Mittwoch, 17. Januar 2018

Der Absturz der Empathie

 Foto: Widerin
Sie helfen überall, wo sie gebraucht werden. Bei jedem Wetter, in jedem Gelände. Viele Bergsteiger haben ihr (Weiter-)Leben der Bergrettung zu verdanken.

Ein Opfer konnten die Retter aber bislang nicht bergen. Es hängt in der Luft und droht tief abzustürzen: die Empathie.

Von Gabriel Egger





"Selbst schuld", sagt die Mutter, wenn das Kind auf dem Gehsteigrand balanciert, stürzt und das Pflaster mit den bunt karierten Streifen braucht, das die Mama vor dem Spaziergang vorsorglich in der Handtasche verstaut hat.

"Selbst schuld", sagt  der Lehrer, wenn der Schüler nur dann kreativ ist, wenn es um die Gestaltung der Pausen geht,  das Schularbeitenheft viermal mit einem Mandala verwechselt hat und am Ende des Jahres unter Tränen eine Abschlussprüfung fordert.

"Selbst schuld", sagt auch Peter, wenn er im Internet den Einsatzbericht der Bergrettung überfliegt. Peter ist einer von vielen, der im dunklen Schatten der Anonymität zubeißt. Lange Zunge, glänzendes schwarz-braunes Fell, treuherzige Augen, ein reinrassiger Rottweiler. Zumindest wenn man sein Bild betrachtet, das er sich für seinen Facebook-Account aus dem Google-Bilderarchiv heruntergeladen hat. Bei der Zwei-Wort-Spende belässt es der trotzige Zweibeiner aber nicht.

"Waun dieser Volltrottel bei dem Wetter am Berg herumrenna muas, dann habi ka Mitleid. Soi den Einsotz zoin!!!" Die Rufzeichenschlange wird zur Netzpython.

Den Mann, der mit seinem Sohn in der Hoffnung auf einen Sonnenaufgang auf dem Traunstein im Salzkammergut übernachtet hatte ,vom Wetterbericht überzeugt und am nächsten Morgen vom Gegenteil überrascht war, beim Abstieg unglücklich ausrutschte und durch den Sturz schwer verletzt wurde, kennt er nicht. 

Das ist der Punkt, an dem sich die dritte Geschichte von den ersten beiden unterscheidet. 

Schadenfreude, Neid und Langeweile

Und das ist auch der Grund, warum Peter den Rottweiler diese Sätze schreiben lässt. Einem völlig Unbekannten, der sich schwer verletzt hat, ins Gesicht sagen, dass er an seinen Verletzungen "selbst schuld" ist? Nein, das gehört sich nicht. Aber in einer Kommentarleiste in den sozialen Medien ist das okay. Freie Meinungsäußerung, er will nur warnen, die Bergretter schützen und der Betroffene liest es ja ohnehin nicht. Viermal falsch.

Die Selbstverständlichkeit und die Rohheit, mit der über Menschen in der vermeintlich gesetzlosen digitalen Welt gerichtet wird, hat Ausmaße angenommen, die nicht mehr zu akzeptieren sind. Von niemandem. Wer sich im Auge des Shitstorms befindet, wird so lange herumgewirbelt, bis es richtig weh tut und sich eine höhere Kraft, in den meisten Fällen der Administrator, zu einer Entfernung des Beitrags entschließt. Es ist ein entsetzlich-verletzender Domino-Effekt. Einer fängt an, ein anderer stimmt ein und der Kanon der anonymen Schadenfreude singt fröhlich ein trauriges Lied.

