /></i></b><br />
<b><i>Schnellste Frau 2014 und 2015</i></b><br />
<b><i><br /></i></b>
<b><i><br /></i></b><br />
<b><i>10 Stunden und 22 Minuten</i></b><br />
<b><i><br /></i></b>
<b><i><br /></i></b><br />
<b><i><br /></i></b>
<b><i>2 Teilnahmen</i></b><br />
<br />
<br />
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<br />
Beim letzten Bergmarathon nahm ich mir vor mich in Ebensee nicht lange aufzuhalten. Ich nehme nur Dinge zu mir, die mein Körper bereits kennt und deswegen nicht blöd darauf reagieren kann.<br />
Meistens sind das Mannerschnitten, Orangen und Wasser. In meinen Trinkflaschen habe ich eigene Kohlenydrat/Energiemixes eingefüllt und habe zusätzlich noch Minerale und Salze mit.<br />
<br />
Den Feuerkogel versuche ich in einem schnellen Wanderschritt mit Stöcken zu bewältigen. Die Kreh ist mit dem vielen Wurzelwerk eine Schwachstelle bei mir, aber ich hopple so flott wie möglich bergab. Manchmal summe ich dabei, da kann ich dann die Spannung besser halten.<br />
<br />
Auf der Schotterstraße esse ich dann meistens einen Proteinriegel oder eine Banane und stärke mich anschließend bei der Labe, damit ich den Aufstieg zur Hochsteinalm wieder im schnellen Schritt schaffe. Im Kopf ist für die Hochsteinalm bereits eine Zeit abgespeichert. Ich weiß, dass ich in 20 Minuten oben bin und dann gehts bergab. Nach der Hochsteinalm gilt das Motto "Laufen ist schneller als gehen".<br />
<br />
Aja...und unterwegs habe ich immer ein Miteinander genossen und weniger den Wettkampf im Kopf. Man trifft auf der langen Reise interessante, motivierende, lustige, erschöpfte, ehrgeizige und helfende Läufer. Einfach schön!<br />
<h4>
<br />
Hochsteinalm-Gmundnerberg </h4>
</div>
<div>
<br /></div>
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<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://1.bp.blogspot.com/-XZMD4poDDh4/WVNeD6KfQtI/AAAAAAAATRg/V_wJD0vLu3AgWNB-DGe0daJF5FEXS6H7gCPcBGAYYCw/s1600/riesinger.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="300" src="https://1.bp.blogspot.com/-XZMD4poDDh4/WVNeD6KfQtI/AAAAAAAATRg/V_wJD0vLu3AgWNB-DGe0daJF5FEXS6H7gCPcBGAYYCw/s400/riesinger.jpg" width="400" /></a></div>
<br /></div>
<br />
<br />
<i><b>Robert Riesinger </b></i><br />
<b><i><br /></i></b>
<b><i>Österreichischer Rekordhalter beim Tor des Géants - Endurance Trail</i></b><br />
<b><i>330km</i></b><br />
<div>
<i><b><br /></b></i></div>
<div>
<i><b><br /></b></i><i><b>11 Teilnahmen </b></i><br />
<b><i><br /></i></b>
<b><i>10 Stunden und 5 Minuten</i></b><br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Hat man den Checkpoint Mühlbach erreicht, dann warten noch etwa 20 Kilometer kupiertes Gelände; ich hab bisher immer die Stecken in Mühlbach abgegeben, denn es beginnt eine wirkliche Laufstrecke. Jetzt entscheidet sich, ob man sich im ersten Streckenabschnitt nicht zuviel ausgepowert hat...; hat man nämlich noch Schmalz, kann man diese Strecke noch moderat laufen, ansonsten heißt es improvisieren und man geht die Strecke halt so zügig, wie möglich.<br />
<br />
Gnadenlos wird es, wenn der Tag heiß ist und die Sonne ungebremst reinknallt - es gibt nämlich kaum Schattenspender; viel trinken ist dann die einzige Aushilfe, so dass man seine Schäfchen ins Trockene bekommt.<br />
Der Veranstalter trägt dieser Situation Rechnung, indem es üblicherweise flüssigkeitsspendende Obstarten an den Laben Grasberg und Gmundnerberg gibt: Wassermelonenstücke, Erdbeeren.....; psychologisch hilft sowohl die Tatsache, dass man die "großen" Höhenmeter schon gemacht hat, als auch die optische Annäherung an Gmunden - man bewegt sich de facto in Richtung Ziel.<br />
<br />
Aus Sicht der Ernährung kann das eine oder andere Sackerl Magnesium nicht schaden, damit es zu keinen Krämpfen kommt - aber nicht mehr als 3 Sackerl in Summe, ansonsten kommt die stark abführende Wirkung zum Tragen....<br />
<br />
<div>
<h4>
Gmundnerberg- Ziel des Bergmarathons am Rathausplatz</h4>
<br />
<br /></div>
<div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://4.bp.blogspot.com/-L9zmlwLoiFA/WVNeC22rpGI/AAAAAAAATRg/gQETyk6EZYwqm-WYLWOL4y-rRhjf9P2NgCPcBGAYYCw/s1600/harald%2Bbuchinger.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="958" data-original-width="960" height="319" src="https://4.bp.blogspot.com/-L9zmlwLoiFA/WVNeC22rpGI/AAAAAAAATRg/gQETyk6EZYwqm-WYLWOL4y-rRhjf9P2NgCPcBGAYYCw/s320/harald%2Bbuchinger.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<b><i><br /></i></b>
<b><i><br /></i></b>
<b><i><br /></i></b>
<b><i>Harald Buchinger</i></b><br />
<b><i><br /></i></b>
<b><i>Organisator des Traunsee-Bergmarathons</i></b><br />
<b><i><br /></i></b>
<b><i><br /></i></b><b><i>6 aktive Teilnahmen</i></b><br />
<b><i><br /></i></b>
<b><i><br /></i></b>
<b><i>13 Stunden, 7 Minuten</i></b><br />
<b><i><br /></i></b>
<b><i><br /></i></b>
<b><i><br /></i></b>
<b><i><br /></i></b>
<b><i><br /></i></b>
<b><i><br /></i></b>
Mein erster Tipp für alle Läufer, die am Gmundnerberg ankommen: ganz kurz inne halten. Man kann die Strecke von hier noch einmal genau einsehen und richtig stolz sein, es geschafft zu haben. Das gilt sowohl für Wanderer, als auch für schnelle Läufer. Wer da kein Grinsen im Gesicht hat, hat sich zu sehr ausgepowert. Auch wenn eigentlich gilt: Wer's bis hierher geschafft hat, schafft es auch ins Ziel, ist noch einmal Vorsicht geboten. Eine steile Wiese erfordert Konzentration und gutes Trittvermögen, dann geht es in einen dreckigen Hohlweg, wo auch jeder Schritt sitzen muss.<br />
<br />
Hat man es über die Äste und Bäume geschafft, läuft man den Rest auf Asphalt zurück nach Gmunden. Hier wäre es richtig schade, wenn der Ehrgeiz überwiegt, denn es ist sicher der schönste Teil. Nicht wegen der Strecke, sondern wegen der vielen Menschen, die einem zujubeln. Da sind auch den härtesten Männern schon die Tränen in die Augen geschossen. Der Zieleinlauf ist ohnehin etwas ganz Spezielles und wenn dann auch noch Freunde oder Familie warten, ist der Tag perfekt.<br />
<br />
Also: nicht übertreiben, genießen und sein ganz eigenes Abenteuer erschaffen! Der Bergmarathon nimmt viel, gibt aber im Endeffekt mehr zurück.<br />
<br />
Viel Erfolg, liebe Teilnehmer!<br />
<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://3.bp.blogspot.com/-_LW8E4BcRqU/WVPYis37HEI/AAAAAAAATSY/VOs3FiWUUjsi7flBl5qfIk7LK6eAwnRggCLcBGAs/s1600/bergmarathon.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="801" data-original-width="1296" height="394" src="https://3.bp.blogspot.com/-_LW8E4BcRqU/WVPYis37HEI/AAAAAAAATSY/VOs3FiWUUjsi7flBl5qfIk7LK6eAwnRggCLcBGAs/s640/bergmarathon.jpg" width="640" /></a></div>
<br /></div>
</div>
bergaufundbergabhttp://www.blogger.com/profile/14153710401614673035noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4764495762693580716.post-8238945874917828482017-06-26T18:08:00.003+02:002017-06-26T22:44:58.020+02:00Hochkönigman: Das "Dieser Lauf hört niemals auf" Gefühl<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://4.bp.blogspot.com/-K_VrX6T30IY/WUfVwtQ8-tI/AAAAAAAATLM/9BJK1gey_wES6b84UUjNyx73tCrXkBSLQCLcBGAs/s1600/sportograf-99053128.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1068" data-original-width="1600" height="212" src="https://4.bp.blogspot.com/-K_VrX6T30IY/WUfVwtQ8-tI/AAAAAAAATLM/9BJK1gey_wES6b84UUjNyx73tCrXkBSLQCLcBGAs/s320/sportograf-99053128.jpg" width="320" /></a></div>
<i>85 Kilometer sind es vom stählernen Linz an den durchsichtigen Attersee. </i><br />
<i>85 Kilometer sind es von der Erde bis zur Thermosphäre, in der die internationale Weltraumstation ISS schwebt. </i><br />
<i>85 Kilometer sind es auch von Maria Alm am Steinernen Meer nach Maria Alm am Steinernen Meer. Vorausgesetzt, man nimmt den Rundweg über die Berge. Wie </i><i style="font-weight: bold;">Gabriel Egger </i><i>es tat. </i><br />
<b><br /></b>
<b>3. Hochkönigman 2017</b><br />
<b>85 Kilometer, 5000 Höhenmeter</b><br />
<i><br /></i>
<i><br /></i>
<i><br /></i>Irgendwann wird es wieder hell. In einer Stunde, vielleicht in zwei. Dann wird es dämmern über dem Salzburger Land. Die zerborstenen Mandlwände unter dem Hochkönig werden kürbisorange leuchten und der Schein der Stirnlampe auf dem nassen Boden endlich erlöschen. Die Dunkelheit hat die Augen müde gemacht, der Geist wehrt sich tapfer gegen ein bisschen Entspannung zwischen Wurzeln, Kies und Schotter. Er ist ja auch der Einzige, der weiß wie lange er sich noch abmühen muss. Bedauerlich für die Füße- aber Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Meistens werden die Zwei dann für ein paar Tage eingesperrt- und oft wegen guter Führung zu schnell wieder in die Freiheit der Berge entlassen.<br />
<br />
3 Sterne, weiches Bett, großes Frühstücksbuffet. Wie verlockend das Angebot des Arthurhauses mitten in der Nacht klingt. <i>"Hey Junge, du bist hier zum Laufen, also renn jetzt gefälligst".</i> <i>"Okay, Meister Wille. Dann halt eine Banane und kurz Hinsetz...". "Nein". "Okay, nur eine Banane".</i><br />
<i><br /></i>
Aus den Gesprächen mit dem Willen werden nach und nach lautstarke Diskussionen, bis hin zur Androhung von häuslicher Gewalt. Bis wir uns wieder vertragen. Nach 13 Stunden und 56 Minuten.<br />
<br />
<h3>
Trunkene Nachtschwärmer</h3>
<div>
Im Bett, kurz vor 22 Uhr, im liebevoll eingerichteten Johanneshof in Maria Alm war das noch ganz anders. Kein Hindenken an Willenlosigkeit. Nervös spaziere ich im Appartement auf und ab, krame Sinnlosigkeiten aus dem Rucksack, packe sie wieder ein, fluche und räume sie wieder weg. Keine Ahnung, was ich auf 85 Kilometern wirklich brauche. Eine Regenjacke, sagt der Veranstalter. Hab ich. Erste-Hilfe-Set. Hab ich auch. Haube, Handschuhe, lange Hose, langes Shirt? Hey, es ist Sommer! Das liegt alles im Winter-Kleiderschrank. Und eine Pfeife? Gilt das auch, wenn man selbst eine ist, weil man alles zu Hause liegen gelassen hat? Alex macht aus der Pflicht- eine Leihausrüstung. Obwohl er heuer "nur" die kurze Distanz unter seine Laufschuhe bringt, hat er alles dabei, was ich brauche. Vorbildlich! Zumindest starten darf ich jetzt.</div>
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<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-rf4DdweJ4Z8/WVDZU4-SvgI/AAAAAAAATOc/GQf9pZ_N2iUlfjp_jyl9HYEvMee-0Po5gCLcBGAs/s1600/hochk%25C3%25B6nigman.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="600" data-original-width="800" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-rf4DdweJ4Z8/WVDZU4-SvgI/AAAAAAAATOc/GQf9pZ_N2iUlfjp_jyl9HYEvMee-0Po5gCLcBGAs/s640/hochk%25C3%25B6nigman.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>23:52, kurz vor dem Start ins Ungewisse</b></td></tr>
</tbody></table>
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Schlafen kann ich nicht mehr. Ich höre Musik, schaue in den Nachthimmel, wo der Nebel gerade Katz und Maus mit den Sternen spielt, und versuche mich auf die kommenden 85 Kilometer einzustimmen. <i>Lustig</i>, denke ich. <i>Eigentlich bin ich ja auch wie die ganzen Jungen. Jedes Wochenende einen Kater. </i>Nur sind halt die Muskeln und nicht der Kopf schwer. </div>
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<b><br /></b></div>
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<b>22:56 Uhr: </b>Meine Freundin begleitet mich zum Race-Briefing. <b>23:01</b>, Organisator Thomas Bosnjak spricht Deutsch, Kollege Gerald Zhang-Schmidt übersetzt das Reglement auf Englisch. Eine Prise Internationalität weht über den familiär gedeckten Tisch. Ob Gerald "Wossakanista" richtig übersetzt hat?</div>
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Puh, ich kann immer noch nicht wirklich glauben, dass da jetzt ein Lauf beginnt, der bis zum Nachmittag dauern wird. Noch ein bisschen mehr als zwanzig Minuten, bis zum Countdown. </div>
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So viele Nachtschwärmer hat Maria Alm wohl selten erlebt. Und alle sind sie trunken. Vor Glück, vor Anspannung, vor Freude. </div>
<h3>
<br /><b>Zehn, ten, neun, nine, acht, eight</b></h3>
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Stöcke, oder keine Stöcke? Ich nehm' sie. Noch fünf Minuten bis zum Start in die nebelverhangene Nacht. Ich geb' sie doch wieder weg. Die reichen in Dienten auch noch. Bis dahin sind es ja eh nur 56 Kilometer. Ein Schmunzeln mischt sich mit Angst. Wie das aussieht? Ein bisschen wie Batmans Joker.</div>
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<br /></div>
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Der Countdown beginnt. Eine letzte Umarmung für die Freundin, die jetzt endlich schlafen darf und nicht mehr Kindermädchen für den kleinen, nervösen Buben spielen muss. </div>
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Auch der Countdown klingt international. Ein bisschen verwirrend, das Zahlenspiel zwischen Englisch und Deutsch. <b>Drei. Three</b>..<i> Na, wann jetzt?</i>.. <b>Zwei. Two</b>. ..<i>Ich will los!.</i>. <b>Eins. One.</b> <i>Endlich! </i><b>Los geht's! Zero! </b><br />
<b><br /></b>
<b>DER START:</b></div>
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<br /></div>
<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/yrCsCt1Z7P4" width="560"></iframe>
<br />
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<b>DIE STRECKE:</b><br />
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<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/3_56M4d3Ilg" width="560"></iframe>
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<br /></div>
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Erste Etappe: Jufen Alm. Nicht ans Ziel denken, sonst rückt es in weite Ferne. Einfach laufen. Über die Forststraße und rein in den tropischen Wald. Die Luft ist durch die Nebelschwaden unangenehm feucht, die Lichter der Stirnlampen verlieren sich darin. Wie ein Vorhang, den man nicht zur Seite schieben kann. Die Markierungen sind großartig, durch den Leuchtspray sind sie schon von Weitem erkennbar. Verlaufen- schwieriger als gedacht. Die Nervosität nimmt ab, die Freude zu.<br />
<br />
850 Höhenmeter sind geschafft. Jetzt geht es bergab und geradeaus bis zur ersten Labstelle in Hinterthal. Es ist stockfinster und ich bin ganz alleine unterwegs. Obwohl ich der Generation <i>"Horrorfilme sind cool, auch wenn ich danach fünf Wochen nicht schlafen kann" </i>entspringe- fürchte ich mich nicht. Ungewohnt schön ist es, nur mit mir selbst beschäftigt zu sein. Wann war ich das das letzte Mal? Vielleicht beim Lesen. Obwohl, da spiel' ich meiner Fantasie auch immer mit. Da bin ich dann der Superheld, oder der böse Wolf. Lecker, sieben Geißlein.<br />
<br />
Heute bin ich der Verrückte, der an den flimmernden Straßenlampen nach einer Stunde und 32 Minuten bei der Labestation einläuft. Orangen, Kekse, Wasser, weiter geht's. Irgendwie schön, wenn ein Lauf so lange dauert, dass man sich keinen Stress machen braucht. Hat ja was, dieses "Ultra".<br />
<br />
<h3>
Ein Keiler und die Sonne</h3>
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Diese lästige Stirnlampe auf dem Kopf. Kann es bitte endlich hell werden? Mitterbergalm- dunkel. Seit mehr als zwei Stunden habe ich mit niemandem mehr gesprochen. Gut, würde ich normal auch nicht um diese Uhrzeit. Irgendwie läuft heute niemand mein Tempo. Außer der Musik, die mich über rassige Wege, dicke Baumstämme, nasse Wurzeln und muhende Weiden bringt. </div>
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<br /></div>
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Die Nacht nagt an der Motivation. Zumindest an meiner, den anderen scheint das nichts auszumachen. Rene und Thomas machen GoPro-Selfies, ein anderer telefoniert. <i>"Geht scho, wird scho".</i></div>
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<br /></div>
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Dann das Arthurhaus. Wie oft bin ich hier schon gestartet, um auf den Gipfel des Hochkönigs zu steigen. Im Frühling, wenn der Schnee noch von den heißen Wänden tropft. Im Sommer, wenn Roman Kurz sein Matrashaus öffnet. Im Herbst, wenn das Tennengebirge goldgelb glänzt und im Winter, wenn der Berg sich unter einer dicken weißen Hülle versteckt. Heute laufe ich einfach vorbei. Dafür lerne ich einen anderen Gipfel kennen. Den Hochkeil. Wie ein Keiler muss ich auch wirken, bei dem Geschnaufe. Es dämmert bereits, mein Blick steigt hoch zum König. Irgendwie hat er mein Herz gewonnen.</div>
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<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-x6NLjNw7oy8/WVEGJ9hpZqI/AAAAAAAATPY/CjFMpMw2S6Aup6qCNXqoUFhxI4yaupT5QCLcBGAs/s1600/IMG_20170603_044451.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1600" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-x6NLjNw7oy8/WVEGJ9hpZqI/AAAAAAAATPY/CjFMpMw2S6Aup6qCNXqoUFhxI4yaupT5QCLcBGAs/s640/IMG_20170603_044451.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Es dämmert am Hochkeil</b></td></tr>
</tbody></table>
Ich halte kurz inne. Noch so ein Punkt, der "ultra" angenehm ist. Stehenbleiben, zuschauen, mit welcher Farbe die Natur den Himmel anpinselt. Kein Blick auf die Uhr. Okay, zugegeben: ein paar mal geblinselt hab' ich dann doch. Runter nach Mühlbach! Aua. Stein. Aua. Wurzel. Aua. Nasse Wurzel. Aua. Geht nicht so einfach, wie ich mir das vorgestellt habe. Trotzdem: es ist hell, es ist schön, ich bin noch immer da.<br />
<br />
<h3>
Ein Schneeberg, der nicht kühlt</h3>
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5 Stunden und 39 Minuten zeigt die Uhr an, als ich von der Labe wieder aufbreche. <i>"Hey, wir sind gleich in Mühlbach"</i>, schreibt meine Freundin, die mit ihren Eltern eine kurze Nacht verbracht hat, um den schwitzenden Schwiegersohn noch mehr Feuer unter dem Hintern zu machen. Zu spät, ich steige schon dem Schneebergkreuz entgegen. <i>"Wartet mir bitte in Dienten",</i> tippe ich, mit ganz viel Schweiß und Dreck, in die Handytastatur. Ich liege auf dem 20. Platz. Das hat mir ein freundlicher Herr auf der Straße zugerufen. Hat der gezählt? Egal, jetzt ist grad einmal die Hälfte geschafft. 44 Kilometer- Halbzeit. Wie das klingt.</div>
<div>
<i><br /></i></div>
<div>
<i>"Wie bist denn beinanda?",</i> fragt die Frau. <i>"Dawei gutl. Schusswaffe"</i>, schreibe ich zurück. Danke, Autokorrektur, jetzt hast du mich zum Verdächtigen gemacht.</div>
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<br /></div>
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Eine Waffe brauche ich nicht, um die 1000 Höhenmeter auf den Schneeberg zu absolvieren. Aber der versprochene Schnee im Namen wär klass. In ist, was drin ist, oder so. Langsam wird es richtig heiß. Ein wunderschöner Tag ist angebrochen.</div>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-7UWm8FPlJpo/WVEGX1XqIfI/AAAAAAAATPg/u2oiO4Jyzh4Ud6jDdO18jWuxe2jUEFzXQCLcBGAs/s1600/IMG-20170603-WA0001.jpeg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="859" data-original-width="1530" height="358" src="https://3.bp.blogspot.com/-7UWm8FPlJpo/WVEGX1XqIfI/AAAAAAAATPg/u2oiO4Jyzh4Ud6jDdO18jWuxe2jUEFzXQCLcBGAs/s640/IMG-20170603-WA0001.jpeg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Am Gipfel des Schneebergs</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
Kurz vor dem Gipfel lagern einige Wasserkanister. Darauf ein Hinweis für Wanderer, dass es sich hierbei um eine Labestation für einen Extremlaufbewerb handelt. <i>"6500 Höhenmeter"</i> steht da. Wehe, das stimmt. </div>
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<br /></div>
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Vom Schneeberggipfel sprinte ich nach Dienten. Endlich eine kurze Pause mit meinen Liebsten, das spornt mich an.<i> "Da unten musst du durch die Parkgarage"</i>, ruft mir ein Einheimischer zu. Der will mich doch verarschen. Wollte er nicht. Kommando retour, durch den kühlen Tunnel zu Kilometer 56. 8 Stunden und 28 Minuten sind vergangen. </div>
<div>
<br /></div>
<h3>
In der Ruhe liegt die Kraft</h3>