Gründe gibt es, zu erklären sind sie kaum. Neid, die sechste der sieben Todsünden, hat den größten Anteil. Dicht gefolgt von Eifersucht, Unzufriedenheit und  Langeweile. Viele, die unter Beiträgen von Bergrettung und Medien Unfälle kommentieren, können sich unmöglich vorstellen, dass jemand die gesicherte Zone verlässt. Sie können nicht glauben, dass sich Entbehrungen lohnen können, kennen die damit verbundenen Eindrücke und Gefühle nicht. Sie schließen auf sich, finden es  verwerflich und lassen ihren Gedanken ungefiltert freien Lauf. Wenn dann noch andere Menschen in ihrer Freizeit helfen müssen, um Personen, deren Risikobereitschaft größer als die eigene ist, wieder zurück in diese gesicherte Zone zu bringen, verliert das Fass den Boden. Das fieberhafte Suchen nach Verfehlungen ist zum Computerspiel geworden.

"Wegen euch muss wieder die Bergrettung ausrücken"

Oft ist dieser eine Satz zu lesen. Immer und immer wieder. "Wegen solchen Leuten muss wieder die Bergrettung ausrücken". 

Ja, das stimmt.

Die Bergrettung ist aber eine Organisation, die genau dafür geschaffen wurde. Um Menschen, die in Not geraten sind, zu helfen. Die Retter machen keinen Unterschied zwischen "verschuldet" und "unverschuldet", genauso wie der Arzt keinen Unterschied macht, ob ein Drogensüchtiger mit Überdosis vor ihm liegt oder ein Kind, das über die Treppe gefallen ist. Auch wenn sie bestimmt nicht immer eine Freude daran haben, sie retten und helfen aus Überzeugung.

Christian Egger ist Einsatzleiter der Bergrettung Gosau und hat mit einer Antwort in einem Interview mit den Oberösterreichischen Nachrichten die Antwort auf die gesamte Diskussion gegeben: 

".....Darum kann ich den Diskussionen nichts abgewinnen, die dann in den Sozialen Medien oder auf dem Stammtisch geführt werden, welche Deppen sich da auf den Berg verirren. Deppen gibt’s bei mir nicht. Jeder Mensch ist es wert, gerettet zu werden. Dafür bin ich da. Sehe ich das einmal anders, höre ich auf."

Wir dürfen aber dieses Privileg, Menschen zu haben die sich im Notfall um unser Leben kümmern , nicht ausnutzen. Wir müssen überlegen, bevor wir handeln. Wir dürfen nicht den einen Schritt zu weit gehen, weil es unser Ego befiehlt, nicht zu viel riskieren, weil wir anderen zeigen wollen, welche Höllenhunde wir sind. Ein "Like" weniger tut nicht weh.

Wir sollten der Natur ihr Recht eingestehen, die Verhältnisse zu bestimmen  Auch kleine Gipfel sind feine Gipfel. Wir dürfen uns nicht auf andere verlassen, Verantwortung übernehmen und uns auf Dinge, die uns an die Grenzen und darüber hinaus bringen, akribisch vorbereiten. Denn schwierige Touren sind nichts, wofür wir uns rechtfertigen müssen. Wir müssen ihnen nur gewachsen sein.

Abrüstung der Worte 

Aber: Fehler können passieren. Immer. Unfälle leider auch. Und wenn die passieren, sollten wir keine Vorwürfe erheben. Auch wenn sie bei schlechtem Wetter passiert sind, bei ungünstigen Verhältnissen, im Alleingang, oder einfach nur, weil das Pech an diesem Tag mehr zu sagen hatte, als das Glück. 

Wir müssen den Zeigefinger auf uns selbst richten. Was wäre passiert, wenn das meine Freundin gewesen wäre? Mein Freund, mein Vater, mein Onkel, mein Sohn? Wenn dieser geliebte Mensch bei einem Absturz sogar gestorben wäre? Wie würde ich mich fühlen, wenn ich dann lesen müsste, dass "dieser Trottel eh selber schuld ist?"

Lasst uns abrüsten. Weg mit den scharfen Worthülsen. Versuchen wir es mit Mitgefühl, auch wenn, oder gerade weil wir den Menschen nicht kennen. Schlagen wir uns auf die Seite der Angehörigen, richten wir sie mit einfachen Gliedsätzen wieder auf. Worte sind mächtig. Glaubt ihr nicht? 