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Eine Backerbsensuppe, Cola, Wasser, ein paar Bussis und meine Stöcke. Dann geht es weiter Richtung Hundstein. <i>Hundselendig</i>, denke ich, als der Anstieg beginnt. Dog Days are coming.</div>
<div>
<br /></div>
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Es dauert nicht lange und ich setze mich in den Schatten, nehme einen großen Schluck Wasser, drehe die Musik ab und komme zur Ruhe. Es wird diese Ruhe sein, die mir in den kommenden Stunden die Kraft für den Zieleinlauf gibt. </div>
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<br /></div>
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Wenige Augenblicke später werde ich eingeholt. Immer noch ein blödes Gefühl, auch wenn es noch 28 Kilometer sind. Wie Hummeln im Hintern. Pieks. Pieks. Pieks. Okay, ich steh schon auf.</div>
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<br /></div>
<div>
Die erste Frau hat zu mir aufgeschlossen. Ich freue mich für Sigrid, und häng mich gleich an sie dran. Beneidenswert fit sieht sie aus- und reden kann sie auch noch, als wär sie nicht gerade durch die halbe Salzburger Bergwelt gelaufen. Da tu ich mir schon schwerer. Wir sind jetzt eine Dreiergruppe, denn Rene hat aufgeholt und gehört jetzt auch zu unserer Ultragang. </div>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-1goMMSK5YYk/WUfVuTHMUXI/AAAAAAAATLQ/wcNxNpY7rBYlNfDvsPtL9JiNml0SvodGgCPcBGAYYCw/s1600/sportograf-99050042.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1068" data-original-width="1600" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-1goMMSK5YYk/WUfVuTHMUXI/AAAAAAAATLQ/wcNxNpY7rBYlNfDvsPtL9JiNml0SvodGgCPcBGAYYCw/s640/sportograf-99050042.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Fescher Hochkönig</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
Immer weiter, immer höher. Sapperlot, irgendwer hat die Markierungstafel umgedreht. Sigrids GPS lasst sich nicht täuschen, wir sind gleich wieder auf dem richtigen Weg. Dann werde ich langsamer. Wo die Beiden laufen, muss ich gehen. Ich drehe mich um. Hinter mir ist keiner. Kein Stress, wird ja eh gleich wieder laufen. Nein, es geht. Minutenlang geht es. Fast eine Viertelstunde lang geht es. Dann kann ich endlich wieder in den Laufschritt wechseln. Danke, <a href="https://www.youtube.com/watch?v=amnZR3yMAKA">Selena Gomez.</a> </div>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-K_VrX6T30IY/WUfVwtQ8-tI/AAAAAAAATLQ/xucVBSO_xoUgmCIQa_ttgK1Myx_UQLR2QCPcBGAYYCw/s1600/sportograf-99053128.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1068" data-original-width="1600" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-K_VrX6T30IY/WUfVwtQ8-tI/AAAAAAAATLQ/xucVBSO_xoUgmCIQa_ttgK1Myx_UQLR2QCPcBGAYYCw/s640/sportograf-99053128.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Freud und Leid, kurz vor dem Statzerhaus</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
Die nächste Labestelle: Statzerhaus. Haus, das klingt schön. Da ist sicher auch ein Bett drinnen und vielleicht eine Dusche, und.. <i>"Gabriel, weißt du nicht, dass du laufen sollst? "Okay, Wille"..."Blödmann".</i></div>
<div>
<br /></div>
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11 Stunden und 32 Minuten hat es gedauert, bis ich das Statzerhaus erreicht habe. 4500 Höhenmeter sind seitdem vergangen. Einige Schneefelder, viele liebe Menschen und ein paar Berglein lagen dazwischen. Und ja, es macht trotz aller Entbehrungen immer noch Spaß. </div>
<div>
<br /></div>
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Ein Berg noch. Ein allerletzter. Die Schwalbenwand. Was würde ich dafür geben, jetzt eine Schwalbe zu sein. Fliegen, statt laufen. Prächtige Flügel, statt geschundener Beine. Ach, komm. Das schaff' ich jetzt auch noch.</div>
<div>
Da ist ja eh schon das Gipfelkreuz, einmal am Grat entlang, rauf, runter, und da stehe ich schon auf der Schw....Schönwieskopf? </div>
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<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-m_OTYZVrnGU/WUfVwA_grHI/AAAAAAAATLQ/HNdsy34Q_oMLaSm3hrDmWqDY8NKwweDAQCPcBGAYYCw/s1600/sportograf-99052114.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1065" data-original-width="1600" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-m_OTYZVrnGU/WUfVwA_grHI/AAAAAAAATLQ/HNdsy34Q_oMLaSm3hrDmWqDY8NKwweDAQCPcBGAYYCw/s640/sportograf-99052114.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Fotografierst du mich?</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-ggw2XmN_Ssk/WUfVwY8KZQI/AAAAAAAATLQ/yrK-VVWTLeoKjp2DmjQuudCfOGxK5IGDACPcBGAYYCw/s1600/sportograf-99050196.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1068" data-original-width="1600" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-ggw2XmN_Ssk/WUfVwY8KZQI/AAAAAAAATLQ/yrK-VVWTLeoKjp2DmjQuudCfOGxK5IGDACPcBGAYYCw/s640/sportograf-99050196.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Sieht ein bisschen aus wie Tanzen</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
Jetzt machst du dir aber einen gehörigen Spaß draus, Hochkönigman. Hört dieser Lauf denn niemals auf? Es geht noch einmal runter, und noch einmal hinauf. Ist das da vorn Markus? Warum läuft der in die falsche Richtung?</div>
<div>
<i><br /></i></div>
<div>
<i>"Hey, super Gabriel. Du bist eh klass' dabei. Da vorne geht's nur noch bergab" </i>Ich komme gar nicht dazu, ihn zu fragen, was er da macht. So ganz ohne Startnummer. Ich nicke, lächle und freue mich über die kurze Ablenkung. </div>
<div>
<br /></div>
<h3>
Alleine gestartet, gemeinsam beendet</h3>
<div>
Und tatsächlich. 5020 Höhenmeter zeigt meine Uhr an. Das war's. Kein Anstieg mehr. Doch das Ende ist noch nicht vorbei. Runter ins Tal, 9 Kilometer lang. Die letzte Labe. Ich schreibe noch einmal eine Nachricht. <i>"Bin bei Kilometer 78. Mach noch kurz Pause". "Wir klatschen dich ins Ziel"</i>, kommt wenige Augenblicke zurück. Ich habe Tränen in den Augen. Ich schaff' das hier wirklich. Ohne Krampf, ohne Verletzung, ohne, dass ich den Spaß daran verliere. Ein perfekter Tag. Noch ein kleiner Schluck vom Red Bull, und schon eile ich dem Ziel entgegen. Maria Alm, ich komme! Schon wieder.</div>
<div>
<br /></div>
<div>
Plötzlich läuft alles wie von selbst. Ich kann beschleunigen, wie es mir passt. 80, 81, 82 Kilometer. Jetzt könnens auch 1000 werden. Mir egal. Nur noch drei- das ist mir trotz der Euphorie lieber. Wer ist das da vorne schon wieder? Winkt und schreit wie verrückt. Hey, das ist ja Philipp. Das merke ich erst, als ich schon fast wieder vorbei bin. Mein Herz klopft. Weil ich gleich ins Ziel laufen werde und weil meine Freunde hier sind. Extra wegen dem, der hier so lange laufen muss, bis er sie nicht mehr erkennt. </div>
<div>
<br /></div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-J2oj_3-zmR4/WVEnjWlo6HI/AAAAAAAATP0/XzvwI46FFrAjlwEz7PqMOwwDa01jBnlAQCLcBGAs/s1600/freundderberge.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="872" data-original-width="1600" height="348" src="https://3.bp.blogspot.com/-J2oj_3-zmR4/WVEnjWlo6HI/AAAAAAAATP0/XzvwI46FFrAjlwEz7PqMOwwDa01jBnlAQCLcBGAs/s640/freundderberge.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Hey, ein Freund! </b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-4csZLh_LGlE/WVEnjSruszI/AAAAAAAATPw/LLVdztdXtPQ1q7aCSNSbiBs1qxZeSR5NwCLcBGAs/s1600/freundderberge2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="999" data-original-width="1600" height="398" src="https://2.bp.blogspot.com/-4csZLh_LGlE/WVEnjSruszI/AAAAAAAATPw/LLVdztdXtPQ1q7aCSNSbiBs1qxZeSR5NwCLcBGAs/s640/freundderberge2.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Hinunter ins Ziel</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
Noch einen Kilometer. Der ganze Tag läuft noch einmal an mir vorbei. Der dunkle Wald, der dämmernde Hochkeil, die strahlende Sigrid, die bösartige Schwalbenwand, der grandiose Hochkönigman. Was für ein Lauf.</div>
<div>
<br /></div>
<div>
Ich schließe wieder zu Rene auf. Wir können uns jetzt ein Duell um Platz 23 liefern- oder wir laufen zusammen ins Ziel. "Ultra" heißt auch, in gemeinsamer Sache fanatisch zu sein. Keiner überlegt. Kurz vor dem Ziel nehmen wir uns an der Hand. </div>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-9V1BjnOJVfQ/WUfVuiy4M9I/AAAAAAAATLQ/yWiS4vnaeRkzdjqgKJv_QToxXtj1UoHPACPcBGAYYCw/s1600/sportograf-99046699.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1068" data-original-width="1600" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-9V1BjnOJVfQ/WUfVuiy4M9I/AAAAAAAATLQ/yWiS4vnaeRkzdjqgKJv_QToxXtj1UoHPACPcBGAYYCw/s640/sportograf-99046699.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die allerletzten Meter</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
Dann steigt weißer Rauch auf. Habemus Medaille. Effectum est! 13 Stunden und 56 Minuten nach dem Start in Maria Alm, komme ich genau dort wieder an. Mit mehr als nur einem Ultralauf in der Tasche. Mit Emotionen, die mit Worten genauso schwer zu beschreiben sind, wie die Sinnhaftigkeit eines 85-Kilometer-Laufes. <i>"Sieger geben niemals auf,"</i> steht auf dem Shirt, das ich bekomme. Dieser Lauf auch nicht. In meiner Erinnerung geht es jeden Tag weiter. Pflichtausrüstung: zwei dicke Lachfalten im Gesicht. Und die muss ich mir nicht ausborgen. </div>
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<br /></div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-RKdpQ_YAiLY/WVExP7L9AtI/AAAAAAAATQQ/6fwBIWMbBmYRLv-Y_4D9hHGM0JbivW6tQCLcBGAs/s1600/freundderberge3.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1015" data-original-width="1600" height="404" src="https://1.bp.blogspot.com/-RKdpQ_YAiLY/WVExP7L9AtI/AAAAAAAATQQ/6fwBIWMbBmYRLv-Y_4D9hHGM0JbivW6tQCLcBGAs/s640/freundderberge3.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Weißer Rauch steigt auf</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
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</div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-D4UneGlXZoA/WVExQFY_7PI/AAAAAAAATQY/BowZU3EJTJcZRjcvzzeiyNHU9m5PZweHgCPcBGAYYCw/s1600/freundderberge4.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="821" data-original-width="1600" height="328" src="https://4.bp.blogspot.com/-D4UneGlXZoA/WVExQFY_7PI/AAAAAAAATQY/BowZU3EJTJcZRjcvzzeiyNHU9m5PZweHgCPcBGAYYCw/s640/freundderberge4.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>13 Stunden, 56 Minuten, Platz 23</b></td></tr>
</tbody></table>
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<br />bergaufundbergabhttp://www.blogger.com/profile/14153710401614673035noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-4764495762693580716.post-44292731195359718862017-05-12T15:46:00.000+02:002017-05-12T15:54:26.097+02:00Ein Eisberg zum Dahinschmelzen<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://2.bp.blogspot.com/-2aPzxKq6vMg/WPnMkG9ET-I/AAAAAAAAR1Y/LnljCoT8X0Y6z97pqeYznjK9Bo9ZniVtQCLcB/s1600/17814249_10213005846766024_5017643059583867923_o.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://2.bp.blogspot.com/-2aPzxKq6vMg/WPnMkG9ET-I/AAAAAAAAR1Y/LnljCoT8X0Y6z97pqeYznjK9Bo9ZniVtQCLcB/s320/17814249_10213005846766024_5017643059583867923_o.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<i>Wo die Sonne Tote zum Leben erweckt und Müdigkeit zur Tugend wird</i><br />
<i><br /></i>
<b>Sonnenaufgang auf dem Großen Priel (2.515m)</b><br />
<b><br /></b>
<b>12. April 2017</b><br />
<b><br /></b>
<i>Text von Gabriel Egger</i><br />
<i>Fotos von Gabriel Egger und Christoph Kainrath</i><br />
<br />
<br />
Esel oder Maulwurf? Was ist mir lieber? Tragen oder graben? Kein nervöses Zappeln vor dem Zoobesuch, nur ein Sonnenaufgang im April. Christoph bringt Ordnung ins Chaos seines Kofferraumes und räumt gleichzeitig mit dem Alternativplan auf. Die Ski bleiben dort, wo sie zu dieser Jahreszeit eigentlich noch nicht hingehören. Dafür baumeln die dicken Bergstiefel vom prallgefüllten Rucksack. Für den Aufstieg zum Prielschutzhaus reichen die Laufschuhe. Danach wandern wir in die dunkle Ungewissheit. Haben wir in der Ausrüstungsbörse richtig spekuliert? Es gibt ohnehin nur zwei Möglichkeiten: (Ein)<b>sinken </b>oder (hoch)<b>steigen</b>. Langsam schwindet das Licht aus dem Tal, in den Wänden hoch über dem Dorf wird es kalt. Hoffentlich so kalt, dass über Nacht der Boden und morgen Früh nicht uns der Atem gefriert.<br />
<br />
Über dem Toten Gebirge ist neben dem Frühling auch der Abend hereingebrochen. Der Große Priel, der morgen frisch und munter sein muss, hat sich schon die wolkige Decke über den Kopf gezogen. Sein sanftes Schnaufen schickt er uns als frischen Wind, der die Blätter der Bäume neben dem Wanderweg durchwirbelt. Nur die Spitzmauer mag noch nicht schlafen. Eine Geschichte noch, Gabriel, bitte! Bitte! Nun gut, eine letzte. Dann wird das Licht abgedreht:<br />
<br />
Es war einmal ein Bergführer, den nannten sie Harry. Groß gewachsen, dynamisch, jung und im ganzen Salzkammergut bekannt. Der machte die ganz kleinen Leute groß, weil er sie nach ganz oben brachte. Auf den Dachstein vor allem. Da, wo die ganzen Könige immer stehen wollten, weil sie dort den besten Überblick über ihr Land hatten. Eines Tages hatte der Bergführer Bauchweh. Und da merkte er, dass es Zeit war, das Königreich zu verlassen. Harry sattelte das Pferd und ritt ins Tote Gebirge. Dort zog er in eine große, alte Hütte und erweckte die jahrhundertealten Felsen wieder zum Leben. Zehn Jahre lang. Und wenn er nicht gestorben ist, dann macht er das noch heute.<br />
<br />
Ein kurzes Augenzwinkern, ein freundliches Lächeln im schneeweißen Kleid. Dann schläft auch die Spitzmauer.<br />
<br />
<h3>
Die Wärme der Nacht</h3>
<div>
Hüttenwirt Harry ist nicht da, als wir nach weniger als eineinhalb Stunden an die Tür des Prielschutzhauses klopfen. Unser Herz tut es uns gleich. 21.00 Uhr, hoch über Hinterstoder. Weit unter dem dunklen Himmel. Nur hin und wieder funkelt frech ein Stern zwischen den Wolken hervor.<br />
<br />
Die Stube ist leer. Zwei weitere Gäste haben es Priel und Spitzmauer gleich getan, schlummern bereits einen Stock weiter oben. Dass sich ein Goiserer wie Christoph in Hinterstoder heimisch fühlt, ist vor allem den Menschen auf 1.420 Meter Seehöhe zu verdanken. Gabi, flinkes Mädchen für alles. Thomas, kochender Fußballfan- vor allem, wenn Juventus Turin verliert. Und Wolfgang, der Linzer, der in Gmunden wohnt und in Hinterstoder arbeitet. Eine große, liebenswerte Familie unter dem Schutz des Priels. Da fällt das Bettgehen manchmal schwer.<br />
<br />
Verdammt. Zuviel Risiko. Als der Wecker uns kurz nach vier Uhr früh in die Nacht hinausläutet, läuft uns ein warmer Schauer über den Rücken. Plusgrade. Bis zur Brotfallscharte, dem steilen Schlussanstieg hinauf auf den Grat, sind es 700 Höhenmeter. Bei weichem Schnee doppelt so viel, zumindest gefühlt.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-Fb5CFebC5ZU/WRLLZ3q3nRI/AAAAAAAASd8/hEOyKCf8L7wtetlGT2JFP6q1ThcRtewvwCLcB/s1600/17814617_1343692649052206_7358292293317528419_o.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-Fb5CFebC5ZU/WRLLZ3q3nRI/AAAAAAAASd8/hEOyKCf8L7wtetlGT2JFP6q1ThcRtewvwCLcB/s640/17814617_1343692649052206_7358292293317528419_o.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Kurz nach vier Uhr früh vor dem Prielschutzhaus</b></td></tr>
</tbody></table>
Die Nacht ist beinahe klar. Nur weit hinter den Haller Mauern türmen sich bedrohlich die Wolken, schwappen wie meterhohe Wellen über die Gipfel. Der Frühling hat gut gearbeitet, die ersten zehn Minuten gehen wir im Trockenen, begleitet von den imposanten Konturen der dunklen Berge rund um uns.<br />
<br />
Dann der erste Schritt auf die Schneeoberfläche. Er fühlt sich an, wie die entscheidende Fußlänge vor dem Absprung vom zehn Meter Turm. Nur, dass wir Sekunden später nicht nass werden. Der Schnee hält- und wie. Auf einer langen weißen Treppe steigen wir dem Gipfel entgegen. Die direkte Linie verlangt die Steigeisen, der kalte Wind eine zusätzliche Kleidungsschicht.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-w1a1ob90PQk/WRLiCGftayI/AAAAAAAASeM/JSDTcNgoXMsh9DV9OY3UzchRSV-3-C7uQCLcB/s1600/17855260_1614801508533223_1878269798631948675_o.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-w1a1ob90PQk/WRLiCGftayI/AAAAAAAASeM/JSDTcNgoXMsh9DV9OY3UzchRSV-3-C7uQCLcB/s640/17855260_1614801508533223_1878269798631948675_o.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Direkt der Brotfallscharte entgegen</b></td></tr>
</tbody></table>
Die Wärme der Nacht weicht hier oben langsam einer bedrückenden Kälte. Die Spuren unserer Vorgänger hat sie nicht konserviert, die Querung zur Brotfallscharte ist jungfräulich- und spiegelglatt. Die Stahlseile sind unter einer dicken harten Schneedecke verborgen, wir müssen uns einen eigenen Weg aufs Plateau suchen. Am Anfang geht es ganz leicht, die Mundwinkeln schieben sich nach oben, genau wie es die Sonne langsam tut.<br />
<br />
Dann ändern sich plötzlich die Verhältnisse. Der Fuß versinkt im Bruchharsch, die Finger klammern sich hastig um die vereisten Felsen. Der nächste Schritt landet auf Blankeis. "Wie bist du da drüber?" Fragen bringt nichts. Christoph ist ohnehin schon ums nächste Eck und meine Füße habe nur ich selbst im Griff. Und auch das wird sich später ändern. Das Wolkenmeer im Süden färbt sich orange.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-PAnm6YM4Els/WRV4sEYis8I/AAAAAAAASe0/9i8h_o5UDIYf3yvdiXd0ly_hyRaJsRQ2ACLcB/s1600/17834252_1614801355199905_2168452135585826453_o.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-PAnm6YM4Els/WRV4sEYis8I/AAAAAAAASe0/9i8h_o5UDIYf3yvdiXd0ly_hyRaJsRQ2ACLcB/s640/17834252_1614801355199905_2168452135585826453_o.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Ausstieg aus der Brotfallscharte</b></td></tr>
</tbody></table>
<h3>
<br />Die Stärke des Lichts</h3>
</div>
<h3>
</h3>
<div>
Einen kleinen Durchschlupf hat Christoph für den Ausstieg gewählt. Zuerst wartet eine abdrängende Querung. Ein paar Zentimeter haben die Zacken der Steigeisen Platz, um die richtige Position zu finden. Steine kullern den Hang hinunter, werden immer schneller und verebben im Kühkar. Der Pickel saust in den Schnee, hält, und wird wieder herausgezogen. Ein Schritt nach dem anderen. Dann stehen wir auf dem Plateau. Sechs Uhr früh, die Finger sind klamm.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-OaXhVdwJP5o/WRWlat8DHuI/AAAAAAAASfE/rnT-AplJbQg8mBBYZG6U2F56faGD00ejwCLcB/s1600/17814432_1614800671866640_2197118625047006610_o.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-OaXhVdwJP5o/WRWlat8DHuI/AAAAAAAASfE/rnT-AplJbQg8mBBYZG6U2F56faGD00ejwCLcB/s640/17814432_1614800671866640_2197118625047006610_o.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der Grat, kurz vor Sonnenaufgan</b>g</td></tr>
</tbody></table>
<br /></div>
Der Wind hat zugelegt, wirbelt die Schneekristalle über den Anraum. Nur mehr wenige Meter und wir haben den Grat erreicht, der uns heute problemlos zum knallroten Kreuz bringen wird. Wolken verdecken den Sonnenaufgang die Farben sind gedämpft. Nicht weiter schlimm, dass wir ihn nicht ganz vom höchsten Punkt sehen werden.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-u8AeE5kJV4Q/WRWp3w_wWlI/AAAAAAAASfQ/k_Cgym-lu_kMWiccmOCDbqv4fIrlYCipgCLcB/s1600/17880647_10213005845765999_5665376021637870842_o.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-u8AeE5kJV4Q/WRWp3w_wWlI/AAAAAAAASfQ/k_Cgym-lu_kMWiccmOCDbqv4fIrlYCipgCLcB/s640/17880647_10213005845765999_5665376021637870842_o.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die letzten Meter auf den Gipfel</b></td></tr>
</tbody></table>