Dann lasse ich die Frau des Mannes, der den Traunstein im Sommer wie im Winter kannte, am 14. Jänner unglücklich stürzte und sich schwerverletzt plötzlich einem digitalen Sturm der Entrüstung ausgesetzt sah, meinen Kommentar beenden:

"Es macht viel mit uns, was wir lesen. Aber dass es so viel ist, merke ich erst jetzt.
Die positive Unterstützung die wir jetzt erfahren, hilft uns allen sehr."


Denkt dran. Bitte.






25 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  2. Danke für diese pointierte "Analyse"!
    z.B.: Jemand geht in der Stadt auf der Strasse, tut einen falschen Schritt, verkantet so unglückselig, dass er sich den Fuß bricht und sich mit der Rettung ins Spital bringen lassen muß - und niemand wird sich, berechtigterweise, darüber aufregen und schon gar nicht verlangen, dass das Unfallopfer alles selber zahlen soll!
    Aber kaum passiert so etwas in den Bergen, schon sondern in diversen Netzwerke einige Klugscheißer ihre "Selber-schuld-Kommentare" ab! Was soll das!?
    Und an dieser Stelle ein riesiges DANKESCHÖN an die Schutzengeln der Berge, die Bergrettung!!!

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  3. Fabelhaft geschrieben! Das habe ich mit Respekt gelesen und hoffe, es lesen noch viele. Danke.

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  4. Danke für den tollen Artikel!
    Ich möchte noch ergänzend darstellen, dass die oben zitierten Aussagen keineswegs nur auf die sozialen Medien (Facebook ist in weiten Teilen der Bevölkerung grundsätzlich „böse“) begrenzt sind. Es ist in unserer Gesellschaft leider üblich, beim Kaffee, am Stammtisch etc. verunglückte am Berg ohne die Hintergründe zu kennen als unvernünftig und leichtsinnig zu bezeichnen und sogar als Trottel zu beschimpfen!
    Besonders gut gefällt mir auch dieser Absatz:
    Wir müssen den Zeigefinger auf uns selbst richten. Was wäre passiert, wenn das meine Freundin gewesen wäre? Mein Freund, mein Vater, mein Onkel, mein Sohn? Wenn dieser geliebte Mensch bei einem Absturz sogar gestorben wäre? Wie würde ich mich fühlen, wenn ich dann lesen müsste, dass "dieser Trottel eh selber schuld ist?"
    Über das sollten viele Nachdenken, bevor schnell geurteilt wird!
    Stefan Stadler
    Mitglied Bergwacht Teisendorf-Anger

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  5. Super Artikel, grandios geschrieben. Empathie. Viele Menschen sollten mal in ein Wörterbuch schauen was dieses kleine Wort für eine große Bedeutung hat bzw. haben kann. Ich habe vor zwei Wochen einen lieben Menschen, ein Familienmitglied verloren. Ich war und bin für jedes nette Wort oder jeden lieben Kommentar dankbar. Das sollten wir alle sein, diejenigen von uns die noch nie in so einer Situation waren. Danke Gabriel für diesen Bericht und fürs aufzeigen was wirklich zählt.

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  6. Treffend erkannt. Die Mäßigung der Worte wird eine neue Herausforderung unserer Kultur werden.

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  7. Treffend erkannt. Die Mäßigung der Worte wird eine neue Herausforderung unserer Kultur werden.

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  8. Treffend erkannt. Die Mäßigung der Worte wird eine neue Herausforderung unserer Kultur werden.