Der Stein, auf dem im Sommer freudige Gipfelstürmer für ein Foto posieren, ist nicht mehr da. Er liegt tief unter dem Schnee verborgen. Mehr als zweitausend Meter getrennt von den Bürosesseln, auf die wir uns in wenigen Stunden setzen werden, könnte der Kontrast nicht stärker sein. Unwirtliche, unkontrollierte Bergwelt. Strukturierter, regulierter Alltag. Puh, endlich am Gipfel. Nur kurz wärmer anziehen, dann abziehen von hier.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-y8zQW5j9Mbo/WRW1QftoCsI/AAAAAAAASgE/8B4B4gTCPpoYSCGWB_EnGvA49T2H0tDagCLcB/s1600/17880733_10213005812605170_5725942250947892253_o.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="532" src="https://1.bp.blogspot.com/-y8zQW5j9Mbo/WRW1QftoCsI/AAAAAAAASgE/8B4B4gTCPpoYSCGWB_EnGvA49T2H0tDagCLcB/s640/17880733_10213005812605170_5725942250947892253_o.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Dank Brille den Durchblick bewahrt</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-5CcAnWrutco/WRWuMPFlnlI/AAAAAAAASfc/iPSoqaNS7WMVRjWmm2E25eOspTkA_CfywCLcB/s1600/17814249_10213005846766024_5017643059583867923_o.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-5CcAnWrutco/WRWuMPFlnlI/AAAAAAAASfc/iPSoqaNS7WMVRjWmm2E25eOspTkA_CfywCLcB/s640/17814249_10213005846766024_5017643059583867923_o.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die Sonne schiebt sich zwischen die Wolken</b></td></tr>
</tbody></table>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-cr-UWkZuCdg/WRWxNDny6aI/AAAAAAAASfw/JvXS7O8yMwUpPIBqDuA5IZBGKqDIxZGrwCLcB/s1600/17855021_10213005846606020_1591971174155019626_o.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="506" src="https://2.bp.blogspot.com/-cr-UWkZuCdg/WRWxNDny6aI/AAAAAAAASfw/JvXS7O8yMwUpPIBqDuA5IZBGKqDIxZGrwCLcB/s640/17855021_10213005846606020_1591971174155019626_o.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Zurück in den Alltag</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-RGqaT6XNjuA/WRWxloJHaSI/AAAAAAAASf0/-9cfKV4L0fAr53syl3jBO4scM6mLXOEXACLcB/s1600/17879961_10213005847526043_2376184273425040824_o.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="558" src="https://4.bp.blogspot.com/-RGqaT6XNjuA/WRWxloJHaSI/AAAAAAAASf0/-9cfKV4L0fAr53syl3jBO4scM6mLXOEXACLcB/s640/17879961_10213005847526043_2376184273425040824_o.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Rückblick</b></td></tr>
</tbody></table>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-RLGYyppCngA/WRW1OqrordI/AAAAAAAASgA/Y6hbFAfzw1cb95iXO6N9tFuV-MurJBqYQCEw/s1600/17855575_1614800668533307_632574349270832935_o.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-RLGYyppCngA/WRW1OqrordI/AAAAAAAASgA/Y6hbFAfzw1cb95iXO6N9tFuV-MurJBqYQCEw/s640/17855575_1614800668533307_632574349270832935_o.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die Nase friert langsam ein</b></td></tr>
</tbody></table>
Bereits auf den ersten Metern zurück zur Brotfallscharte merke ich, dass meine Füße mir den Marathon von vor zwei Tagen noch nicht verziehen haben. Drei Stunden und 24 Minuten, die mir den Abstieg zur Qual machen. Jede stärkere Belastung lässt sie weich werden.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-Uf2iE20-QZM/WRW14cOBqhI/AAAAAAAASgM/AQ0uaXgDd04jY9OojYiXJqwkAlhU9u_HwCLcB/s1600/17880351_1614801338533240_8341282737620933071_o.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-Uf2iE20-QZM/WRW14cOBqhI/AAAAAAAASgM/AQ0uaXgDd04jY9OojYiXJqwkAlhU9u_HwCLcB/s640/17880351_1614801338533240_8341282737620933071_o.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Ein lebendiger Tag im Toten Gebirge</b></td></tr>
</tbody></table>
Zwecklos. Die Kraft in den Beinen reicht nicht, um konzentriert durch die Brotfallscharte zurückzukommen. "Wir treffen uns unten, pass auf Bub". Christoph nimmt den direkten Weg zurück, ich zweige nach Norden ab. Alleine auf dem riesigen Plateau des Toten Gebirges. Die erste Abkürzung in die Klinserschlucht funktioniert nicht. Ich muss den langen Weg nehmen. Keine Lärmkulisse, nur das krächzende Geräusch der Steigeisen, die sich in Eis und Schnee bohren. Lange dauert mein Weg zurück in die Zivilisation. Erst um halb neun Uhr lasse ich mich erschöpft zum Frühstück nieder. "Du hast dir aber Zeit gelassen". Stimmt, das war schon mal leichter.<br />
<br />
Noch zwei Stunden, dann beginnt der Arbeitstag. Kaffee, Computer, aus dem Fenster schauen. Beim Abstieg nach Hinterstoder kein Blick ins Kastl, sondern hinauf zu jenem Berg, der uns heute früh die kalte Schulter gezeigt hat. Hier unten, in der warmen Frühlingssonne kann man dem Eisberg da oben beim Abtauen zusehen. Das Herz hat der Priel längst zum Schmelzen gebracht.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-n-XBxuixprs/WRW7hqT2j-I/AAAAAAAASgc/sc-Txo7099EAquuAXekOSUg2RgwAfLSsgCLcB/s1600/17855265_1614801961866511_94214730109973358_o.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-n-XBxuixprs/WRW7hqT2j-I/AAAAAAAASgc/sc-Txo7099EAquuAXekOSUg2RgwAfLSsgCLcB/s640/17855265_1614801961866511_94214730109973358_o.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Frühling im Tal, Winter am Gipfel</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<br />
<br />bergaufundbergabhttp://www.blogger.com/profile/14153710401614673035noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-4764495762693580716.post-8118074806483291712017-05-02T10:13:00.001+02:002017-05-02T21:34:02.333+02:00Ueli Stecks gerechter Tod<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://1.bp.blogspot.com/-Z2uGZ4w3FYs/WQdnYCYZqhI/AAAAAAAAR30/iosyzgd9O8kwchZdjp3uwxri1xyubYDaQCLcB/s1600/ueli%2Bsteck.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="213" src="https://1.bp.blogspot.com/-Z2uGZ4w3FYs/WQdnYCYZqhI/AAAAAAAAR30/iosyzgd9O8kwchZdjp3uwxri1xyubYDaQCLcB/s320/ueli%2Bsteck.jpg" width="320"></a></div>
<b>Die "Swiss Machine" läuft nicht mehr. </b><br>
<i><br></i>
<i>Ueli Steck ist gescheitert. Der Schweizer kam von seinem Rekordversuch im Himalaya nicht mehr nach Hause. </i><br>
<i><br></i>
<i>Einer der Größten ist gegangen. Aber mit ihm nicht das Unverständnis.</i><br>
<b><br></b>
<i>Ein Nachruf von Gabriel Egger</i><br>
<i><br></i>
<i><br></i>
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Ueli Steck hat den Tod gewollt. Das schreibt<b> Joris K</b>., 27 Jahre jung, angeblich Manager aus Hamburg, öffentlich auf Facebook. Kein Mitleid für einen rekordsüchtigen Egoisten. <i>"Genau, macht nicht so ein Theater um einen Selbstmörder"</i>, <b>Urs H</b>., Mittfünfziger mit schulterlangem blonden Haar und einem dicken Silberkettchen um den Hals, drischt im Ostschweizer Kanton Sankt Gallen zustimmend in die Tasten. Selber Ort, selbe Meinung: Den Hinterbliebenen ist Freddy G., pensionierter Hundefreund, nicht einmal eine ordentliche Verabschiedung vergönnt. "<i>Ist doch gleich, wo der Typ liegt. In 50 Jahren könnte er als zweiter Ötzi aus einer Spalte gegraben werden".</i><br>
Der Krug gehe eben so lange zum Brunnen, bis er bricht. Und in Afrika sterben ja auch jeden Tag Kinder.<br>
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Ueli Steck ist tot. Ausgerutscht, 1000 Meter tief über eine Eisflanke des Nuptse gefallen. Beim Abstieg von einer Erkundungstour in technisch unschwierigem Gelände. Mit ihm verlässt einer der ganz großen Künstler die umkämpfte Bühne des Profibergsteigens. Einer, der für ihren Umbau verantwortlich war. Sie moderner machte, größer und gefährlicher. Die Zuschauer bejubelten ihn, andere konnten nicht hinsehen. Und der Großteil <i>"hat immer gewusst, dass das nicht gut ausgeht".</i><br>
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Wer Ueli Stecks Tod mit dem erhobenen Zeigefinger kommentiert, hat seinen Lebensstil nicht verstanden. Oder konnte ihn nicht verstehen.Wie auch? Wie kann man einen Mann begreifen, der die Eiger-Nordwand schneller durchsteigt, als der durchschnittliche Sportler einen Halbmarathon läuft? Ohne Sicherung, nur mit der Kraft der eigenen Nerven.<br>
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<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/NfpYNr7es0Y" width="560"></iframe>
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In einer Gesellschaft, die allumfassende Sicherheit in allen Lebenslagen zum obersten Gebot deklariert hat, wo Kinder in umzäunten Spielplätzen unter den Argusaugen der Eltern mit Helm im Sandkasten buddeln und das Babyphone für den Fall der Fälle noch von der Überwachungskamera gefilmt wird, hat ein Mensch wie Steck keinen Platz. Zumindest keinen, den man haben möchte. Am äußersten Rand, mit Sichtbehinderung.<br>
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<h3>
"Da hilft alles Erklären nichts"</h3>
Steck passte aber auch nicht in das Weltbild der Bergsteigerelite. Reinhold Messner nannte ihn einen <i>"Zahlenalpinisten".</i> Es gehe ihm nicht um das Geheimnisvolle , sondern um Höhenmeter, Distanzen und die schnellste Zeit. Ein Affront für jene, die sich über das entschleunigende Erlebnis in der Natur definierten. <i>"Ich bin ein Alpinist, der öfters sehr anspruchsvolle Dinge unternimmt, aber ich bin nicht lebensmüde"</i>, wehrte sich Steck in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung gegen die Vorwürfe, die ihn auch noch nach dem Tod verfolgen: Er habe leichtfertig mit seinem Leben gespielt.<br>
<br>
<i>"Sie sehen ein Foto oder ein Video von mir, wie ich seilfrei klettere und schließen auf sich"</i>, sagte Steck vor einigen Jahren im deutschen Nachrichtenmagazin Spiegel, als er mit den harschen Wortmeldungen konfrontiert wurde. <i>"Für sie ist die Vorstellung, alleine in einer Steilwand zu stecken, schrecklich. Sie können nicht nachvollziehen, dass ich mich in diesem Terrain wohlfühle und glücklich bin. Da hilft alles Erklären nichts."</i><br>
Stecks Tod war kein Leichtsinn, es war ein Unfall. Wenn man auf einem Wanderweg ausrutscht, sind die Knöchel beleidigt, oder der Allerwerteste. Rutscht man aus einer Steilwand, kommt man nicht mehr zurück.<br>
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<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/Us4lW7ElEn8" width="560"></iframe><br>
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<h3>
Immer am Limit</h3>
Wie die meisten Spitzen-Alpinisten dachte Steck rational über die Risiken nach. Als Extrembergsteiger wollte er sich nicht bezeichnen. <i>"Extrem ist für mich, wenn du die Schwierigkeiten nicht unter Kontrolle hast"</i>. Sein letztes großes Abenteuer war gespickt mit Schwierigkeiten:<span style="background-color: white; color: #333333; font-family: "sz text" , "georgia" , "times" , serif; font-size: 18px;"> </span>Er wollte zusammen mit dem nepalesischen Bergsteiger Tenji Sherpa über die Westschulter des Mount Everest auf den höchsten Gipfel der Welt klettern, von dort zum 8000 Meter hohen Südsattel absteigen, dann auf den 8511 Meter hohen Lhotse - und zurück ins Basecamp. Das hat noch nie jemand geschafft. Und wer weiß, vielleicht wäre sich ja auch noch der Nuptse ausgegangen.<br>
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Steck hat die Berge geliebt, auch wenn er sie hinauf- und hintuntergelaufen ist und deswegen weniger Zeit hatte sie zu genießen. Seit er 12 Jahre alt war, hatte der im Schweizer Emmental geborene Steck Fels unter den Fingern. Mit 18 Jahren durchstieg der gelernte Zimmermann zum ersten Mal die Eiger-Nordwand und später einige der anspruchsvollsten Berge der Welt, meist ohne Flaschensauerstoff oder Fixseile. </div>
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Für die Solo-Durchsteigung der Annapurna-Südwand wurde er mit dem "Bergsteiger-Oscar" <b>Piolet d'Or </b>ausgezeichnet. Diese Leistung war in Fachkreisen allerdings umstritten, weil Steck kein Gipfelfoto und kein GPS-Tracking der Route vorweisen konnte. 2013 machte Steck Schlagzeilen, als er und zwei andere Bergsteiger sich am Mount Everest mit wütenden einheimischen Bergführern prügelten. Vergangenen Sommer bestieg Steck in 62 Tagen alle 82 Viertausender der Alpen. Die Strecken dazwischen legte er zu Fuß oder mit dem Rad zurück. Eine unbegreifliche Dimension des Ausdauersports.</div>
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<h3>
<iframe allowtransparency="true" frameborder="0" height="578" scrolling="no" src="https://www.facebook.com/plugins/post.php?href=https%3A%2F%2Fwww.facebook.com%2Fueli.steck%2Fposts%2F10154902353953777%3A0&width=500" style="border: none; overflow: hidden;" width="500"></iframe>
</h3>
Steck trieb eine neue Art des Bergsteigens voran, es ging ihm um Tempo und Effizienz. Wenig Gewicht, weniger Zeit, mehr zurückgelegte Kilometer. Der 40-Jährige lief von Erfolg zu Erfolg, stand am Tag auf mehreren Gipfeln und blieb dennoch auf dem Boden: <i>"Ja, das kann jeder. Ich bin auch nur ein einfacher Mensch und koche mit heißem Wasser. Wenn Sie den Mut haben und die Ausdauer, können Sie das auch schaffen." </i>Nur sehr viel Geduld brauche man.<br>
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<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/HeyMxep01Vg" width="560"></iframe>
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<h3>
"Scheitern heißt für mich, wenn ich sterbe"</h3>
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Ueli Steck war eine Inspirationsquelle. Nicht nur für Bergsteiger. Seine firmeninternen Motivationsvorträge waren ausgebucht, Sportler aus allen Sparten zollten ihm Respekt. Weil er ehrlich war, ehrlich wirkte und seine Ziele mit ansteckender Leidenschaft verfolgte. Wenn er über eines seiner geplanten Projekte sprach, hatte man das Gefühl er wolle das Interview am liebsten abbrechen und sofort losziehen. Er hatte seine Bestimmung im Leben gefunden und folgte ihr mit eisernem Willen und großer Liebe. Bis in den Tod.</div>
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War Steck einmal nicht schneller als andere, konnte aufgrund der Verhältnisse keinen Rekord verbuchen, blieb er gelassen. <i> "Gescheitert? Nein. Gescheitert bin ich erst dann, wenn ich mal nicht mehr nach Hause komme"</i>. Vergangenen Sonntag ist Ueli Steck gescheitert. </div>
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Das Schweizer Uhrwerk ist stehen geblieben. Das Land trauert, die Bergsteigerszene auch. Der Sportminister würdigte ihn als "großen Schweizer Sportler". In den Fußballstadien wurde am Abend sogar eine Trauerminute gehalten. </div>
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<blockquote class="twitter-tweet" data-lang="de">
<div dir="ltr" lang="de">
Unmögliches denken. Unmögliches tun. Anders sein. Besser sein. Erfolg. Scheitern. <a href="https://twitter.com/hashtag/UeliSteck?src=hash">#UeliSteck</a> als Inspiration und Vorbild - für immer. RIP</div>
— Patrick Fassbind (@fassbius) <a href="https://twitter.com/fassbius/status/858985218405015552">1. Mai 2017</a></blockquote>
<script async="" charset="utf-8" src="//platform.twitter.com/widgets.js"></script>
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<blockquote class="twitter-tweet" data-lang="de">
<div dir="ltr" lang="de">
<a href="https://twitter.com/hashtag/UeliSteck?src=hash">#UeliSteck</a> hat gelebt was oft fehlt
Leidenschaft, Herz, Ziele, Bescheidenheit, Feuer & er war dem Himmel immer etwas näher als die Meisten</div>
— Der Bestatter Privat (@BeniHochuli) <a href="https://twitter.com/BeniHochuli/status/859268956225507328">2. Mai 2017</a></blockquote>
<script async="" charset="utf-8" src="//platform.twitter.com/widgets.js"></script>
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<iframe allowtransparency="true" frameborder="0" height="565" scrolling="no" src="https://www.facebook.com/plugins/post.php?href=https%3A%2F%2Fwww.facebook.com%2Fkilianjornet%2Fposts%2F10154340974330178%3A0&width=500" style="border: none; overflow: hidden;" width="500"></iframe>
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Doch die Zeiger werden sich weiterdrehen. Dass alles in Bewegung bleibt, das hätte auch Ueli Steck gewollt. <i>"Der Tod war sowieso gerecht. Er hat es nicht anders verdient"</i>, schreibt Anton Z. unverblümt ins soziale Netzwerk. Schläge unter die Gürtellinie, hat Steck schon zu Lebzeiten abgewehrt. Und ich lasse ihn auch post mortem die einzig richtige Antwort auf diese völlig unverständliche Art der Reaktion geben:<br>
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<blockquote class="tr_bq">
<i>Wir suchen gerne die Antwort auf unser Scheitern, für unsere Faulheit, für unsere Ängste bei anderen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Leute davor am meisten Angst haben: dass sie in Situationen kommen, wo es nur auf sie selbst ankommt.</i></blockquote>
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Ueli Stecks alpinistisches Wirken war eine Frage der Zeit. Auch sein Tod. Nur auf dieser einen Route durchs Leben, lieber Ueli, hättest du ruhig langsamer sein können.<br>
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<b><i>Ruhe in Frieden!</i></b></div>
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bergaufundbergabhttp://www.blogger.com/profile/14153710401614673035noreply@blogger.com13tag:blogger.com,1999:blog-4764495762693580716.post-88497944323629148032017-03-09T15:12:00.001+01:002017-03-09T15:26:02.249+01:00Wenn es auf dem Traunstein dunkel wird<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://4.bp.blogspot.com/-KmoWkW_dHLM/WKGo-Tles8I/AAAAAAAARkM/bI86NhmPC2kfqiXcXcl4d0csVeKH6preACLcB/s1600/traunsteinbiwak2.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://4.bp.blogspot.com/-KmoWkW_dHLM/WKGo-Tles8I/AAAAAAAARkM/bI86NhmPC2kfqiXcXcl4d0csVeKH6preACLcB/s320/traunsteinbiwak2.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<br />
<i>Die Kälte der Nacht, die Wärme des Morgens und der Zauber eines Winterbiwaks</i><br />
<i><br /></i>
<b>Sonnenaufgang auf dem Traunstein (1.691m)</b><br />
<b><br /></b>
<b>03. Februar 2017</b><br />
<b><br /></b>
<i><br /></i><i>Von Gabriel Egger</i><br />
<i><br /></i>
<i><br /></i>
<br />
<br />
Würden wir fallen, niemand könnte uns sehen. Zäher, dichter Nebel liegt über dem Traunsee. Heute ist das kein Nachteil. Denn wenn wir nicht fallen, sieht uns auch keiner.<br />
Die Augen blinzeln, der Untergrund ist hart. Eisschollen ersetzen den Tanzlehrer, der Weg zum Einstieg des Naturfreundesteiges auf den Traunstein den Tanzkurs. Der Schein der Stirnlampe leuchtet nur einen Meter in die Dunkelheit, bis er sich darin verliert.<br />
<br />
Alles schläft, einsam wacht der Bereitschaftsdienst der Bergrettung Gmunden. Lichter auf dem Traunstein sind oft der Grund für schlaflose Nächte. Zumeist müssen dann Ortstellenleiter Bernhard Ebner und seine Mannen den Pyjama gegen den roten Anorak mit dem grün-weißen Kreuz tauschen. Aufstehen, anziehen, einpacken, losfahren, aufsteigen- umdrehen. Denn oft gibt es dann nichts zu Bergen. Wie vor knapp zwei Jahren zu Mitternacht. Flackernde Lichter auf dem Berg. Einmal stärker, dann wieder schwach. Nicht weit entfernt von den beiden Hütten. Nervöse Anrufe aus Gmunden, Nachtschwärmer auf der Esplanade befürchten Schlimmes. Bei der Bergrettung scheppert das Telefon. "Sieht das denn keiner, da ist jemand in Gefahr".<br />
<br />
In Gefahr war nur Ebners Schlafrythmus. Jugendliche aus Lambach bei Wels hatten probiert, ob ihr mitgebrachter Scheinwerfer 25 Kilometer weit bis nach Hause sichtbar ist. Keine Erleuchtung. Das Licht hätte ihnen anderswo aufgehen sollen.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-U-dW1Zgm5BA/WMAG-_rNIXI/AAAAAAAARoE/JJnMbE9H3iwY1FPLz98qjIefxzLTsZqhgCLcB/s1600/gmunden.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="358" src="https://2.bp.blogspot.com/-U-dW1Zgm5BA/WMAG-_rNIXI/AAAAAAAARoE/JJnMbE9H3iwY1FPLz98qjIefxzLTsZqhgCLcB/s640/gmunden.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Einsatzort Traunstein. Auch nachts</b></td></tr>
</tbody></table>
<h3>
Nur einsames Knirschen</h3>
<div>
Der Neuschnee hat sich unangenehm über die Felsen gelegt, jeder Schritt ist ein Gedankenspiel. Die eisige Kälte kriecht unter die Haut. Das Eis zwischen uns ist längst geschmolzen. Roberts Geschichten erhellen die düstere Atmosphäre. Von den Bergen die er bestiegen und von denen, die er überwunden hat. 20:15 Uhr. Primetime auf 700 Metern Seehöhe. Langsam wird es heller. Aber nur langsam. Wir beschleunigen den Schritt, endlich raus aus dem Dunst. Keine Kondensation mehr, lieber Sterne, Mond, Nachthimmel, Eulen, Schnecken und Fledermäuse.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-ENFFs-xTl3A/WMEavmjkjNI/AAAAAAAARo0/itCDgfoh15kz6uPqAIJFanSI0zd8SvMRgCLcB/s1600/traunsteinbiwak.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-ENFFs-xTl3A/WMEavmjkjNI/AAAAAAAARo0/itCDgfoh15kz6uPqAIJFanSI0zd8SvMRgCLcB/s640/traunsteinbiwak.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die Nacht präsentiert sich beim Aufstieg über den Naturfreundesteig</b></td></tr>
</tbody></table>
Der Schritt aus dem Nebel befreit den Geist. Die Stille darüber lässt sich auch durch das Knirschen der Schuhe im gefrorenen Schnee nicht vertreiben. Der strenge Winter wenige Meter darunter ist vergessen. Es ist warm, der Wind säuselt nur leise am Ohr vorbei und die Felsen sind nackig. Weg mit dem unschuldigen Weiß. Gut, dass wir die leichten Schuhe anhaben.<br />
<br />
Die Lampen auf unserem Kopf beleuchten die Föhren. Niemand, der uns hier bemerkt. Außer die Gams, die mit ihren leuchtenden Augen bergan huscht. Wie oft ich den Tag verfluche, an dem die Neugier über die Angst gesiegt hat und der erste Horrorfilm mein kindliches Gemüt zerstörte.<br />
Doch hier kann uns nichts passieren. Kein Traunkirchner, der sich Sorgen machen müsste. Kein Ebenseer, der seine Blase mit Kummer entleeren muss. Auch Altmünster und Gmunden dürfen schlafen. Wir nicht, wir haben noch einige Meter bis zum Naturfreundehaus auf 1.580 Metern.<br />
<br />
<h3>
Im Windschatten</h3>
<div>
Die Zeit vergeht in Jahresringen. Die Lichter der Stadt treffen auf den Nebel, kämpfen mit ihm, verlieren und bleiben darin gefangen. Zwei Tage hat ein Wanderer vor einigen Jahren für den Aufstieg auf den Traunstein gebraucht. Hüttenwirt Gerald Auinger erzählt noch heute davon. Geschlafen hat er in den Bergkiefern, die den Weg im oberen Bereich des Berges säumen. "Wenn er diese Aussicht hatte gar nicht so übel", denke ich, als ich die mit Schnee gefüllte Rinne nach oben stapfe. Robert voran, immer mit dem Herz auf den Lippen. </div>
<div>
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-Ws7ZcytrtFk/WMEifSA92NI/AAAAAAAARpQ/9nUMUVxqJaIjWxCo-7eqXSDHHuuIec-sACLcB/s1600/traunsteinbiwak2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-Ws7ZcytrtFk/WMEifSA92NI/AAAAAAAARpQ/9nUMUVxqJaIjWxCo-7eqXSDHHuuIec-sACLcB/s640/traunsteinbiwak2.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die Lichter bleiben im Nebel gefangen </b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
Oben ist die Welt klein, aber das Gefühl groß. Der Mond strahlt sanft durch die Schleierwolken. Auf dem Feuerkogel brennt noch Licht. Hochzeit der Hormone beim Apres-Ski, oder ein einsamer Wirt, der in sein Büchlein schreibt?<br />
<br />
Das Biwakzimmer im Naturfreundehaus ist, wie erwartet, menschenleer. Zwei Kisten Bier, Apfelsaft, ein Stockbett mit drei Betten, Decken und eine gezimmerte Holzbank. Das reicht. Das Blinken des Brandmelders ist neben dem Mond, der durch das einzige Fenster scheint, unsere Lichtquelle. Draußen hat der Wind zugelegt, rüttelt lautstark an den Schindeln.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-Hxd1HRNWIDQ/WMFOk6S9czI/AAAAAAAARpg/QnmRN7sQf3Ekj9ZAxh53w2rSENtYRUHggCLcB/s1600/traunsteinbiwak3.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-Hxd1HRNWIDQ/WMFOk6S9czI/AAAAAAAARpg/QnmRN7sQf3Ekj9ZAxh53w2rSENtYRUHggCLcB/s640/traunsteinbiwak3.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die Tür (ganz links) zum Biwakraum steht offen</b></td></tr>
</tbody></table>
</div>
<br />
Der kleine Raum liegt im Windschatten. Der Tee, den Robert 1300 Höhenmeter durch die Nacht geschleppt hat, ist noch warm. 22.00 Uhr auf dem Traunstein. Nichts, außer wir, die stillstehende Zeit und die Dunkelheit.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-IEcW8qfP5Vw/WMFP0HkC4TI/AAAAAAAARpo/53bHhqJd-scFus0yroTV2sQ4cS7itOl1ACLcB/s1600/traunsteinbiwak4.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-IEcW8qfP5Vw/WMFP0HkC4TI/AAAAAAAARpo/53bHhqJd-scFus0yroTV2sQ4cS7itOl1ACLcB/s640/traunsteinbiwak4.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die Nacht über dem Lichtermeer</b></td></tr>
</tbody></table>
Ich lege mich mit einer Decke in den Schnee. Unter mir das Licht des Alpenvorlandes, ober mir das Licht der Sterne. "<i>Sieh hoch zu den Sternen. Die großen Könige der Vergangenheit sehen von dort auf uns herab. Und wenn du dich einsam fühlst, denk immer daran, dass dir diese Könige den Weg weisen werden"</i>, hat Mufasa zu seinem Sohn Simba gesagt. Wahrscheinlich gibt es bedeutendere Zitate in dieser Situation, als die eines Zeichentricklöwen. Ob da oben wirklich jemand auf mich herabschaut? Womöglich Walt Disney selbst.<br />
Die Bierflaschen klimpern, dann das Geld in der Kassa. Hüttenwirt Kurt Resch wird sich freuen.<br />
<br />
<h3>
Rückkehr des Tages</h3>
<div>
Lange liege ich wach, lausche dem Wind und Roberts Geschichten. Als Kind im Stockbett ganz oben liegen, das war immer etwas Besonderes. Obwohl warme Luft ja aufsteigt. Jetzt fürchte ich eher um meine Gesundheit, hier auf meinem Logenplatz. Das große Kind darf nicht runterpurzeln.</div>
<div>
<br /></div>
<div>
06.00 früh. Am Horizont macht sich Leben bemerkbar. Der Wind hat uns Wolken geschickt, doch die Sonne ist gerissen. Irgendwie wird sie sich da schon durchmogeln. Aber zuerst einmal Frühstück vor der Zimmertür. Das Gipfelkreuz schimmert in der Dämmerung. </div>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-T3zkCWkERxQ/WMFTW--AzQI/AAAAAAAARp4/SBpyx29HPmsaSkQII28HCZku_Lkrq_HjgCLcB/s1600/traunsteinbiwak14.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-T3zkCWkERxQ/WMFTW--AzQI/AAAAAAAARp4/SBpyx29HPmsaSkQII28HCZku_Lkrq_HjgCLcB/s640/traunsteinbiwak14.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die ersten Anzeichen des neuen Tages</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
Der Schnee, durch den wir über das Plateau waten, ist tief. Ein Schritt vor, zwei Schritte nach unten. Der Tag ist wie Mick Jagger. Man weiß ohnehin immer, dass er zurückkommt und trotzdem freut man sich darüber. Der Rolling Stone des Firmaments. </div>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-SQas_n9vX8w/WMFU09fgJmI/AAAAAAAARqE/2iX6gt3IGlorzMKQmtFfLXVXPCw3XIydACLcB/s1600/traunsteinbiwak15.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-SQas_n9vX8w/WMFU09fgJmI/AAAAAAAARqE/2iX6gt3IGlorzMKQmtFfLXVXPCw3XIydACLcB/s640/traunsteinbiwak15.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Dem leuchtenden Gipfel entgegen</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
07.20 Uhr. Es wird sich nicht ausgehen. Zu verharscht ist die Schneedecke auf den letzten Metern. 15 Minuten dauert der Weg für uns normalerweise. Jetzt sind wir schon 25 unterwegs. 1250 Meter weiter unten beißt der Geschäftsmann gerade eilig in sein Marmeladenbrot, patzt sich auf den Anzug, flucht und schreit die Sekretärin an. Der Bäcker verkauft vier Semmeln an eine greise Frau, die zwar artig bezahlt, sich aber über den Preis beschwert und sich schwört, nächstes Mal die Backbox zu besuchen. Die Kinder quengeln, weil der Schultag mit Mathematik beginnt und eh schon der Zahnarzt Wurzeln zieht.</div>
<div>
Dann geht die Sonne auf.</div>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-ToWQInFPaJo/WMFWaHNl3uI/AAAAAAAARqQ/o1EM6M_ID0s1BR-F4DHnJtm_1xvmbo1mwCLcB/s1600/traunsteinbiwak7.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-ToWQInFPaJo/WMFWaHNl3uI/AAAAAAAARqQ/o1EM6M_ID0s1BR-F4DHnJtm_1xvmbo1mwCLcB/s640/traunsteinbiwak7.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Sonnenaufgang auf dem Traunstein</b></td></tr>
</tbody></table>
Sanftes Orange. Die Müdigkeit weicht langsam, die warmen Strahlen vertreiben die Kälte aus dem Körper, tauen die kalten Glieder wieder auf. Ein neuer Tag ist erwacht. So selbstverständlich, so schön. Wie viele andere Dinge, die wir nicht mehr wertschätzen, weil sie gewöhnlich sind, ohnehin dauernd passieren und sich damit keine Geschichte erzählen lässt. </div>
<div>
<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-mzJwtn5rD4U/WMFW4_z-AtI/AAAAAAAARqU/drE7ymEyeXUpqcewRMauaSQ3JjchCi_XwCLcB/s1600/traunsteinbiwak8%2B-%2BKopie.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-mzJwtn5rD4U/WMFW4_z-AtI/AAAAAAAARqU/drE7ymEyeXUpqcewRMauaSQ3JjchCi_XwCLcB/s640/traunsteinbiwak8%2B-%2BKopie.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Ein farbenfrohes Naturschauspiel</b></td></tr>
</tbody></table>
Das Tote Gebirge im weiß-roten Teint. Lenzing schickt dampfend die ersten Morgengrüße, die Vögel wähnen sich zwitschernd im Frühling. Der Dachstein lässt keinen Zweifel an der alpinen Hierarchie aufkommen. Ehre, die Königen gebührt.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-DLCZy5P24ko/WMFYrFecr4I/AAAAAAAARqg/pcKUPM2syaQSJDn2Bwz3HlGI7nqjodrwQCLcB/s1600/traunsteinbiwak6.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-DLCZy5P24ko/WMFYrFecr4I/AAAAAAAARqg/pcKUPM2syaQSJDn2Bwz3HlGI7nqjodrwQCLcB/s640/traunsteinbiwak6.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die Rückkehr des Tages</b></td></tr>
</tbody></table>
Ein kurzer Blick ins Gipfelbuch, dann geht es wieder abwärts. Hinein in den Nebel, hinein in den Alltag, hinter den Schreibtisch, hinaus aus der Zwanglosigkeit.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-M-W0FnjUewg/WMFamk2dfsI/AAAAAAAARqs/JiKv3rec6OwfoIx_OFhBjY9e9JtdWqBYwCLcB/s1600/traunsteinbiwak10.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-M-W0FnjUewg/WMFamk2dfsI/AAAAAAAARqs/JiKv3rec6OwfoIx_OFhBjY9e9JtdWqBYwCLcB/s640/traunsteinbiwak10.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Robert Riesinger und Gabriel Egger: Biwak auf dem Traunstein</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-u1cmT3MCDlw/WMFaxRq4JpI/AAAAAAAARqw/bIPDGXJ1FAYKoQ9M6kx_cy0IBKnNpx6VgCLcB/s1600/traunsteinbiwak11.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-u1cmT3MCDlw/WMFaxRq4JpI/AAAAAAAARqw/bIPDGXJ1FAYKoQ9M6kx_cy0IBKnNpx6VgCLcB/s640/traunsteinbiwak11.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Zurück in den Tag</b></td></tr>
</tbody></table>
Das Gefühl, aus einem gewöhnlichen Freitag etwas Besonderes gemacht zu haben, nehmen wir mit. Im Eiltempo, denn Robert will sich nicht verspäten. Freiheitsliebend, aber pflichtbewusst. Vielleicht die richtige Mischung, um sich vor den Druckwellen des Alltags zu schützen.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-2cy_iWtr1hM/WMFcBEjF-1I/AAAAAAAARq8/DDtTvgAKwysHVsOnP9vVJ1QGgr3Bq_mbgCLcB/s1600/traunsteinbiwak12.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-2cy_iWtr1hM/WMFcBEjF-1I/AAAAAAAARq8/DDtTvgAKwysHVsOnP9vVJ1QGgr3Bq_mbgCLcB/s640/traunsteinbiwak12.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Salzkammergut, frühmorgens</b></td></tr>
</tbody></table>
Nur eine Stunde später sind wir zurück beim Auto. Die Felsen haben sich wieder angezogen, diesmal sogar einen Panzer angelegt. Wir stehen mit dem Bauch, nicht mit dem Rücken zur Wand und klettern behutsam nach unten.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-KUoSSpMfMQw/WMFcuOCA3qI/AAAAAAAARrA/C0mKZ-sjyqsPHN11zv_i81dIZFFdRXqGACLcB/s1600/traunsteinbiwak13.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-KUoSSpMfMQw/WMFcuOCA3qI/AAAAAAAARrA/C0mKZ-sjyqsPHN11zv_i81dIZFFdRXqGACLcB/s640/traunsteinbiwak13.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Bis bald, 10000-Sterne-Hotel</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-rxv0FgwybAY/WMFdUHZPuBI/AAAAAAAARrI/sEYub1V531cXLZO-aYaWz3Leeudsb_dQgCLcB/s1600/traunsteinbiwak17.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-rxv0FgwybAY/WMFdUHZPuBI/AAAAAAAARrI/sEYub1V531cXLZO-aYaWz3Leeudsb_dQgCLcB/s640/traunsteinbiwak17.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Ein letzter Blick</b></td></tr>
</tbody></table>
<br /></div>
Auf der Heimfahrt lichtet sich der Nebel, der Traunstein glänzt. Die Sonne beleuchtet seine Kurven. Ein echtes Model. Viel wird heute nicht los sein, in der Höhe. Einige wenige Bergsteiger werden sich auf das verschneite Plateau wagen, die Augen schließen und sich in den Tag träumen. Ein paar Stunden lang, bis sich der Dunst wieder über den See legt, den Blick versperrt und zwei Welten erschafft. Oben, dort wo niemand hinsieht. Und unten, wo die Männer der Bergrettung dann ruhig schlafen können.<br />
<br />
<h2>
BIWAKIEREN UND ZELTEN IN ÖSTERREICHS BERGEN</h2>
<h4 class="ArtikelText" style="background-color: white; color: #333333; font-family: Helvetica, Arial, "Lucida Grande", Sans; font-size: 1.15em; line-height: 1.25em; margin: 1em 0px 0.5em !important; padding: 0px;">
</h4>
<div class="ArtikelText" style="background-color: white; font-family: Helvetica, Arial, "Lucida Grande", Sans; font-size: 14px; line-height: 1.5; margin-bottom: 8px; padding: 0px;">
Wer in Österreichs Bergen campieren will, findet sich in einem Paragrafendschungel wieder. Die Gesetzeslage ist auch in Mitteleuropa teils sehr restriktiv. Eine einheitliche Regelung gibt es nicht. Beim Biwakieren ist das etwas einfacher. Es ist überall dort erlaubt, wo es nicht ausdrücklich erboten ist. "Während eines kurzen, durch den Anlass gebotenen Zeitraums im hochalpinen Gelände" ist es ohnehin überall gestattet.</div>
<div class="ArtikelText" style="background-color: white; font-family: Helvetica, Arial, "Lucida Grande", Sans; font-size: 14px; line-height: 1.5; margin-bottom: 8px; padding: 0px;">
<strong style="margin: 0px; padding: 0px;">Ein Überblick:</strong> In <b>Oberösterreich</b> ist die Lage entspannt. Das alpine Ödland oberhalb der Baumgrenze ist für den Fußwanderverkehr frei. Damit sind auch Lagern und Zelten eingeschlossen. Genauso verhält es sich auch in der <b>Steiermark.</b></div>
<div class="ArtikelText" style="background-color: white; font-family: Helvetica, Arial, "Lucida Grande", Sans; font-size: 14px; line-height: 1.5; margin-bottom: 8px; padding: 0px;">
<b>Salzburg </b>zeigt sich ebenfalls gnädig, ist aber deutlich facettenreicher. Besonders Gruppen sollen vorher im betroffenen Gebiet nachfragen. <b>Vorarlberg </b>und das<b> Burgenland </b>sind nur geografisch weit auseinander. Auch sie haben milde Gesetze. </div>
<div class="ArtikelText" style="background-color: white; font-family: Helvetica, Arial, "Lucida Grande", Sans; font-size: 14px; line-height: 1.5; margin-bottom: 8px; padding: 0px;">
<b>Tirol </b>und <b>Kärnten </b>machen es Bergsteigern, die die Nacht im Freien verbringen wollen, nicht einfach. Campieren ist überall verboten, ausgenommen ist das Biwak in einem Notfall.</div>
<div>
<span style="background-color: white; font-family: "helvetica" , "arial" , "lucida grande" , "sans"; font-size: 14px;">Wer auf dem Schneeberg, höchster Gipfel <b>Niederösterreichs</b>, campieren will, hat Pech. Auch hier herrschen sehr strenge Gesetze, die das Übernachten im Freien außerhalb von Notsituationen unter Strafe stellen. 14.500 Euro können bei Missachtung auf Wanderer zukommen. </span> </div>
<div>
<br /></div>
<h2>
</h2>
<br />bergaufundbergabhttp://www.blogger.com/profile/14153710401614673035noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4764495762693580716.post-5224432849345021262017-02-10T16:31:00.000+01:002017-02-13T13:32:23.657+01:00"Und da wundert sich noch einer, dass Bergsteiger oft alleine bleiben"<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://2.bp.blogspot.com/-nBdNaiMFWNk/WJxkWpvTS7I/AAAAAAAARi0/4wTQPcIhKJM2NLyg5DCBvG60JiDWOwksACLcB/s1600/bergliebe.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://2.bp.blogspot.com/-nBdNaiMFWNk/WJxkWpvTS7I/AAAAAAAARi0/4wTQPcIhKJM2NLyg5DCBvG60JiDWOwksACLcB/s320/bergliebe.jpg" width="213" /></a></div>
<br />
<br />
<b>Berge- eine (gem)einsame Liebe</b><br />
<br />
<i>Leserbrief von Verena Lunzer</i><br />
<br />
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Link zum Hauptartikel: <a href="https://bergaufundbergab.blogspot.co.at/2016/06/berge-eine-gemeinsame-liebe.html"><span style="color: magenta;">Liebe in und mit den Bergen</span></a><br />
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<br />
<b>Bergsteigerpaar</b> – welch wunderbares Wort und schon lange Zeit die Idealvorstellung in meinem Kopf. Obwohl ich als Frau diesbezüglich, ganz blöd und einfach gesagt, aufgrund von Angebot und Nachfrage vielleicht schon etwas bessere Karten als meine männlichen Hobbykameraden habe, war ich dennoch irgendwie immer skeptisch, ob mir dieses Glück je widerfahren wird.<br />
<br />
Ich war mit mir im Reinen, hatte nicht das Bedürfnis nach einer Beziehung, aber war auch nicht abgeneigt. Er konnte ja das Tüpfelchen auf meinem I sein. Ich erwischte mich irgendwann zu später Stunde (<i>wahrscheinlich gegen 22:30, für eine bergsteigende Frühaufsteherin also bereits mitten in der Nacht</i>) dabei, wie ich auf Bergsteiger-Singlebörsen (<i>von denen ich bis dato tatsächlich nicht wusste, dass es so etwas gibt)</i> die Kontaktanzeigen las und ich mir für die Suchenden passende Partner wünschte, weil ich deren Sehnsucht danach regelrecht spüren konnte.<br />
<br />
Sobald man seine eigenen Prioritäten gesetzt hat, verschiebt sich damit auch bei der Partnersuche die Reihenfolge der gewünschten Eigenschaften. Vertrauen, Respekt und Wertschätzung. Doch dem nicht genug, der Mensch ist ja mit solch beinahe selbstverständlich erscheinenden Eigenschaften nicht zufrieden – wenn man sich schon auf eine Beziehung einlässt, hat man mit jeder Enttäuschung steigende Ansprüche an den potentiellen künftigen Partner – dieses Mal soll es ja klappen.<br />
<br />
<h3>
Wenn niemand vor der Tür wartet</h3>
<br />
Gleiche Hobbies erhalten eine immer wichtigere Bedeutung, trotzdem darf die eigene Freiheit nicht zu kurz kommen. Ein sehr oft falsch verwendetes Wort, das mit der Charaktereigenschaft <b>Toleranz </b>seine Berechtigung ohnehin verliert, weil Zeit für sich selbst dadurch selbstverständlich wird.<br />
<br />
Doch dem nicht genug, der Mensch ist ja auch zumindest für den Prozess des Kennenlernens oberflächlich gestrickt, insofern soll der Partner bzw. die Partnerin auch optisch etwas hergeben. Kompliziert darf man in den Bergen sowieso nicht sein. Humor und Naturverbundenheit sind genauso Voraussetzung wie ein Hang zum Extremen – egal ob in der Ausübung der jeweiligen Sportart oder deren Intensität.<br />
<br />
Puh… da wundert sich noch einer, dass der Bergsteiger oft alleine auf dem Gipfel sitzt, sich mit den Bergdohlen ein wenig um die mitgebrachte Jause zankt und mit einem Lächeln im Gesicht Sonne, frische Luft und Leichtigkeit einatmet. Nur um insgeheim wehmütig den Weg ins Tal anzutreten, wo der graue Schleier des Alltags die kurzfristig verdrängte kleine Lücke im Leben wieder offenbart, weil man an der Tür nicht von jemandem erwartet wird, dem man von den Erlebnissen erzählen kann.<br />
<br />
Im besten Fall hat man auf der Heimfahrt mit Bergkameraden davon geschwärmt – und bereits in dem Moment merkt man insgeheim schon, dass es bereits wieder Vergangenheit ist und man in der Gegenwart nur noch davon zehrt.<br />
<br />
Vielleicht ist es auch genau dieser Moment der Ernüchterung der uns insgeheim dazu bewegt, in Gedanken bereits die nächste Tour zu planen – als Anker, der uns hält bis wir dem eigentlichen Leben entfliehen können.<br />
<br />
Auch wenn wir gerne davon schwärmen, wie gut uns die Berge tun – wer ehrlich zu sich selbst ist weiß, dass jeder schon das ein oder andere Mal – manche vielleicht immer – dann am Berg war, wenn er eine Lösung, einen Ausweg oder einfach die Flucht nach vorne gesucht oder benötigt hat.<br />
Man kann sich ab und zu halt doch alles irgendwie ein bisschen schöner reden, dann fällt das mit der Rechtfertigung auch etwas leichter – man weiß ja, dass man ab und an gefragt wird, warum man das eigentlich macht.<br />
<br />