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  9. Lieber Gabriel und Moritz!
    Jetzt hats mir grad ein paar Tränen aussadruckt, genialer Text. Empathie - das ist doch etwas das sich jeder einzelne von uns wünscht. Bestimmt auch die Verfasser solch harter Kommentare.
    Danke für die tollen Artikel!
    Maria

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  10. Großartiger Bericht Gabriel. Ich gehe selbst bereits seit mehr als 54 Jahre in die Berge und hab die Bergrettung nie gebraucht, muss aber zugeben schon ein paarmal knapp dran gewesen zu sein. Und in einigen dieser Situationen hätten andere die Bergrettung gerufen. So ist nichts passiert, ich konnte mich selbst "retten" und keiner hat sich aufgeregt, aber wehe, wenn.........Auch wenn man viel unterwegs ist und große Erfahrung hat, es kann immer etwas passieren. Daran sollten wir immer denken und nicht vorschnell urteilen, schon gar nicht, wenn man nicht selbst dabei war! lg Peter/rausindienatur.com

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  11. Wenn man manche Menschen die sich offensichtlich in Gefahr begeben reden hört - dann hört sich genau hier der Spass für mich auf!Man sollte eben bevor man SICH und in weiterer Folge ANDERE in Gefahr bringt,sein Gehirn einschalten!!!Das es JEDEM zusteht gerettet zu werden ist für mich auch klar...aber...mit einer Selbstverständlichkeit nach mutwilligen Selbstverschulden damit zu rechnen keine Kritik dafür einzufangen???Weit haben wir es gebracht...Aus Schuldigen werden Unschuldige gemacht und umgekehrt!Ich stimme dem ganz klar NICHT ZU!Und ich werde mich auch nicht dafür verbiegen - nur weil es von ANDEREN anders gesehen / gewünscht wird!!!

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    1. Deinem Blutdruck würde es gut tun, den Artikel anständig zu lesen. Dann wirst du verstehen, dass genau für dieses "Gehirn einschalten" plädiert wird.

      Ansonsten: Du hast deine Meinung, das ist okay. Denk halt' darüber nach, bevor du sie unter die Leute bringst.

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    2. Ist halt genau so ein anonymer Rottweiler....
      Gut geschriebener Artikel!

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    3. @ "Anonym" was ist für dich "offensichtliche Gefahr"? Autofahren? aus dem haus gehen? Essen ? ( rat mal wie viele menschen jährlich am verschlucken sterben)... Sollen wir aufhören zu essen das es ja offensichtlich risikobehaftet ist? Guten Appetit bei deiner Intravinösen Ernährung in Zukunft.
      Natürlich gehört es im leben wie in den Bergen dazu seine grenzen zu kennen und nach möglichkeit nicht zu überschreiten. Allerdings wer nie nur in deren nähe einer grenze kommt wird nie ein Gefühl dafür bekommen wo sie liegen. Wer mit den grenzen "spielt" trägt natürlich ein gewissen Risiko sie mal zu überschreiten. ( schließlich sind wir nicht allwissend / allmächtig in dem fall währe das leben auch ziemlich fad )
      Sonst währe eine Verschiebung selbiger nicht möglich. Egal ob es sich um persönliche grenzen oder grenzen des machbaren gehandelt ist dabei egal. Letztere menschen die die grenzen des "machbaren" verschieben werden am Anfang von engstirnigen menschen gerne für verrückt erklärt. Bis es eines Tages als normal Gillt. Solche Menschen nennt man auch als Pioniere...
      Ich könnte jetzt lange philosophieren über "Risiko", die Bereitschaft gewissen Risiken zu akzeptieren und die "fine line" zwischen progression im Verhältnis zur Übung / Erfahrung. Fürst du eine Tätigkeit häufig aus erhöst du in der Regel das objektive "Risiko" durch die Häufigkeit der du dich einer "Risiko behafteten Situation" aussetzt( Autofahren oder essen z.b.) . Das Relative Risiko verringert sich jedoch drastisch durch die gewonnene Übung und Erfahrung. ( die meisten Menschen essen regelmäßig sind also recht geübt darin ;-) ) Das Relative "Risiko" ist natürlich keine konstante. Genauso wenig wie die Lernkurfe eine Konstante ist. Gibt genug Statistiken dazu in welchem Bereich der Lernkufte das Risiko besonders schlecht eingeschätzt werden kann. Anfänger sind vorsichtig, mit der Erfahrung wächst oft das Gefühl der Sicherheit / Kontrolle schneller als die Fähigkeiten bis sich das Verhältnis mit wachsender Erfahrung wieder umkehrt.
      Also Anonym wie währe es wenn du mal dein Gehirn einschaltest. Bei den wenigsten Bergunglücken müssen sich Retter in "Gefahr" begeben. Schlechtes Risikomanagment in den Bergen Bringt in erster Linie den Aktuer in Gefahr. Anders als z.b. bei Illegalen Autorennen / Aggressiven / oder einfach nur Unaufmerksammen Autofahrern...