Das alles ist mir immer wieder durch den Kopf gegangen. Dann habe ich diesen Artikel gelesen. Ich war, um es kurz zu sagen, hin und weg und hatte das Gefühl, jemand schreibt mir direkt aus der Seele, weiß genau um meine Gefühlslage Bescheid und das ganz ohne, dass ich jemals etwas davon preisgegeben hätte.<br />
<br />
<h3>
"Bloß keine Schwäche zeigen"</h3>
<br />
Das hat mich fasziniert, beeindruckt und auch lange begleitet. Einige Male bin ich wieder auf diesen Artikel zurückgekommen – fortan immer in etwas anderen Gefühlssituationen.<br />
<br />
Letztens hat mich der Artikel wieder so sehr zum Nachdenken angeregt. Und ich hab ihn mir noch einmal genau angesehen.<br />
<br />
Nach außen hin werden wir oft ganz still, wenn es um das Thema Beziehung geht. Insgeheim wünscht sich für sein Leben jeder irgendwann den richtigen Partner, doch solange man denjenigen nicht gefunden hat, kann man das ja fast nicht zugeben – blödes Ego-Getue. Bloß keine Schwäche zeigen, wenn ein blöder Spruch auch reicht.<br />
<br />
Doch wie oft träumt man insgeheim vom perfekten Partner? Keiner träumt vom halbperfekten, das würde ja heißen, dass man verzweifelt ist oder sich mit weniger zufrieden gibt. Der Mensch ist eitel – oder eben schon zu lange auf der Suche. Doch jedes Kind lernt und weiß, dass nichts und niemand perfekt ist – warum sich also dennoch danach sehnen? Warum suchen wir den Haken?<br />
<br />
Weil wir einen finden wollen, um Bestätigung zu erhalten – ansonsten müssten wir unsere Aussagen, Meinungen und Ansichten überdenken und im „schlimmsten Fall“ vielleicht sogar abändern. Das wäre mit Zeit und Arbeit (vor allem an uns selbst) verbunden, aber das will doch keiner – in der Zeit will Mann/Frau in die Berge. Wozu? Um das zu erleben, was einem gut tut – um sich das zu holen, was man zuhause nicht hat. Warum? Weil man den richtigen Partner dazu noch nicht gefunden hat – aber vielleicht ist er heute ja auch dort draußen unterwegs. Er soll ja auch dieselben Interessen haben, das muss man doch verstehen.<br />
<br />
<h3>
"Will ich es dann überhaupt noch?"</h3>
<br />
Wie sollte man sonst Zeit verbringen? Man will sich doch schließlich für den Partner nicht verbiegen und sobald der einen ändern will, ist es sowieso gelaufen.<br />
Doch was, wenn ich meinen Partner, mit dem ich all das erleben kann, gefunden habe?! Will ich es dann überhaupt noch? Ich bin doch schon des Öfteren aus Flucht vor dem Alltag in der Natur. Wohin soll ich flüchten, wenn ich vor dem Stress und Groll zuhause nicht mal mehr alleine in die Berge gehen kann, weil mein Partner auch dort ist? Mit zwei Autos zu verschiedenen Zielen fahren und seiner schlechten Laune im Eiltempo davonlaufen?<br />
<br />
Alleine der Gedanke daran, wie jeder bockig seinen gepackten Rucksack in sein Auto hievt, sich ärgernd weil die Rucksackschnalle mal wieder aus dem Kofferraum hängt und man dem anderen trotz allem noch die Vorfahrt lassen will, damit nicht auch noch beim Ausparken im sauren Zustand ein Unfall passiert, zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht.<br />
<br />
Frustabbau nach geplantem Muster – Fehlanzeige. Der bis jetzt bekannte und sichere Fluchtweg in die Berge, in die Natur muss geteilt werden – mit demjenigen, nachdem ich gesucht habe, um den Beweis zu haben, dass ich nicht mehr flüchten muss. Skurrile, wahnwitzige Vorstellung.<br />
<br />
Kampf oder Flucht? Blödes Prinzip. Flucht oder Auseinandersetzung? Besser. Bergsteiger kämpfen gerne mit sich selbst oder ihrem inneren Schweinehund und vor allem bereits oft genug, da braucht es nicht auch noch einen Partner, der Energie frisst - dafür gibt es immer höhere Berge oder anspruchsvollere Touren. Und wenn dann immer noch genug Tatendrang bleibt, geht man einfach noch mal hoch oder ist glücklich damit, dass man all das tun kann und immer noch Lust auf das eigentlich Leben hat – so wie man es sich ja eigentlich sowieso wünscht.<br />
<br />
Raus aus der Komfortzone und Mut beweisen – nicht weil der Weg schlecht markiert, das Gelände unwegsam oder das Wetter bedenklich ist. Diese Risiken kennen wir Bergsteiger alle und können sie einschätzen – für jemanden, der vom Berggehen keine Ahnung hat, wirken wir trotzdem oft wie unnahbare unmenschliche Maschinen oder im besten Fall Freaks, weil deren Einschätzung unserer Risiken eine ganz andere ist.<br />
<br />
<h3>
"Das wahre Risiko liegt für uns im Tal"</h3>
<br />
Wir hingegen blicken eigentlich doch nur auf unsere Erfahrungswerte zurück, zählen vielleicht eins zu eins zusammen, wägen ab und geben ab und zu ein kleines bisschen mehr Mut dazu – vielleicht auch oft nur, weil einfach keiner sagt, dass er Schiss hat. Gruppendynamik und so. Aber wie auch immer: wir für uns wissen, dass wir einfach mal mit uns zufrieden und glücklich sein können. Für uns besteht das eigentliche Risiko unten im Tal – jenes, das die nicht-bergsteigenden Menschen jeden Tag eingehen. Den Alltag zu meistern – teilweise beziehungsweise sehr oft ohne jegliche Fluchtmöglichkeit.<br />
<br />
Unten können wir das Risiko schlecht einschätzen, das uns erwartet, wenn wir uns auf eine Partnerschaft, die Familiengründung oder die generelle Lebensplanung einlassen.<br />
Wir sind abenteuerlustige Menschen und insgeheim doch irgendwie oft auch einfach ein bisschen zu feige für das Leben. Eine Tour mag gut vorbereitet sein und kann dennoch bei großen Bedenken abgebrochen werden – aus dem „normalen“ Leben kann man nicht aussteigen. Und das weiß auch die Oma – aber wahrscheinlich hat sie das auch erst gelernt – fragt sich nur von wem..<br />
<br />
Man kann das Leben nicht wie eine schwierige Route ausprobieren, den Rückzug antreten und sobald man das Gefühl hat, ihm gewachsen zu sein, wiederkommen. Oder doch? Prioritäten – hm, auf einmal ist das Wort nicht mehr furchteinflößend. Wer hat definiert, dass mit den Dingen, die uns wichtig erscheinen, für jeden Tag deren Reihenfolge in Stein gemeißelt werden muss?! Wir. Also ist es auch unsere Chance, diese zu ändern.<br />
<br />
Ausreden sind dazu da, um verwendet zu werden –das ist ihre „Daseinsberechtigung“. Sie werden toleriert und schaden dem Ego und eigenen Stolz nur bedingt – unangenehmer ist es bestimmt, wenn man sich vor anderen aber vor allem sich selbst eingestehen muss, dass man etwas falsch gemacht hat oder erst hinterher auf einen Fehler drauf gekommen ist – falsche Prioritätensetzung. Was sollen denn da die anderen denken…<br />
<br />
Wenn ich ein Haar in der Suppe suche, finde ich es auch. Was soll ich beispielsweise auch mit einem Downhiller? Wir könnten mit demselben Auto zum Berg fahren – sehen werden wir uns im besten Fall oben am Gipfel und ansonsten wieder unten im Tal. Immerhin besser als mit einem Rennradfahrer – oder macht es doch keinen Unterschied? Ich finde immer einen Grund, wenn ich um keine Ausrede verlegen bin – manch einer legt dies auf Äußerlichkeiten wie Haar- oder Augenfarbe um, andere hingegen vielleicht das ein oder andere Mal auf die jeweilige Sportart, wenn wir offiziell den Alpin- dem Sportkletterer, den Bergsteiger dem Wanderer oder den Trailrunner dem Downhiller vorziehen.<br />
<br />
Doch lege ich meine Partnersuche schlussendlich tatsächlich auf den banalen Fakten fest, die mir meine derzeitigen Prioritäten vorgeben? Eine Bergsteigerin braucht einen Bergsteiger? Oder ist es nur eine faule Ausrede, weil mir bis jetzt niemand recht gewesen ist oder noch schlimmer: ich den Richtigen noch nicht gefunden habe, aber es peinlich ist und mich selbst zur Veränderung anregen täte, wenn ich mir das eingestehen würde?<br />
<br />
Vom Weitblick am Berg ist bei der Sichtweise auf das Leben dann oft nicht mehr viel übrig. Der engstirnige Tunnelblick, der mich fokussiert in schwierigen Abschnitten konzentriert und bedächtig einen Schritt vor den anderen setzen lässt und mich so bestmöglich vor Schaden schützt, stellt mir im „realen“ Leben ein Bein. Ironisch. Prioritäten – hab ich das Wort wirklich verstanden?!<br />
<br />
<h3>
"Ja wenn sie es doch verstehen würde"</h3>
<br />
Die (Fort)schritte die ich heute gemacht habe, helfen mir morgen schon nicht mehr weiter. Ich kann sie mir nicht für einen Tag, an dem ich die Energie brauchen könnte gutschreiben lassen. Oder doch?! Nicht am Berg – aber im Alltag, indem ich für das Leben lerne –eine blöde Schulweisheit. Oder vielleicht die einzig Brauchbare aus Jahren der Zwangsberieselung?<br />
<br />
<b>Vertrauen. Zuverlässigkeit. Beständigkeit. Stabilität. Zufriedenheit. Harmonie. Ruhe. Weitblick. Glückseligkeit. </b>Welch Bergsteiger, Kletterer oder sonstiger Outdoorfreak kennt das nicht? Dafür leben wir. Deswegen sind wir in den Bergen. Woanders gibt es das in dieser Art und Weise nicht - oder doch? Wir haben sie vielleicht unten im Tal noch nicht gefunden – weil wir auch nicht danach gesucht haben. Wozu auch, wir wissen doch schon, wo das Glück wohnt. Vielleicht aber auch nicht - wir kennen lediglich einen zuverlässigen Glücksbringer. Doch die Sonne strahlt nicht nur oben, sondern meist auch unten – nicht ganz so kräftig, aber wenn wir tatsächlich für das Glück bereit sind, finden wir es bestimmt auch dort.<br />
<br />
Es wird trotz allem oben nicht verschwinden, aber doppelt hält bekanntlich besser. Und diese Weisheit gilt nicht nur für Sicherungsmethoden beim Alpinklettern.<br />
<br />
Outdoorfreaks sind insgeheim auch nur Menschen. In Sachen Liebe und Ausreden gibt es daher schnell eine lapidare Scheinbegründung wie „Ja wenn sie doch verstehen würde...“ oder „Ich kann einfach nicht anders…“. Doch eigentlich ist es ein nicht wollen, denn am Können scheitert es bestimmt nicht. Gegenfrage: Verstehen wir den anderen? Was geht vor: Egoismus, Teamplay oder doch ein Mix?<br />
<br />
Wahrscheinlich nicht nur eine Frage der letztendlichen Prioritätensetzung, sondern der täglichen Gewichtung, der emotionalen Reife und vor allem des vorhandenen Muts.<br />
Jaja, die Berge sind unser Leben. Und manchmal auch eine gute Ausrede.<br />
<br />
„Wir passen halt einfach nicht zusammen. Wir haben ganz andere Interessen.“ Eine einfache und doch sehr praktische Erklärung für eine Trennung, ohne dass groß Platz für Zweifel an den Gründen bleibt. Und das schlechte Gewissen ist man auch noch los, weil deren Aufgaben nun die Schuldgefühle des anderen übernehmen. Bei gleichen Interessen wird es hingegen schon schwieriger – dann muss man sich nämlich tatsächlich damit befassen und somit gehen uns die Ausreden aus.<br />
<br />
<h3>
Liebe ist, wenn's passt</h3>
<br />
Bei Gefühlen lässt sich kein Risiko abschätzen, es gibt keine Sicherheit. Sie sind quasi der schlimmste Feind des verantwortungsvollen Bergsteigers, sie sind unberechenbar – oder doch nicht? Nicht ganz. Man muss bereit sein, Zeit zu investieren – wie beim Bergtraining. Wenn wir unsere ganze Zeit am Berg verbringen, bleibt dafür aber keine übrig. Prioritäten – schon wieder hat mich dieses Wort eingeholt.<br />
<br />
Woher kommt es?! Wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst bin, sind die Prioritäten auch nur eine Ausrede – ein Ausdruck meiner Wünsche, mit deren Hilfe ich Abstand zu den Dingen gewinne. Ich wünsche mir eine Beziehung mit einem Partner, der mich akzeptiert und wertschätzt, dem ich Vertrauen und Respekt entgegenbringe und erhalte. Im besten Fall kann ich auch noch meine Freizeit mit demjenigen verbringen. Somit bin ich verletzlich. Eine Prioritätenliste wird im Vergleich dazu keine Gefühlsausbrüche auslösen. Der Stein – hier ist er wieder. Nicht nur in Form eines Bergs – ich habe ihn bereits ein Stück weit verinnerlicht.<br />
<br />
<br />
Ein Bergsteiger hat es mit einer Bergsteigerin bestimmt einfacher – immerhin muss man ihm die eigenen Interessen und Hobbies nicht erklären, er versteht das schon. Wir verstehen uns. Oder vielleicht auch nicht? Vielleicht haben wir nur ähnliche oder gar die gleichen Sorgen, Ängste und Probleme und fühlen uns daher von unserem Gegenüber angezogen – verbindet ja auch. Aber wie gesagt die gleichen – bestimmt nicht dieselben. Und das geht bekanntlich allen so, unabhängig von deren Lieblingsbeschäftigung.<br />
<br />
Und falls der Traum vom Bergsteigerpaar doch einmal war werden sollte? Wenn sich keiner für den anderen verbiegt? Wenn die gemeinsamen Interessen einfach überwiegen? Wenn man den Mensch an seiner Seite gefunden hat, mit dem man all seine Träume teilen und vielleicht auch einen Großteil davon verwirklichen kann? Mit dem man sich auch dem Alltag gewachsen fühlt? Wenn man den feinen Unterschied zwischen Langweile und Harmonie erkannt hat? Wenn man abseits der Kletterroute keinen Haken findet oder auch nicht mehr das Gefühl hat, ihn vielleicht einfach nur übersehen zu haben?<br />
<br />
Dann braucht es nur noch eins: Mut, um dieses Glück anzunehmen und sich der größten Herausforderung seines Lebens zu stellen: Glücklich zu sein, und zu bleiben – im besten Fall von nun an gemeinsam.<br />
<br />
Das ist eine Herausforderung, die selbst wir Bergsteiger nicht kennen, denn sie liegt außerhalb unserer Komfortzone. Und wer weiß: vielleicht kommt genau dann der Moment, wo einem die Sinnhaftigkeit und der Vorteil von Paarschlafsäcken klar wird. Vielleicht findet man sie dann auch gar nicht mehr so blöd – weil man kein Problem mehr damit hat, jemand in seine Komfortzone zu lassen oder diese gar mit ihm zu teilen. Im wahrsten Sinne.<br />
<br />
Ich freue ich mich auf alles was kommt, unabhängig von meinen jetzigen Prioritäten . Denn Liebe ist, wenns passt. Wir kennen das ja von den Bergen.bergaufundbergabhttp://www.blogger.com/profile/14153710401614673035noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4764495762693580716.post-51416601436614894292017-01-17T17:02:00.000+01:002017-01-17T17:35:50.645+01:00Hochgefühle: Expedition Pik Lenin 2017<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://2.bp.blogspot.com/-T-Pdctnkzrw/WH0RqIx8BiI/AAAAAAAARbs/OKqJixMYQGYAh1eo_kF9LTB0MiDSimY2ACLcB/s1600/piklenin2017.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="213" src="https://2.bp.blogspot.com/-T-Pdctnkzrw/WH0RqIx8BiI/AAAAAAAARbs/OKqJixMYQGYAh1eo_kF9LTB0MiDSimY2ACLcB/s320/piklenin2017.jpg" width="320" /></a></div>
<b>Expedition Pik Lenin </b><br />
<b><br /></b>
<b>7134 Meter </b><br />
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<b>12. Juli 2017- 03. August 2017</b><br />
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<b>Kirgisistan/Tadschikistan</b><br />
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<i>Von Gabriel Egger</i><br />
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<b>Osch</b>. Das soll eine Stadt sein? Nie gehört. Als Österreicher kennt man vielleicht <b>Gusch. </b>Kuschen braucht Osch aber nicht. Die Stadt im Süden Kirgisistans hat immerhin mehr Einwohner als Oberösterreichs Landeshauptstadt Linz. 285.000 Zentralasiaten. Kirgisen, Usbeken, Tadschiken. Und über dem Zentrum thront der Suleiman Berg, Pilgerort für tausende Muslime. Berge, Täler, Wald und Flur, Klima, Sprache und Kultur. All das unterscheidet Osch von Linz. Doch eine Sache verbindet die beiden Ballungszentren. Denn nicht nur<b> in Linz beginnt's.</b><br />
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Am 12. Juli beginnt für uns dort die Reise an eine unbekannte Grenze. An die Grenze von Kirgisistan und Tadschikistan, aber auch an die Grenze der eigenen Erfahrung. Rein in das Pamir-Gebirge, raus aus der Komfort-Zone der Alpen. Der Berg selbst: einfach. Kaum nennenswerte Schwierigkeiten. Vergleichbar mit Mont Blanc oder Elbrus. Doch die stark schwankenden Temperaturen mit bis zu minus 30 Grad, die langen Tagesetappen von bis zu acht Stunden und die Höhe von über 7000 Metern sprechen eine andere, schwieriger zu erlernende Sprache.<br />
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Nie ist irgendwer von uns höher hinaus gestiegen. Über sich hinauswachsen, aber gleichzeitig am Boden der Tatsachen bleiben. Darum wird es bei der Besteigung des <b>Pik Lenin </b>gehen. Dabei werden wir seinem Namensgeber nacheifern. Einer für alle, alle für einen. Kommunismus im Basislager.<br />
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Ein Drei-Mann-Zelt wird für drei Wochen unser Zuhause. Und das, obwohl wir eine Frau dabei haben. Lisa wird's uns verzeihen.<br />
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-WgonIX8CNys/WH46Q1qG8pI/AAAAAAAARcE/KbTvHjnm3RkjUglIrXOGISpelYs2pOcDQCLcB/s1600/piklenin20172.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-WgonIX8CNys/WH46Q1qG8pI/AAAAAAAARcE/KbTvHjnm3RkjUglIrXOGISpelYs2pOcDQCLcB/s640/piklenin20172.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der Pik Lenin in seiner vollen Pracht</b></td></tr>
</tbody></table>
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Zwiebelwiese, Pass der Reisenden, Lipkin-Felsen. Kommt euch russisch vor? Die neue Blogsparte <b><i>"Hochgefühle: Pik Lenin 2017" </i></b>wird ab sofort als Dolmetscher fungieren. Wissenswertes, Details, Schwank und vielleicht ein bisserl Bammel. Alles über die erste Expedition unseres jungen Lebens. Ausgang: ungewiss.<br />
Unterstützt wird <b><i>bergaufundbergab </i></b>dabei auch von Richard <a href="http://www.richardegger.at/">(<span style="color: magenta;">richardegger.at</span></a><span style="color: magenta;">)</span>, der seine Teamfähigkeit im vergangenen Sommer mit einem gemeinsamen Einlauf (der mit dem Ziel, nicht der mit der Flüssigkeit) beim <a href="http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/salzkammergut/Ein-Bergmarathon-durch-die-gesamte-Gefuehlswelt;art71,2279327"><span style="color: magenta;">Bergmarathon rund um den Traunsee</span></a> eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat.<br />
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Den ersten Teil der Serie gibt es Ende Jänner, mit aktuellem Status Quo, Details zur Reise und der Antwort auf die Frage: Warum zum Teufel?<br />
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-gvmxj2vyyVI/WH48PGgMfqI/AAAAAAAARcQ/BVRnEPbr34EQyeWNMOqzWc2UPrFm_TqAQCLcB/s1600/richardlisa.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-gvmxj2vyyVI/WH48PGgMfqI/AAAAAAAARcQ/BVRnEPbr34EQyeWNMOqzWc2UPrFm_TqAQCLcB/s640/richardlisa.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>(Vor)-freude! Richard und Lisa nach der Durchsteigung der Hochferner-Nordwand</b></td></tr>
</tbody></table>
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Freut euch mit uns auf eine spannende, kalte Zeit und denkt an uns, wenn der Sonnenbrand zu jucken beginnt und am Strand die Ebbe einsetzt. Dann sind wir hoffentlich glücklich und ausgefroren zurück im Basislager, trinken Koumis (gegorene Stutenmilch), Dsharma (gegorenes Gerstenmehl) oder Boso (ähnlich unseres Nationalgetränkes Bier) und laben uns an Laghman (Nudelsuppe mit Hammel und Gemüse).<br />
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Bis dahin: Feine Schwünge und schaut, dass es staubt!<br />
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-uxtJBbdCheY/UxMOz8r-DXI/AAAAAAAACLc/j3W50xg0m7Aam4yo1Yal2MDiXlmxrIL9ACPcB/s1600/DSCN4986.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-uxtJBbdCheY/UxMOz8r-DXI/AAAAAAAACLc/j3W50xg0m7Aam4yo1Yal2MDiXlmxrIL9ACPcB/s640/DSCN4986.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Skitourenzeit! </b></td></tr>
</tbody></table>
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<br />bergaufundbergabhttp://www.blogger.com/profile/14153710401614673035noreply@blogger.com4tag:blogger.com,1999:blog-4764495762693580716.post-85162235636401763052017-01-13T17:31:00.000+01:002017-01-15T18:16:08.479+01:00Kamm aus Eis: Ötscher-Ostgrat im Winter<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://1.bp.blogspot.com/-e4gSLpAKLTw/WGy875Bh49I/AAAAAAAARH8/kheSZ8zXMIA7DwU7RleQmR1WLYlUSodIgCPcB/s1600/rauerkamm9.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://1.bp.blogspot.com/-e4gSLpAKLTw/WGy875Bh49I/AAAAAAAARH8/kheSZ8zXMIA7DwU7RleQmR1WLYlUSodIgCPcB/s320/rauerkamm9.jpg" width="320" /></a></div>
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<i>Raue Zeiten in den Ybbstaler Alpen. Bei Neuschnee gibt es vom Vaterberg nur wenig Zuneigung.</i><br />
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<b>15 Kilometer Wegstrecke, 1200 Höhenmeter</b><br />
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<b>03. Dezember 2016</b><br />
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<i>Von Gabriel Egger</i><br />
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<a name='more'></a><i><br /></i>Erst kommt die Angst, dann kommt die Dunkelheit. Kein Schritt ohne dreimal zu überlegen. Der Fels genauso kalt, wie der Schweiß, der sich zum Schauer sammelt und über den Rücken läuft. Die Zeit rinnt. Keine Sanduhr, ein Wasserhahn. Umdrehen? Geht nicht mehr. Weitergehen? Zu gefährlich. Die Schatten werden länger, der Ötscher zeichnet sich ins Alpenvorland. Der Griff zum Pickel, die Suche nach Halt. Im Eis spiegeln sich die angespannten Gesichter.<br />
<b><br /></b>
<b>140. </b><a href="http://www.nachrichten.at/nachrichten/chronik/Zwei-Bergsteiger-in-Dunkelheit-vom-OEtscher-gerettet;art58,2421212"><span style="color: magenta;">Die Rettung vom Vaterberg. </span></a>Der Hals heiser, der Kamm rau. Ein letzter Blick vom Bergetau, die Rotoren wirbeln den Schnee auf. <b>Heute nicht. </b><br />
<br />
Derselbe Berg,ein gemeinsamer Startpunkt, ein völlig unterschiedliches Ende. Zwei Niederösterreicher konnten nicht in die Fußstapfen treten, die wir nur zwei Stunden zuvor in den jungfräulichen Schnee gezogen hatten.<br />
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<h3>
Drei gegen Papa</h3>
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Minus 11 Grad frieren die Nasenspitze ein, als wir in Lackenhof aus dem Auto steigen. Ein kleiner beschaulicher Ort in Niederösterreich, am Westfuß des Ötschers. 150 Häuser, nicht mehr als 500 Einwohner, aber ein gut strukturiertes Skigebiet. Winterfrische für die Wiener, 15 Hotels für Touristen, fast alle in ausländischem Besitz. Die unwirtschaftlichen 90er Jahre haben ihre Spuren hinterlassen. Wie wir, als wir Richtung Raneck marschieren. Eine Ortschaft, noch kleiner als Lackenhof, 954 Meter hoch, mit Blick zum Ostgrat des Großen Ötschers. Rauer Kamm wird er genannt. Denn man kann unsanft landen. </div>
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<br /></div>
Heute ist Schneeschaufeln Ortssport in Lackenhof. Zwanzig Zentimeter sind über Nacht gefallen, vorweihnachtlicher Segen für den Tourismus. Das Weiß ist noch unverfestigt, glitzert in der Sonne, die sich schüchtern an den Wandfluchten vorbeischummelt.<br />
<br />
Auf den langen Forststraßen, die uns in großem Bogen Richtung Ötscher bringen, wärmen wir uns auf. Die dicken Bergschuhe machen die Beine schnell schwer, die Gespräche genauso kurzatmig wie wir. Berge, Täler, Weltgeschehen. Am Rucksack klimpert der Pickel.<br />
<i><br /></i>
<i>"Ihr machts auch den Kamm, stimmts?".</i> Harald schließt sich uns an. Zottiger Bart, dunkle Stimme, ein Einzelgänger. Viel zum Erzählen, viel erlebt. Bergpartner Hans kennt den Rauen Kamm im Sommer. Ein etwas schärferer Wanderweg, keine nennenswerten Schwierigkeiten. Jetzt haben wir winterliche Einheimischen-Erfahrung. Macht sich nie schlecht im Rucksack.<br />
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<h3>
Eiskalt erwischt</h3>
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Eine Wegtafel kurz vor dem Einstieg in die steilen Serpentinen des Waldes warnt vor den alpinen Gefahren. Der Schnee ist nicht tief, aber bereits jetzt zeigt sich, dass das nicht das Problem werden wird. Denn unter dem lockeren Pulver hat sich eine dicke Eisschicht gebildet. Eingefrorene Wurzeln gehören nicht zu meinem Lieblingsuntergrund.</div>
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Dann taucht er auf, der Ostgrat des Vaterberges. "Ötscher" kommt aus dem Slawischen, bedeutet übersetzt "Väterchen". Väterchen Frost hat sich heute auch am Rauen Kamm vergnügt. Gleich auf den ersten Metern werden wir eiskalt erwischt. Dicke Zapfen hängen von den Wänden. Dabei war es gerade so schön warm in meinem Kopf, als Harald von seinem Sommerurlaub in Amerika erzählt hat. <i>"Könnte ungemütlich werden"</i>, kommentiert er trocken. </div>
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<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-wn9aNdAxumI/WGy87wN5IAI/AAAAAAAARH8/cdjDDcxTJRoOIwYOmg9ozClbIIn9PkvyQCPcB/s1600/G6332528.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-wn9aNdAxumI/WGy87wN5IAI/AAAAAAAARH8/cdjDDcxTJRoOIwYOmg9ozClbIIn9PkvyQCPcB/s640/G6332528.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Aus dem Wald, auf den Ostgrat</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-S0yKsyQ3wgY/WGy870Qx3uI/AAAAAAAARH8/pyRHVXBA3xUJanQciCqnRrI6uEt_5AVCACPcB/s1600/RauerKamm.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-S0yKsyQ3wgY/WGy870Qx3uI/AAAAAAAARH8/pyRHVXBA3xUJanQciCqnRrI6uEt_5AVCACPcB/s640/RauerKamm.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Eiszeit auf dem Ötscher</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-0ZlVQbDjWr0/WGy87wP2guI/AAAAAAAARH8/V231GOSimlMQcAHdeisxyyx5WO_naY1jACPcB/s1600/rauerkamm2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-0ZlVQbDjWr0/WGy87wP2guI/AAAAAAAARH8/V231GOSimlMQcAHdeisxyyx5WO_naY1jACPcB/s640/rauerkamm2.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Lange, eisige Querungen stehen an der Tagesordnung</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
Gleich die erste steilere Wand stellt uns vor Probleme. Steigeisen raus? Noch nicht. Die Tritte sind vereist, die Griffe von Schnee bedeckt. Fallen kann man im unteren Teil noch nicht weit, aber ein gebrochener Fuß macht sich unter dem Weihnachtsbaum auch schlecht. Ein uneleganter Spreizschritt hilft über die Stelle hinweg. </div>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-gjAveQEuWsI/WGy87w02cDI/AAAAAAAARH8/Kd80xgLbHssd9zEZWLeomqjES5HsxG9dACPcB/s1600/rauerkamm4.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-gjAveQEuWsI/WGy87w02cDI/AAAAAAAARH8/Kd80xgLbHssd9zEZWLeomqjES5HsxG9dACPcB/s640/rauerkamm4.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der Ötscher-Ostgrat rückt näher</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
Der Untergrund ist nur schwer einzuschätzen. Der Fels ist glasiert. Wenn nicht, liegt eine unangenehme Schneeschicht darüber. Konzentration! Der Himmel so blau, wie schon lange nicht mehr. Keine Wolke trübt die Meeresspiegelung, die Luft ist klar, die Gedanken ganz am Berg. Leb die Sekunde, hat die deutsche Teenieband Tokio Hotel einst gesungen und tausende junge Mädchen haben lauthals gekreischt und in Gedanken an den schrillen Kleidern des Sängers gezupft. Das hier könnte das Musikvideo dazu sein.</div>
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<br /></div>
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Wir entscheiden uns direkt am Grat zu bleiben. Die Schwierigkeiten wachsen, aber auch die Sicherheit. Denn somit umgehen wir eingewehte Querungen. </div>
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<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-ibfrSg5-XuQ/WGy87yT0OPI/AAAAAAAARH8/7p9T7z_s54oOtOeS3K0DOmG8rB6tzj49QCPcB/s1600/rauerkamm3.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-ibfrSg5-XuQ/WGy87yT0OPI/AAAAAAAARH8/7p9T7z_s54oOtOeS3K0DOmG8rB6tzj49QCPcB/s640/rauerkamm3.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Traumwetter auf dem Ötscher</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-HxYlaJAiCoQ/WGy875ARfvI/AAAAAAAARH8/9EOUVbM68_kPgzrOb-Zo-fcCvdRKpikKACPcB/s1600/rauerkamm5.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-HxYlaJAiCoQ/WGy875ARfvI/AAAAAAAARH8/9EOUVbM68_kPgzrOb-Zo-fcCvdRKpikKACPcB/s640/rauerkamm5.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Ötscher-Ostgrat direkt</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
Ich brauche lange, um eine kurze nordseitige Wand zu überwinden. Da passt der Fuß nicht hin, da greift die Hand nicht. Verdammt. Zwischenzeitlich der Blick hinab. Hier fällt man weit, das steht außer Frage. Was sich wohl die Gämsen denken würden, wenn ein Oberösterreicher an ihnen vorbeifliegt? So ein Blödsinn. Weg mit diesen Gedanken, her mit dem Mut! </div>
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<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-FnryUU0ERZA/WGy874lz3fI/AAAAAAAARH8/xDUAYOEDPZARuUlDp4fGBq_P3V7Q695zwCPcB/s1600/rauerkamm6.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-FnryUU0ERZA/WGy874lz3fI/AAAAAAAARH8/xDUAYOEDPZARuUlDp4fGBq_P3V7Q695zwCPcB/s640/rauerkamm6.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die nordseitige Stelle. Drei Meter, die es in sich haben</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
Geschafft. Steigt man aus dem Norden, landet man in der Sonne. Die Belohnung für die kurzen unsicheren Momente. Adrenalin in den Finger-und Zehenspitzen, ein gutes Gefühl im Bauch und den direkten Grat vor Augen.<br />
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<h3>
Alles neu macht der Winter</h3>
</div>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-S4RFXlVE1kE/WGy877m96hI/AAAAAAAARH8/itCD6l630vkLOV_waVj-hlx4u7QmoQo_QCPcB/s1600/rauerkamm7.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-S4RFXlVE1kE/WGy877m96hI/AAAAAAAARH8/itCD6l630vkLOV_waVj-hlx4u7QmoQo_QCPcB/s640/rauerkamm7.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der Grat steilt sich auf</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
Westalpenfeeling im Ybbstal. Fast pervers, den Fast-Zweitausender mit den formschönen Eisriesen zu vergleichen. Doch die eingeschneite Gratschneide lässt keine anderen Gedanken zu. Ein großartiges alpines Erlebnis.</div>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-ENlRITotycs/WGy877q3AOI/AAAAAAAARH8/o3qfiLv7SYMPvFjsQbEHEwk2olkKgRV0wCPcB/s1600/rauerkamm8.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-ENlRITotycs/WGy877q3AOI/AAAAAAAARH8/o3qfiLv7SYMPvFjsQbEHEwk2olkKgRV0wCPcB/s640/rauerkamm8.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die Ybbstaler Westalpen</b></td></tr>
</tbody></table>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-C60LSQhbSZc/WGy87__6H0I/AAAAAAAARH8/ocnMtJhowiopa2aki_O-NENz8N8T3qBvQCPcB/s1600/rauerkamm10.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-C60LSQhbSZc/WGy87__6H0I/AAAAAAAARH8/ocnMtJhowiopa2aki_O-NENz8N8T3qBvQCPcB/s640/rauerkamm10.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Sieht leicht aus- ist schwierig.</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
Sogar die unschwierigsten Stellen können im Winter an den Nerven zehren. Da existieren diese gar nicht mehr. Zwischen den Klettereinlagen folgt tiefes Spurgelände. Kein Mensch auf dem Berg. Nur die, die gerade aus ihrem Auto steigen und den Rauen Kamm ins Auge gefasst haben. Die Zwei, die den Gipfel nicht erreichen werden.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-c1_i0n-TYLY/WGy879PsOcI/AAAAAAAARH8/10w066qD26AQW1EuPSoogToEbzaGAEoGACPcB/s1600/rauerkamm11.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-c1_i0n-TYLY/WGy879PsOcI/AAAAAAAARH8/10w066qD26AQW1EuPSoogToEbzaGAEoGACPcB/s640/rauerkamm11.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Verspurte Ötscherfreude </b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-KZIq9sTmwjE/WGy87_gwcjI/AAAAAAAARH8/hcDZ3Yxu9YMufGZLP57lwRdvtYqu5HjGwCPcB/s1600/rauerkamm12.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-KZIq9sTmwjE/WGy87_gwcjI/AAAAAAAARH8/hcDZ3Yxu9YMufGZLP57lwRdvtYqu5HjGwCPcB/s640/rauerkamm12.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Unverspurte Ötscherfreude</b></td></tr>
</tbody></table>
Wir kommen dem Ausstieg näher. Nur mehr ein paar Felsaufschwünge, ein paar Mal ausweichen in die Nordseite und ein paar Mal die Luft anhalten. Die Sonne weicht den Schnee auf. Er rutscht wie ein Tellerbob. Besser, die Felsen zuvor freizuschaufeln. Maulwürfe im Tiefschnee.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-ZPp75DyLZj4/WGy870yCeHI/AAAAAAAARH8/0Tl2fqVnzygBIHwIjDBLYfsWt8-5-XZsACPcB/s1600/rauerkamm13.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-ZPp75DyLZj4/WGy870yCeHI/AAAAAAAARH8/0Tl2fqVnzygBIHwIjDBLYfsWt8-5-XZsACPcB/s640/rauerkamm13.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die letzten Meter auf dem Rauen Kamm</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-XhkBDo5YjLQ/WGy-gYYsv7I/AAAAAAAARIg/byAYCg2L1nkKc6Sncw6O2nCUbbZGzEjwQCPcB/s1600/rauerkamm14.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-XhkBDo5YjLQ/WGy-gYYsv7I/AAAAAAAARIg/byAYCg2L1nkKc6Sncw6O2nCUbbZGzEjwQCPcB/s640/rauerkamm14.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die allerletzte Wand</b></td></tr>
</tbody></table>
Nach zweieinhalb Stunden Wühlerei erreichen wir das eingefrorene Routenbuch. Viele haben sich in den vergangenen Tagen hier nicht verewigt. Harald befreit es aus den eisigen Fängen.<br />
Ein Blick heller Freude zum nahen Hochschwabmassiv, auch der Große Priel grüßt aus der Heimat. Über das Plateau schlurfen wir zum Gipfelkreuz des Ötschers. Einmal tief einsinkend, ein andermal erhobenen Hauptes.<br />
<br />
Auf dem Gipfel ist es ruhig. Keine Fliegen, die um die Köpfe hunderter Seilbahnwanderer schwirren. Kein Duft, der uns vom Ötscherschutzhaus entgegenweht. Kein Geplärr, kein hektisches Kartenstudieren und Fernglasschauen. Nur wir drei. Und die Kälte. Darum abwärts.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-sEZZLv3TZ30/WGy-gTe-JJI/AAAAAAAARIg/hdxX88wah_wSRfxjDpHstUdUN18w8AaTgCPcB/s1600/rauerkamm15.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-sEZZLv3TZ30/WGy-gTe-JJI/AAAAAAAARIg/hdxX88wah_wSRfxjDpHstUdUN18w8AaTgCPcB/s640/rauerkamm15.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Ötschergipfel im Winter </b></td></tr>
</tbody></table>
<h3>
<br />Ende gut, nicht alles gut</h3>
</div>
<div>
Beim Abstieg können wir das Adrenalin in die Ybbstaler Alpen entfliehen lassen. Über die Pisten sausen wir im Eilschritt zurück nach Lackenhof. Jetzt dürfen wir auch noch auf den Skihängen die ersten Schwünge ziehen. Ganz ohne Bretter auf den Füßen. </div>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-gOhAc-UKa7g/WGy-gRP9UoI/AAAAAAAARIg/pFgB9H0UZ6U1VtAvbWSoHqskCuSEOC8-ACPcB/s1600/rauerkamm16.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-gOhAc-UKa7g/WGy-gRP9UoI/AAAAAAAARIg/pFgB9H0UZ6U1VtAvbWSoHqskCuSEOC8-ACPcB/s640/rauerkamm16.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Raureif nach dem Rauen Kamm</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-rNC3dRC7o6I/WGy-gZXNFUI/AAAAAAAARIg/BK-GimXVP-YAySX3HdbiUR_jTmufugj1ACPcB/s1600/rauerkamm17.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-rNC3dRC7o6I/WGy-gZXNFUI/AAAAAAAARIg/BK-GimXVP-YAySX3HdbiUR_jTmufugj1ACPcB/s640/rauerkamm17.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Back to life, back to reality</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
Beim letzten Blick auf den Grat, wissen wir nicht, dass es dort in wenigen Stunden mit der Ruhe vorbei ist. Der Berg verabschiedet sich mit einem feurigen Gruß, lässt den Horizont leuchten und mit weichem Orange auch die Kälte vergessen. Auf der Rückfahrt lärmen über uns bereits die Rotoren des Hubschraubers. Oft liegen nur ein paar Meter zwischen einem großartigen Erlebnis und einer bösen Lektion.</div>
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<i><br /></i>bergaufundbergabhttp://www.blogger.com/profile/14153710401614673035noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-4764495762693580716.post-19552078669631239162017-01-09T10:55:00.001+01:002017-01-15T18:15:55.649+01:00Kein Tag zum Schneeschaufeln: Prosit Schaufelspitze (3.333m)<div class="MsoNormal">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://1.bp.blogspot.com/-WDdrTcOKfyY/WHFl9APEgDI/AAAAAAAAOK0/o7jguzy9JIEFC7Rl6s0XJ6uNXSbx5wBkgCPcB/s1600/_DSC0996.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="213" src="https://1.bp.blogspot.com/-WDdrTcOKfyY/WHFl9APEgDI/AAAAAAAAOK0/o7jguzy9JIEFC7Rl6s0XJ6uNXSbx5wBkgCPcB/s320/_DSC0996.JPG" width="320" /></a></div>
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<i>Schnee kratzen statt Zucker löffeln. Das Jahr beginnt flexibel.</i><br />
<i><br /></i>
<i>Von Moritz Mayer</i><br />
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<i>01. Jänner 2017</i><br />
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<a name='more'></a><br />
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Waldbrandgefahr in Kärnten und Tirol, apere Gletscher auf
weit über 3.000 Meter, ein typischer Winter in Österreich. Das Land der Berge
scheint nicht mehr das zu sein, was es einmal war. Skifahren funktioniert
heutzutage nur noch auf kleinen weißen Streifen die sich, umgeben von grünen
Bäumen und grauen Felsen ,die Berge hinabschlängeln.<br />
<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
Nicht anderes ist es im Stubaital. Das Jahr hat gerade erst
begonnen. Vor sechs Stunden haben die eigentlich verbotenen Feuerwerkskörper
den Himmel erleuchtet und das neue Jahr eingeläutet. Etwas müde aber doch
motiviert fahre ich von Innsbruck aus dem Stubaier Gletscher, genauer gesagt
der Talstation des Skigebietes, entgegen. Am Parkplatz auf 1.600 Meter Seehöhe
angekommen geht gerade die Sonne auf. Selbst hier auf Gipfelhöhe des
Traunsteins liegt kaum Schnee. Die Lifte haben noch nicht geöffnet. Lediglich ein paar Arbeiter der Seilbahn stehen bereits auf dem großen leeren Parkplatz.<br />
<div class="MsoNormal">
<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-LhnnsQkPabc/WHFl9C76obI/AAAAAAAAOK0/2UPVDdtcOB4bFJ4O9RyrVU4IX6Tu-bGlwCPcB/s1600/_DSC0976.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-LhnnsQkPabc/WHFl9C76obI/AAAAAAAAOK0/2UPVDdtcOB4bFJ4O9RyrVU4IX6Tu-bGlwCPcB/s640/_DSC0976.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Los gehts an der Talstation</b></td></tr>
</tbody></table>
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Eigentlich soll es ja heute eine Skitour aufs Zuckerhütl werden, doch fürs Erste ist an Gehen mit Skiern einmal nicht zu denken. Also werden die Ski auf den Rucksack geschnallt und los geht die Stapferei. Während ich die ersten 500 Höhenmeter zur Dresdner-Hütte hinaufspure, beleuchten die ersten Sonnenstrahlen die umliegende Bergwelt. Ruderhofspitze und Nockwand beobachten mich auf den ersten 300 Höhenmetern.</div>
</div>
<div class="MsoNormal">
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-M48_NhL_eBg/WHFl9BHsU8I/AAAAAAAAOK0/kuSnLKSlgqwHjtglG9ZwBfi88nz43sorACPcB/s1600/_DSC0978.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-M48_NhL_eBg/WHFl9BHsU8I/AAAAAAAAOK0/kuSnLKSlgqwHjtglG9ZwBfi88nz43sorACPcB/s640/_DSC0978.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Viel Eis, jedoch kein Schnee, Winter im Stubaital</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-vUrPPcOYjek/WHFl9K9LqfI/AAAAAAAAOK0/pfOHNPPyUu457SJS1igAzydsJnolSR8hACPcB/s1600/_DSC0986.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-vUrPPcOYjek/WHFl9K9LqfI/AAAAAAAAOK0/pfOHNPPyUu457SJS1igAzydsJnolSR8hACPcB/s640/_DSC0986.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die Ruderhofspitze im Morgenlicht</b></td></tr>
</tbody></table>
<br /></div>
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<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-ogx3XyPwZUE/WHFl9A4sKkI/AAAAAAAAOK0/xNlE_AZ2XPcpxsMJ2QWcIuQIYuldDiUkACPcB/s1600/_DSC0988.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-ogx3XyPwZUE/WHFl9A4sKkI/AAAAAAAAOK0/xNlE_AZ2XPcpxsMJ2QWcIuQIYuldDiUkACPcB/s640/_DSC0988.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Selbst auf den umliegenden 3.000ern ist kaum Schnee zu finden</b></td></tr>
</tbody></table>