      @ Gabriel Egger, Wundervoll differenzierter Artikel! / Guter Kommentar!

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  12. Verbales Abrüsten wäre wirklich in vielen Situationen angebracht. Wären die Leute netter dann würden sie sich vermutlich sogar besser fühlen. Ebenso wäre es sehr anständig wenn jeder so viel Anstand hätte, seinen Namen drunter zu schreiben. Wer anonym schreibt gibt mir den Eindruck ee müsste sich für seine Worte schämen falls es jemand aus dem Bekanntenkreis liest. Ich denke dass die Anonymität dazu verleitet ohne Grenzen zu lästern. Der Artikel ist gut.

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  13. Treffend formuliert - ich kann dir voll und ganz zustimmen!
    Recht herzlichen Dank für deine Überlegungen und die Zeit die du dir dafür genommen hast!

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  14. Ich stehe voll und ganz zu den Aussagen von Gabriel und möchte ergänzend einige Aspekte dazu besonders herausarbeiten:
    1. Eine eigene Meinung zu einem Thema zu haben, ist schon wichtig und richtig und diese soll auch jedem überlassen bleiben. Das angesprochene Problem entsteht ja nicht mit der Meinung "im Kopf" sondern erst mit der Kommunikation derselben nach außen, wenn diese negativ, respektlos, vorverurteilend, bewertend etc. erfolgt.
    2. Populistische Zeiten und das anonyme Internet stärken die Lust an solchen radikalen und dummen Aussagen. Eine gemeinsame Netiquette zur Verbesserung im Umgang miteinander kostet einiges an Aufwand, bringt der Gesellschaft jedoch als Ganzes viel.
    3. Das ganze Leben ist für mich ein Diskurs zwischen MEHR oder WENIGER jedes beliebigen Themas. Es ist daher unbedingt wichtig, dass über beide Seiten - das ZUVIEL und das ZUWENIG - gesprochen wird. Das schließt auch Sicherheits-, Risikomaßnahmen, Technik, Ausrüstung von Bergtouren etc. mit ein. Schweigen dazu ist weder Gold noch ermöglicht es Verbesserungen. Die angesprochene Empathie ist da schon sehr wichtig, jedoch ein ZUVIEL an Empathie würde das eigene Leben (durch das ständige Mitleiden am Unglück anderer) auch sehr bedrückend machen.

    Schlussfolgerung: Nicht nur das WAS man sagt ist WICHTIG, sondern auch das WIE, leider sind im Zeitalter von Fake News beide jedoch beliebig!

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  15. Selber schuld wenn ihr sowas auf Facebook postet ... :P

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  16. Dieser Text spricht mir so sehr aus der Seele.

    "Selbst schuld", kommentierten einige Trottel den Bericht über zwei Studenten aus Ghana, die am Wochenende in einem Kiesweiher ertrunken sind. "Was geht man als Nichtschwimmer auch da baden, wo man nicht stehen kann."
    Ich habe uber die todltödl Gefahr dieser steilen, rutschenden Bodengründe in den Weihern gebloggt. Eine tödliche Gefahr für Menschen, die ahnungslos ins Wasser gehen und kaum schwimmen können.

    Diese Empathielosigkeit derer, die dann kommentieren, ist furchtbar.