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Danach komme ich zu einer Kuppe. Ich überwinde diese und stehe quasi mitten im Skigebiet <i>"Stubaier Gletscher"</i>. Vor mir thront der Großteil der Stubaier Prominenz und schon fühle ich mich wohl im neuen Jahr 2017. Nun kann die Skitour auch endlich los gehen. An der Dresdner Hütte vorbei geht es erstmals eine steile dunkelrote (<i>im Skifahrerjargon</i>) Piste empor. Komischerweise wirken Pisten viel steiler wenn man sie von unten nach oben "fährt".<br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-ximsnYclAH0/WHFl9Jsd_dI/AAAAAAAAOK0/q-9CWWJLmLkEOe2yuMG_T_MjRAyrNWtsQCPcB/s1600/_DSC0992.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-ximsnYclAH0/WHFl9Jsd_dI/AAAAAAAAOK0/q-9CWWJLmLkEOe2yuMG_T_MjRAyrNWtsQCPcB/s640/_DSC0992.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Nach 500 Höhenmetern erreiche ich das Skigebiet</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-uEi4PtKW-IY/WHFl9GOUUgI/AAAAAAAAOK0/4LrDCBDvZZYZHwEsTJfIIVVvMSPM1t0kgCPcB/s1600/_DSC0995.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-uEi4PtKW-IY/WHFl9GOUUgI/AAAAAAAAOK0/4LrDCBDvZZYZHwEsTJfIIVVvMSPM1t0kgCPcB/s640/_DSC0995.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Um der Dresdner Hütte ist es noch ruhig</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/--tSrq52m8ik/WHFl9JrMFFI/AAAAAAAAOK0/wgxbAbnxTB0XJg5FX_6pKAYARmSYtEGiACPcB/s1600/_DSC0997.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/--tSrq52m8ik/WHFl9JrMFFI/AAAAAAAAOK0/wgxbAbnxTB0XJg5FX_6pKAYARmSYtEGiACPcB/s640/_DSC0997.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Up, up, up...</b></td></tr>
</tbody></table>
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Ein Berg zieht wohl alle Blicke der Skifahrer auf sich. Die 3.333 Meter hohe Schaufelspitze steht quasi mitten im Skigebiet und beeindruckt durch seine markante Form. Es ist nun 9:15 Uhr und plötzlich passiert es. <b>DIE SKIFAHRER KOMMEN!!!</b><br />
<br />
Also schnell an den Pistenrand und hoffen, dass gestern keiner zu tief ins Glas geschaut hat. Auf 2.600 Metern erreiche ich das Jungfrauenbödele. Jetzt dauert es nicht mehr lange bis ich endlich die Piste verlassen kann. Gott sei Dank, denn es kommen immer mehr Leute auf die Piste um den ersten Tag im Jahr 2017 zu genießen.<br />
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-Ujv2PPMT3LE/WHFl9AH7z2I/AAAAAAAAOK0/mMKpXsYWYhQ6NTAv-X3vdM8X-JczIALYwCPcB/s1600/_DSC0998.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-Ujv2PPMT3LE/WHFl9AH7z2I/AAAAAAAAOK0/mMKpXsYWYhQ6NTAv-X3vdM8X-JczIALYwCPcB/s640/_DSC0998.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Langsam aber doch komme ich höher</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-qryoE6RpDKM/WHFl9Ljg2YI/AAAAAAAAOK0/qQgKFTtTOssObZ6UmXAbX8LNK0wzWWosACPcB/s1600/_DSC1000.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-qryoE6RpDKM/WHFl9Ljg2YI/AAAAAAAAOK0/qQgKFTtTOssObZ6UmXAbX8LNK0wzWWosACPcB/s640/_DSC1000.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die umliegenden 3.000er mit Schrankogel und Ruderhofspitze</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-q8furwCGALA/WHFl9GxhrBI/AAAAAAAAOK0/gZd6o6ifovg4r8s8S05uBw3A_DFUu3rkwCPcB/s1600/_DSC0999.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-q8furwCGALA/WHFl9GxhrBI/AAAAAAAAOK0/gZd6o6ifovg4r8s8S05uBw3A_DFUu3rkwCPcB/s640/_DSC0999.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Ohne diese Freunde wär hier gar nichts los</b></td></tr>
</tbody></table>
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Auf etwa 2.800 Metern ist es dann soweit. Endlich kann ich das Skigebiet verlassen und spure im frischen Neuschnee in Richtung Osten. Kurze Zeit später erreiche ich den Fernauferner. Komisch, keine Spuren zu erkennen und das obwohl noch vor wenigen Tagen einige Bekannte am Zuckerhütl waren.<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-v03RE6pA81g/WHFl9P7IS9I/AAAAAAAAOK0/ckE2AK6uMBU4zvC7AnDKF5vSyE3sGHYWgCPcB/s1600/_DSC1005.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-v03RE6pA81g/WHFl9P7IS9I/AAAAAAAAOK0/ckE2AK6uMBU4zvC7AnDKF5vSyE3sGHYWgCPcB/s640/_DSC1005.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Oben das Fernaujoch, ich verlasse die Piste nun in Richtung Osten (links)</b></td></tr>
</tbody></table>
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Nichtsdestotrotz gehe ich weiter in Richtung <i>"Lange Pfaffennieder", </i> eine kleine Scharte die Fernauferner und Sulzenauferner von einander trennt. Rechts von mir macht der Apere Pfaff seinem Namen alle Ehre. Unzählige Gletscherspalten sind am Fuße seiner Nordwand zu erkennen. Eigentlich sollten diese um diese Zeit schon längst von einer dicken Schneeschicht verhüllt sein.<br />
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-sc6UG-9dJao/WHFl9IjvFkI/AAAAAAAAOK0/moexHffKlOgTPvE3E7NY39Xgul9etL1SACPcB/s1600/_DSC1009.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-sc6UG-9dJao/WHFl9IjvFkI/AAAAAAAAOK0/moexHffKlOgTPvE3E7NY39Xgul9etL1SACPcB/s640/_DSC1009.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der Fernauferner, die Scharte ist der "Lange Pfaffennieder"</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-WzKnqpJmmLM/WHFl9OgF2mI/AAAAAAAAOK0/EuQ6PeqGBiAd_12Y_okx1jjOhYLnnWG8ACPcB/s1600/_DSC1011.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-WzKnqpJmmLM/WHFl9OgF2mI/AAAAAAAAOK0/EuQ6PeqGBiAd_12Y_okx1jjOhYLnnWG8ACPcB/s640/_DSC1011.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Aperer Pfaff</b></td></tr>
</tbody></table>
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Langsam komme ich dem <i>"Langen Pfaffennieder" </i>immer näher. Eine teilweise vom Schnee schon wieder verwehte Spur kann ich erkennen, dieser folge ich auch brav. 100 Höhenmeter unterhalb der Scharte heißt es dann Skier abschnallen. Hier ist es schlichtweg zu steil. Über eine etwa 60° steile Rinne stapfe ich die Scharte hinauf. Für die Steigeisen bin ich zu faul und somit ist es gar nicht so einfach die <i>"Lange Pfaffennieder"</i> zu erreichen.<br />
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-I7Y16qPJwZc/WHFl9EeREkI/AAAAAAAAOK0/tgcY2YojpP42QDZ-TkOZFhubx96E_NTvACPcB/s1600/_DSC1014.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-I7Y16qPJwZc/WHFl9EeREkI/AAAAAAAAOK0/tgcY2YojpP42QDZ-TkOZFhubx96E_NTvACPcB/s640/_DSC1014.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Es wird steiler...</b></td></tr>
</tbody></table>
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<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-rF360tK61po/WHFl9N8fjuI/AAAAAAAAOK0/EHLVZfLbgIc6mrO5RnW-pVpPhnR7AuaCACPcB/s1600/_DSC1015.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-rF360tK61po/WHFl9N8fjuI/AAAAAAAAOK0/EHLVZfLbgIc6mrO5RnW-pVpPhnR7AuaCACPcB/s640/_DSC1015.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>...und auch bald zu steil für Ski</b></td></tr>
</tbody></table>
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Oben angekommen macht sich erstmal Ernüchterung breit. Ich sehe zwar das Zuckerhütl direkt vor mir, allerdings sieht der Abstieg auf den Sulzenauferner alles andere als leicht aus. Steile, mit Eis überzogene Wände, und unten am Ferner wartet ein steiler großer Gletscherabbruch mit Spalten und Seracs auf mich. Ich ärgere mich gewaltig über meine heutige nicht ausreichende Tourenplanung. Das wird wohl nichts.<br />
<br />
Kurz suche ich noch nach einem besseren Weg über den Aperen Pfaff Nordgrat, doch alles vergebens. Die Verhältnisse und das sehr steile und ausgesetzte Gelände lassen dort heute nicht mehr zu. Mit dem Entschluss heute nicht mein Leben zu riskieren, schnalle ich wieder meine Skier an und fahre über sehr steiles Gelände zurück auf den Fernauferner.<br />
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-ES54fZBkfwg/WHFl9Bt3kSI/AAAAAAAAOK0/Y-HhPqN4VcEKWe41Y2Qld3SF8J0An5QpgCPcB/s1600/_DSC1017.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-ES54fZBkfwg/WHFl9Bt3kSI/AAAAAAAAOK0/Y-HhPqN4VcEKWe41Y2Qld3SF8J0An5QpgCPcB/s640/_DSC1017.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Am "Langen Pfaffennieder" stehts an, hier der Nord-Grat zum Aperen Pfaff</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-KR5PEteDSWs/WHFl9BOsCBI/AAAAAAAAOK0/G91E39cZDcomJFPN_sn2aRp9pRDAJOwkgCPcB/s1600/_DSC1019.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-KR5PEteDSWs/WHFl9BOsCBI/AAAAAAAAOK0/G91E39cZDcomJFPN_sn2aRp9pRDAJOwkgCPcB/s640/_DSC1019.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Blick auf den Sulzenauferner</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-V8IiT3N3SD0/WHFl9IVW9HI/AAAAAAAAOK0/yqCFknSSxWsqmJ1ch9TKuqYUXqYQS_J7gCPcB/s1600/_DSC1020.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-V8IiT3N3SD0/WHFl9IVW9HI/AAAAAAAAOK0/yqCFknSSxWsqmJ1ch9TKuqYUXqYQS_J7gCPcB/s640/_DSC1020.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Oben würden theoretisch Wilder Pfaff (links) und das Zuckerhütl (rechts) warten</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-5ql3Bw1ha90/WHFl9Gb0BcI/AAAAAAAAOK0/2-HZU0yGxfg7B67GN1PUPaMqJ3OV3HhKACPcB/s1600/_DSC1025.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-5ql3Bw1ha90/WHFl9Gb0BcI/AAAAAAAAOK0/2-HZU0yGxfg7B67GN1PUPaMqJ3OV3HhKACPcB/s640/_DSC1025.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Hilft ned!</b></td></tr>
</tbody></table>
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<i><b>"Was solls? Dann mach ich heute halt ein paar Höhenmeter"</b></i>, denke ich mir als ich mich wieder etwas beruhigt habe. Mein nächstes Ziel soll somit die Bergstation der Fernau Sesselbahn am Fernaujoch sein. Zügig toure ich die gut 250 Höhenmeter hinauf und genieße oben für eine Weile die Aussicht.<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-qerec5EY1BQ/WHFl9Pp8UeI/AAAAAAAAOK0/LEOMGnvQwo0mkUWQozxU27ZgggqikVuHgCPcB/s1600/_DSC1026.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-qerec5EY1BQ/WHFl9Pp8UeI/AAAAAAAAOK0/LEOMGnvQwo0mkUWQozxU27ZgggqikVuHgCPcB/s640/_DSC1026.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Dann eben zum Fernaujoch</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-SDFrum5rXPc/WHFl9AMQQgI/AAAAAAAAOK0/3P0hI9czze0hXjPpDcnecff_XHwYSuJ0ACPcB/s1600/_DSC1027.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-SDFrum5rXPc/WHFl9AMQQgI/AAAAAAAAOK0/3P0hI9czze0hXjPpDcnecff_XHwYSuJ0ACPcB/s640/_DSC1027.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die Schaufelspitze vom Fernaujoch aus gesehen</b></td></tr>
</tbody></table>
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Nun geht es an die erste Abfahrt. Abfellen, Felle im Rucksack verstauen und los gehts! Die Pistenverhältnisse sind super und das Skifahren macht richtig Spaß. Während der kurzen Abfahrt beschließe ich zum Mittagessen kurz einen Abstecher zum Bergrestaurant <i>"Eisgrat"</i> zu machen. Also schnell wieder auffellen und nur noch einen kurzen Anstieg, dann gibt es endlich Mittagessen. Der einzige Vorteil bei einer Skitour im Skigebiet ist es, dass man die Infrastruktur nutzen kann und somit auch eine warme, frische Speise zur Mittagszeit genießen kann.<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-nNWDQFeD3T0/WHFl9NiKj8I/AAAAAAAAOK0/Q_sTcidvgMUm8KTvZD9Pj0XlmF7br4jpACPcB/s1600/_DSC1031.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-nNWDQFeD3T0/WHFl9NiKj8I/AAAAAAAAOK0/Q_sTcidvgMUm8KTvZD9Pj0XlmF7br4jpACPcB/s640/_DSC1031.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Am Bergrestaurant "Eisgrat" auf ein deftiges Schnitzel</b></td></tr>
</tbody></table>
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Nach der Mahlzeit auf 2.800 Metern entscheide ich mich spontan der 3.333 Meter hohen Schaufelspitze einen Besuch abzustatten. Dieser Gipfel ist relativ einfach zu erreichen. Auf der Piste kann man problemlos bis zum Schaufeljoch auf 3.158 Meter hoch. Danach sind es nur noch 175 sehr steile Höhenmeter zum Gipfel. Gedacht, getan. Ich verlasse das Bergrestaurant und beginne mit dem Aufstieg zum Schaufeljoch. Die steile Piste hochzukommen ist gar nicht so einfach, immerhin habe ich doch jetzt schon einige Höhenmeter in den Beinen und auch die Höhe macht mir heute ein wenig zu schaffen.<br />
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-OrlEL651n9Y/WHFl9HzxI3I/AAAAAAAAOK0/gtya4xM8BwsJ5_bNvmCsA-SesksEi3dyQCPcB/s1600/_DSC1032.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-OrlEL651n9Y/WHFl9HzxI3I/AAAAAAAAOK0/gtya4xM8BwsJ5_bNvmCsA-SesksEi3dyQCPcB/s640/_DSC1032.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Doch ein wenig was los am ersten Jänner, oben die Stubaier Wildspitze</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-l6Pb-ijXyOU/WHFl9MjBY5I/AAAAAAAAOK0/LjWmDXZnYzQLzRoyis0Ts3zEEoq513qWQCPcB/s1600/_DSC1033.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-l6Pb-ijXyOU/WHFl9MjBY5I/AAAAAAAAOK0/LjWmDXZnYzQLzRoyis0Ts3zEEoq513qWQCPcB/s640/_DSC1033.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die steile Piste gehts nun hoch in Richtung Schaufeljoch</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/--8MuuOIQH5s/WHFl9DVy6fI/AAAAAAAAOK0/4wczTFdvrtcwZfdHv441V6odaMDsYg0MQCPcB/s1600/_DSC1035.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/--8MuuOIQH5s/WHFl9DVy6fI/AAAAAAAAOK0/4wczTFdvrtcwZfdHv441V6odaMDsYg0MQCPcB/s640/_DSC1035.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Doch imposant, die Schaufelspitze</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-u9QycmeVYCk/WHFl9JtRDsI/AAAAAAAAOK0/VoLbJb4Vu7kPA0RsLZ-pRJPXf3N56Wc2wCPcB/s1600/_DSC1037.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-u9QycmeVYCk/WHFl9JtRDsI/AAAAAAAAOK0/VoLbJb4Vu7kPA0RsLZ-pRJPXf3N56Wc2wCPcB/s640/_DSC1037.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Ich komme meinem Ziel näher</b></td></tr>
</tbody></table>
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Nach einer halben Stunde erreiche ich das Schaufeljoch. Am Südhang der Schaufelspitze liegt wie überall wenig Schnee und viele Steine verunstalten das schöne Weiß. Endlich verlasse ich die Piste und toure im von der Sonne aufgeweichten Schnee weiter. Die Freude über das alpinere Ambiente wehrt allerdings nur kurz.<br />
<br />
Die letzten 175 Höhenmeter zum Gipfel haben es nochmal in sich. Das extrem steile Gelände zwingt mich dazu die Skier abzuschnallen und auf den Rucksack zu geben. Jeder weitere Schritt im aufgeweichten Schnee ist extrem anstrengend und kraftraubend. Spuren von Vorgängern gibt es nicht wirklich. Das sind immer die Momente, in denen man kurz die Sinnhaftigkeit dieser Unternehmung in Frage stellt. Doch als ich eine weitere halbe Stunde später endlich am Gipfelkreuz ankomme, ist alles vergessen.<br />
<br />
Die Schaufelspitze belohnt mich mit einer fantastischen Aussicht. Ein Gipfelmeer, das kaum schöner sein könnte. Nach dem schlechten Start der Tour doch noch ein versöhnliches Ende. Und ich konnte sogar noch einen neuen Gipfel besteigen. <i>"Schaufelspitze"</i>, klingt doch schon irgendwie ganz cool, oder nicht?<br />
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-04-UZK2kpu0/WHFl9A9xSoI/AAAAAAAAOK0/SlsOXQXCOkQ523ixMiGW67wJS6udMty7gCPcB/s1600/_DSC1043.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-04-UZK2kpu0/WHFl9A9xSoI/AAAAAAAAOK0/SlsOXQXCOkQ523ixMiGW67wJS6udMty7gCPcB/s640/_DSC1043.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Gleich ist es geschafft</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-PqCMUET0MgU/WHFl9PCXhHI/AAAAAAAAOK0/VTVdiHym-tsTnXEjAJg14YMTnpeaBIBBwCPcB/s1600/_DSC1046.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-PqCMUET0MgU/WHFl9PCXhHI/AAAAAAAAOK0/VTVdiHym-tsTnXEjAJg14YMTnpeaBIBBwCPcB/s640/_DSC1046.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Unendliche Weitblicke</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-mNjEg32e26Q/WHFl9OLxYuI/AAAAAAAAOK0/5iLFp1e2eiskUf6X6zh9VfM4GLkjuPzpwCPcB/s1600/_DSC1048.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-mNjEg32e26Q/WHFl9OLxYuI/AAAAAAAAOK0/5iLFp1e2eiskUf6X6zh9VfM4GLkjuPzpwCPcB/s640/_DSC1048.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Blick in Richtung Osten</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-scKSA9QQW3Y/WHFl9NylpuI/AAAAAAAAOK0/7DcZ2ff2neA_PfHnBf5yYHR9pdayOkJLACPcB/s1600/_DSC1050.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-scKSA9QQW3Y/WHFl9NylpuI/AAAAAAAAOK0/7DcZ2ff2neA_PfHnBf5yYHR9pdayOkJLACPcB/s640/_DSC1050.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Noch einmal: Wilder Pfaff und Zuckerhütl</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-G0QT7CDXoK0/WHFl9DeacHI/AAAAAAAAOK0/BGhtDa1IaM8r4xSGLfYojcKIGsSMKD_XwCPcB/s1600/_DSC1056.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-G0QT7CDXoK0/WHFl9DeacHI/AAAAAAAAOK0/BGhtDa1IaM8r4xSGLfYojcKIGsSMKD_XwCPcB/s640/_DSC1056.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Blick in Richtung Westen sowie Südtirol</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://1.bp.blogspot.com/-Cr0sbYWpIKA/WHFl9B-8PdI/AAAAAAAAOK0/vNIXrsFuAMIRbfb9oIBlCuJRtSfWW8QLgCPcB/s1600/_DSC1058.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-Cr0sbYWpIKA/WHFl9B-8PdI/AAAAAAAAOK0/vNIXrsFuAMIRbfb9oIBlCuJRtSfWW8QLgCPcB/s640/_DSC1058.JPG" width="640" /></a></div>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-F5Z_xV3Gi_Y/WHFl9PKXQ2I/AAAAAAAAOK0/fn90GnpN-D84i7yFh6ZY5uu93jiTmda7ACPcB/s1600/_DSC1057.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-F5Z_xV3Gi_Y/WHFl9PKXQ2I/AAAAAAAAOK0/fn90GnpN-D84i7yFh6ZY5uu93jiTmda7ACPcB/s640/_DSC1057.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Noch ein letzter Blick runter ins Skigebiet bevor es an die Abfahrt geht</b></td></tr>
</tbody></table>
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Nach der Gipfelrast gehe ich kurz über den schmalen Gipfelgrat zurück, ehe ich wieder die Ski anschnalle. Jetzt kommt der lustige Teil! Wenige Höhenmeter unter dem Gipfel entdecke ich eine schmale 45 Grad steile Rinne, in die ich sofort reinfahren muss. Der Schnee ist schwierig und schwer, dennoch macht die Abfahrt Spaß.<br />
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-ZuQrZcsa7nc/WHFl9EGc37I/AAAAAAAAOK0/YG7xuNsdtP4t3igxcYMl16naDemSUzZjwCPcB/s1600/_DSC1042.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-ZuQrZcsa7nc/WHFl9EGc37I/AAAAAAAAOK0/YG7xuNsdtP4t3igxcYMl16naDemSUzZjwCPcB/s640/_DSC1042.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Überblick der Abfahrtsroute von der Schaufelspitze</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Kurze Zeit später stehe ich dann auch schon wieder auf der Piste und carve dem Tal entgegen. Funktioniert gar nicht so schlecht, denke ich mir während sich die Kanten der Tourenski in den Schnee schneiden. Auf 2.300 Meter ist es dann leider vorbei. Schneeende am 01.01.17. Also die Ski wieder auf den Rücken und die letzten 500 Höhenmeter per pedes zurück zum Auto. Pünktlich um 16:00 Uhr stehe ich wieder am Parkplatz und trete ein wenig erschöpft die Heimreise an. Und ich musste nichtmal schneeschaufeln.<br />
<br />
<br /></div>
Unknownnoreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-4764495762693580716.post-37958520355486774082016-12-15T10:40:00.004+01:002017-01-15T18:16:38.231+01:00Watzmann, Watzmann, Winterberg: Überschreitung zur Adventzeit<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://2.bp.blogspot.com/-pUmTzwla-po/WE5rTn8W2WI/AAAAAAAAQ8g/aCNSCDZO3J4K8-HvVcKrClOukpq3twkrwCPcB/s1600/watzmann2.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://2.bp.blogspot.com/-pUmTzwla-po/WE5rTn8W2WI/AAAAAAAAQ8g/aCNSCDZO3J4K8-HvVcKrClOukpq3twkrwCPcB/s320/watzmann2.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<br />
<i>Vom Kühlschrank in die Eiszeit</i><br />
<i><br /></i>
<b>10. Dezember 2016</b><br />
<b>Watzmannüberschreitung</b><br />
<b><br /></b>
<b>2390 Höhenmeter, 23 Kilometer Wegstrecke</b><br />
<i><br /></i>
<br />
<br />
<i>Von Gabriel Egger </i><br />
<i><br /></i>
<i><br /></i>
<i><br /></i><br />
<a name='more'></a><br /><br />
Ungemütlich ist es hier, auf dem kalten Betonboden. Der Wind schlägt die Fensterläden auf und zu, der Kerzenschein, der durch die Dunkelheit des kleinen Zimmers flackert, erzeugt nur wenig Geborgenheit. Der Winterraum des Watzmannhauses, 1930 Meter hoch über dem deutschen Berchtesgaden, ist ein Kühlschrank, temperiert auf ein Grad über null. Gelagert darin sind Bergsteiger: gesund, vitaminreich, aber zäh. Aus drei verschiedenen Ländern sogar, zwölf an der Zahl. Zwei davon haben fürs Frischbleiben die Gefriertruhe im Vorraum bekommen. Das Feuer im Kamin ist längst erloschen, Moritz Kopf verschwindet wärmesuchend unter dem Schlafsack, an sämtlichen Reißverschlüssen wird gezupft und gezogen.<br />
<br />
Zwei Stunden zuvor sind wir von der Wimbachbrücke aus gestartet. Da war es halb zehn Uhr abends. Die Gipfel des Watzmannmassivs, zwischen Sternen, Mond und dem Flimmern der Luft, wirkten wie große Eiszapfen, ihr Weiß leuchtete den Weg.<br />
<br />
9.873 Bergsteiger sind von Juli 2015 bis September 2016 über die drei Watzmanngipfel gestiegen. 300 waren es an nur einem Tag. Jetzt ist es ruhig geworden, kein Klimpern, kein Schreien, kein Bierglas, das im Höhenrausch zerbricht. Der Blick von der Falzalm auf die Watzmanndame ist im Dezember etwas Persönliches, ja sogar beinahe intim. Ein kleines Separee. Watzmannfrau, Gabriel und Moritz.<br />
<br />
<h3>
Die lange Dunkelheit</h3>
<div>
Der Steig , der uns hier auf den Boden der Tatsachen brachte, war stark vereist. So richtig Winter war er aber nicht. Auch der Blick hoch zum Hocheck, sofern der aufkommende Föhn den Augenlidern eine Chance gibt, geizt mit optisch kalten Reizen.</div>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-mvUsATxc_08/WE5rTry6neI/AAAAAAAAQ8g/IN4KPEtKOkk_zVuguqszBbboXh5F267WQCPcB/s1600/Watzmann.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-mvUsATxc_08/WE5rTry6neI/AAAAAAAAQ8g/IN4KPEtKOkk_zVuguqszBbboXh5F267WQCPcB/s640/Watzmann.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der beleuchtete Winterraum des Watzmannhauses. Im Hintergrund das Hocheck</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
Mein Wecker ist auf fünf Uhr früh gestellt. Also vier Stunden noch, hier auf dem Beton. Viel Zeit, nachzudenken. Ob der Berchtesgadener Land Tourismus Wolfgang Ambros bald zum Ehrenbürger ernennt? Ob sich die Einheimischen wünschen, dass der "Bua" niemals den Ruf des Watzmanns vernommen hätte? Ob der leicht angeheiterte Mann mit Bart da im Nebenraum wohl endlich die letzte Melodie durch seine Nasenflügel trötet?<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-l5bVz-g8T9g/WE5qvpB2gBI/AAAAAAAAQ8g/42QYmEWoJuM9cRTO64-h8lT5rptAMO3mACPcB/s1600/GOPR2701.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-l5bVz-g8T9g/WE5qvpB2gBI/AAAAAAAAQ8g/42QYmEWoJuM9cRTO64-h8lT5rptAMO3mACPcB/s640/GOPR2701.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b><a href="https://www.youtube.com/watch?v=gPMjK13mXts">Und des Feuer brennt immer nu, lichterloh, ganz so wie's früher war</a></b></td></tr>
</tbody></table>
Sechs Minuten noch. Die Dunkelheit dauert mir zu lange, die Lichter von Berchtesgaden strahlen verführerisch. Dort unten, wo sich der letzte Trunkenbold gerade vor die Türe setzen lassen muss. Der Wecker klingelt, sein Ton ist bedeutungslos. Der Körper ist kühl, die Knochen beleidigt. Wäre ich auch, wenn man mich so hart betten würde.<br />
<br />
Langsam erwacht der Winterraum zum Leben, Pickel werden montiert, Stutzen über die Knöchel gezogen, freundlich gegrüßt, intensiv gegähnt. Um dreiviertel sechs Uhr stehen wir fertig gepackt vor dem Watzmannhaus. 40 Liter in einem 28 Liter Rucksack. Es gab schon einmal bessere Ideen.<br />
Die Überschreitung, der begehrte Klassiker der Ostalpen, im Winter. Eine schöne Vorstellung. Noch schöner ist das leise Morgenrot, das uns beim Aufstieg zum 2.650 Meter hohen Hocheck begleitet. Leise, weil es sonst mit Pauken und Trompeten über den Horizont fegt. Weil man sonst erst so kurz vor dem Sonnenaufgang darauf aufmerksam wird.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-Cj7CILKQ_pI/WE5qvq8YImI/AAAAAAAAQ8g/dzeVriVZoiUsZ6Xx7BuFVSSoxxen-cDUgCPcB/s1600/_DSC0686.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-Cj7CILKQ_pI/WE5qvq8YImI/AAAAAAAAQ8g/dzeVriVZoiUsZ6Xx7BuFVSSoxxen-cDUgCPcB/s640/_DSC0686.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Die Dämmerung setzt langsam ein </b></td></tr>
</tbody></table>
Die starke Vereisung hält an, die steilen Serpentinen kürzen wir direkt über lange Schneefelder ab. Ein paar Schritte in einer unangenehmen, ausgesetzten Querung und wir erreichen den Vorgipfel. Der Hochkalter steht dort drüben, als würde es ihn gar nichts angehen, als hätte er nur Interesse an seiner eigenen Erscheinung. Ich denke an <a href="http://salzburg.orf.at/news/stories/2520368/"><span style="color: purple;">Andi Riesner</span></a>, der dort vom Gipfel abfahren wollte, und nie wieder zurückkam.<br />
<br />
<h3>
Mittelspitze</h3>
<div>
<i>"Hätte nicht gedacht, dass wir da keine Steigeisen brauchen". </i><b>Rums. </b>In diesem Moment rutscht Moritz auf einer Eisplatte aus. Kurz vor dem Gipfel des Hochecks, in einem abgewehten Steilstück. Der Vorführeffekt. <i>"Passt alles, danke". </i></div>
<div>
<br /></div>
<div>
Die Sonne ist noch nicht aufgegangen, der goldene Jesus hängt noch im Dunkeln. 07:30 Uhr und der Grat taucht vor uns auf. Weiß, atemberaubend, ein bisserl zum in die Knie gehen.</div>
<div>
<br /></div>
<div>
<br /></div>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-SKPLxfOYDbY/WE5qvtQNVVI/AAAAAAAAQ8g/pvzFFa-p1XYm9pAvUTmThxW5lk-ucq6RgCPcB/s1600/_DSC0688.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-SKPLxfOYDbY/WE5qvtQNVVI/AAAAAAAAQ8g/pvzFFa-p1XYm9pAvUTmThxW5lk-ucq6RgCPcB/s640/_DSC0688.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der Grat zur Mittelspitze vor dem Sonnenaufgang</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-AQX4oyBmSEs/WFGHCpdvlAI/AAAAAAAAQ9s/m7ymwOD_tUk4E3XX-iQ10TIy5BQh_XDawCLcB/s1600/hocheckgipfelk.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-AQX4oyBmSEs/WFGHCpdvlAI/AAAAAAAAQ9s/m7ymwOD_tUk4E3XX-iQ10TIy5BQh_XDawCLcB/s640/hocheckgipfelk.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Am Gipfel des Hochecks</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-hgBTVKeVXkQ/WE5rTlvshkI/AAAAAAAAQ8g/iBcKcJLofegmFxOfEHwSxSjWE4rLWHT6wCPcB/s1600/watzmann4.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-hgBTVKeVXkQ/WE5rTlvshkI/AAAAAAAAQ8g/iBcKcJLofegmFxOfEHwSxSjWE4rLWHT6wCPcB/s640/watzmann4.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Verschneiter Watzmanngrat</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Jetzt kommen sie doch an die Füße, die zwölfzackigen Hilfsmittel. Die Temperatur ist auf sieben Grad unter null gesunken, meine Nervosität dafür knapp an der Siedegrenze. Mit dem ersten Schritt ist sie verflogen. Das Geräusch der Steigeisen, die sich in den verfestigten Schnee bohren, durchbricht die Stille des Morgenrotes.</div>
<div>
<br /></div>
<div>
Die Winterbedingungen bleiben mittelspitze. Einmal tief verschneit, einmal kratzen die Zacken am Fels. Nur der Spaß bleibt konstant, das Gefühl der Exklusivität. </div>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-_C4Ka1z3RQs/WE5qvg7AVcI/AAAAAAAAQ8g/hTEyNjh2joYIQ-ryPC8gOZBeJfZWQMAjACPcB/s1600/_DSC0694.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-_C4Ka1z3RQs/WE5qvg7AVcI/AAAAAAAAQ8g/hTEyNjh2joYIQ-ryPC8gOZBeJfZWQMAjACPcB/s640/_DSC0694.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der Beginn der Überschreitung</b></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-RFvq4BayGA4/WE5qvqKuoTI/AAAAAAAAQ8g/NF2AmaM0ARUw3eitXPJBAuGY4IE-ypsOQCPcB/s1600/_DSC0696.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-RFvq4BayGA4/WE5qvqKuoTI/AAAAAAAAQ8g/NF2AmaM0ARUw3eitXPJBAuGY4IE-ypsOQCPcB/s640/_DSC0696.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Nach langer Dunkelheit zeigt sich die Sonne </b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
Die Querungen sind eingeweht, werden durch den Schnee schmal und abenteuerlich. Wenn das Seil unter dem Weiß verborgen ist, weht ein Hauch von Alpinismus über die Gratschneide.</div>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-e52hbewJVHU/WE5rTu3aPCI/AAAAAAAAQ8g/Jtw1cE0gVn4JKE4R_EyglNQDnQUFbLC-QCPcB/s1600/watzmann5.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-e52hbewJVHU/WE5rTu3aPCI/AAAAAAAAQ8g/Jtw1cE0gVn4JKE4R_EyglNQDnQUFbLC-QCPcB/s640/watzmann5.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Alpinismus auf dem Watzmann</b></td></tr>
</tbody></table>
<div>
Der steile plattige Teil, der im Sommer mit zahlreichen Steighilfen und Seilen nur für die Atemwege anspruchsvoll wird, ist jetzt eine Eisrampe. Auf der Westseite ist die Stimmung ganz anders als im sonnigen Osten. Erdrückender, aber ehrlicher. Geradliniger Winter.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-vomC7OQaX2E/WE5qvjsjHoI/AAAAAAAAQ8g/8hcJ_mcuuD4dnwAA8Pz92ZZCBd5NiTITACPcB/s1600/_DSC0698.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-vomC7OQaX2E/WE5qvjsjHoI/AAAAAAAAQ8g/8hcJ_mcuuD4dnwAA8Pz92ZZCBd5NiTITACPcB/s640/_DSC0698.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Über Bänder zur Watzmann- Mittelspitze</b></td></tr>
</tbody></table>
Nach nur 30 Minuten erreichen wir den verwechteten Ausstieg zum höchsten Punkt auf dem Watzmann. Nicht mehr mittelspitze, sehr spitze.Triebschnee, schwer zu begehen und ein Tiefblick, der den warmgewordenen Körper wieder an die vergangene Nacht erinnert. 2713 Meter über der Adria sind die Gedanken wieder im Süden. Vor uns baut sich die Südspitze auf, zum Greifen nahe und doch durch enorme Felsabbrüche getrennt. Die legendäre Watzmann-Ostwand glänzt in den warmen Sonnenstrahlen. Fast einladend wirken die Kristalle, die sich über die mächtigen Wände gelegt haben. Wie Hermann Buhl dort damals im Winter durchkam?<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-qm7h7owUQN8/WE5rThe1F0I/AAAAAAAAQ8g/HABQ7KJthI4a2cELGtSicqnIFJ118Hl4gCPcB/s1600/watzmann3.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-qm7h7owUQN8/WE5rThe1F0I/AAAAAAAAQ8g/HABQ7KJthI4a2cELGtSicqnIFJ118Hl4gCPcB/s640/watzmann3.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der zweite Gipfel ist erreicht</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-vcD5hQA0HNI/WE5qvkGwazI/AAAAAAAAQ8g/ZbZnu97PlSMV5sTAICA3-2OTaadLcFDxwCPcB/s1600/_DSC0705.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-vcD5hQA0HNI/WE5qvkGwazI/AAAAAAAAQ8g/ZbZnu97PlSMV5sTAICA3-2OTaadLcFDxwCPcB/s640/_DSC0705.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Der großartige Blick zur Watzmann-Südspitze</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-enG7lFCyjwc/WE5qvr9_XEI/AAAAAAAAQ8g/jK_FsxzLyWoPxTKN2NSiMbKxeZA887XfACPcB/s1600/_DSC0707.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-enG7lFCyjwc/WE5qvr9_XEI/AAAAAAAAQ8g/jK_FsxzLyWoPxTKN2NSiMbKxeZA887XfACPcB/s640/_DSC0707.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Watzmann-Ostwand mit Biwakschachtel</b></td></tr>
</tbody></table>
<h3>
Eine weiße Linie</h3>
<div>
<div class="MsoNormal">
Wir rasten kurz, genießen die Wärme auf der Haut. Auch der
Rest der Überschreitung scheint gespurt zu sein, die Orientierung kein Problem.
Das Dach des Matrashauses auf dem Gipfel des Hochkönigs spiegelt sich in der
Sonne, der Hundstod wehrt sich mit seiner formschönen Eleganz gegen den
unschönen Namen, dem man ihm gab.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Es geht weiter. Entgegen unserer Erwartungen mehr im Fels,
als im Schnee. Das Abklettern mit den Steigeisen ist mühsam, ausziehen können
wir sie aber nicht. Immer wieder schieben sich Eisplatten dazwischen, mahnen
zur Vorsicht.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-KTnA2TsNT8Q/WE5qvoRsLlI/AAAAAAAAQ8g/CmM45ya1q6IxKmsWmScahYY77v5vj2fagCPcB/s1600/_DSC0713.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://2.bp.blogspot.com/-KTnA2TsNT8Q/WE5qvoRsLlI/AAAAAAAAQ8g/CmM45ya1q6IxKmsWmScahYY77v5vj2fagCPcB/s640/_DSC0713.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Abklettern von der Mittelspitze</b></td></tr>
</tbody></table>
<div class="MsoNormal">
Die Querungen unterhalb der Südspitze sind unangenehm, der
windgepresste Schnee hat sie in enge Streifen verwandelt, behutsam fährt ein
Zacken nach dem anderen in das Eis, knarrt, bleibt stecken und gibt Sicherheit.
<o:p></o:p><br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-YHTyLW5ucyo/WFJuIunAUiI/AAAAAAAAQ98/BEQqtc-4iqoKyCVXTK0MP4s7DX73pUlkwCLcB/s1600/watzmann15.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-YHTyLW5ucyo/WFJuIunAUiI/AAAAAAAAQ98/BEQqtc-4iqoKyCVXTK0MP4s7DX73pUlkwCLcB/s640/watzmann15.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Abschüssige Querungen</b></td></tr>
</tbody></table>
</div>
<div class="MsoNormal">
Erst am Schlussgrat wird es richtig spannend. Eine weiße
Linie, scharf, elegant, schmal. Was für ein aufregendes Gefühl zwischen
Wimbachgries und Königssee zu balancieren. Der Pickel stützt den Körper, die
Konzentration die Gedanken.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Keine zwei Stunden sind seit dem Hocheck vergangen, da baut
sich die letzte Rinne vor uns auf. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-EKG6elvWgPk/WE5qvuEHzgI/AAAAAAAAQ8g/siQfEhS1EVUMxfb-vHOYH2tr7lMfAXjNgCPcB/s1600/_DSC0731.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-EKG6elvWgPk/WE5qvuEHzgI/AAAAAAAAQ8g/siQfEhS1EVUMxfb-vHOYH2tr7lMfAXjNgCPcB/s640/_DSC0731.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Ausblick über den Großen Hundstod hinweg</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-migwQjdsnyg/WE5qvsvWznI/AAAAAAAAQ8g/nnI3yD4AXuYkXhjOJVyJM6hdhzm0jKZKwCPcB/s1600/_DSC0716.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-migwQjdsnyg/WE5qvsvWznI/AAAAAAAAQ8g/nnI3yD4AXuYkXhjOJVyJM6hdhzm0jKZKwCPcB/s640/_DSC0716.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Schlussgrat zur Südspitze</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-eiC90ui9Gu0/WE5rTtmbsuI/AAAAAAAAQ8g/88qyzUPPq5svTt5FwHleo9r7625cSGFZACPcB/s1600/watzmann6.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-eiC90ui9Gu0/WE5rTtmbsuI/AAAAAAAAQ8g/88qyzUPPq5svTt5FwHleo9r7625cSGFZACPcB/s640/watzmann6.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Ein wunderbares Gefühl zwischen Licht und Schatten</b></td></tr>
</tbody></table>
<div class="MsoNormal">
Ein paar geschickte Schritte und der Föhn bläst uns
entgegen. Geschafft. Und das größte Zittern hatten wir bereits nach der Nacht
hinter uns. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
</div>
<div class="MsoNormal">
Trotzdem, hier am 10. Dezember zu stehen, davon habe ich
lange geträumt. Der Watzmann im Winter ist etwas ganz Anderes, etwas
Besonderes, etwas, dass diesen geprügelten Berg in seiner Urform zeigt. Ein Musical hat dem Berg seinen Reiz gegeben und gleichzeitig viel davon genommen. </div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Hier, mit den Knöcheln im Schnee, spüre ich ihn wieder. Weit weg von der Gailtalerin und
trotzdem mit <a href="https://www.youtube.com/watch?v=nOcXZVaKxvE"><span style="color: magenta;">verdrehtem Kopf.</span></a> Moritz baut uns eine Schneehöhle, der Wind pfeift
darüber hinweg, das Leben scheint darin konserviert. Wir fühlen uns frisch, die
Gedanken sind neu strukturiert.</div>
<div class="MsoNormal">
<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Christian und seine Freundin Maria kommen am Gipfel der
Südspitze an. Zwei waschechte Salzburger, gar nicht lob. Die Freude in ihren
Gesichtern bringt auch uns wieder zum Schmunzeln. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
</div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-ghsIx5JyTd4/WE5rTjHC2UI/AAAAAAAAQ8g/WKAFBBiaQ-8oYvNDUDWumpNg4xn_wpR5gCPcB/s1600/watzmann9.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-ghsIx5JyTd4/WE5rTjHC2UI/AAAAAAAAQ8g/WKAFBBiaQ-8oYvNDUDWumpNg4xn_wpR5gCPcB/s640/watzmann9.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Auf der Watzmann-Südspitze</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-E08Ob4J9HdA/WE5qvl1ROKI/AAAAAAAAQ8g/gsemo2GaakEPPjGL3uAyZv6F2cnUIRz4ACPcB/s1600/_DSC0738.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://3.bp.blogspot.com/-E08Ob4J9HdA/WE5qvl1ROKI/AAAAAAAAQ8g/gsemo2GaakEPPjGL3uAyZv6F2cnUIRz4ACPcB/s640/_DSC0738.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Maria und Christian</b></td></tr>
</tbody></table>
<div class="MsoNormal">
Nach einer halben Stunde im Schnee machen wir uns an den Abstieg. Im Sommer eine Sauna, ist der Abstieg ins Wimbachgries im Winter angenehm. Die wenigen Eis-und Schneefelder im oberen Bereich sind schnell überwunden, auf einer Wiese knapp über 2000 Meter Seehöhe rasten wir, machen die Augen zu, singen in Gedanken, jubeln im Geiste. Wintersonne, wie wunderbar.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-k4GmBiFFo_Y/WE5rTqHan-I/AAAAAAAAQ8g/M68yoRDaVacfjn744emIAId7gSQYYIR5gCPcB/s1600/watzmann7.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-k4GmBiFFo_Y/WE5rTqHan-I/AAAAAAAAQ8g/M68yoRDaVacfjn744emIAId7gSQYYIR5gCPcB/s640/watzmann7.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Abstieg von der Watzmann-Südspitze</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-HboeWXRHFag/WE5qvk8PN8I/AAAAAAAAQ8g/LlYL3cyRyGouT5DGcpMa4uITnB_slvk-gCPcB/s1600/_DSC0740.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://4.bp.blogspot.com/-HboeWXRHFag/WE5qvk8PN8I/AAAAAAAAQ8g/LlYL3cyRyGouT5DGcpMa4uITnB_slvk-gCPcB/s640/_DSC0740.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Rückblick</b></td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-76Cwmc5yFpI/WE5qvliDHbI/AAAAAAAAQ8g/Ea3jcJ3ukVISu9sWZZOHH9En1hAUi3q0ACPcB/s1600/_DSC0745.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-76Cwmc5yFpI/WE5qvliDHbI/AAAAAAAAQ8g/Ea3jcJ3ukVISu9sWZZOHH9En1hAUi3q0ACPcB/s640/_DSC0745.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Rastplatz</b></td></tr>
</tbody></table>
<div class="MsoNormal">
Der Abstieg ins Wimbachgries ist wie der Tag vor einer schweren Prüfung. Der Gedanke daran schrecklich, die Ausführung meist unmotiviert und danach ist alles wunderbar. Wir haben sie bestanden. Genügend.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-QjnNMHRG2gQ/WE5rTk1kj0I/AAAAAAAAQ8g/jKkeB2bi9CgceOm4PIe8QL0Jp94VtjIGQCPcB/s1600/watzmann10.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-QjnNMHRG2gQ/WE5rTk1kj0I/AAAAAAAAQ8g/jKkeB2bi9CgceOm4PIe8QL0Jp94VtjIGQCPcB/s640/watzmann10.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Kurz vor der schweren Prüfung "Wimbachgries"</b></td></tr>
</tbody></table>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Mehr als acht Kilometer lang zieht sich der Weg durch den fantastischen Kessel zurück zur Wimbachbrücke. Immer wieder schweift der Blick hoch zum gerade überschrittenen Grat, im Augenwinkel bleibt er bis zum Parkplatz. </div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-QH5bdeQ3MzQ/WE5rTj_QW2I/AAAAAAAAQ8g/5vXKVNCmgSoIPFez1m3SPqC-L6orSDp3gCPcB/s1600/watzmann8.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://1.bp.blogspot.com/-QH5bdeQ3MzQ/WE5rTj_QW2I/AAAAAAAAQ8g/5vXKVNCmgSoIPFez1m3SPqC-L6orSDp3gCPcB/s640/watzmann8.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Wimbachgries</b></td></tr>
</tbody></table>
<div class="MsoNormal">
Dort verwandelt er sich wieder in die bekannte Silhouette, die auf Tassen, Ansichtskarten und Bildern durch die Welt geistert. Und dabei nur an der Oberfläche kratzt.Jetzt kennen wir nicht nur sein Erscheinen, jetzt kennen wir seinen Charakter. Watzmann, Watzmann, Winterberg. </div>
<div class="MsoNormal">
Raus aus den klobigen Schuhen, rein in die Gemütlichkeit.</div>
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<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Im Auto hat es ein Grad über Null. Das kennen wir doch irgendwoher.</div>
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<br /></div>
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<br /></div>
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<br /></div>
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<i><br /></i>bergaufundbergabhttp://www.blogger.com/profile/14153710401614673035noreply@blogger.com5