    Liebe Grüße
    Lutz

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  17. Guten Morgen...ich finde Ihren Artikel sehr treffend, was den zwischenmenschlichen Umgang betrifft...es ist ein emotionales Thema, dennoch gebe ich zu bedenken: falle ich unglücklich vor der Haustür hin, kann mir auch ein schreckliches Schicksal wiederfahren. Froh, wenn Rettung naht und versorgt.
    Skisport wird als in den Medien als tolles supersicheres Event verkauft- was es auch sein kann. Aber sind wir ehrlich, wer sich mit auskennt, trainiert und sich beschäftigt(Material, Techniken), ist auch recht sicher unterwegs(äußere umstände , wetter etc. mal weggelassen). Aber: die "Adrenalinjunkies"(ich wusste leider keinen besseren Ausdruck), die von den sicheren Pisten abweichen, die sind sich der Gefahren nicht bewusst oder gehen sie wissend ein...
    jeder hat das "Glück" wenn die Bergrettung ihn findet und er überlebt oder auch nicht. Und natürlich ist das Unverständnis da, dass die Retter sich teilweise massiver Gefahr aussetzen müsse, um retten zu können. Ein Lob an all die mutigen Bergretter, ohne sie wäre es absolut nicht möglich,dass Menschen nach Unfällen und Lawinen geborgen werden. ich hoffe dem, der von der Piste abweicht ist bewusst, welche Gefahren er diesen mutigen Menschen aussetzt.
    Kurzum: was nützt einem da beste Erlebnis, wenn mans nicht überlebt...
    Liebe Grüß...Kathi

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  18. Sehr guter Text - danke dafür!

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  19. Nicht die, die die abstürzen oder sich verirren sondern die, die mit ABSICHT bei Lawinengefahr 4 ins freie Gelände fahren nur um 200m Pulverschnee zu erhaschen sind selber Schuld. Aber weniger die Schuldfrage stellt sich sondern die eigene Moral, einen Familienvater, Bruder, Onkel usw(natürlich auch alle Weiblichen Parts davon) der/die das natürlich Freiwillig und ohne Nachzudenken macht, durch meine Dummheit in Gefahr zu bringen.

    Ein erfahrener Bergführer, der selber nie in diesen Hang fahren würde zu nötigen in ein solch einem Gebiet nach deppen zu suchen die sich und dadurch andere in Gefahr bringen.

    Diese Menschen sollten Strafe zahlen und den Einsatz sowieso.

    Der gestützte Wanderer sollte nicht mit dem 0815 Pulverschneedeppen verglichen werden.

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  20. Mit grossem Interesse konnte ich die verschiedenen Meinungen lesen.Herr Egger hat mit grosser Überzeugung die offizielle Meinung der Bergrettung vertreten - Ben plädiert für die grenzenlose individuelle Freiheit und anonym wird niedergemacht weil sie die Warheit sagt.Ich bin viel unterwegs und erlebe so manches .Bin auch seit vielen Jahren bei einer Rettungsorg. und hinterfrage im Einsatz auch nicht warum.Aber die Analysen zur Prävention der Ursachen von Unfällen stimmen sehr nachdenklich. Das bewusste ignorieren von Gefahren plus einer Vollkaskomentalität kann mittelfristig schn nicht gut ausgehen. Für mich endet das Ausleben von persönlicher Freiheit damit wenn dabei andere Personen in Lebensgefahr kommen.Stichwort-Darwin Award. Meine persönliche Erfahrung-wer sich absichtlich in Gefahr bringt wird nur über die Brieftasche klüger.

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  21. Ein sehr wichtiger Artikel. Die Abrüstung der Worte sollte aber auch denen zuteil werden, die wirklich "selber schuld" sind, z.B. jene, die in gesperrte Pisten hineinfahren. Leichtsinn, Überschätzung der eigenen Möglichkeiten, Unterschätzung der Gefahr...- es gibt viele Gründe für solches Verhalten. Wenn etwas passiert, sollte man das "Selbst schuld" bei sich behalten, und Mitleid und/oder Verständnis zeigen. Das ist auch sehr wichtig für die Angehörigen von Verunglückten. Und man sollte die Bergretter selbst entscheiden lassen, ob sie sich in Gefahrensituationen begeben wollen - sie können das. Und ihnen ansonsten Dankbarkeit und Anerkennung zollen.

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